Beiträge von Moe Jorello

    Schau doch mal z.B. auch ein 20" Zildjian A Custom Medium Ride an, das passt zur Hihat recht gut und wäre gebraucht eine erschwingliche "Ausgangsbasis" um zu sehen, in welche Klangrichtung du dich letztlich bewegst. Gibt es in den Kleinanzeigen alle Nase lang. Nach einer Weile weißt du dann, wohin die Reise geht und planst entsprechend um. Das alte Ride kann man mit geringem bis keinem Wertverlust dann wieder verkaufen.

    Schön, dass du geschrieben hast, was dich innerlich WIRKLICH bewegt. Das hilft vermutlich in der Sache nun weiter.


    Lass dir gesagt sein:
    Wenn du ein Tama Imperialstar nimmst, das eher günstig ist, wirst du früher oder später Dellen und Schrammen im Drumset finden.

    Wenn du ein Tama Silverstar nimmst, das ein noch erschwingliches Set ist, wirst du früher oder später Dellen und Schrammen im Drumset finden.

    Wenn du ein Tama Starclassic nimmst, das teurer ist, wirst du früher oder später Dellen und Schrammen im Drumset finden.

    Wenn du ein Tama Star nimmst, das sündhaft teuer ist, wirst du früher oder später Dellen und Schrammen im Drumset finden.


    Egal, wie gut du dein Set behandelst, es WIRD Schrammen bekommen und Ding-Dongs, wenn es ein paar mal aufgebaut und transportiert wurde (Im Toureinsatz kaum zu verhindern). Diese "Abnutzungsspuren" sind völlig normal und treten selbst bei penibelst bester Behandlung irgendwann auf. Die meisten Ditscher an Toms rühren übrigens daher, dass a) die Snare zu dicht am Tom ist und immer gegenbollert (also ein klein wenig mehr Abstand einplanen!) oder b) die Tomebene deutlich höher als die Snareebene ist und man bei Fills mit den Sticks am Tom hängen bleibt (technisches Problem, das durch Übung gemeistert wird).

    Lackditscher kann man mit einem Lackstift oder Acrylfarbe und Pinsel zuweilen korrigieren, aber wirklich nötig ist das nicht denn: Die kleinen Dellen fallen meist nur einem selbst auf, eben weil man penibel auf die Sachen schaut. Wir sehen die Schrammen und Dellen viel größer, als sie sind. Erinnert mich so ein wenig hieran:


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    Im Publikum, beim Rest der Band, fällt das keinem auf. Interessiert auch keinen. Und zudem: Jede Delle, jede Schramme erzählt eine Geschichte und verleiht Musikinstrumenten "Charakter". Hast du dir mal die Gitarren von Rory Gallagher oder Stevie Ray Vaughan angeschaut? (Siehe Bilder) Hui....


    Und zu guter Letzt: Für alte Schlagzeuge aus den 60ern werden Wahnsinnssummen gezahlt. Und die haben alle Kratzer und/oder Dellen und Chrompickel und Rost. Mach dich nicht verrückt.

    Ich mache jetzt mal das große Fass auf.


    Du kannst mit beiden Sets, Starclassic oder Silverstar dauerhaft glücklich werden. Am Ende ist weniger der Klang entscheidend, denn die Unterschiede sind eher Nuancen hier und da. Das eine Set ist poppiger, attack-lastiger, das andere ist klanglich mehr im Vintage-Bereich, warm-rumpelig. Beides hat seinen Charme und welcher Klang dir letztlich lieber ist, kannst nur du entscheiden. ABER: Bei allen Sets machen die Felle, die Stimmung die Dämpfung so enorm viel aus, dass man sich vom Holz alleine nicht irritieren lassen sollte. Der Klang ist eine Mischung aus etwa 80% Felle/Stimmung, 10% Kesselkonfiguration (dicke der Kessel, tiefe der Kessel und verbaute Hardware (Böckchen, Spannreifen)), 5% Gratung und 5% Holzsorte. So ganz grob. Daher sollte man sich überlegen, ob ein Wechsel aus rein klanglichen Gründen wirklich lohnt.


    Fakt ist: Dünne Kessel sprechen schneller an bei sanftem Spiel und bieten mehr Low-End. Dickere Kessel bieten mehr "Härte" im Klang und einen höheren Pitch. Auch hier: Geschmackssache, was man mehr mag. Und es ist von der Spielweise abhängig, was sinniger ist.


    Bei teureren Sets ist die Hardware oft schwerer/massiger, teils wertiger. ABER auch hier muss man genau schauen, ... ist es das wert oder beeinflusst es den Klang zu Ungunsten der eigenen Klangvorstellungen? (Hoops z.B.)

    Wenn ich z.B. bei meinen Starclassics die Bassdrumfüße anschaue, ja, die haben mehr "Fleisch" als die des Silverstar. Sind wertiger, stabiler. ABER: Die des Silverstar waren einst bei Top-Sets verbaut und funzen 1A. Braucht man also mehr?


    Bei teureren Sets ist die Qualitätskontrolle in der Regel besser, das bedeutet, du findest seltener Ausreißer, bei denen den Kessel z.B. nicht plan gegratet ist oder der Kessel an sich "unrunder" ist. Und die Lackierungen sind zumeist noch wertiger/teurer,

    Finalmente: Bei Schlagzeug ist einiges rational beim Kauf, vieles eher irrational. Kauf, was dich glücklich macht - das sollte deine Maßgabe sein. Mach es nicht vom Klang alleine abhängig, ob das nun 40% fetter klingt oder nicht. Wenn du aber viel Geld in die Hand nimmst, dann überlege zweimal, ob es wirklich dieses Set für die nächsten ... sagen wir zehn Jahre sein soll. Für gewöhnlich probiert man erstmal einiges aus, an manchem sieht man sich auch satt. Nach einer Weile weiß man aber, was man will und dann kauft man das passende, baut zu dem Set eine "Beziehung" auf und hat eine Weile Ruhe. Ob das selig machende Set nun ein teures oder nicht so teures Set ist... who cares? Gib das Geld lieber für erstklassige Becken und ein/zwei wirklich gute Snares aus. Das bringt unter dem Strich mehr - finde ich.

    Ich besitze sowohl Silverstar als auch Starclassic B/B und Maple. Und wie Niles schon sagte, klanglich darfst du da nicht immens große Sprünge erwarten, denn das Silverstar ist vom Klang her ein ausgesprochen(!) gutes Set. Für das, was es klanglich bietet, war es schon immer ein Schnapper. Und Tour-tauglich ist es auch. Mehr Schlagzeug braucht man eigentlich nicht,

    Meine Sticks wandern aus der Tasche in meine Hände, von meinen Händen in die Tasche (es sei denn, einer bricht, dann kommt er in den Müll). Ins Publikum fliegt bei mir nichts, denn a) zu gefährlich, b) bin ich kein Star und c) treffe ich vermutlich eh einen der Mitmusiker bevor das Ding ins Publikum gelangt und d) bin ich zu lat für sowas, das sieht bei mir albern/deplaziert aus.

    Ich setze also mehr auf Variabilität als auf DAS eine Ride. Aus meiner Sammlung würde ich das Groove Ride als am vielseitigsten ansehen. Das ist quasi der VW Golf.

    Das ist in der Tat ein extrem vielseitiges Ride und hängt bei mir inzwischen fast immer am Set, wenn es nicht um Jazz geht. Das kann man damit zwar auch relativ ordentlich spielen, aber da setze ich mir dann doch zumeist eher die Spezialisten ans Set, also meine Istanbuls oder aber die anderen Sabians. Die Suche nach DEM perfekten Allrounder habe ich inzwischen aufgegeben (Am Ende habe ich ja doch - so oder so - mehr Becken, als anvisiert). Ich bleibe ergo fortan bei 'nem relativ vielseitigen Hauptride und ergänze das Setup passend mit "Spezialsachen". Das AA Apollo Ride ist z.B. ein solcher lupenreiner Spezialist.


    "Allrounder" bei mir derzeit:

    Sabian HHX 21" Groove Ride

    Masterwork Custom 20"


    "Spezialisten" im Fundus:

    HHX 20" Evolution Ride

    Artisan Elite 20"

    AA Apollo 20"

    Istanbul 50's 20"

    Istanbul 70's 21"

    Falls jemand das (Todd Suchermans Kanal) auf seinem FB-Account sehen kann/möchte... sehenswert.


    Todd Sucherman - This was a great pleasure to play this...


    alleine schon deswegen:

    Zitat

    This was a great pleasure to play this truly amazing song (“Maybe I’m Amazed”) along with these incredible musicians who are ALL drummers: Gregg Bissonette, Lenny Castro, JK Harrison, Jimmy Branly, Jason Hartless, Ken Mary, Alyssa Simmons and Danny Kim. Thanks to Randy Walker for putting it all together! Enjoy, everyone!

    Also Hyperdrive-Kessel bekommt man in etwa genauso tief gestimmt wie andere Kessel auch, das ist kein Zauberwekr, ich hatte ja selbst hier schon alles vor mir liegen und im direkten Vergleich. Es geht da wirklich mehr um die Stimmkünste, Felle und natürliche Limitationen bei 10er Toms z.B., wie bereits dargelegt.


    Es macht auch einen Unterschied, ob man Kessel unmikrofoniert oder mikrofoniert hört. Ich habe neulich z.B. für ein Projekt mein Starclassic mit Ambassador oben und untenrum tief runtergestimmt. Im Raum klangen die 12x8 und 14x14 Kessel schon tief, Mit dem Mikro abgenommen war das aber sowas von tief, voluminös und fett, da war ich selbst sehr überrascht. Das war so tief und donnernd, das hätte zu jeder basslastigen Stoner-Band super gepasst.

    Bei den Starclassics ist es recht simpel. Die neuen Starclassic Performer sind obere Mittelklasse, wenn man es so bezeichnen möchte, da werden ältere Hardwarekomponenten von Starclassic und aktuelle der Superstar hyperdrive Serie verbaut, was aber kein Nachteil ist, da ja nur nicht das neueste Bling Bling. Funktional und stabil ist das alles. Und, es gibt weniger Kesselgrößen und Finishes. Die Starclassic B/B bzw. W/B und die Maples hingegen gehören zur Oberklasse (das war bis vor wenigen Jahren noch die absolute High-End Serie bei Tama, wurde aber durch die Star abgelöst, die im superteuren Boutique-Bereich angesiedelt sind). Bei den Starclassics der Ober-Klasse bekommst du etwas raffiniertere Hardwarekomponenten und auch so ziemlich jede gewünschte Kesselgröße nachgeliefert auf Wunsch. Kostet aber eine Menge.

    Richtig. Genauer gesagt, Roto Toms. Und ich bin sehr sicher, wenn man den Song Leuten Vorspielt und nach dem Tomsound fragt, bekommt man von Ahorn über Birke bis Acryl alles genannt. Nur wenige Kenner werden sagen, das sind Rototoms.


    Merke, was du da als Trömmelchen hast, ist Banane, Hauptsache es fügt sich irgendwie halbwegs harmonisch in das Lied ein.

    Auf der anderen Seite wird die Meinung vertreten, dass Bubinga und Walnuss dem von mir gewünschten Klangbild entsprechen und dass die Holzsorten sehr wohl den Sound maßgeblich beeinflussen.


    Nochmals: Die Holzsorte alleine ist mit der kleinste Klangfaktor bei Schlagzeugkesseln. Das ist sogar faktisch nachweisbar und in etlichen Workshops ausgiebig diskutiert und demonstriert worden. Und sobald du Felle mal hoch oder tiefstimmst oder dämpfst ist es völlig Banane, was du da hast, keiner kann dann noch sagen, ja klar, das ist Holz X.


    Welches Holz ist bei Van Halens "Jump" zu hören? Welches bei Sepulturas "Roots" und welches bei Phil Collins "Easy Lover"? Welches bei Shakiras "Underneath your cover" und welches bei Krupa, wenn er "Sing sing sing" spielt? Weiß aus dem Stegreif keine Sau. Interessiert auch keine Sau.