Beiträge von Moe Jorello

    Meistens bedeutet dies eine gewisse Zurückhaltung bei der Menge der Schläge und der Komplexität der Schlagfolgen.

    Und das ist nicht immer so ganz leicht beizubehalten, manchmal juckt es einen ja doch, nach drei Minuten non-stop Beat zimmern zumindest mal ein Becken oder eine offene Hihat einzubauen. :) Und wenn es nur dafür ist, dass man selbst nicht einschläft bzw. die Konzentration verliert.

    @mtree: Dazu fällt mir eine ganz interessante Anekdote ein von Ash Soan. Der hatte einst ein Song eingespielt (Welcher das war, hatte er im Interview leider nicht verraten) und wie immer hatte er - nach seinem Dafürbefinden - auf den Punkt perfekt abgeliefert. Der Tontechniker und der Produzent sagten dann aber im Studio: Das geht noch besser, das passen wir jetzt noch ans Grid an, damit das auch alles richtig(!) gut klingt. Soan war überrascht und ließt sie machen. Dann hörten sie nachher alle zusammen die perfekt am Grid orientierte Drumspur zum Lied an und - "it sounded horrible". Der Groove war weg, das ganze Lied wirkte nicht mehr tight, emotionslos. Also haben sie die alte Tonspur wieder genommen und es so belassen, denn so war es perfekt, wie die anderen dann zähneknirschend zugeben mussten. Manchmal sind es diese Mini-unperfekten Dinge, die den Zauber ausmachen. Sowohl im Spiel, als auch im Tonklang.

    Danke bis hierhin, sehr interessant, wie ihr das seht. Eine Frage wurde noch nicht richtig oder kaum von euch aufgegriffen.... Schätzen wir uns und unser zuweilen komplexeres Spiel vielleicht zuweilen als zu wichtig in der Bedeutung für den Gesamtsong ein? Zu viel Ego, zu wenig Fokus auf die Komposition? Ich glaube, das ist immer ein schmaler Grat, auf dem man da wandeln muss um einen Song "auf den Punkt" zu bringen.


    Phil Collins hatte einmal sinngemäß gesagt, dass er an Drumcomputern liebe, dass diese nur das spielen, was der Komponist auch will und eben nicht hier und da noch von einem Drummer Ghostnotes eingestreut werden, mit denen der Drummer dem Lied seine "persönliche Note" geben möchte. Sprich: zu viele Drummer verlassen den schmalen Grat durch zu viel Gefrickel/Ego. Und machen sich dadurch "ersetzbar".

    Jein. Ich denke - und das ist etwas, was ich laaaangsam bei mir beginne festzustellen, obwohl ich noch sehr weit von "zu viel" entfernt bin - dass man, sobald man etwas "kann" oder halbwegs kann, nicht nur anderen zeigen will, dass man es kann, sondern auch sich selbst. Das ist schon irgendwie befriedigend, wenn man was schafft, was man vor einiger Zeit noch nicht geschafft hätte.

    Ja, verständlich und gerade da ist für mich auch die Frage: Spielt man es eigentlich, um sich selbst glücklich zu machen, um es anderen zu zeigen oder weil man wirklich(!) genau weiß, dass es dem Song gut tut. Viele der großen Hits so einiger namhafter Musiker sind ja eher enstanden, als diese noch relativ jung waren, ergo in die von dir beschriebene "Zeigen, was man kann" Phase fallen. Ian Paices größte Erfolge: als er jung war. John Bonham, Keith Moon, als sie jung waren, ebenso Porcaro (zwangsläufig. Alt sind die ja alle nicht geworden). Barlow Barriemore: Selbiges.

    ja, wenig kann nach verdammt viel und richtig gut klingen.

    Oh ja. Das muss man aber auch erstmal verinnerlichen und umsetzen lernen, denke ich.


    Dass manche Sachen vielleicht eher unterbewusst wahrgenommen werden - ein interessanter Aspekt. Mal sehen, was sich daraus noch ergibt.


    Und dass ich da ein Riiiiiesen-Fass aufgemacht habe - joah, ist mir bewusst. Aber die Diskussion kann ja durchaus spannend werden. ;)

    Moinsen, Wochenende steht an, Zeit zum Schwafeln. :)


    Kleiner Flashback:


    Radio düdelt. "Rosanna" von Toto läuft - mal wieder. Ich habe mich schon immer gefragt: achten/wertschätzen nur Drummer das Gefrickel von Porcaro bei dem Lied? Oder hört das Otto-Normalverbraucher auch? Ich mache die Probe aufs Exempel. Frage meine Frau, was sie als Rhythmus hört.

    - Dum dudum ta dum ta.

    Das war's ... Das Hihat-Gefrickel - nicht aufgefallen. Die Ghostnotes - nicht aufgefallen.

    Frage bei Bandkollegen - selbes Ergebnis, wenn man sie nicht genau drauf stößt.

    Frage bei musikalisch interessierten Freunden - selbes Ergebnis, wenn man sie nicht auf das Gefrickel direkt hinweist.

    Ich höre nochmal hin, Kopfhörer auf,... hört man doch deutlich! Oder nicht?


    Monate später:

    Ringos All-Starr-Band: Lukather ist mit an Bord, Ringo spielt zum Song - einfach. Kein Gefrickel bei Ringo. Geradlinig wie immer. Klingt gut, präsent, auf den Punkt. Dass Gregg Bisonette den Beat parallel dazu "richtig" neben Ringo spielt, sieht man zwar, merkt man im Mix aber nur Anfangs, wo Ringo nicht einsteigt. Ist Ringo erstmal drin, übertüncht er Bisonette weitgehened. Klingt trotzdem alles total solide. Ohne deutlich hörbares Gefrickel.


    Monate später:

    Ich lese ein Interview mit Barlow Barriemore von Jethro Tull. Er erklärt, dass das, was er damals für Jethro Tull gespielt hatte "over the top" war. Zu kompliziert, zu viel Gefrickel im Nachhinein betrachtet. Weniger hätte gereicht. Ich denke mir beim Lesen: Stimmt das? Klingt es mit weniger Gefrickel genausogut? Ist es die Weisheit des Alters, dass man nicht "so sehr in die vollen" gehen muss, damit ein Song gut klingt? Würde Porcaro "Rosanna" heutzutage auch mit weniger Gefrickel spielen, angenommen, der Song wäre "ganz neu"? Oder würde er seinen Part nochmals genau so komponieren?


    Wieder viel später:

    Herbie Hancock CD wandert in die Stereoanlage. New York Minute ... lange nicht gehört. Jahrelang, um genau zu sein. DeJohnette frickelt wie wild am Schlagzeug. Ich frage mich beim Hören, ob weniger nicht auch gereicht hätte, ohne dass die Version etwas verliert, vielelicht sogar noch etwas gewinnt? Mehr Luft. Weniger ist mehr quasi. Wird ja oft gesagt. Ich nehme die Aufnahme mit in den Proberaum und probiere es aus, spiele "Lalala" dazu... Klingt in meinen Ohren auch nicht unbedingt schlechter. Grooviger, anders. Aber gut, entspannter. Inzwischen spielt DeJohnette, zumindest auf seinen neueren Einspielungen, auch ruhiger als damals, anno 1997. Hmmm... Würde er New York Minute heute, etwa 25 Jahre später nochmals so einspielen?


    Rückblende:
    1977/78, Ketih Moon werden etliche Toms und eine Bassdrum im Studio weggenommen, um auf der "Who Are You"-Platte fokussierter, reduzierter zu spielen. Es hat der Platte verdammt gut getan. Aber es war ein externer, der dass erkannte, nicht Moon sebst (War vermutlich auch zu besoffen, aber ... egal)


    1982 ... Weather Report: Peter Erskine frickelt 1978 Ghostnote um Ghostnote... 40 Jahre später, spielt er viel ruhiger, relaxter, weniger Noten, mehr Luft. Und es klingt immer noch wunderbar.


    Phil Collins musikalisch betrachtet erfolgreichsten Werke sind nicht die frickeligen frühen Genesis-Sachen sondern die geradlinigeren, tighteren seiner späteren Jahre. Würde Collins späteres, reduzierteres Spiel noch mit den frühen Genesis-Sachen kompatibel sein? Würde er heutzutage die frühen Genesis-Sachen anders einspielen, reduzierter?


    Was mich also interessiert, bzw. was - so finde ich - einer Diskussion würdig ist, ist folgendes:

    Tendieren wir als Schlagzeuger in "jüngeren Jahren" vielleicht dazu, teils zu viel Noten in manche Lieder einzubauen, uns unnnötig komplexe Dinge auszudenken, Dinge, die gar nicht notwendig sind, damit das Lied gut klingt?


    Und, wenn ja, bedarf es erst vielleicht gewisser "Reife/Erfahrung", um das zu erkennen und seine eigene Herangehensweise zu ändern? Oder ist es einfach den sich ändernden Hörgewohnheiten geschuldet, den sich änderndem Geschmack, dass man auch als Schlagzeuger sagt: Ja, war damals vielleicht ein wenig over the top...?


    Und: Lohnt es überhaupt, sich so ausführlich Gedanken um komplexe Grooves zu machen (siehe Rosanna), wenn die Nuancen im Endeffekt eher wenige im Publikum bewusst, eigentständig wahrnehmen und statt dessen auf Bum Tschakk viel besser reagiert wird?


    Haben Schlagzeuger eventuell gar den Hang, sich selbst zuweilen als zu wichtig zu sehen im Gesamtkontext? :/


    Ich vermute ja manchmal, wenn ich so zurückblicke und nachdenke, manch einer von uns beschwert sich manchmal vielleicht zu sehr (und unnötig) darob, dass wir "zu wenig Wertschätzung als Musiker" von Mitmusikern erfahren - und versuchen diesem Gefühl mangelnder Anerkennung mit komplexem Spiel zu begegnen, zu zeigen: "Ist ja doch nicht so einfach, das machst du nicht so leicht nach. Also mehr Respekt bitte."


    ...


    Und dann komt ein Steve Jordan um die Ecke geschlumpft, spielt einen "simplen" Groove, aber so auf den Punkt, dass alle doch staunen... Wie sagte er doch: "You need confidence for playing simple". Ringo würde sicher lächeln und sagen: "Cool baby". 8)


    PS: Ich spiele auch unfrickeliger als früher. Fühle mich deswegen jetzt auch nicht unbedingt minderwertiger.

    Hey, beruhigt euch doch alle. Ich glaube, dass einiges gerade stärker rüberkommt, als es eigentlich gedacht war. Das sind halt die Tücken der Foren-Kommunikation. Manches liest sich härter, als gemeint, manches interpretiert man falsch und dann schaukelt sich das schnell und unnötig hoch.


    Lasst es doch einfach so so sehen... Bei Beiträgen sollten wir nach Möglichkeit on topic bleiben. Manchmal schweifen wir zu sehr ab, da hat er schon nicht unrecht. Aber... Wenn's diskutieren gerade so schön ist, dann gibt es halt auch solche Ausritte. Schwamm drüber. 😉


    Und ich möchte feststellen, ich bin als Musiker nicht schräg🤨. Ich bin es als Gesamtperson. 😬

    So, nochmal... Doch... Aufgrund der Kesselmaße und Farbe und Seriennummer dürfte das aus dem Jahr 1996 stammen. Was obig von Meinl (die ja nur Vertrieb machen und sonst nichts mit Tama zu tun haben) als nicht zutreffend bezeichnet wird, ist wohl eher selbst als nicht zutreffend zu bezeichnen... Denn bei meinen Sets passt das digit system durchaus, so wie bei etlichen anderen, wenn man etwas recherchiert. Und auch Tama Vertriebler auf der anderen Seite des Ozeans hatten auf diese Nummerierung verwiesen auf Social Media. Also wird wohl doch was dran sein... :/

    Doofe Frage..... Wenn auf dem Set NUR du spielst, warum braucht es dann ein minderwertigeres Zweitset?

    Da hast du was falsch gelesen.


    Es geht darum ein Set zu besitzen, bei dem es eben NICHT auf eine Schramme ankommt. Oder wo ich keine grauen Haare (ehh Moment), stressbedingten Haarausf.... Mist. Also du weißt schon

    Ach sooooo... Ich schiebe es darauf, das Montag ist, dass ich den Post falsch interpretiert habe. 😁


    Und wenn es robust, kratzer-unanfallig sein soll, nimm lieber was foliertes.


    Von Sonor gibt es auch noch Force 2007 und Co als robuste Bühnensets. Sollte preislich auch in dem Rahmen sein. Oder ein altes Premier Cambria oder XPK.

    Doofe Frage..... Wenn auf dem Set NUR du spielst, warum braucht es dann ein minderwertigeres Zweitset? Wenn nur ich an meinem Drumset spiele, fahre ich mein bestes live auf. Wozu habe ich es denn sonst? 🤔


    Ansonsten sind ja schon ein paar Optionen genannt, Tama, Yamaha, Pearl ...

    Ja, das ist schwer bei RegalTip noch an passende Sticks zu kommen... Weshalb ich inzwischen leider die Marke gewechselt habe. Ich war des Suchens irgendwann leid. So gut deren Sticks auch sind... Keine 7A über Monate hinweg zu finden ist einfach doof.


    Bleibt die Frage, wie es bei beiden letztlich ausgehen wird. Werden sie irgendwann geschluckt, so wie manch andere Marke? Hoffentlich nicht....

    Muss ich etwa mit Sport anfangen?

    Das ist nicht das falscheste. Yoga-Übungen, Rückentraining, Bein- und Beckenmusikulaturtraining. Einige Übungen kann man daheim machen, andere bei gewissen Sportarten gleich mittrainieren. Mir hat Sport jedenfalls insgesamt geholfen bzgl. Haltung, Ausdauer, Relaxt sein. Mucki-Bude ist nicht notwendig. Aber gewisse Übungen und auch Stretching - ja, machen!

    Wie kann man das verbessern?

    Tja, zunächst, drauf achten, dass man wirklich aufrecht sitz und nicht "wie ein nasser Sack" in sich zusammengefallen. Brust raus, Kreuz durchdrücken.. Dann kommt als zweites der Setaufbau ins Spiel, der muss nämlich mit der Sitzpostion auch passen, wenn alles zu weit weg ist, geht man "zwangsläufig" in die "Sackposition" rein, es wird das Gleichgewicht gestört. "Reach/Reichweite" ist hier also das Stichwort, gepaart mit Sitzhöhe. Und da sind wir schon bei Punkt Drei: Der Sitz und die Sitzposition auf dem Hocker muss passen. Ist die Auflagefläche für den Hintern zu knapp bemessen, wird es wackelig. Ist der Sitz nicht wirklich stabil, wackelt man herum und plagt sich. Und... die ketzerischste AUssage die ich hier fälle: Ein Wechsel auf Heel-Down, das vermindert die Gefahr des Gleichgewichtverlustes enorm - eliminiert sie quasi.


    Aber ich würde erstmal beim Aufbau und Sitzposition schauen, ob da nicht noch optimierungspotenzial ist.

    Gibt es eigentlich einen "Schlagzeug-Stimmschlüssel" für solche Schrauben, oder ist man auf einen Schraubendreher angewiesen?

    Sonor Drum Key Multi MK

    Oha...mutet massiv an, typisch Sonor, massiv auch vom Preis. :)

    Hatte nur Sonor solche Schrauben im Einsatz?

    Amati hatte auch Schlitzschrauben und die Premiers- zumindest in den 50ern. Vielleicht noch ein paar mehr

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    Endlich mal Klartext. DW ist .... :D