@ches: Nein, nix Neues. Ich lasse immer waschen.
Zitat
Original von ThomasTrommelt
Das wiederum empfinde ich als Unsinn. Das würde ja bedeuten, Kritik ist die Grundlage für Kunst... das hätten die Kritiker vielleicht gerne.
Künstlerische Betätigung ist ein Grundbedürfnis des Menschen, die Kritik daran reine Besserwisserei (viell. auch ein Grundbedürnis für "verhinderte" Künstler)
Weitere Auseinandersetzung gern über PM, da das hier m. E. nix zu suchen hat.
Warum in die Geheimwelt abschweifen? Das Thema Kunst und Kunstkritik ist in einem Trommlerforum doch gut aufgehoben. Und vom Thread sind wir imho auch nicht so weit weg.
Trommelthomas, mir scheint, als hättest Du mit Kritikern unliebsame Erfahrungen gesammelt, kann das sein? Oder warum reagiert Du etwas empfindlich bei dem Thema?
Ich habe schon schlechte Kritiken bekommen und es macht wirklich keinen Spaß, so was über sich in der Zeitung zu lesen. Richtig unangenehm, wird’s wenn man die Kritik als nicht gerechtfertigt empfindet. Das kennen wir doch alle. Rückblickend muß ich auch feststellen, daß manche Kritik, die ich damals als unangemessen empfand doch nicht ganz von der Hand zu weisen war. Man wird nicht nur älter, sondern machmal auch klüger…
Wenn ich mich auf eine öffentliche Bühne stelle, muß ich damit rechnen, daß jemand zuhört und sich eine Meinung darüber bildet. Das kann auch ein Journalist sein.
Ich bin übrigens nicht der Auffassung, daß Kunstkritik grundsätzlich unangemessen ist und etwas mit Besserwisserei zu tun hat. Im Gegenteil: Wenn ein Kritiker seinen Job ernst nimmt, kann das was sehr Befruchtendes sein.
Zudem wollen wir doch nicht nur wissen, daß Künstler XY in der Alten Oper oder im Jugendzentrum gespielt hat, wir wollen ja auch noch erfahren, wie’s war. Und das ist mit einer Bewertung verbunden, die im Falle der Kunst notwendigerweise subjektiv ist. Das ist per se nichts Schlechtes und kann tatsächlich selbst ein kunstvolles Unterfangen sein. Kritiken geben mir persönlich oft Orientierung (z. B bei Neuerscheinungen) und machen bisweilen richtig Spaß zu lesen. Gut ist, wenn man den Kritiker, die Zeitung oder die Website etcpp. kennt und in etwa einschätzen kann. Schlecht ist’s nur dann, wenn der Kritiker seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und z. B. keine Ahnung davon hat, worüber er schreiben will oder muß. Oder wenn er eine Fehlbesetzung für diese Rezension ist und überhaupt keine Affinität zum Objekt der Begierde hat. Der Jazzkritiker auf dem Metalkonzert wird im besten Fall noch etwas Grundsätzliches zum Genre für Außenstehende berichten können. Auch das kann reizvoll sein, wenn’s im richtigen Umfeld erscheint, z. B im Feuilleton einer „seriösen“ Zeitung. Eine differenzierte Kritik für die härtesten Jungs der Szene, die er heute Abend goutiert hat, wird er nicht verfassen können, weil er kein fundiertes Wissen hat und ihm Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Die braucht er aber zwingend, wenn was Sinnvolles dabei raus kommen soll.
Es gibt sie selbstverständlich, die großen Ärgernisse im Feld der Kunstkritik, das will ich gar nicht abstreiten, aber ich höre doch auch nicht mit dem Essen auf, nur weil mal einer nicht Kochen kann.
Wohl bekomm's
fwdrums