Beiträge von fwdrums

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    Original von Oliver_Stein
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    Was mich ein bisschen nachdenklich macht, ist der doch deutliche Unterschied in der Tonhöhe - ich hatte schon irgendwelche Samplingfrequenz-Schweinereien in meinem Setup hier im Verdacht, aber es stimmt alles.
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    Wirklich? Ich finde, die Soundfiles der Paiste-Page und Deine liegen sehr nahe beieinander. Natürlich gibt's Unterschiede, weil die Aufnahmeumstände nicht 1:1 reproduzierbar sind. Und Tonhöhenabweichungen sind normal. Oft sind sie jedoch viel, viel größer.


    Thx Oliver, sehr interessante Gechichte hier!


    fwdrums

    Zitat

    Original von The FloW
    Aber warum muss das Feeling erhalten bleiben?`
    Warum muss es ein schlechtes Feeling sein wenn ein neues entsteh?
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    Hallo The Flow,


    Du hast natürlich Recht. Nichts muß um seiner selbst willen erhalten bleiben. Wenn Gutes entsteht, ist es egal, woraus es entspringt. Was gut ist, bewertet jeder selbst und das natürlich höchst unterschiedlich. Wie bereits erwähnt, gibt es Fusionen, die ich genießen kann - nur halt nicht so viele. Ich werde versuchen, mir die Platte von Rainer Tempel einmal anzuhören (Danke für den Tip).


    Noch ein Beispiel zum Thema Feeling, das vielleicht veranschaulicht, was ich meine: Man kann bestimmt eine prima Orchesterversion von Take 5 erstellen. Die, die ich hörte, zählt nicht dazu, weil Take 5 das Flüssige, der Swing genommen wurde. Die Phrasierung war sehr abgehackt und das Thema wurde zu allem Überfluß sehr undynamisch durchgefiedelt. Kann man so machen, aber das ist eigentlich gar nicht mehr Take 5 - was wiederum grundsätzlich wurscht wäre - aber es ist einfach nach meinen maßstäben nicht gut, weil wesentliche, wqualitätsbestimmende Merkmale wegmusiziert wurden und auch keine Ersatz geschaffen wurde. Oh Mann, meine Argumentation dreht sich im Kreis, ich weiß.


    Ist ja auch nicht so wichtig
    fwdrums

    Die Zeiten sind modern, ich weiß, aber Bandübernahmevertrag ohne persönliches Kennelernen, alles nur per Mail, Post oder Telefon. Am meisten kriegt man voneinander mit, wenn man sich in natura trifft. Es macht nicht den Eindruck, daß daran großes Interesse besteht.Ich persönlich schaue mir die Kandidaten gerne an, bevor ich mit ihnen ins Boot steige. Ichhatte schon schlechtere Ideen...


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    Da müssen erst mal ein paar Mißverständnisse weg...


    Instrumente und Musikstil - es gibt kaum was, was da nicht geht. Diesbezüglich habe ich auch nichts geschrieben. Ich hatte es von den Genres. Um bei den Geigern zu bleiben: Grapelli wurde bereits erwähnt, ein Ohr riskieren lohnt sich auch bei Jerry Goodmann (Mahavishnu Orchestra), Mark O'Connor, Allen Sloan (alle drei Dixie Dregs) und Jean Luc Ponty (Onkel Frank). Da wird ordentlich gejazzrockt, meine Herren.


    [Friedrich Gulda hat mich beim Jazzen auch nicht überzeugt, aber seine "Performances" - z. B. mit einer Schlagzeugerin - beide nackt und im Niemandsland von Jazz über Klassik bis Free improvisierend - waren höchst unterhaltsam und manchmal zum Schreien komisch.]


    Auf was will ich raus? Es fehlt meist die Authentizität. Es ist nicht damit getan, Text und Melodie einer Rocknummer zu singen. Man muß es so empfinden, damit es überzeugend rüberkommt. Und mir scheint, daß die Interpreten oft stilistisch in ihrem Genre verhaftet sind. Um noch mal auf Peter Hofmann zu kommen: In einer Musikzeitung las ich eine Kritik, die sinngemäß formulioerte, daß man bei seiner Version erwartete, daß gleich Siegfried persönlich mit breitester Brust um die Hausecke kommt. Das trifft es sehr gut, wie ich finde. Erlaubt ist was gefällt und wenn ich was nicht will, ist es jemand vorzuschreiben, was ihm zu gefallen hat [wie gnädig von mir :-)]. Es kann bei Experimenten ja auch was Neues und Gutes entstehen, doch tut es das hier für meine Begriffe nicht. Das berührt mich einfach nicht. Und noch mal zur Whole Lotta Love von den Londoner Sinfonikern. Gleiches Spiel. Whole Lotta Love ist eine sexy Nummer, die den A... wackeln läßt. Geschmeidige Harmomonien, Wohlklang, Schmusen - das ist das Letzte worum's geht. Da wackelt bei mir nur das Doppelkinn, sonst nix. Rock meets Klassik - Deep Purples Concerto von Anfang der Siebziger ist leider grandios in die Hose gegangen immer wenn Ritchie das Holz anschmeißt habe ich das Gefühl, eine Fehlpressung zu hören. Das ist ein prima neben- statt miteinander (im normalen Leben bin ich weltgrößter DP-Fan, aber ich laß mir nicht alles gefallen). Wie dem auch sei, es gibt auch Mitmenschen, die Pizza Bavaria bestellten. Hauptsache es schmeckt.


    Einen Sonderpreis bekommt Katia Labeque (prima Klassikpianistein und Frau von John McLaughlin). Sie hat Soli von Chick Corea transkribiert und zum Besten gegeben. War da nicht was so oder ähnlich: "Das Wesen des Jazz wird durch Improvisation gekennzeichnet." Da hat Katia in der Bluesschule wohl grad nicht aufgepaßt. Na ja, doch nur Fleißkärtchen statt Musikpreis (ich weiß das ist unfaßbar arrogant, aber das Internet ist nun mal die beste Plattform für Eunuchen...) .


    Es gibt bestimmt gelungene "Experimente", nur kenne ich leider so wenige... Ganz gut hingekriegt hat es manchmal Gershwin und einige Zappa-Sachen schaffen auch den Spagat (z. B. Studio Tan - hier auch interessant: die Interpretationen des Ensemble Modern, mit dem er auch Yellow Shark umgestzt hat).


    Es klingt zwar fast so, aber ich bin kein Purist. Doch nicht jede Melange die angerührt wird, ist zum Verzehr geeignet. Ich habe viel probiert und mir oft die Ohren verdorben. Daraus erwächst eine gewisse Vorsicht. Doch werde ich selbstverständlich wieder das Risiko eingehen - man kann ja nie wissen.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt
    fwdrums


    wavey
    Daß es Bearbeitungen gibt und diese bei "den Klassikern" Gang und Gäbe sind, ist mir bewußt. Ich bezog mich explizit auf die Schmusevariante von Ravel, der meiner Meinung nach viel von der Rauhheit und Expressivität der zitierten Alonso-Fassung fehlt. Die Ashkenazy-Version kenne ich, die andernen nicht. Danke für den Tip.

    Zitat

    Original von Drumrecording
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    Kriege übrigens noch ein 602 dort :D


    Das einzig Überraschende dabei ist, daß es nur eins ist :)


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    Ich mache mich mal wieder unbeliebt.


    Solche Geschichten gehen nach meinen Maßstäben regelmäßig in die Hose. Ob jetzt Jacques Bach spielt oder ELP Mussorgsky oder - oh Gott - Ekseption Klassikhits verunstatltet: Da kommt nix Gescheites bei rum. Das Tonmaterial der Klassik wird vergewaltigt. Und wenn ich hundertmal darunter ein Swingride spiele, so will es doch nicht jazzen. Das klingt für mich immer gezwungen, weil ein Päärchen verheiratet wird, bei dem die beiden einzelnen jeweils alleine ein glücklicheres Leben führen können, die Ehe aber im Tod beider endet. Oder nehmen wir mal die Bilder einer Ausstellung in der ELP-Version. Ursprünglich war das ein Solostück für Klavier (die Ravel-Bearbeitung für Orchester ist schon eine Vergewaltigung). Wer eine gute Soloaufnahem hat, wird erst ermessen können, was ELP schlecht gemacht hat. Dem Stück wurde der Hals abgeschnürt, es kann nicht mehr atmen. Die Verzögerungen, das Subtile, z. B. das bildhafte Schreiten in der Ausstetllung - all das findet bei ELP nicht mehr statt und wurde zugunsten billiger Soundgimmicks und der vermeintlichen Notwendigkeit eines gleichbleibenden Metrums geopfert (Anspieltipp für Soloversion: Jesus G. Alonso - gab's vor 200 Jahren mal bei Zweitausendeins). Über Ekseption schreib ich jetzt nicht, denn jeder Buchstabe darüber ist einer zu viel. Auch ansonsten hervorragende Musiker vergreifen sich beim Fusionsversuch von Klassik und Jazz/Pop/Rock ordentlich in der Tonart. Siehe Nigel Kennedy. Ein hervorragender Geiger mit einem tollen Ton, doch die Versuche Unvereinbares zu vereinen sind auch bei ihm kläglich gescheitert. Und da wird von der Klassikerseite auch ein großen Mißverständnis offensichtlich. Die Machwerke sind dann harmonisch so einfältig gehalten, daß es schon fast peinlich ist. Man erkennt nicht, worin die eigentliche Qualität von Jazz/Pop/Rock liegt und offenbart dann genau in diesen Punkten Schwächen. Zum einen gibt's harmonisch - auch z. B. bei einigen Stonesnummern - ein paar Ausreißer, die die Sache interessant machen - auf so was wird dann gänzlich verzichtet - und die spezifische Emotionalität von Jazz/Pop/Rock wird durch unreflektiertes Nachkläffen nicht erreicht. Ich denke nur widerwillig an die Peter-Hofmann-Interpretationen von House Of The Rising Sun und anderern Geschmacklosigkeiten.


    Umgekehrt wird auch kein Schuh draus. Als ich 1979 das erste mal Whole Lotta Love von den Londoner Sinfonikern hörte, wußte ich, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sein können.


    Klassik kann auch grooven - ja tatsächlich. Und dazu braucht sie keine Verbreiung mit Zeitgenössischem. Wer's nicht glaubt, höre sich mal Mozarts Salzburger Symphonie Nr. 1 KV 136 Allegro an (übrigens ein Jugendwerk des wehrten Herrn - kein Witz). Die Achtel der Streicher sind Rockacteln nicht ganz unähnlich :)


    Es hat zwar keiner gefragt, aber das mußte einfach mal gesagt werde.


    Schönen Tach noch
    fwdrums

    Mmmmhhh. Ja, super Technik - und die ganze Armada der neuen Gospel Drummer kann prima grooven. Prinzipiell. Sie machen's nur nicht immer. Die letzte DVD vom Modern Drummer Festival ist für mich ein abschreckendes Beispiel: so viel Talent und so wenig Musik. Da wird einfach alles hemmungslos zusammnengeknüppelt - und das in beeindruckender Geschwindigkeit und mit mords Power. Ich find's fürchterlich. Einige der Protagonisten tragen auch noch das hierzu passende, überentwickelte Selbstbewußtsein zur Schau. Es kommt mir vor, daß da einige noch erwachsen werden müssen.


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    Vinnie
    Ja von Vinnie gibt's eine Menge Horrorstories in der Art. Aber das Geschilderte ist schon lange her und ich glaube, er hat sich geändert. Das hat wohl mit Veränderungen in seinem Leben und seiner Einstellung zum Leben zu tun. Das macht Vieles nicht ungeschehen, aber ich glaube, das würde heute nicht mehr so passieren.


    Weckl
    Weckl legt allergrößten Wert auf Sound und er nimmt sich immer die Zeit, die er dafür braucht. Und er braucht oft sehr, sehr lange. Soundcheck mit Publikum ist nicht jedermanns Sache. Der eine wertet das geschilderte Verhalten als arrogant, der andere nennt es professionell. Immer eine Frage des Standpunktes.


    Nein, ich bin nicht die PR-Tante von Vinnie & Dave:-)
    fwdrums

    Ja, kann sein. Den Newsletter habe ich auch bekommen. Aber so was bringt mich nicht um. Das muß man wohl akzeptieren, wenn man sich im Web tummelt - und immer noch besse als der ganze Viagra-Spam :)


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    Zitat

    Original von stiegl
    Ach ja, ist bei dem GebrauchtwagenverkäuferdeinesVertrauensbild nicht eine Dame dabei, da ganz links?
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    stiegl


    Der war nicht schlecht! Die Verkäuferin heißt Glenn Hughes, ist Bassist (u. a. bei Deep Purple [Burn, Stormbringer, Come Taste The Band & Live In Europe] und für mich einer der besten Sänger überhaupt.


    Chad & Glenn sind seit längerem dicke Kumpels und Chad hat auf einigen CDs getrommelt und ist auf einer Live-DVD zu sehen und zu hören.


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    ot@Hochi:


    Wg. King Crimson: Hör Dir mal Discipline (80er mit Bruford) an. Das Album klingt noch heute wie Musik von morgen. Oder auf DVD: Eyes Wide Open mit Mastelotto. Es gibt auch ein paar nette Sachen mit dem Double Trio (2 x Gitarre [Fripp & Belew], 2 x Stick [Levin & Gunn] und 2 x Trommeln [Bruford & Mastelotto]).


    Btw: Phil hat auf ein paar Fripp-Platten getrommelt.


    Keep On Groovin'
    fwdrums

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    Original von Drumstudio1
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    Die das Boot schneller verlassen haben als Speedy Gonzales...


    Ich bin da nicht ganz auf dem Laufenden. Hat Ray Ayotte die Firma verlassen?


    thx
    fwdrums