Ganz ehrlich? Schmeiß die Noten weg, hör deine Lieblingsmusik rauf und runter, und versuch die Dinge nachzuspielen, die dir gefallen. Das "System", das du suchst, nennt sich Inspiration. Such mal bei YT nach Videos bekannter Drummer, die einen Song interpretieren, den sie nicht kennen. Gibt's einige davon, und du wirst merken, dass jede Version einen ganz eigenen Touch bekommt, je nachdem, wer die Drums spielt. Je länger und häufiger man spielt, umso größer wird der musikalische Wortschatz, den man nutzen kann.
Klar gibt es Songs, bei denen der Drummer was ganz eigenes kreiert, worauf man nicht automatisch gekommen wäre. Da fällt mir Steve Smith bei Journey ein, "Don't Stop Believing", oder auch Jeff Porcaro bei "Mushanga". Zu beidem gibt es Interviews, bei denen sie erklären, wie sie den Groove des Songs entwickelt haben. Aber auch bei "normaleren" Drumtracks ist der wesentliche Schlüssel zum kreativen Spiel sicherlich das Hören, Verstehen und Nachspielen von Musik.
Ach ja, auch wichtig finde ich, über den Tellerrand rauszuschauen und sich mit verschiedenen Stilen zu beschäftigen. Manche bekannten und einflussreichen Drummer sind nämlich gerade deshalb so einzigartig, weil sie sich in anderen Genres bedienen (z.B. Steve Gadd - Marching/Militär, Steward Copeland - nordafrikanische Rhythmik).
Lars Ullrich ist wirklich nicht der mega-ausgecheckte Drummer, böse Zungen behaupten sogar, er sei gar kein Drummer 
Turn the Page dürfte kaum mit dem Notenblatt in der Hand entstanden sein (kann Ulle überhaupt Noten lesen?), sondern mit Instrumenten. Musiker, die lediglich lernen, mehr oder weniger akkurat vom Blatt zu spielen, tun sich häufig schwer, was passendes zu spielen, wenn man ihnen die Noten wegnimmt. Sie übersetzen letztendlich nur einen visuellen Eindruck in einen akustischen, sind dabei aber mehr oder minder unkreativ.
Nach Gehör kreativ zu spielen ist eine ganz eigene Disziplin, und je länger man die übt, umso sicherer und besser wird man dabei. Um einen Oma-Spruch zu bemühen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.