Ich gehöre zur Spezies der Wahnsinnigen, die nahezu jeden Mist lesen, sobald ein Trommler oder eine Trommel auf dem Cover ist (sry: auch Trommlerinnen).
Regelmäßig d&p, Sticks, Modern Drummer & Batteur. Selten drumhead (das englische Magazin) und Drums, früher rimshot, nie drumheads (deutsch).
Was ist gut?
Ich erfahre, was es Neues auf dem Schlagzeugmarkt gibt durch Anzeigen und Tests, Termine von Bands und Workshops etc., neue schlagzeugaffinen CD- und DVD-Veröffentlichungen und es gibt Stories über Trommler, Unternehmen und mehr oder minder interessante Interviews sowie viele Workshops in gedruckter Form, zunehmend ergänzt durch CDs/DVDs.
Das ist eine ganze Menge, wie ich finde. und ich habe oft mein Geld für geringere Unterhaltung ausgegeben.
Richtig ärgerlich sind oft - Ihr ahnt es schon - die Tests. ich erfahre zwar eine Reihe von Facts, die ich mir sonst mühsam aus Prospekten oder Websites zusammen klauben müßte, aber eine kritische Auseinandersetzung mit dem Testobjekt gibt's nicht allzu ott. Das liegt, wie Herr Hilite bereits bemerkte am Abhängigkeitsverhältnis der Verlage von den Anzeigenkunden. Das ist um so mehr zu bedauern, weil die Autoren oft richtig Ahnung haben. Und ich unterstelle, daß sie gerne was anderes schreiben würden, wenn sie es denn dürften. Letztendlich kapitulieren sie wahrscheinlich vor der Realität. Hier ein kleines Beispiel aus der Vergangenheit: Anfang der Achtziger hat sich das Fachblatt mit Musik Meyer angelegt, in dem es eien Brief eines Meyer-Mitarbeiters im veröffentlichte, in dem stand daß für die Tests nur ausgewählte Instrumente geschickt würden, die zudem vorhe noch "frisiert" würden. Demnach wären die Tests kein Abbild der tatsächlich für die Kunden zu erwerbende Ware. Konsequenz: Meyer hat jahrelang keine Anzeigen mehr dort geschaltet. und meyer war schon damals eine richtig dicke Nummer. Der Verlust für das Fachblatt wird beträchtlich gewesen sein und ich ziehe noch heute meinen Hut vor der Courage der Verantwortlichen.
Das geschilderte Dilemma gilt für sehr viele Sparten, wir Trommler sind hier nicht allein. Und doch sollten wir uns hüten, all zu schnell den Stab über den Verlagen zu brechen. Denn nicht jeder der Kritiker hätte den Mut sein gefordertes Handeln selbst zu erbringen, oder?
Was bleibt? Wir müssen wissen, daß die Situation so ist, wie sie ist. Das ist der erste und auch wichtigste Schritt. Und dann soll jeder entscheiden, ob er seine Kohle für leicht (seichte?) Drumlektüre ausgibt oder eine besserer Verwendung dafür findet. Das ist nicht befriedigend, aber realistisch. Zumindest so lange, bis es eine Trommel-Bild gibt, die vor keinem Angst hat - nicht mal vorm bösen Joey J.
Keep On Groovin'
fwdrums