Beiträge von trommla

    bei ca. 120 bpm


    Ich greife nochmal diese bpm-Zählerei auf. Ich glaube, wir haben uns heutzutage echte Nachteile geschaffen durch den steten Drang, alles quantifizieren und benchmarken zu wollen/müssen. Wer kennt sie nicht aus der Arbeit, die quartalsweisen Kennzahlen, an denen man gemessen wird? Aus unternehmerischer Sicht mag es sinnvoll sein, aber wir reden hier überwiegend von der Ausübung eines Hobbies!!!


    Natürlich sollte man technisch seine Sieben Sachen beieinander haben und Standardpopsongs mit Tempo 120 bpm begleiten können, ohne dass man dabei Schweiß auf der Stirn und einen Krampf im Handgelenk bekommt. Das lernt man aber nicht, ohne so viel als möglich mit Leuten gemeinsam zu musizieren. Die zeigen einem nämlich im Gegensatz zum Metronom oft recht deutlich die Wege, wie man mit seinen spielerischen "Unzulänglichkeiten" trotzdem musikalisch zu einem hörbaren Gesamtergebnis kommt. Betonung liegt hier auf "musikalisch". Stell dir vor, du schaffst in der Probe die 120 nicht halbwegs geschmeidig auf der HiHat zu achteln, dann wird früher oder später ein Bandmitglied auf die Idee kommen (das kannst natürlich auch du selbst sein), dass Viertel vielleicht auch ganz gut klingen. Und schon hast du aus einem Misserfolg einen Erfolg gemacht, weil's plötzlich läuft.


    Entscheidend ist niemals, alles in allen Tempi zu beherrschen, sondern seine Fähigkeiten so routiniert auf die Musik abzustimmen, dass es immer gut klingt.
    Es gibt nämlich weder in der Bibel, noch im Drummerforum das Elfte Gebot "Du sollst schnelle Single Strokes spielen".


    Drummer wie Ringo Starr waren und sind wahre Meister darin, ihre eher überschaubaren technischen Fähigkeiten hochmusikalisch in Musik umzusetzen und ihre Generation zu prägen. Nur mal so als Gedankengang zum Weiter Denken ;)

    Ich kann deinen Eindruck jetzt nicht unbedingt bestätigen. Klar kommt es vor, dass ich aufgefordert werde, mit etwas Dämpfung nachzuhelfen, allerdings waren das in der Regel bislang Situationen, in denen ich selbst auch feststellen konnte, dass meine akustisch wahrgenommene gute Stimmung (der Trommeln ;) ) mikrofoniert im Zusammenhang nicht ganz so toll kam.


    Möglicherweise hätte man mit der (langwierig-experimentellen) Suche nach der optimalen Mikrofonposition auch ohne zusätzliche Dämpfung ein gutes Ergebnis hinbekommen. Aber live ist für derartige Selbstverwirklichung nun mal keine Zeit, und da möchte ich auch selbst schnell zum Ziel kommen, um vor Showbeginn noch etwas
    Ruhe einkehren lassen zu können. Statt ellenlanger Soundcheck-Exzesse darf es dann gerne etwas Moon Gel sein. Tot dämpfen musste ich dabei noch nie eine Trommel, auch keine Snare, und mit dem Gesamtsound sind in der Regel alle Beteiligten und Publikum zufrieden.


    Für mich ist Soundcheck ebenso wie auch der ganze Rest Teamarbeit, keiner ist des anderen Wasserträger, und nur gemeinsam kommt am Ende was gutes raus.
    Beurteilen kann nur der FOH-Tontechniker den Gesamtsound, und nicht jeder Sound, den wir solistisch vielleicht überragend finden, funktioniert im Kontext.

    Ich werf mal noch das Yamaha DTX Multi 12 ins Rennen. Hat mir vor einigen Jahren ganz gut gefallen wegen der Möglichkeit, nicht nur mit Fingern zu spielen, sondern Sounds auch mit den Fingern zu muten (z.B. bei Paukenschlägen interessant für definierte Tonlängen). Allerdings war neben einer wenig intuitiven Menüführung ein weiterer Nachteil der ziemlich beschränkte Speicher, wenn ich mich richtig erinnere.


    Letztendlich stellt sich wie so oft die Frage, welche Prioritäten du hast. Wenn du in der Regel Standardsounds abfeuerst, brauchst du nicht viel zusätzlichen Speicher. Für besonders ausgefuchste Anwendungen kann das schon eher nachteilig sein. Jeder Hersteller hat Stärken und Schwächen, daher würde ich zunächst anhand von Reviews versuchen, die Pros und Cons jedes Modells zu eruieren und dann priorisieren, was für dich wichtig sein könnte.


    An der falschen Stelle nicht aufgepasst, würde ich mich nach dem Kauf unter Umständen schwarz ärgern, wenn mir ein (für mich) essentielles Feature fehlt.

    Ich kann es sowas von verstehen, dass man nach einer gewissen Zeit vom wohlbekannten Set keine Inspiration mehr bekommt und das Gefühl hat, etwas neues müsste her.
    Da heutige Mittelklassesets qualitativ meist ein Level erreichen, welches vor Jahrzehnten nur wenige Oberklassesets hatten, ist es allerdings m.E. gar nicht nötig, nach einem Upgrade zu schielen. Sets wie dein Superstar und sicher auch das PDP (welches ich noch nie anspielen konnte) liefern genügend Sound auch für professionelle Drummer, sofern man gute Felle in guter Stimmung drauf hat.


    Allerdings glaube ich festgestellt zu haben, dass bei den etlichen Freizeitdrummern das größte Verbesserungspotential nicht bei den Kesseln, sondern beim Blech liegt. Ich könnte nicht sagen, wie oft ich schon an fremden Sets saß, deren Kessel - ordentlich gestimmt - richtig Spaß brachten, deren Beckenausstattung hingegen eher mäßig Freude bereiteten. Daher wäre bei einem Budget von 800 Öcken meine Herangehensweise ein neuer Satz Felle und so viele gute Becken, wie ich mir leisten kann. Das müssen nicht unbedingt Produkte der "Großen Vier" sein und schon gar nicht neu (Mit Ausnahme von Paiste 2002 fällt bei mir B8 nahezu vollständig raus, weil die Sounds einfach zu eindimensional sind).


    Alternativ kann auch eine gute Snare einen großen Schritt nach vorne bedeuten. Auch wenn ein tolles neues Set viel Spaß bringen kann, ist der klangliche Mehrwert bei Sets kaum von der Holzart abhängig, sondern von unterschiedlichen Kesselgrößen (wer Bonham liebt, braucht große Kessel :D) und vor allem von Fellen und Stimmung.

    Dazu müsstest du wissen wo und wie der Lärm nach aussen dringt


    Und genau da hast du glaube ich im Betonbunker ein generelles Problem. Türen und Fenster sind eine Sache, aber ein großer Teil des Schalls wird auch über Körperschall (Trittschall) nach außen getragen. Wenn ich richtig informiert bin als Nicht-Bauingenieur, ist Beton aufgrund seiner Struktur ein hervorragender Körperschallüberträger. Dazu kommen noch im Mauerwerk verlaufende Leitungen, Stahlträger und andere Gemeinheiten, die für ziemlich unkontrollierte Weiterleitung des Schalls sorgen. Mit Türen oder Fenstern wird es da nicht getan sein.


    Deshalb sprach ich ja von einer kompakten Raum-in-Raum-Lösung, bei der das Schlagzeug per primam schon von der Umgebung getrennt wird. Der Vorteil daran ist, dass die Raumakustik in der Box vermutlich nicht mehr viel Aufwand bedarf :D

    Du hast zwei Probleme zu lösen, nämlich einerseits die Raumakustik (=Klangqualität im Innern des Raumes) und andererseits die Dämmung nach außen, richtig?
    Hier kommt es bei Anfängern regelmäßig zur Verwirrung, weil man beides nicht unterscheiden kann.


    Die Raumakustik (mal googeln auf Heimkino- oder Studiopages) ist in der Regel das kleinere und kostengünstigere Problem, da man nicht die gesamten Wände "bearbeiten" muss und es eher auf die richtige Maßnahme an der richtigen Stelle ankommt. Allerdings sollte man dafür etwas Übung im "analytisch Hören" habe, wenn man nicht die Möglichkeit/das Geld hat, den Raum zu messen. Vereinfacht gesagt gilt, hohe Frequenzen haben wenig Engergie und werden schon durch dünne Materialien wie z.B. Vorhänge abgemildert, für mittlere und insbesondere tiefe Frequenzen braucht man dicke Akustikelemente. Für den Erstangriff helfen Matratzen, die man an der Wand nach belieben verschiebt und hört, wo der Effekt am besten ist. Für die Internetsuche helfen vielleicht die Stichworte Bassfallen/Basstraps/Breitbandabsorber/Superchunks/Raummoden.


    Nicht zu vergessen: das Set nicht dahin stellen, wo es am besten aussieht, sondern mit der Trommel in der Hand den Raum abgehen und hören, wo's am besten klingt. Genau dort baut man dann sein Set auf.


    Die Dämmung nach außen ist weniger differenziert, denn hierbei kommt es darauf an, den gesamten Raum inklusive Decke und Boden möglichst ohne Schallbrücken dicht zu bekommen. Jede Schallbrücke, und sei sie noch so klein, kann die Maßnahmen nahezu wirkungslos machen, deshalb werden Schraubverbindungen entkoppelt und so Zeug. Das bedeutet in der Konsequenz natürlich, die Dämmung nach außen ist immer mit hohem Aufwand und Kosten verbunden, will man es vernünftig machen. Hier verbrennt man als Laie schnell viel Geld. Eine vernünftige Lösung kostet 4stellige Beträge oder gar mehr.


    In einem großen Raum wäre vielleicht eine Raum-in-Raum Variante im hinteren Teil des Raumes zu überlegen, um wenigstens nicht den gesamten Raum isolieren zu müssen. Hier im Forum wurde das eine oder andere derartige Projekt vorgestellt, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht findest du es ja.

    Aussagen ala "Besser/schlechter als..." halte ich für wenig hilfreich, denn solche Bewertungen sind oftmals recht intuitiv oder geprägt vom Markenimage. Trixon hat Kultstatus, Lefima nicht. Das kann, muss aber nicht an der Qualität liegen. Immerhin ist Lefima der älteste noch aktive deutsche Schlagwerkhersteller.


    Ob ein solches Schätzchen die richtige Wahl für den Schlagzeugeinsteiger ist, bezweifle ich, denn die Technik hat sich, obwohl das Rad nicht neu erfunden wurde, in den letzten 50 Jahren weiterentwickelt, und heute erwarte ich, dass ich Toms flexibel in eine von mir bevorzugte Position bringen kann, statt ein starres Korsett vor mir zu haben. Gerade bei Kindern kann das essentiell sein, da die Körpergröße andere Ansprüche an den Aufbau stellt.


    Ein Set zum täglichen Gebrauch (...im Kinderzimmer?) wird viel intensiver beansprucht als ein Museumsstück, und falls dein Set noch unter Sammlern einen gewissen Verkaufserlös brächte, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr nach einem Jahr kindlicher Begeisterung. Ganz abgesehen von dem Verschleiß, der die Unterhaltskosten wegen fehlender ERsatzteile und alleine schon geeigneter Felle (früher waren die Größen nicht einheitlich wie heute) in die Höhe treibt.


    Am Ende ist das, was wir Eltern als Charme der alten Tage empfinden, für Kids möglicherweise uncool, und dann musst du eh was aktuelles besorgen.


    Warum nicht dieses Schätzchen verkaufen und sich davon ein gebrauchtes Mittelklasseset zulegen oder wenigstens nen Teil refinanzieren?

    Es gibt Notationen, wo auch die Ghostes direkt nach dem Backbeat gespielt werden - ich frag mich aber ernsthaft, wer sowas glaubt rauszuhören oder auf solche Ideen kommt.


    Der Meister selbst ;)
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    Ab ca. 01:55 zu sehen bzw. zu hören. wobei er den Schlag so leise spielt, dass man den Unterschied wohl kaum merken dürfte.

    Etwas wundert mich allerdings deine Kritik am Outfit. Für mich ist das eigentlich das perfekte Drumming Outfit wegen der Bewegungsfreiheit. Die ausgelatschten Turnschuhe sind auch viel leichter als Winterstiefel und Barfuß spiel ich nicht.
    Was schwebt dir denn da vor?


    Na ja, Youtube und Bühne sind ja beides Plattformen, auf denen man gesehen wird. Auf der Bühne mit ganz großem Erfolg von ein paar Zehntausend, bei YT mit viel Erfolg noch von wesentlich mehr. Und da zählt für mein Empfinden nicht nur, ob der Fummel praktisch ist beim Spielen, sondern ob sich der/die Protagonist/In was bei der Garderobe gedacht hat und sich von seiner/ihrer Schololadenseite präsentiert.


    Heute Abend spiele ich Swing in einem Ballsaal, da ist z.B. schwarz mit Sakko und Krawatte angesagt. Nicht gerade bequem beim Trommeln, aber wenn ich mit kurzer Hose und Muscleshirt käme, hätte ich wohl schnell Feierabend ;)


    Nur als Beispiel, vielleicht verstehst du ja, was ich meine. Sähe man dich fröhlich grinsend hinterm Set, wäre mir das Outfit wohl auch nicht so aufgefallen, aber um es mal absichtlich übertrieben zu formulieren, sauertöpfischer Gesichtsausdruck und dröge Kleidung verstärken sich gegenseitig. Und da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es schwieriger ist, seinen Bühnenausdruck zu verbessern, als sich etwas mehr Mühe mit dem Styling zu geben, wollte ich diesen Punkt nicht unerwähnt lassen.


    Trotzdem nochmal, um nicht nur in Kritik abzugleiten, echt klasse gespielt, das schüttelt man auch als versierter Drummer nicht einfach so aus dem Ärmel. :thumbup:

    Wow, die Nummer hat man schon bekanntere Drummer schlechter trommeln hören. Und dass nur Jeff Porcaro exakt wie Jeff Porcaro klingt, ist quasi ein Naturgesetz, das kann und braucht man auch nicht ändern. Ich glaube eh, auf der ganzen Welt wird man keine zwei Drummer finden, die absolut identisch klingen, selbst bei Bumm Tschak.


    Woran du hingegen echt arbeiten solltest, ist deine verbissene Ausstrahlung beim Spielen. Dein gesamtes Spiel käme (noch) geschmeidiger rüber, wenn du es optisch mit positiver Energie präsentieren würdest und mehr "coole Socke" wärst. Das bezieht sich durchaus auch auf dein Heimwerker-Outfit. Würde mich nicht wundern, wenn seitlich in der kurzen Hose noch der Zollstock steckt ;)


    Aber was red ich, diese Baustelle beackere ich auch schon seit gefühlten Jahrhunderten.

    aber im Whitesnake context rofl...


    Den Gedanken hatte ich allerdings auch kurz ;)


    Trotzdem ein sehr schönes Solo :thumbup:


    Gut, über's Sticks in die Luft werfen könnte man jetzt diskutieren, das macht nach meinem Geschmack nix her. wir sind schließlich Drummer und keine Zirkusartisten der Kreisklasse. Aber so lange es nur das ist... :)


    Edit: Tage später nochmal mit Kopfhörer reingehört, und ehrlich gesagt finde ich den BD-Sound furchtbar. Viel zu viel Attack. Insbesondere die Einwürfe beim Snareroll relativ zu Beginn hören sich eher an, wie wenn jemand an einem Kabel mit kaputter Lötstelle wackelt *knack - knack*.

    "Musik wird oft als Lärm empfunden, da sie mit Geräusch verbunden"
    Ich stimme dir inhaltlich vollständig zu. Es gibt durchaus auch Ensembles, denen ich genau diesen Sachverhalt versucht habe zu veranschaulichen. Am Ende bleibt immer das Gefühl, dass wir Schlagzeuger aufgrund der (akustisch) zwingenden Grundlautstärke trotzdem nie aus dieser Zwickmühle raus kommen. Also was soll's bringen, sich zu echauffieren? Ich biete die Lautstärke an, die ich unter Würdigung ALLER Umstände für angemessen halte, wenn aber die "Entscheidungsträger" eine andere - meist leisere - Auslegung erwarten, dann ist das halt so. Einzelmeinungen von Gästen hingegen ignoriere ich geflissentlich, die können ja weiter hinter gehen, wenn es vorne zu laut ist.


    Ich halte das ganze Thema aber für keinen Mangel an musikalischem Selbstbewusstsein, denn zum Selbstbewusstsein gehört eben auch, sich bewusst zu sein, dass man mit unserem vergleichsweise lauten und wenig melodiösen Instrument die meisten Ohrenpaare deutlich strapaziert. Wenn auf der Straße mit Presslufthammern gearbeitet wird, nervt mich das instinktiv, und zwar massiv, obwohl das Ergebnis der Bauarbeiten an sich was gutes sein mögen. Diese instinktive Ablehnung unserer Grundlautstärke muss ich jedem Nicht-Schlagzeuger einfach auch zunächst mal zustehen. Wie so oft im Leben sollte das Ziel sein, einen für alle Seiten vertretbaren Kompromiss zu suchen.


    Genauso wenig, wie man den „Jazzern“ mal eben eine 24“ Bassdrum hinstellen würde.


    Na, da hast du aber in Musikgeschichte nicht aufgepasst ;) Kleine Bass Drums kamen erst mit dem Bebop, bis dahin hatten Jazzer teils irrwitzig große Pauken vor sich stehen. Mussten ja ohne PA große Tanzsäle beschallen können. Und auch heute kann (und darf) man Jazz durchaus mit großer BD spielen, je nach Stilistik ist das sogar zielführender als ne 18er (ein Klischee halt...)

    Hängt davon ab, welche Version man als Bezug nimmt.


    In diesem konkreten Fall reden wir nicht nur über ein Drumfill, sondern darüber, dass die gesamte Band diese Dreiergruppierung spielt. Daher wäre es schon sinnvoll, das Fill in etwa so zu spielen wie auf dem Livetrack.