Beiträge von trommla

    JohnDrum

    Man muss natürlich immer auch bedenken, dass Soundideale sich unterscheiden. Für modernen, rockigen Sound ist und war DW ja immer ein Garant.


    Insgesamt sind glaube ich noch nicht alle Trends der Trommelhistorie neu aufgelegt worden, aber die Luft wird dünner. Ich fürchte nur, wenn irgendein Traditionshersteller wieder ein Traps-Set aufleben ließe, wäre der potenzielle Kundenkreis seeehr überschaubar. ^^

    Besonders die alten Lites sind nach wie vor Top-Teile und klingen fantastisch

    Den Ruf hatte sie schon bald nach ihrem Erscheinen, das war einer der Gründe für mich, ein Lite zu kaufen. Und dann hatte ich es viele Jahre da stehen und durfte den legendär guten Sound nie erleben :(


    Einerseits hatte ich damals einfach keinen Plan vom Stimmen, es lief immer irgendwie auf Glückstreffer raus. Und dann fand ich diese Tauchrohre zur Tomaufhängung schrecklich, bis man mal nen halbwegs resonierenden Tomsound damit bekam. Oft wurde schon durch die Aufhängung jeglicher Ton getötet. Insofern wäre meine Aussage dazu aus heutiger Sicht: klanglich können das Massen günstiger Drums heute besser. Jetzt könnt ihr mich steinigen.


    Allerdings würde ich mit meiner heutigen Erfahrung gerne nochmal so ein Lite in die Hände bekommen, um herauszufinden, ob sich mein Eindruck bestätigt. Momentan sage ich aber klar, nie wieder ein Lite. Und keine andere aufgekochte Resteverwertung ... äh ... Hommage an die gute alte Zeit. Was Tama, Yamaha und Co. recht ansprechend geschafft haben (Superstar, RC), nämlich Klassiker neu aufzulegen, ist Sonor bislang noch kaum gelungen. Lediglich die Vintage Serie hat Charme, der Rest verliert sich im Sonor-Einheitsbrei.

    Passende Snare dazu:


    Sonor 14"x08" 150th Sign. Snare Drum Sonor 14"x08" 150th Signature Snare Drum; Snare Drum; Sonor 150th Anniversary Modell; weltweit auf 100 Exemplare limitiert; exakte Replika der Sonor HLD 590… http://www.thomann.de

    Ups, da hat aber Sonor seine eigenen Archive nicht genau studiert. Wo ist denn das ein exaktes Replikat? Außer dem Kessel finde ich da keine Gemeinsamkeiten, und bei so viel "Werktreue" muss man wohl auch das in Frage stellen.

    Ich stehe ja auch nicht im Verdacht, ein großer DW-Fan zu sein, und für mich war da schon immer recht viel Hype im Spiel. Was mich aber interessieren würde, gibt es wahrnehmbare Unterschiede bei der Qualität seit der Übernahme durch Roland?

    Jetzt hab ichs, die Fasern sind Flimmerepithel und verhindern, dass Staub ins Trommelinnere gelangt. Wie wenn wir husten, befördert jeder Snareschlag eingedrungene Partikel wieder raus.

    Andersum gefragt, warum sollte es denn nicht normal sein? Ich hab keinen Spinal Glide, aber mein Hocker dreht sich auch, ich mag das. Wenn nicht irgendwo ne Feststellschraube fehlt (was du sehen würdest), wird es wohl Absicht sein. War der Throne neu aus dem Laden/Versandlager?


    Edit: der Kollege DBDDW war schneller und hat offensichtlich Erfahrung aus erster Hand.

    Das klingt teilweise so wahnsinnig professionell und abgeklärt. Mir ist es echt langsam egal. Ist ein Hobby.

    Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Du stellt hier immer wieder so tolle "vintage-oriented" Projekte vor, denen man nur Beifall klatschen kann. Da glaube ich kaum, dass irgendwer auf die Idee käme, dem die Berechtigung abzusprechen.


    Ich persönlich bin in puncto Workflow und Kosten ein absoluter Fan digitaler Technik. Das, was damit heutzutage überwiegend produziert wird, gefällt mir noch lange nicht. Gäbe es mehr analoges Recording, wäre das aber wohl nicht anders. Ich kaufe schließlich auch keine Kommode, weil ich weiß, dass der Schreiner das Ding nicht mit dem Akkuschrauber, sondern mit der Hand zusammengeschraubt hat. Das Produkt am verwendeten Werkzeug festzumachen, finde ich zu kurz gedacht.

    Bin ich vom Sound maximal beeindruckt

    Alleine da bewegen wir uns doch im Reich der Fantasie. Wer glaubt denn bitte im Ernst, dass eine halb so teure Snare nicht ebenso gut klingen könnte? Ich kenne diverse Snares, die bestenfalls mit Werksausstattung noch Nuancen von meinem Wunschsound entfernt sind. Spätestens nach dem Wechsel von Fellen und Teppich bleibt kein Wunsch mehr offen. Snares im vierstelligen Preisbereich müssen schon andere Tugenden aufweisen als "nur" guten Sound. Perfekte Verarbeitung halte ich schon für unter 1k für selbstverständlich.

    zB vernünftige Lugs anstatt dieser Lego-Böppel.

    Du weißt aber, dass DW das originale Camco-Lugdesign verwendet? Also damit zumindest in der Tradition großer amerikanischer Trommelbaukunst steht 😉

    Aber ich versteh dich, ich mags auch net sonderlich.

    Kaum vorstellbar, was da an Hardware aufgebaut werden muss, wenn es von der ersten bis zur letzten Note mit rein analoger Technik gemacht ist. Wer kann sich das leisten?

    Geile Aufnahme, finde ich. Und trotzdem taugt das nicht zu qualitativen Vergleichen des auditiven Eindrucks. Man hört hier imho lediglich, dass jeder sein Handwerkszeug exzellent beherrscht. Eine großenteils digitale Produktion in den Händen guter Toningenieure, deren Klangideal von alten analogen Produktionen geprägt ist, wird uns ebenso zusagen. Und ich behaupte, ein aufwändiger Blindtest würde (wie so oft) die angebliche Klangcharakteristik wohl eher nicht zuverlässig bestätigen.


    Aber am Mojo ist ja schließlich das schöne, dass man ihn vor allem empfindet 😉

    Der Punkt ist aber interessant zu fragen: Ist das, was ich da künstlerisch mache einfach anders

    In einem Punkt wäre ich sogar bei dir, nämlich wenn es um die künstlerische Leistung von Sänger*innen geht. Dank Autotune und Co. ist es heute vermutlich normaler, Stars aufzubauen, denen in früheren Zeiten schlicht die grundlegenden Skills gefehlt hätten.


    In allen anderen Fällen ist der Kosten- und damit natürlich der Zeitdruck eher höher als in früheren Jahrzehnten, da auch die Monetarisierung dank Streaming für die meisten Künstler schlechter als besser laufen dürfte. Da willst du als Producer sicher keine 100 und auch keine 10 Takes haben. 2 bis 3, vielleicht mal 4 Takes, danach wird's schon nervig. Und auch die Spielräume für Soundexperimente sind nicht mehr wie zu Zeiten der Beatles und Pink Floyd, allen Plugins zum Trotz. Du buchst einfach Leute, die wissen, wie man schnell von A nach B kommt.


    Das trifft auf Profis wie Amateure gleichermaßen zu. Oder lässt ne Amateurband ihr sauer verdientes Geld in nem Studio, wo der Engineer ständig irgendwas wenig zielführendes rumprobiert, während die Uhr läuft?


    Lediglich für das klassische Homerecording mag das relevant sein, nur sehe ich dort häufig keine relevante künstlerische Qualität 😉 Das war zu Vierspurzeiten so und hat sich nicht geändert, weil wenige über die nötigen Skills verfügen. Finde ich allerdings net tragisch, denn wer kann schon alles, sonst bräuchte es ja keine Spezialisten.

    Meine Lösung ist da mehr als simpel: ich suche mir nur Bands, die auch in gehobener Zimmerlautstärke gut klingen können. Das kann man nämlich lernen, wenn man will. Nur wollen das viele, insbesondere Hobbymusiker nicht. "Gib Gas, ich will Spaß", das Credo vor allem der Saitenfraktion. 😉


    In ner Band sollte jeder auf jeden Rücksicht nehmen, und wenn es dem Drummer zu laut ist, spielen eben ALLE deutlich leiser. Wenn die Bereitschaft fehlt, bin ich dort fehl am Platz.


    Das ist wie beim Motorradfahren, wo ich mal gehört habe, dass man immer den langsamsten voraus fahren lässt, um ihn nicht abzuhängen. Alle gehen für einander runter vom Gas. Falls das nur ein Gerücht ist (ich bin kein Biker), bitte korrigiert mich NICHT, ich find den Vergleich so schön.

    Ich finde, diese Aussage bringt's auf den Punkt:

    Als Kunde: Zum aufgerufenen Preis einfach nicht kaufen. Der ist durch was eigentlich genau gerechtfertigt? Ist die Hardware aus Wakanda Vibranium???

    DW mag sich tausendmal als Customhersteller bezeichnen, das allermeiste ist und bleibt Großserienproduktion. Und der "Mythos" DW dürfte weit mehr ein Marketingerfolg sein als auf herausragender Qualität beruhen.

    Habt ihr die ganze CD im Wohnzimmer aufgenommen?

    Noch in Arbeit, aber ja, vermutlich wird es darauf hinauslaufen. Wir waren selbst ziemlich überrascht, wie gut die Atmosphäre dort rüberkommt. Der Plan wäre eigentlich gewesen, im Studio des Tonmenschen zu recorden, aber die Idee kam dann sogar von ihm, alles im Wohnzimmer zu machen.

    Leider nicht einfach.

    Oh ja, so eine Frontfrau ist ein rarer Glücksgriff. Zumal sie auch abseits der Bühne richtig was auf dem Kasten hat, sei es Booking oder allg. spannende Ideen.

    Toll und songdienlich getrommelt. Cool.

    🥰 vielen lieben Dank auch dir