Hast du damit persönliche Erfahrungen gemacht? Diversen Holzlexika nach zu urteilen soll sich die Lauan/Meranti/Balau-Familie nämlich leicht verarbeiten.
Ich zitiere mal
<<<Das mässig harte Holz ist dauerhaft und witterungsfest. Es lässt sich leicht bearbeiten, gut messern und schälen, normal Leimen und polieren>>>
Es ist nicht das härteste Holz, liegt aber vom Brinell-Härtegrad mit Birke und Mahagoni ziemlich gleichauf. Und die (Ex-)Nutzer von Catalinas, mich eingeschlossen, scheinen mehrheitlich sehr zufrieden. Könnte es sein, dass hier umgekehrt ein gelegentlich als "minderwertig" bezeichnetes Holz mehr Mythos als Wahrheit ist? Wie verhält es sich dann deiner Meinung nach mit Kesseln aus deutlich weicherer Fichte? Jeder, der schon mal im Baumarkt Fichtenbretter gekauft hat, weiß, dass Fichte weder hart noch edel ist. Trotzdem haben es renommierte Drumhersteller vor ein paar Jahren als neuesten "heissen Shice" entdeckt.
Sorry für's Klugscheissen, ich glaub nur nicht, dass unsere Einstufung von Lauan immer ganz faktenbasiert ist. Und die der Fachpresse sicher ebenso wenig.
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Ich selbst (zum Glück) nicht, aber ein älterer Drummer in meinem damaligen Dunstkreis (Christian, älteres Semester, leider schon verstorbenerMitnutzer meines alten Proberaums) hatte mit seinem Catalina (Baujahr 2011 oder so) Frust geschoben. Das ist jetzt zwar auch schon ein paar Jahre her, vielleicht hat Gretsch da inzwischen nachgebessert, aber die Sachlage ist/war die, dass die Catalinas wohl öfter mal mit lieblos gearbeiteten Bearing-Edges ausgeliefert wurden. Und die inneren Schichten waren derart porös, das sah man mit bloßem Auge, dass das neu graten nicht so einfach ist. Der gute Christian hatte immer gemeckert, dass sein Set so dumpf klang im Vergleich zu meinem, trotz identischer Befellung. Wir hatten es dann mal genau angeschaut und gesehen, dass die Gratungen richtig roh, grob waren. Nichts von sanft und geschmeidig. Also sagte ich, vielleicht ein Montagsmodell? Lass es doch mal neu graten. Gesagt, getan. Zum Trommelbauer gebracht, um es neu graten zu lassen. Der Trommelbauer sagte dann später, er habe mehrere Anläufe gebraucht, um es in Ordnung zu bringen, weil das "recht proröse Holz sofort splittert", wenn man nicht höllisch mit dem Druck beim Schleifen aufpasst. Also etwas "störrisch" sozusagen. Angeblich "typisch Catalina", so hieß es. Als die Kiste dann aber neu gegratet war, klang sie jedoch saugut. Also RICHTIG gut.
Ich war etwas überrascht, war ja vor dem Graten davon ausgegangen, dass es nur ein Montagsmodell beim Christian war. Und dann hatte ich aus Neugierde recherchiert, ob das sein kann, dass das Holz so anfällig ist. Und siehe da, in diversen Foren stolperte man immer wieder über Berichte mit unsauberen Gratungen, Fotos dazu, zum splittern neigendem Holz beim Schleifen.
Ich hoffe sehr, dass Gretsch da inzwischen nachgebessert hat. Mich hat es damals verunsichert und ziemlich verschreckt - auch weil ich selbst zu der Zeit erwägt hatte, ein Catalina zu holen (im schicken satin walnut - finde ich immer noch wunderschön). Nach den Erfahrungen/Eindrücken/Berichten war das Catalina für mich erstmal gestorben. Leider.
Ergo: Bevor man ein Catalina kauft, bitte einmal die Gratungen anschauen und das Holz. Mein dringender Tipp.