Beiträge von Moe Jorello

    Also es gibt schwarze Snarefelle, sogenannte Ebony-Felle. Wenn das in der Mitte nicht mehr so schwarz ist, ist's austauschreif. Wenn es eigentlich ein weißes Fell ist (etwa ein klassisches Remo Ambassador), dass aber verdreckt schwarz ist, kann das teils in Ordnung gebracht werden. Oft ist der "Schmutz" das Ergebnis des Einsatzes von Besen, wie sie etwa bei Jazz genutzt werden. Deren kleine dünne Metallfäden verursachen einen Abrieb, der schwarz zu sehen ist. Mit etwas Wasser und einem klassischen Topfschrubber und Spüli lässt sich das entfernen (Bitte sanft massieren, nicht mit brachialer Gewalt).


    Der Rest wurde ja schon gesagt. :)

    Und perkussiv und krachend ist auch irgendwie gegensätzlich.


    Auf den Kasten haben in den mittleren und hohen Preiskategorien so ziemlich alle renommierten Hersteller was. Da kann man fast Blind ein Tama, Yamaha, Sonor, Pearl, Premier, Gretsch, Ludwig, Mapex schnappen und lustig für ein paar Jahre drauf herumtrommeln. Im Mittelklassesegment gibt es zudem mehr als genug, was selbst höchsten Klangansprüchen genügt und Jahrzehnte hält, stellt sich also die Frage, warum muss es unbedingt ein Oberklasseset sein?


    Um welche Musikrichtungen geht es hier überhaupt? Rock/Pop?

    Natürlich hat der Körperbau mit solchen Dingen eine Rolle zu tun (Die Frage ist doch eher: In welchem Maß spielt das in der Praxis eine Rolle?). Jeder Mensch hat andere Maße bei Händen, Muskelsträngen, Gelenkknochen, Sehnen, etc. ebenso unterschiedlich ausgeprägte Nervensysteme. Und natürlich hat es mit der Fähigkeit des Gehirns zu tun, schnell zu reagieren, zu verarbeiten, Befehle auszugeben. Ergo wird A nicht 100% gleich wie B spielen können.


    Ist das nun wild? Nö. Man muss nur herausfinden, wie man das Beste aus seinen Fähigkeiten macht. Gibt genügend Drummer, die auch keine Tempo-Monster sind und super spielen. Entscheidend ist ja - wie bereits erwähnt - was passend zum Lied gespielt wird, und nicht, wie schnell jemand über sein Set fliegt. Das interessiert letztlich eh keinen.

    Zitat von Jürgen_K

    Ein Schlagzeug-Solo als eigenständiger Programmpunkt ist
    etwas ganz anderes als die Frage nach der Interpretation
    einzelner Stücke.

    Richtig. Zu ersterem habe ich alles für mich zutreffende gesagt, bei letzerem nicht so ganz...

    reden wir von "Was spiel ich zu den Songs?" Da lassen mich meine Jungs machen...

    So ist es auch bei meinen Bandkollegen. Wir gehen ja soweit, dass wir die Sonstrukturen aufbrechen, neu umbauen und auch teils völlig andere Rhythmen nutzen, als im Original, also auf Basis eines Stückes A eine Interpretation dessen entwickeln. Insofern ist da meine Kreativität schon gefragt und da darf ich gerne mal was unerwartetes machen, denoch bleibt es bei meiner ersten Aussage, dass das Gesamtkonstrukt am Ende stimmen muss. Überladene Songs specke ich ab (etwa Kram von Funkadelic), um es grooviger zu machen. Eine 1:1-Kopie des Drumtracks des gecoverten Stücks gibt es bei mir eigentlich nie. Denn ich bin nicht Drummer-Klon X oder Y am Set sondern eine eigene Persönlichkeit mit eigenen Ansichten, was spieltechnisch angebracht ist oder nicht. Da gibt es dann mal 'nen Fill mehr oder weniger, andere Fills, andere Patterns, dass ich aber alles "zuballer" mit wilden Fills, Hihat-Gefrickel, 1000 Becken oder ähnlichem, nö.... nicht mein Ding. Ich bin dann lieber Ringo Starr statt Cozy Powell. ;)

    Auch ganz schrecklich schmalzig: Faith in Something Bigger von The Who. Was sich Pete Townsend dabei bloß gedacht hatte...? Immerhin war es ihm später peinlich, jemals sowas verbrochen zu haben. Und es wurde nur nachträglich auf einem Rarities-Album (Odds&Sodds) abgepresst, auch dem auch noch andere Kuriositäten wie "Little Billy" drauf sind. Letzteres würde hier eigentlich auch passen. Geschrieben für eine Kampagne gegen Rauchen. Das konnte irgendwie nicht gut gehen. Der Text ist echt mies. Aber der Beat und der Bass machen das Lied wieder gut.


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=kKzzt1PkgfY[/video]

    "Solieren" mache ich eher im Proberaum für mich, auch um bestimmte Dinge auszutesten. Meine Bandkollegen sind an Drumsoli bislang nicht interessiert, und ich auch nicht, solche in die Lieder einzubauen. Zudem ist auch in meinem Fall das, was ich in meinen Dumsoli vor mich "hindaddel" nicht in die Songs einbaubar.


    Der Song als gesundes, stimmiges Gesamtwerk steht für mich ganz klar im Vordergrund und mein Job ist es, dem Song ein stabiles Fundament aus Timing und Gefühl zu geben, so dass es richtig groovt. Überladene Songs hasse ich. Ich will klare Linien, die eingängig sind, die den Fuß zum mitwippen bringen. Wenn der Groove stimmt, bleibt das beim normalen Zuhörer auch eher im Gedächtnis als ein "x-beliebiges" Drumsolo. Zudem bin ch kein Fan davon, auf der Bühne minutenlang im Rampenlicht zu stehen. Das überlasse ich lieber unserem 1. Gitarristen.


    In diesem Sinne habe ich beim Spiel immer Luft nach oben, ich habe aber kein Bedürfnis, diese Luft aufzubrauchen, bis mir die Sticks wegfliegen oder ich das Timing versemmel.


    Zitat

    Ich glaube um zu zeigen was man kann, braucht man keine Soli.

    Richitig. Bei meinen Kollegen reichte alleine die Bassdrum. O-Ton des Bandleaders nach dem ersten Probegig mit mir damals. "Wow, dein Bassdrumspiel ist ja mal richtig gut!" (Das Lob habe ich übrigens dann doch genossen. :rolleyes: )


    Sicherlich finde ich bestimmte Drumsoli - insbesondere im Jazz - oftmals gelungen und schön anzuhören. Doch diese ewigen Rocksoli, wo meist nur gezeigt wird: "Ich habe Kraft, ich kann lauter härter, schneller", darauf verzichte ich gerne.

    Dass man nicht gut genug sei, habe ich von Drummerseite schon öfter gehört. Doch letztlich ist es doch so: Verlieren kann man nix. Wenn eine Band sagt, man genügt ihren Ansprüchen nicht, dann hat man nichts verloren außer ein paar Minuten beim Probegig. Erfahrung hat man dafür aber so oder so gewonnen. Erfahrung, die beim nächsten Mal wertvoll sein kann.


    Und wer beständig Muffensausen hat, dem gebe ich den Tipp, einfach mal eine Anzeige in einem (lokalen) Musikerportal zu schalten für einen zwanglosen Jam, ohne irgendwelche Verpflichtungen bzw. Ansprüche, die man erfüllen muss. Solche Spaß-Aktionen führen erstens dazu, dass man seine Fähigkeiten besser einzuschätzen vermag, zweitens erkennt man, ob es doch für eine Band reicht, drittens hilft es, Verkrampfungen abzubauen und viertens bieten sie eine Kontaktbörse, über die man dann und wann doch zu einem Engagement kommen kann. Meiner jetzigen Band wurde ich z.B. über eine solche Jam-Session von anderen Musikern empfohlen. ;)


    Du wirst nicht glauben, wieviele andere Hobby-Musiker ebenfalls der Ansicht sind, ihr Gitarrenspiel, ihr Bassspiel,... seinen nicht gut genug für eine Band (Und deshalb ebenfalls im stillen Kämmerlein bleiben). Wenn es dir um den Spaß an der Sache geht, so wie vielen anderen auch, kann es euch doch erstmal egal sein, wie gut der eine oder andere spielt. Anfänger, die auch ehrlich sind, blamieren sich nie. Wichtig ist, man setzt sich erstmal zusammen und lernt das Zusammenspielen kennen. Auf die Nase fallen tun eher jene Blender, die meinen, sie seien ein Gott am Drumset, dann aber nicht einmal einen 4/4 Takt bei 120 bmp sauber abliefern können.

    Ist doch sowas von egal. Wenn viel Luft nach oben sein sollte: Schaumstoff oder Handtuch mit rein und fertig ist die Laube. Wenn man allerdings weiß, dass man eh NUR z.B. bis 5,5 Zoll tiefe geht, warum dann was tieferes kaufen?


    Und wem das alles zu vertrackt ist, der kann immer noch Aldi-Tüten oder Müllbeutel benutzen als "Case".

    Nur das problem ist viele kollegen wolen einfach nicht nur grooven nein sie wollen mehr. und wenn das falsch eingesezt wird bzw zum falschen zeitpunkt kann das ätzend sein dann klingt zwar alles schön unf gut aber es passt einfach nicht.


    Stimme dir vollkommen zu. Manchmal muss bzw. sollte man halt dem inneren Drang, mehr als "nur" Bumm-Tschak zu machen, widerstehen können/lernen. Ein guter erster Schritt hierfür: Verkleinern des Sets - dann locken die 1000 Becken und Trommeln nicht mehr beständig mit einem "Los, schlag mich!". :D

    Beim großen T gibt es so einiges an B-Ware. Praktisch alles sind Versandrückläufer. Jemand weiß nicht ob ihm Becken A oder B besser gefällt oder Snare C oder D. Becken B und Snare C gehen am Ende nach einmaligem Anspielen zurück, sind eigentlich neu, wie aus dem Laden - nur der Karton/die Folie ist geöffnet. Daher darf er das nicht mehr als Neuware verkaufen. Das gute an B-Ware: Garantie bleibt unberührt, Preis ist aber einen Tick geringer als bei Neuware - obgleich es im Grunde nach wie vor Neuware ist.

    - Er sitzt ziemlich hoch am Set, oder täuscht das?
    - Wirklich locker-lässig aussehen tut es nicht

    Bezüglich der Sitzposition denke ich eher, dass das bedingt durch die verzerrenden Objektive (Weitwinkel/Ultraweitwinkel) und den Aufnahmewinkel täuscht. Habe einige Videos gesehen, wo zu sehen ist, dass er eigentlich ganz normal am Set sitzt, also rechter Winkel bei den Knien und Oberschenke/Oberkörper. Was bei ihm aber der Fall ist, ist, dass er sich oft irgendwann "gehen lässt" und den Beat lebt, sich in seinen Rhythmus "hineinarbeitet", beinahe wie ein Trancezustand oder so..., daher auch das vorbeugen, Kopfwippen. Er groovt mit beim Spiel. Das finde ich positiv, weil es zeigt, dass er mit sich, dem Song, dem Beat eins ist. Sowas sieht dann halt nicht immer "locker-lässig" aus, obgleich es das im Grunde doch wieder ist. Ach, ist schwer zu beschreiben, aber ich glaube, jeder der mal einen Beat draufhatte, der ihn selbst so vollends wie einen Strudel mitgerissen hat (im positiven Sinne), der also ein lautes inneres "YES!!!" hervorruft) weiß, wovon ich rede. ;)

    Im Grunde Ihres Herzens stehen auch 99% aller Drummer auf "Schnellerhöherweiter"
    Gebt's ruhig zu... :D


    Naja, ich finde es zugegebenermaßen manchmal beeindruckend, wenn jemand richtig schnell über Toms und Snare geht und das noch viel schneller als ich kann, aber es wird für meinen Geschmack oft "übertrieben" eingesetzt, vor allem abseits der Drumsoli. Der Effekt nutzt sich schnell ab. Ich bin auch eher so ein "musikalischer Slo-Mo-Drummer" (so à la Ringo Starr, Dallas Taylor (bei Wooden Ships von Crosby, Stills, Nash & Young) und Manu Katché), der vor allem den Groove sucht. Habe auch keine Lust, mich körperlich innerhalb von Sekunden zu verausgaben (oder schlimmer noch: den Fill in dem hohen Tempo nicht sauber zu Ende bringen zu können), vor allem dann nicht, wenn es die Musik nicht besser macht. ;)


    Bzgl. Sakae: So oft sind die nicht anzutrefen in Drumläden aber Sakae gibt es zumindest bei JustMusic. Habe da mal eines angespielt, das sind wirklich feine Drums.