Beiträge von trommla

    Habe irgendwo gelesen, dass man sich dann genauso gut ein neues Schlagzeug kaufen könnte...


    Kann man pauschal nicht sagen. Gratung neu schneiden für sich alleine kostet nicht die Welt. Klar, der Zeitwert eines alten Sets kann natürlich bald erreicht sein, aber bei klassischen Serien zählt manchmal auch der ideelle Wert.


    Hast du die Probleme denn bei allen Trommeln gleichermaßen? Ich fände es einigermaßen merkwürdig, wenn sich alle Kessel aufgrund (identischer?) Alterungserscheinungen nicht mehr zum klingen bringen ließen. Hast du neue Felle draufgezogen, oder versuchst du den alten Pellen einen Klang zu entlocken? Wenn der oder die Vorbesitzer nämlich nicht in der Lage waren, das Set halbwegs ordentlich zu zentrieren und zu stimmen , und trotzdem drauf rumgedroschen haben, hast du kaum Chancen auf nen ordentlichen Sound. Die Felle sind einfach tot.


    Eine andere Erklärung könnte sein, dass falsche Felle drauf sind. In den 60ern hatten viele Kessel noch nicht das Untermaß heutiger Zeit, man sollte sich in dem Fall nach Remo Classic Fit oder Aquarian American Vintage umsehen. Diese Felltypen sind speziell für übergroße Vintage-Kessel gedacht.
    Allerdings kenne ich mich mit alten Sonorkesseln nicht aus, weiß daher nicht, ob dieses Problem bei Sonor überhaupt besteht.

    Eigentlich ne interessante Idee, aber werden die Dinger nicht recht unhandlich? Ich habe bei übergroßen Taschen/Kisten immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die gute Intention (nicht so oft laufen müssen) relativ schnell einer gewissen Ernüchterung gewichen ist. Für einen alleine zu schwer, schlechter im Auto zu verstauen, in engen Treppenhäusern mühevoll, um nur drei Aspekte zu nennen.


    Inzwischen bin ich mit der Kombi Einzelbags plus

    in den allermeisten Fällen sehr stressfrei unterwegs.

    Ich mag die Holzfinishes von Sonor auch schon lange nicht mehr. Allerdings hat das bei Sonor ja Tradition, schon das berühmte Signature in Bubinga war damals nicht gerade Mainstream und ziemlich auffällig. Aber eins kann man sagen, man erkennt ein Sonor auf den ersten Blick.


    Gäbe es die Vintage Series nicht, hätte ich mir wohl auch - rein aus optischen Gründen - nie ein Sonor gekauft.

    Wow, sehr toller Beitrag. Wobei für mich die Trommelbauerei fast zur Nebensache gerät. Du könntest in diesen beeindruckenden Werkstatträumen auch Schränke bauen, und ich würde dir dennoch begeistert zusehen, so spannend finde ich die ganze Atmosphäre dort. Was nicht unwesentlich auch an deiner Ausstrahlung liegen dürfte.

    Hast du überprüft, ob die Kessel rund sind und die Auflage auf der Gratung plan? Dein beschriebenes Problem klingt, als ob die alten Kessel etwas aus der Form sind. Wenn dem so wäre, gibt es leider nur die Möglichkeit, sich an den Trommelbauer seines Vertrauens zu wenden. Seit das Thema Custom Schlagzeugbau in aller Munde ist, gibt es davon etliche in Deutschland, die in der Regel auch solche Dienstleistungen anbieten. Hier im Forum ist z.B. der User Bruzzi ein toller Trommelbauer mit seinen Midmill Drums.


    Bei handwerklichem Geschick und entsprechender Werkstatt kann man das ggf auch selbst angehen, aber wer hat schon einen Frästisch bei sich rumstehen.

    Ich führe folgende Dialog gelegentlich mit meinem Gitarristen -
    der ein fühlt (Talent?), der andere muss es sich erarbeiten (ich?).


    Hihi, die Situation kennen im Freizeitbereich viele Drummer mit ihren Gitarristen, glaube ich. Hat aber weniger mit Musikalität/Talent zu tun, als dass viele Stromgitarristen keine echten Teamplayer sind , sondern nur solieren wollen, was das Zeug hält. Zählen und grooven können die einfach nicht.
    Ergänzend kommt dann noch gelegentlich der Spruch "Zwei Minuten das gleiche Riff spielen, des is mir zu langweilig". Wenn sie dann auch noch Leadsänger sind, wird die Band schnell zur reinen Begleitband.
    Jaja, ich weiß, ich bin ein Gitarristenhasser ;)

    Aber alle (zumindest von mir gehörten) bekannten Jazz-Drummer bauen auf den gleiche Grundprinzipien (Rudiments halt) auf


    Ich sage oder meine damit auch nicht, dass man seine Rudiments nicht üben sollte. Ein paar davon zu können hat noch niemandem geschadet ;)


    Lass es mich mit einem Vergleicht veranschaulichen, was ich meine. Einen Vortrag vor Publikum baut man nicht auf dem Alphabet auf, sondern auf den Inhalten, die man dem Publikum vermitteln möchte. Die einzelnen Buchstaben mögen Teil des Werkzeugkastens sein, aber sicher nicht Inhalt der Rede. Ein Mensch mit schlampiger Handschrift kann trotzdem ein guter Redner sein.


    Da nicht jeder von uns Rudiments wie Buddy Rich oder Dave Weckl beherrscht, stelle ich beim Solieren mehr die musikalische "Kernaussage" in den Vordergrund, denn das kann ich - und auch viele andere Durchschnittstrommler - in dem einem mir zur Verfügung stehenden Leben sehr viel wahrscheinlicher erlernen als solche Zirkusnummern.


    bergheimer: Danke für die Blumen :)
    Beim Jazzsolo zähle ich oft überhaupt nicht konkret mit, sondern denke in musikalischen Phrasen. Wenn es heißt "da machma dann ein Schema Drumsolo", läuft bei mir die entsprechende Melodie, Basslinie oder Akkordfolge im Kopf mit, und ich begleite solistisch die Band in meinem Kopf. Das klappt natürlich leichter bei einfacheren Stücken, und manchmal stoße ich auch an meine Grenzen. Aber das, was wir Teilzeitjazzer so spielen, sind ja meist die allseits bekannten Gassenhauer des Jazz wie Tenor Madness, Take the A Train, St. Thomas oder Take Five, um nur ein paar zu nennen. Entsprechend bei 4ern/8ern.


    Oder halt das freie Solo, bei dem man vorher ausmacht, welchen Cue man der Band gibt, um wieder reinzukommen. Mach ich aber nicht so gerne, weil ich mich schnell selbst dabei langweile :D

    Für mich sind zwei Dinge beim Solieren wichtig.
    a) dynamisch abwechslungsreich muss es sein
    b) it must Schwing


    Kein Mensch interessiert sich dafür, ob ich ohne hörbaren Unterschied von Singles zu Doubles, über Paradiddles, Pataflaflas über eine lange Linkskurve durch Reverse Flam Taps wieder zurück zu Singles rase. Aber die allermeisten hören, wenn ich in einen subtilen Roll ein paar Akzente knalle, ein paar Flams auf den Toms in einem langen Crescendo anschwellen lasse oder unvermittelt mal eine Generalpause in den Raum stelle.


    Wenn mein Handwerkszeug es mir erlaubt, alles im Solo so zu spielen, dass der Swing nicht verloren geht und die Zuhörer nicht aufhören, mit den Füßen zu wippen, hab ich aus meinen überschaubaren technischen Fähigkeiten das beste rausgeholt.


    Und abgesehen davon, dass ich es technisch natürlich gar nicht könnte, Soli wie Buddy Rich zu spielen, finde ich es auch gähnend langweilig. Buddy spielte Soli ohne Punkt und Komma, wie manch andere Leute reden, und beides ertrage ich nicht lange.


    Ich finde, es lohnt sich, mal intensiver zuzuhören, wie die alten Meister solierten. Ob das nun Art Blakey, Gene Krupa oder Max Roach ist, alle haben oft mit recht einfachen technischen Mitteln großartige Wirkung erreicht, weil man den Swing jederzeit spüren konnte. Keiner von den dreien war techinsch in meinen Augen auch nur annähernd so gut wie Mr. Buddy Rich, aber sie hatten den Swing im Blut und waren keine Zirkusartisten wie BR.

    Bleibt nur die Frage wie ich das dann zusammen schneide ...


    Puh, aus dem Thema bin ich seid Jahren völlig raus, da ich schon lange keinen leistungsfähigen Rechner mehr besitze. Auf meinem Uralt-Thinkpad wird Videoschnitt zum Geduldsspiel.
    Aber gib mal bei YT Schnittsoftware ein, da findet man endlos Programmvorstellungen und Tutorials. Manche aktuellen Tools scheinen sogar halbwegs intuitiv zu funktionieren. ;)

    Hab mir gerade den ganzen Fred nochmal durchgelesen. Hmmm ich muss ja zugeben, ich würde die Überlegung mit mehreren Kameraperspektiven nicht ganz abhaken.
    Auch wenn du völlig recht hast, dass natürlich Bildschnitt immer auch bedeutet, dass ein Stück Autentizität verloren geht, wie du relativ am Anfang mal sagtest.


    Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, warum veröffentlicht man Videos, wenn man gar kein Interesse hat, diese Videos auch nach seinen Möglichkeiten gut aussehen zu lassen. Die Ebene, kurze Filmchen in einer statischen Einstellung zu filmen, hat die Filmgeschichte aus gutem Grund schon Anfang des 20 Jahrhunderts hinter sich gelassen, weil man schnell gemerkt hat, dass das ziemlich langweilig rüberkommt. Und das ist heute ja nicht anders. Unter anderem deshalb hast du in einigen Wochen halt nur 450 Klicks bekommen, und das wird wohl auch nicht mehr deutlich mehr werden, obwohl dein Spiel viel viel mehr verdient hätte.


    Aber so ist es halt nun mal. Wenn man weiterkommen will, muss man irgendwie auffallen und in Erinnerung bleiben. Bei Videos klappt das halt mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn das Bild irgendwas besonderes hat. Und da ist der technisch allererste Schritt, interessante Einstellungen zu gestalten, wie es Fotografen, Kameraleute und Regisseure auch machen. Sonst kannst du auch in einem Track trommeln und ein paar Bilder von Sonnenuntergängen drunter legen, hätte ungefähr die gleiche Bildaussage.


    Und ganz ehrlich, wer schaut sich denn Youtube-Videos an, nur um zu erkennen, dass es sowohl bessere als auch schlechtere Drummer als einen selbst gibt? Entweder will man einen konkreten Mehrwert (z.B. Tutorials, Testberichte, whatever o.ä.), oder man will schnöde Unterhaltung. Eine einzige statische Einstellung unterhält aber nicht, da sollte auf dem Bildschirm schon ein bischen was passieren.


    Falls du wirklich keinen filmischen Anspruch an deine Präsentation hast, dann überleg doch mal trotzdem, wie es wäre, dich von schräg hinten zu filmen und noch etwas näher ran zu gehen. Dann könnten die Drummer besser sehen, was du spielst, und auch der rechte Fuß wäre zu erkennen. Und jetzt sag nicht, geht nicht, dann sieht man das hässliche IKEA Regal. Dann musst halt das Drumset so aufbauen, dass der Hintergrund wieder stimmt ;)


    Für mich selbst würde ich das eh bevorzugen, weil man dann meine blöden Grimassen nicht so sieht :D

    Wenn eh alle gleich klingt, wäre dann der nächste Schritt konsequent. Man bietet Studios Templates an, bei denen (quantisierte) Drums, Bass, Gitarre und Keyboards schon komplett vorproduziert sind und der Produzent lediglich bei der Online-Bestellung noch die Tonart bzw. die Harmoniefolge wählt.


    Marius, das wäre doch ne Geschäftsidee ;)

    Das Thema ist wirklich nicht neu, und meine Einstellung dazu auch nicht. Allerdings lässt sie sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten.


    Das Quantisieren ist noch relativ leicht zu beantworten. Ich bin total begeistert von der technischen Möglichkeit, dank der heutigen Digitaltechnik im Track rumeditieren zu KÖNNEN. Ist mir nicht nur einmal passiert, dass ein eigentlich schöner Track irgendwo nen Holperer drin hatte, der hörbar genervt hat. Früher hat man dann halt damit leben müssen oder den Track wenigstens teilweise neu eingespielt. Heute schiebe ich mir das einfach so hin, dass es nicht mehr nervt. Spart einerseits Zeit, und andererseits hat oft der erste Track eine Energie, die möglicherweise bei Wiederholungen nicht mehr so da ist. Zumindest ich werde mit zunehmender Zahl an Versuchen dann nicht unbedingt besser, und oft genug haben wir uns dann doch für den ersten Track entschieden.


    Weshalb heute oft der gesamte Track am Grid ausgerichtet wird, erschließt sich mir nicht, und ich frage mich ehrlich gesagt, wie sich diese Produktionsweise so entwickeln konnte. Das passiert ja nicht nur bei wackeligen Amateurdrummern, sondern auch bei gefragten Studiogrößen. Na ja, ist halt inzwischen ein Industriestandard.


    Das Thema Click hängt meines Erachtens von mehreren Faktoren ab. Wenn man eine eingespielte Band aufnimmt, spricht nichts dagegen, wie früher die Band gemeinsam einzuspielen, um die bestmögliche Energie einzufangen. Click braucht es dabei nur, wenn nachträglich Bearbeitungen stattfinden sollen, die syncron sein müssen. Für reine Overdubs geht es auch gut ohne. Insbesondere für Amateurbands, die nicht viel Routine beim Spiel zum Click haben, eine ernstzunehmende Alternative, wenn man wirklich eine überzeugende Aufnahme will.


    Für "Auftragsproduktionen" macht es schon Sinn, Track für Track aufzunehmen, weil man ja in der Regel Termindruck hat und nicht die Zeit, einen für alle geeigneten Termin zu finden. Und da ist dann natürlich auch Click erforderlich. Für Multiinstrumentalisten wohl logischerweise auch. Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass man sich selbst leichter auch ohne Click begleitet, weil man ja die eigene Phrasierung aus dem Effeff kennt.

    Wie bereits geschrieben, haben die Krupa Snares ein eher schmales Bed. Da würde ich mich nicht festlegen, dass 42 Spiralen nicht zu breit sind. Oder hast du sie auf besagter Slingerland-Schnarre, um die es hier geht? Dass die Masshoffs allgemein nicht schlecht sind, wissen wir ja schon :)