Das ist halt so wie ich es gelernt habe. Es gibt auch im Holzbereich overengineering und viel Falschwissen, welches traditionell weitergegeben wird. Aber alle die vom Fach sind, haben es mir so vermittelt. Genauso ist es beispielsweise mit Oberflächenbehandlungen wie Öl, wo manche tausend Schichten aufbringen und am Ende eine Speckschicht haben, welche als Ölfinish bezeichnet wird.
Wenn man es genau nimmt, kann ein Domino/Dübel natürlich die Stabilität erhöhen. Immerhin liegt dann im Holz quer zur Ausrichtung ein zusätzliches Stück Holz, welches sich einer Biegekraft entgegen setzt. Aber das ist eher ein Addon und beim Trommelbau unwichtig. Auf die Trommel wirkt im Normalfall nicht so eine Biegekraft. Die normale Längsverleimung ist maximal stabil.
Die Vorstellung, dass die Verleimung grundsätzlich eher schwach ist und nicht dauerhaft ausreicht ist somit falsch.
Das kann man auch gut bei Resonanzböden von Klavieren sehen. Natürlich wurden die damals nicht mit Weißleim verklebt, aber weder damalige noch heutige Resonanzböden reißen entlang der Verleimung und im Normalfall nur entlang der natürlichen Maserung. Da werden auch nur einfache Fichtenbretter längst verleimt und müssen dann dauerhaft einen Pressdruck von - keine Ahnung, 100kg? - über Jahrzehnte aushalten. Im Gussrahmen liegen sogar 20 Tonnen vor.
Der größte Feind sind hier Schwankungen in Temperatur / Luftfeuchte. Das bringt das Holz, das Klavier oder auch die Trommel zum reißen.