Solche Sets gehören auf riesige Open Air Bühnen oder auf Poster. Alles andere ist Unsinn. Es gibt nichts, was man nicht mit weniger Trommeln auch spielen könnte, zahlt aber immens mehr Kohle für solche Buden.
Und wenn man mal irgendwann auf dem Niveau ist, regelmäßig auf irgendwelchen Bühnen zu stehen, wird man schnell feststellen, dass erstens die Schlepperei enorm ist und zweitens jede zweite Bühne gar nicht ausreichend Platz für so ein Monsterkit bietet. Spätestens dann lässt man 50 % seines Gerödels lieber im Keller und begnügt sich mit einem halbwegs kompakten Aufbau.
Oder man schafft es bis in die Liga, in der man üblicherweise an den fertig gedeckten Tisch kommt und nur noch die Show spielt, um danach ins hübsche Hotel gefahren zu werden.
Zum Einkauf ist eigentlich alles gesagt, außer vielleicht der Hinweis, dass die meisten Drumläden auch Mitarbeiter beschäftigen, deren Aufgabe es ist, Kunden bei der Erfüllung ihrer Wünsche zu beraten. Mit diesen vor Ort zu sprechen kostet zwar Überwindung für diejenigen, die fast ausschließlich über die Finger kommunizieren, geht aber erfahrungsgemäß zielgerichteter und schneller als die "Problemlösung" mittels Foren. Die großen Versender in D sind alle aus Ladengeschäften heraus entstanden und telefonisch meist gut erreichbar, falls die Anreise doch zu weit wäre.
Sobald du ein oder mehrerer Angebote in deiner Wunschkonfiguration vorliegen hast, kannst du uns die ja hier vorstellen und um Einschätzung bitten. Das hilft dann unter Umständen echt weiter, wenn man sich schwer tut, Preise oder Qualität einzuschätzen.
Zum Thema Preis noch ein Gedanke. Solche Monstersets nach Kundenwünschen sind in der Regel schweineteuer, zumal der Einzeltrommelservice häufig den teureren Serien vorbehalten bleibt. Sollte es im Mittelklassesegment eine geeignete Basiskonfiguration mit ein paar Erweiterungsmöglichkeiten geben, brauchst du dir keine Sorgen machen. Die einschlägigen Marken bieten heute schon im Einstiegsbereich teils beachtliche Qualität, und aus einem Mittelklasseset holt ein geübter Stimmer mit guten Fellen fantastische Sounds raus, mit denen man in jeder Band und auf jeder Bühne ne gute Figur macht.
Auf Vorgaben wie "ungebohrte Bass Drum" würde ich mich daher nicht sklavisch festlegen. Irgendwann vor einigen Jahrzehnten hatte die Drum Community mit Hilfe von Fachpresse und Herstellern die Eingebung, dass Ungebohrt besser sei und die optimale Profi-Bass Drum ohne Rosette daher kommen müsse. Seitdem wird dieses "Feature" (Wo sonst wird das Fehlen von irgendwas als Feature angepriesen, hihi) vor allem bei höherpreisigen Sets angeboten, wohingegen solide Mittelklasse mit den minderwertigen Rosetten ausgestattet wird (Achtung: Ironie ;))
Obwohl ich lange Zeit dem Hype ebenfalls anhing, hat sich für mich nie auch nur ein Hinweis ergeben, dass ungebohrte Bass Drums ein Mü besser klingen. Und unrund wurde mir auch noch keine BD mit Tomhalterung drauf, weil zwei ordentlich gestimmte Felle vorne und hinten dem Kessel offensichtlich doch ausreichend Steifigkeit verleihen. Klar, wenn solcher Marketingunsinn so weit ins Unterbewusstsein eindringt, dass man "oben ohne" schöner findet, ist das auch legitim. Aber eben wenig plausibel.
Edit: zu den Vorpostern noch was. Pörl ist ne tolle Marke, aber viele andere Marken sind das auch. Versuch dich erst mal nicht, von Werbeträgern wie Jordison leiten zu lassen. Dass der so schnell ist, kommt vom Üben, nicht von der Marke Pearl
Und alles, wo der Name eines berühmten Endorsers draufbappt, ist erfahrungsgemäß von der Preis-Leistungs-Relation eher "ungünstig". Manches sogar ziemlich mittelmäßig. Hab ich mir sagen lassen, ich kauf nämlich solche Produkte meist nicht.