Beiträge von trommla

    Wenn du nicht bereits Unterricht hast, schließe ich mich der Lehrerfraktion an. In jungen Jahren zumindest die Basics gelernt zu haben, erleichtert auch so manches, wenn man autodidaktisch weitermachen will. Nichts wird man so schwer wieder los wie schlechte Gewohnheiten.


    Ansonsten entspricht auch das meinen Erfahrungen:

    Damit die Sticks nicht verrutschen, hilft wirklich nur üben, üben, üben.

    Jeder, der hier im DF nach Tipps fragt, meint im Grunde "Gibt es Abkürzungen, um das viele Üben zu vermeiden?"

    Imho gibt's die aber nicht, man kann lediglich das Übepensum effizient nutzen oder ineffizient verdaddeln.


    Wobei natürlich auch Playalongs oder Bandproben einen positiven Effekt haben. Es muss keinesfalls alles streng nach Lehrbuch sein.


    Ach ja, damit die Sticks in der Hand nicht verrutschen, braucht es Reibung, nicht Kraft. Es gibt unterschiedliche Philosophien zur optimalen Stickführung. Im Begriff Stickführung steckt aber zumindest meine Auffassung schon drin: der Stick bewegt sich selbst, die Finger kontrollieren seine exakte "Flugbahn", wenden dabei aber keine Kraft an, die die Schlagenergie rauben könnte.


    Der gut gemeinte Tipp, Kraft zwischen Daumen und Zeigefinger zu erzeugen, führt bei vielen Anfängern dazu, dass sie Ring- und kleinen Finger abspreizen, in der Folge nimmt die Kontaktfläche mit dem Stick ab, und die Rutschgefahr steigt.


    Ein guter Startpunkt ist immer, die gesamte Hand lose und ohne Kraft um den Stick zu legen. Somit hast du maximale Reibungsfläche bei minimalem Kraftaufwand. Der Rest ist

    üben, üben, üben.

    Im Grunde n Reggae, von meinem Feel

    Wenn du obige Aussage mal weglässt, gut beschrieben. Wie du da "Reggae-Gefühle" entwickelst, ist mir tatsächlich schleierhaft. Die einzige Schnittmenge, die ich sehe, ist dass man auch Reggae shuffeln kann (aber keinesfalls muss!). Ansonsten gibt es bei Ringos Spiel keinerlei Elemente irgendeines gängigen Reggae-Grooves (One Drop, Rockers, Stepper...)

    Wobei, Love Me Do mal als Reggae zu spielen, hätte was 😉

    mühe ich mich aktuell mit dem Basis-Groove von „Love Me Do“ von den Beatles ab

    Was macht dir denn zu schaffen? Lexikon75 hat natürlich absolut recht, das ist ein (sehr minimalistisch gespielter) Shuffle-Groove. Wobei der Drummer einen simplen Bumm-Tschak mit Vierteln auf der Hihat spielen könnte, ohne dass es stören würde. Der Rest der Band trägt den Shuffle, Ringo musste gar nicht viel tun.

    Aber trotzdem gefallen mir Bandaufnahmen besser

    Daran gibt's auch wirklich nix auszusetzen. Ich mag alte Produktionen ja auch lieber, ob nun digital oder analog. Man konzentrierte sich damals gefühlt einfach mehr auf die Kunst, und es war noch Zeit und Geld da für tolle Recordings. Aber wenn ich an so manche 70er Disco-Produktionen denke von BoneyM bis Donna Summer etc., fand ich das damals schon als Kind entsetzlich langweilig und stereotyp. Heute verklärt sich das, und man bekommt nostalgische Wehmut, wenn man sein Seniorenradio einschaltet.


    Aber damals fühlte sich das genauso seelenlos für mich an wie heutige Kommerzproduktionen.

    ..wenn ihr euren Style durchzieht, dann muss es ja mindestens Vinyl sein.

    Da hast du nen guten Punkt. Noch warten wir auf die Angebote, ich schätze aber, CD im Vinyl-Look dürfte realistischer sein.

    Ich dachte beim Ansehen so, dass ihr wohl sehr gut vorbereitet wart bzw. gut geprobt hattet und die Aufnahme entsprechend zügig und professionell ablief

    Das dachten wir vor Drehbeginn auch :D

    Aber du beschreibst es, wie es ist:

    wenn einer 'nen Fehler macht, ist der ganze Take hinüber.

    Live auf der Bühne verspielt sich das, aber aufgezeichnet neigt man halt auch dazu, extreeem perfektionistisch zu werden. Da geht's noch nicht mal um Fehler, aber du kennst das sicher selbst. "Okeh" reicht halt nicht, jeder möchte sein bestes abliefern. Und einer ist immer dabei, der nach dem Take nicht ganz zufrieden war mit seiner Leistung. Also macht man's nochmal und nochmal. Dann braucht es irgendwann die Erkenntnis (oder die Überzeugungskraft von irgendwem), dass es ab nem gewissen Punkt nicht mehr besser wird, weil die Frische und Konzentration aufgebraucht ist.

    Vor allem wenig Individualität. Hört sich doch alles fast gleich an heutzutage.

    Du bist nicht der einzige, der diesen Denkfehler macht, aber dein Satz bringt die Vorbehalte schön auf den Punkt.


    Aber kann denn wirklich die digitale Arbeitsweise oder gar das digitale Ausgabemedium schuld am gleichförmigem, perfekt-sterilem Ergebnis sein? Seit der industriellen Revolution haben sich Werkzeuge und damit Produktionsweisen ständig verändert, und dadurch wurde die Produktion immer effizienter, das Ergebnis gleichzeiti immer perfekter. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass Perfektion sehr subjektiv wahrgenommen wird.

    Aber freuen wir uns nicht letztendlich alle darüber, dass dank "Made by Maschine in Fernost" heute selbst im Einstiegssegment Instrumente verfügbar sind, nach denen wir Älteren uns in der Jugend die Finger geleckt hätten?


    Digitalisiert-automatisierte Technik wirkt sich in jeder Branche aus, und der Konflikt hohe Qualität zu günstigen Kosten vs. Individualität durch Handarbeit wird es vermutlich geben, so lange sich noch Menschen Handgemachtes leisten können und wollen.


    Meiner Einschätzung nach ist es eher die Summe aller Entwicklungen der kapitalistischen Welt, die zu immer schnelleren Produktionszyklen bei gleichzeitiger Kostenoptimierung führt, und gleichzeitiger Zeit- und Geldmangel vernichtet Kreativität. Logisch und vermutlich sogar systemimmanent, dass am Ende alles irgendwie austauschbar wird, und jetzt kommt auch noch die KI um die Ecke.


    Ich halte die hier gezeigten Beispiele für fachlich hochspannend, wenn man selbst vor der Wahl steht. Die überwiegende Mehrzahl von uns wird wohl gar nicht in die Verlegenheit kommen und lieber das verwenden, was erschwinglich ist, und das ist nun mal Digitaltechnik mit ihren unbestreitbaren Vorteilen.


    Ich persönlich freu mich drüber und bin mir beinahe sicher, dass die wenigsten von uns überhaupt die Chance gehabt hätten, ihre Werke zu veröffentlichen, hätte nicht die digitale Revolution stattgefunden. Und da wir keine Massenmärkte bedienen müssen, dürfen wir uns sogar Zeit dabei nehmen und kreativ bleiben. Gibt's was besseres?


    Nicht vergessen, früher war alles nur halb so doppelt 😉

    Spielt ihr auch mal im Großraum Rhein-Main?

    Kürzlich kam ne Anfrage für Würzburg, noch unbestätigt bislang, aber dichter kommen wir aktuell nicht an Frankfurt ran. Wird aber auch wieder kommen, vor meiner Zeit gab's das jedenfalls schon.

    Es gibt in Bamberg z.B. den Jazzclub, da passt ihr sicher gut rein

    Werden wir kontaktieren 😀

    Wer auch immer genau dazu, zu dieser genialen wie intimen Atmosphäre mit den Zooms oder Schwenks die Idee hatte, dem gebe ich gerne mal eine Sprite aus.

    Was unser Kameramann Kevin da abgeliefert hat, ist wirklich grandios. Spannend, wenn die Kamera dabei zum 5. Bandmitglied wird. Du denkst, des war's jetzt, alle Musiker auf den Punkt. Und der Kameramann lobt alle und sagt, wir müssen es aber leider trotzdem nochmal machen, weil er die Schärfe an einer wichtigen Stelle falsch gezogen hat.


    Beim nächsten Versuch Schärfe on point, aber natürlich hatten Bass und Drums mal wieder ihre Shouts verwechselt. Ich glaube, nach 22 Takes (zusätzlich zu den Durchlaufproben) haben wir auf Nummerierung verzichtet und nur noch "die Letzte", "die Allerletzte", "die wirklich unwiderruflich Letzte" (tbc...) angesagt.

    ohne Großeinkauf im nächst gelegenen IKEA kannste Dich nicht mehr auf Youtube wagen...

    Oo, vorsichtig dünnes Eis. 😉

    Die "Rocket Lounge" ist das original Wohnzimmer unserer Sängerin, und die gesamte Einrichtung ist alles andere als IKEA, alles originale Vintage-Möbel, vielleicht das eine oder andere Retro-Designerstück dazwischen. Fast schon gemein, euch den Rest vorzuenthalten, man wird schon im Eingangsbereich von einem 180 cm hohen hölzernen Tiki empfangen, alleine der Flair hat den Dreh schon außergewöhnlich gemacht. Und den Pausenkaffee in der 50ties-Style-Retroküche zu genießen, ist cooler als jedes noch so amtliche Tourneecatering einer Major-Tour.

    Danke euch für die tollen Komplimente :love:

    Hey folks, hier ein kleiner Vorgeschmack auf unsere neue CD "Astro Bash", live gespielt und gefilmt in der Rocket Lounge ;) in Augsburg. Freu mich über euer Feedback.


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    Ach, ich sehe das mit weniger Kulturpessimismus. Ich finde, die Entwicklung passt in eine Zeit, in der wir unsere götzenhafte Anbetung des fortwährenden Wirtschaftswachstums und des Turbokapitalismus mal langsam relativieren müssen. Vor hundert Jahren hat man tolle Musik gemacht, ohne über die heutigen Mittel zu verfügen, und die meisten Musiker hätten sich das vermutlich auch gar nicht leisten können. Mag naiv von mir sein, aber ich glaube, außer den Großkonzernen könnte es allen besser gehen, wenn wir wieder mehr Bescheidenheit lernen und nicht mehr alles noch schneller haben wollen würden. Dass wir Bürger von der Unersättlichkeit der Reichen profitieren (Trickle Down Effect), ist doch längt widerlegt.


    Ups, hat hier wer über politische Themen geschrieben? *flöt*

    Nicht meine Musik, aber klasse gespielt. Hut ab!

    Ich gehe grad noch nen Schritt weiter. Ich bin richtig froh, dass das nicht meine Musik ist, sonst müsste ich mir nämlich eingestehen, dass ich noch Jahrhunderte Übezeit davon weg bin, so etwas jemals spielen zu können.

    Optisch bist du auf jeden Fall

    schön nahe beim Virgil zu Pearl-Zeiten

    Stimmt, sogar der angestrengte Gesichtsausdruck entspricht dem Original ;)

    Das wäre tatsächlich aus meinem persönlichen Geschmack heraus der einzige Rat (an Donati und dich). Ich mag es, wenn Drummer Freude und Hingabe ausstrahlen und nicht nur Anstrengung wie beim Sport. Unter anderem deshalb hat mich Donati nie packen können, weil ich ihm einfach nicht zusehen mag.


    Spielerisch reicht mein Horizont in diesem Genre bei weitem nicht aus, um hier Verbesserungspotenziale zu erkennen. Dein Spiel wirkt grundsolide, und du machst exakt das, was ein guter Drummer imho können MUSS, du spielst ausschließlich Sachen, die dich nicht an deine Grenzen führen. Oder anders ausgedrückt, professionelle Ausstrahlung besteht nicht darin, vieles spielen zu können. Die Kunst ist, exakt zu wissen, was man nicht spielen darf, um diese Ausstrahlung nicht zu gefährden. Deshalb sind sogar Drummer nur mit Bumm Tschack zu Weltruhm gelangt :D

    Ich wäre ja beim Erweiterungspack!


    Aktuell glaubst du, das zusätzliche Floortom nicht zu brauchen. Aber ich vermute mal, als du das Set gekauft hast, schien dir die Verwendung eines zweiten Hängetoms ebenso verzichtbar, sonst hättest du ja sofort eine entsprechende Lösung gewählt.


    Und sollte der Moment kommen, dass du das 14er FT brauchen könntest, machst du dass Fass von neuem auf. So teuer ist das Pack nicht, und der Erlös für ein "übriges" Tom fällt wohl auch eher nicht so üppig aus. Da würde ich lieber in irgendeinem Regal ein Plätzchen freiräumen und warten, ob ich nicht doch eines Tages Gefallen dran finde. Manches braucht seine Zeit 😉