Kennt bestimmt jeder. Man lernt etwas und irgendwann läuft es fast wie von selbst.
Manchmal kommt man aber an einen Punkt wo die Automatismus-Falle zuschnappt. Habe auf dem ersten Blatt mal drei Pattern aufgeschrieben worum es bei mir geht. Der erste Pattern ist der "Neue", der alles irgendwie durcheinander gebracht hat.
Plötzlich klappte ein einfacher Paradiddle (Takt 2) nicht mehr.
Da freut man sich, dass man sich was neues drauf geschaufelt hat und dann sowas.
Habe dann auch bei einigen anderen Dingen geschaut, wie es da aussieht (Takt 3). Genau das selbe Spiel. Ich konnte den Pattern nicht auf Anhieb spielen.
Was läuft hier denn jetzt schief? Habe ich altes Bekanntes nicht gut genug gespielt und geübt? Den Fünfer konnte ich bisher im Schlaf freihändig überall reinspielen. Jetzt lief nichts mehr außer der Nase. Also hinsetzen und wieder ganz von vorne anfangen und schön langsam. Jede gespielte Note wurde haargenau begutachtet, dass sie ja auch da landete wo sie hinsollte. Sogar den Handsatz habe ich mir nochmal groß obendrüber geschrieben.
Jedoch rutschte mir die eine oder andere Note weg und ich fiel wieder in den Trott des neuen Patterns. Besonders dann, wenn ich das Tempo etwas anzog.
Ist jetzt nichts dramatisches und nach einiger Zeit liefen die Pattern wieder locker nebeneinander her.
Die Frage ist, warum ist das so? Die Gefahr dabei ist ja auch, dass man sich so auch schnell mal ein Fehler mit einbaut. Es ist ja keiner da der es einem sagt, dass man da gerade was "falsches" spielt. Falsch ist es ja nicht direkt, es passt einfach der Handsatz nicht mehr.
Hier ist die Orchestrierung auch noch relativ einfach.
Komisch ist auch, dass ich mich bei den alten Sachen verdaddelt habe. Das Neue lief problemlos.
Es kann aber auch ein Bewegungsablauf sein.
Man hat ihn jahrelang gespielt und dann wendet man ihn auf etwas anders an und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Siehe Blatt 2.
Beide Pattern sind eine zweier Bewegung. Beim Shuffle spiele ich ihn allerdings anders herum. Warum weiß ich nicht-gefiel mir so besser.
Wobei anders herum sich nur auf das Öffnen und Schließen der Hand bezieht.
Angefangen mit dieser Schlagtechnik habe ich allerdings mit 8teln. Irgendwann habe ich diese auch beim Shuffle gespielt-eben nur anders herum.
Blöd war nur, dass ich das plötzlich auch bei den 8teln gemacht habe, ohne es wirklich zu merken. Es fühlte sich nur komisch an. Erst als ich schneller spielen wollte ging es nicht. Ein Blick auf meine Hand und ich wusste auch warum. Es hat einige Zeit gedauert bis ich das wieder raus hatte.
Immer wieder drehte ich, während ich spielte, den Bewegungsablauf um. Voll nervig. Da hat man so lange dafür gearbeitet, dass der Bewegungsablauf flüssig und locker von der Hand geht und dann schmeißt einen sowas wieder aus der Bahn. Wieder mal ganz langsam wieder auf Kurs kommen, hieß es dann. Jetzt muss ich mich schon anstrengen damit ich es "falsch" mache.
Ein Gutes hatte es. Weil ich verschieden Möglichkeiten ausprobiert hatte, aus der misslichen Lage herauszukomme, habe ich mir jetzt angewöhnt verschiedene Subdivisionen durchzuspielen ohne den Bewegungsablauf zu ändern.
Nichts besonderes aber schön 
Jetzt komme ich aber zum Kern dieses Abschnittes. Was ist, wenn ich mir einen wirklichen falschen Bewegungsablauf angewöhnt habe?
Wie kommt man aus sowas raus? Einfach auf "Reset" drücken ist wohl schwer möglich. Wobei es schon in diese Richtung geht.
Wenn man sich gerade was neues anlernt und sich verspielt, dann ist es erstmal nicht tragisch.
Blöd wird es, wenn man etwas automatisiert, was vom Bewegungsablauf fehlerhaft ist. Langsam gespielt ist es noch nicht schlimm, aber etwas flotter läuft es krumm und schief. Schlimmstenfalls tut man sich damit auch noch weh. Auch ein Körper streikt hin und wieder mal und signalisiert es mit Schmerzen, dass hier gerade etwas falsch läuft. Man selbst weiß manchmal auch gar nicht den Grund dafür.
"Fehler" gleich schon bei Beginn an erkennen und beheben. Hat man sich den "Fehler" erstmal angewöhnt, dann hat man den "Salat".
Also immer schon langsam üben-besonders am Anfang. Mir passiert es auch immer wieder, dass ich zu schnell "Schnell" werde.
Etwas was ich mir auch angeschaut habe war dieses hier.
Moeller Stroke
Da geht es zwar um eine andere Bewegung, aber vom Prinzip fand ich es sehr passend. Den Bewegungsablauf durchzählen.
So habe ich mir meinen "Fehler" unter anderem auch wieder erfolgreich abgewöhnen können.
Den Shuffle spiele ich aber immer noch "anders herum".