Vor allem wenig Individualität. Hört sich doch alles fast gleich an heutzutage.
Du bist nicht der einzige, der diesen Denkfehler macht, aber dein Satz bringt die Vorbehalte schön auf den Punkt.
Aber kann denn wirklich die digitale Arbeitsweise oder gar das digitale Ausgabemedium schuld am gleichförmigem, perfekt-sterilem Ergebnis sein? Seit der industriellen Revolution haben sich Werkzeuge und damit Produktionsweisen ständig verändert, und dadurch wurde die Produktion immer effizienter, das Ergebnis gleichzeiti immer perfekter. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass Perfektion sehr subjektiv wahrgenommen wird.
Aber freuen wir uns nicht letztendlich alle darüber, dass dank "Made by Maschine in Fernost" heute selbst im Einstiegssegment Instrumente verfügbar sind, nach denen wir Älteren uns in der Jugend die Finger geleckt hätten?
Digitalisiert-automatisierte Technik wirkt sich in jeder Branche aus, und der Konflikt hohe Qualität zu günstigen Kosten vs. Individualität durch Handarbeit wird es vermutlich geben, so lange sich noch Menschen Handgemachtes leisten können und wollen.
Meiner Einschätzung nach ist es eher die Summe aller Entwicklungen der kapitalistischen Welt, die zu immer schnelleren Produktionszyklen bei gleichzeitiger Kostenoptimierung führt, und gleichzeitiger Zeit- und Geldmangel vernichtet Kreativität. Logisch und vermutlich sogar systemimmanent, dass am Ende alles irgendwie austauschbar wird, und jetzt kommt auch noch die KI um die Ecke.
Ich halte die hier gezeigten Beispiele für fachlich hochspannend, wenn man selbst vor der Wahl steht. Die überwiegende Mehrzahl von uns wird wohl gar nicht in die Verlegenheit kommen und lieber das verwenden, was erschwinglich ist, und das ist nun mal Digitaltechnik mit ihren unbestreitbaren Vorteilen.
Ich persönlich freu mich drüber und bin mir beinahe sicher, dass die wenigsten von uns überhaupt die Chance gehabt hätten, ihre Werke zu veröffentlichen, hätte nicht die digitale Revolution stattgefunden. Und da wir keine Massenmärkte bedienen müssen, dürfen wir uns sogar Zeit dabei nehmen und kreativ bleiben. Gibt's was besseres?
Nicht vergessen, früher war alles nur halb so doppelt 😉