Beiträge von Moe Jorello

    Hehehehe.... aller Anfang ist schwer. Fang' doch mal nicht bei der Drumtuning-Bibel an, die überfordert sich wahrscheinlich gerade (Und Felle föhnen... naja... Wieder so eine Glaubensfrage ob das nötig ist. Ich sage nö.). Stimmen geht ganz einfach. Fell aufsetzen, Handballen draufdrücken. Bei dem tiefsten Floortom anfangen. Dann das Fell auf der 12 straff zurren, dann auf der sechs, dann auf sieben Uhr, dann auf ein Uhr, dann auf zwei Uhr und auf acht Uhr und so weiter, bis du durch bist. Wenn das Fell keine Falten wirft trotz des Drucks deines Handballens, hast du vermutlich schon einen brauchbaren Klang. Nun nur noch bei den Schrauben mit den Fingern etwa 2cm vom Rand enftert das Fell antippen und prüfen, ob überall der selbe Ton zu hören ist. Wenn nicht, minimal nachdrehen (es sind oft nur Millimeter, die weitergeschraubt werden muss). Wenn alles gleich klingt, zum nächst höheren Tom gehen. Die Tonfolge ist einfach: Summe mal Kräht der Hahn vor dich hin. Die ersten drei Töne geben die Intervalle für das Stimmen vor, in dem du dich für gewöhnlich bewegst.


    Das der Snareteppich resoniert, liegt daran, dass das Tom den Frequenzbereich des Snare-Resonanzfells überlappt und das Resofell daher in Schwingung versetzt. Da hilft nur: Entweder Tom oder Snare anders stimmen. 100% Wird das Rascheln nie weggehen, spätestens wenn du in einer Band spielst, wird der Gitarrist oder Bassist immer mal in denen Frequenzbereich reingrätschen und ein Rascheln hervorrufen. Gegen das Rascheln gibt es auch teils Abhilfe, aber das ist "advanced stuff".

    Jetzt geht es ans Stimmen. Sollte ich dafür die Werksfelle direkt gegen andere Felle tauschen ? Ich denke, dass macht bestimmt Sinn, oder? Welche Felle sind heisse Tips ? Ich stehe auf satten knackigen Sound ohne viel Sustain.


    Stimme Jürgen K zu. Behalte erstmal die Felle, die drauf sind, solange sie noch brauchbar sind (also keine Dellen-Mondkraterlandschaft) und du noch nicht über "Stimmkünste" verfügst. Dämpfen kannst du die Felle mit Moongel, Tempo+Gaffa, nur Gaffa, Geschirrtuch auf den Fellen - alles ist erlaubt und experimentieren erwünscht. Wenn du dann ein wenig das Stimmen des Sets gelernt hast (ist wirklich nicht so schwer, wenn man in der Lage ist, Noten und Frequenzschwankungen herauszuhören), dann kannst du dich auf das Abenteuer des Fellkaufes einlassen.


    Klanglich könnten später dann Remo Emperor oder Evans G2 in deine Richtung gehen (evtl. auch die Pinstripes aber die sind wirklich sehr, sehr trocken .. für mich zu nah an Eierkartonpappe, aber Geschmäcker sind halt verschieden), aber wer weiß, ob du in ein paar Monaten nicht soch einen anderen Klang wieder bevorzugst. Darum erstmal mit dem herumspielen, was du schon hast. Spart bares Geld (ein Satz neue Felle und du bist schnell bei 100+ Euro inkl. Bassdrum).


    Der Preis für das Set ist übrigens wirklich gut, gratuliere. Damit hast du ein Drumset, mit dem du dich getrost auf die Bühne trauen darfst.

    Ich sage nochmals: der Mensch ist fehlbar. Er wird es immer sein und nie - in irgendwas - perfekt sein. Wer absolute Perfektion will, wird einen schweren Stand haben. Auch wenn es "nur" um das Timing geht, solange der Mensch mit Drums und Percussion darin eine Rolle spielt. Wer absolute, punktgenaue Timings will und nichts anderes, der muss halt auf Computer zurückgreifen (womit wir wieder beim Ausgangsthema sind). Dabei verliert er aber die menschliche Komponente an der Musik - die Fehlbarkeit. Und damit wird Musik, das sage ich jetzt mal bewusst provokativ, nicht mehr individuell sondern "austauschbare Massenpampe".


    Zitat

    Eine Performance stets in höchster Güte und Präzision anzubieten vermögen wohl nur die wenigsten Trommler auf dieser Welt zu leisten.

    Stimme ich nicht zu. Das kann nämlich kein Trommler dieser Welt leisten. Die Schwankungen der Leistungen von Top-Drummern auf Welttourneen sind da bezeichnend. Denn Jet-Lag, Klimaänderungen, Berufsstress, Schlafmangel, angeödetsein vom x-ten Wiederholen eines Songs, das alles lässt Leistungen schwanken. ;)


    Zitat

    Die Zeiten wo man als Band auf Grund von Revolutionären Kulturschock Veranstaltungen die Massen wird elektrisieren können und damit eine weltweite Hysterie herbeiführen sollte, sind schon lange vorbei.

    Eine kühne Behauptung. Ich frage mal meine Glaskugel, ob du da recht hast... auch für die kommenden 200 Jahre.


    Zitat

    Ich behaupte einmal ganz kühn, dass viele altehrwürdige und ruhmreiche Trommler der damaligen sagenumwobenen Stones und Beatles Zeitepoche, heutzutage hätten ganz andere Timingfähigkeiten aufbringen müssen um in ambitionierte und aufkommende Projekte einen festen Bestandteil darstellen zu dürfen.

    Hmmm... Und Buddy Rich, Gene Krupa, Art Blakey & Co. würden heute auch nur mit viel Goodwill noch bei 'ner Dorfkapelle mitspielen dürfen oder wie? ?( Kuriose Ansichten... aber wenn das deine Meinung ist, okay... 8)


    Wird hier allmählich ja eine akademische Debatte... 8)

    In irgend einem Interview hat er mal gesagt, dass das mit normalen, humiden eingespielten Drums
    nicht klingen würde.


    Das ist vielleicht auch nur eine Rechtfertigungsmethode. Hat er es denn versucht, mit diversen Drumstimmungen die Tracks einzuspielen? Ich schätze mal nein. Es war einfach schnell und billig mit programmierten Drums. Und das zählt im harten Pop-Biz nunmal. Möglichst minimaler finanzieller und zeitlicher Einsatz, maximaler finanzieller Erfolg. 8)

    Zitat

    Timing-Wackler sind eigentlich immer Fehler!

    Ansichtssache. Ich würde eher sagen... sie ligen in der Natur der Dinge, oder genauer, der menschlichen Fehlbarkeit. (Okay, ich geh jetzt von sehr kleinen Schwankungen aus, nicht dass jemand sein Timing komplett nicht halten kann und damit alle Musiker rausbring aus dem Spielfluss) Hör' dir mal fast sämtliche Platten vor 1980 aus dem Rockbereich an, da ist doch kaum was auf den Punkt genau, wohl auch weil das emotionale Ausdrucksmoment der Musiker (was Computern fehlt) eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Beatles, Stones, Who, Hendrix, Cream, Deep Purple, Led Zeppelin, Jethro Tull, Black Sabbath, Supertramp, ... bei allen kannst du hier und da kleinere Wackler feststellen, wenn du ein Metronom dazulaufen lässt. Die Musik wird nach meinem Befinden dadurch nur menschlicher, wärmer, ansprechender. Denn nichts ist so ein künstliches Konstrukt, wie die Zeit. Metronome und ähnliches kann man als Hilfe nehmen, um schwierige Situationen gut zu meistern, um komplexe Strukturen zu erlernen, um seine Timingsschwankungen zu verringern, sich aber sklavisch diesen "Werkzeugen" zu unterwerfen ist nicht unbedingt musikalisch förderlich. Ist jedenfalls meine Ansicht, die sicher nicht jeder teilt. Aber das ist ja auch egal. Genießen wir die Vielfalt der Musik und der Ansichten zu dem Thema. Denn einen Konsens wird es hier wohl nie geben, oder? 8)

    Ist es überhaupt noch "schick" und "zeitgemäß" das Bandlogo vorne auf der Bass zu haben


    Ja.
    Nein.


    Wenn du es partout nicht willst, dann lass es - so meine Meinung. Sollen die anderen doch ihre Gitarren bekleben, wenn sie unbedingt die Werbung wollen. ;) Und Banner sehen zumeist dürftig aus, sind teuer, passen nicht an jede Bühne und sind oft auch wenig Werbewirksam, daher für mich eher keine gute Alternative, um Geld zu verbraten.


    Gute Bandlogos/Namen auf Bassdrums habe ich öfter gesehen (Pearl Jam z.B., oder das minimalistische von Trommeltom weiter oben) und sie können auch wirklich ein guter Blickfang sein und eine gute Werbung, doch nicht alles sieht gut aus - leider. Ich habe hier in Hamburg gerade ein Plakat einer Coverband gesehen, die ihren Namen auf dem Resofell hat, die heißen irgendwwie was wie Gundolf Wasweißichwasband mit Flammenmuster auf schwarzem Grund. Die Jungs haben was leicht metaliges als Logo, sehen aber aus wie der 50-jährige "08/15 Sparkassenangestellte von nebenan mit Schnauzbart und Freizeitflanellhemd", um mal Klischees zu dreschen. Jedenfalls ist das ganz, ganz gruselig... (Ich hoffe, der Drummer dieser Band liest das hier jetzt nicht ... :D) Wenn es also in diese Richtung gehen sollte, würde ich streiken.

    Herr Hancock hat einen der ersten Fairlights schon ende der 70iger benutzt,der vor nutzung programiert sein will damit er so arbeitet wie man es wünscht.


    Mir ist schon bewusst, dass auch in den 70ern Elektronik zum Einsatz kam. Der Unterschied zwischen Damals und Jetzt ist aber: In den 70ern waren das klar erkennbare synthetische Klänge, die genutzt wurden, da war die Elektronik noch sozusagen ein eigenes Instrument, so wie bei The Who z.B. bei "Won't get fooled again" auch anno 1971. Da weiß ich, was mich erwartet, nämlich etwas klanglich neues, was kein anderes Instrument bieten kann und keine "Emulation", die mir ein X für ein U vormachen will. Bei Hancock "Jetzt" höre ich über den Apple eingespielte Trommeln, Djambés, Gesänge. Muss das sein? Nein, aber es spart Kosten für Musiker und Equipment auf der Tournee, daher wird es gemacht, auch in der Annahme, das Publikum störe sich nicht daran. Tut es aber doch, und das zusehends. Zumindest ist das meine Beobachtung im Jazzbereich.


    Niemand wird herraushören was was ist,wenn es gut gemacht ist. Einr gewagte These. Ich glaube, dass du da irrst. Und - zumeist ist es halt nicht gut gemacht sondern klingt einfach klinisch tot. Zumindest für meine Ohren.

    Natürlich kann man programmierte Sounds jedwelcher Art nutzen. Man kann sie auch gut nutzen in manchen Kontexten und es ist auch okay, wenn es ehrlich und offen gesagt wird, dass solche Klänge zum Einsatz kommen. Nur wenige können mit solchen Klängen meines Erachtens aber wirklich gut umgehen, z.B. die bereits genannten Kraftwerk & Yello. In vielen anderen Kontexten wiederum finde ich diese Techniken gruselig. Warum? Unter anderem deshalb:

    Zitat von redsnare

    Mir gehen diese völlig klinischen Produktionen, die dazu noch komplett tot produziert werden, ziemlich auf die Nerven. Ich fühle darin einfach keine Emotionen, wenn alles sauber bis in`s Kleinste ausgesteuert und am Ende vielleicht sogar programmiert ist.


    Weiter vorne wurde schon gesagt, es wird eingesetzt, um Zeit und Geld zu sparen. Und im Pop- und Metalbereich wird zunehmend auf Konservenbasis produziert, wie man überall so liest und hört. Perfektion des Klanges über alles, jeder Ton muss 1000%ig sitzen, darf keine Millisekunde zu lang oder zu kurz sein. Am Ende ist die Musik so glatt und Charakterlos wie die Modelbilder bei H&M/L'oreal/Vichy/Mabelline/Vogue,... Aber ist das sinnvoll, das am Ende die persönlichen Besonderheiten, wie Fehlbarkeit des Drummers, minimale Temposchwankungen, persönliches Dynamikempfinden, Interpretationsgabe, der räumliche Nachhall des Aufnahmeraums usw. auf der Strecke bleiben? Ich glaube nicht. Und ich glaube auch, dass die Zuhörer solchen Kunststoffklängen nach einer Weile wieder den Rücken kehren, weil es eben musikalisch nicht befriedigt und weil auch die Frage zurückbleibt: Ist der Ruhm des Musikers eigentlich gerechtfertigt? Ist er noch ein Musiker im eigentlichen Sinne? Was höre ich mir da eigentlich an, aufrichtige Musik die mir nahegeht oder eine austauschbare, klinisch tote Massenproduktion einer zunehmend fragwürdigen Musikindustrie? (Es sei denn, der Anspruch geht eh nur dahin, zu saufen und dazu irgendwelches Geschraddel vom Band zu hören und das ganze im Rauschzustand als "super Party" im Hirn zu deklarieren.)


    Für mich ist der authentische, handgemachte akustische Klang jedwelchen Instruments einfach lieber, als ein synthetisierter, programmierter Klang. Auch die Interaktion mit den Musikern ist mir wichtig, zu sehen, welche Emotion in ihnen gerade steckt, diese aufzugreifen und musikalisch zu untermalen. Im Endergebnis einer Musiksession und/oder Aufnahme will ich MICH mit meinen Bandkollegen wiederfinden, keinen Computer. Daher sind alle technischen Kinkerlitzchen an Drums, egal was, einfach ganz und gar nichts für mich.


    Was mich traurig stimmt: Selbst Herbie Hancock hat solche programmierten Elemente inzwischen in seinen Live-Konzerten mit drinnen, weil es auf den oftmals kleinen Bühnen sonst nicht klangtechnisch realisiert werden kann (50-köpfiger Chor auf der Bühne, eine Gruppe afrikanischer Trommler, u.ä.), gut finde ich das aber nicht - eher irritierend. Will ich das wirklich? Teil-Live-Musik?


    Ist es eine Schande, programmierte Drums einzusetzen? Nein, aber es ist auch kein Ruhmesblatt. Oftmals eher ein Armutszeugnis, wie ich finde.

    Doppelhuf und Hard'n'heavy-Geknüppel - also das passt so ganz und gar nicht zu diesen Becken, wie ich finde. Verfehltes Marketing in meinen Augen, aber das ist Sabian ja letzlich auch wurscht.

    Selbst wenn die bei Justmusic vergriffen sind, gibt es bestimmt bei anderen Händlern oder im Lager von Masterwork noch das eine oder andere, das von Masterwork dann wohl für einen Austausch herangezogen würde. Und wenn keines mehr von exakt dieser Sorte/Größe da sein sollte, werden die bestimmt kein Problem haben, nochmal eines nachzudängeln/nachzuproduzieren, würde ich mal vermuten.

    Grundsätzlich ja nix Bedenkliches, WENN es nicht bei den Statements immer wieder um das gleiche Gesülze ginge:


    Ja, soll er denn einen Vertrag bekommen und dann zu seinem neuen Sponsor sagen: Finde das kacke, was du da machst, ist ja auch nicht besser als XYZ. Aber danke trotzdem... ?(

    Naja, dass die nicht deinen Geschmack treffen, verwundert ja nicht. Bei dir sind ja ganz andere Beckentypen beliebt, wie die AAX X-Plosion. Das ist dann natürlich schon ein krasser Kontrast. Aber wie gesagt: Jedem Tierchen sein Plaisierchen. :)

    He, das war ironisch von mir gemeint. :D Dass ein Tama-Schlagzeug genauso jazzig sein kann wie ein Pearl, DW, Yamaha, Gretsch, Ludwig, ... sollte ja wohl klar sein. Ist halt immer eine Frage des stimmens, dämpfens, von Fellwahl und Stickwahl.

    aber warum sollte tama nicht jazztig klingen können?


    Na, weil Tama nur Metal kann, das weiß doch jeder (nur nicht Erskine, der Drummer von Paolo Fresu und noch einige unbedeutende andere ganz untalentierte Jazzer). Und Gretsch kann ja auch nur Jazz. Und Yamaha kann nur Keyboards... :whistling: