Zitat
Original von fwdrums
Nowas zum Thema Stimmen/Drumsound:
Ich hab mir jeden Quark zugelegt, von dem ich glaubte, er könne mit weiterhelfen: die MvB-DVD, Bob Gatzen, Weckl - How To Develop..., die TAMA Rhythm Watch, Drehmomentschlüssel wasweißichwasnoch...
Klar gibt's da immer was Wissenswertes & gute Tipps. Das, was ich erwartete war jedoch nicht dabei: das Patentrezept für den super Drumsound. Genau das scheint mir das Problem zu sein: die eigene Erwartungshaltung. Ja ich weiß, daß das naiv ist und diese Erkenntnis hat mich auch einige Euronen gekostet. Wenn ich mir die Posts hier im DF zum Thema Stimmen/Sound durchlese, glaube ich, daß einige Kollegen den gleichen Fehler machen.
Für mich gibt's nur noch ein Stimmgerät: meine Ohren. Den Tipp hätte mir ja auch mal einer eher geben können 
Alles anzeigen
Das habe ich nicht anders gemacht und mache das gelegentlich immer noch. Ich erwarte allerdings nicht, irgendwo die Rundum-glücklich-Lösung zu finden, sondern eben mehr, dass ich hier und da Ergänzungen zu meinem derzeitigen Wissensstand bekomme.
Von jeder DVD/Video habe ich irgendein kleines Fitzelchen Info bekommen, das teilweise genau die Verbindung zwischen schon vorhandenen Info-Fetzen geschaffen hat.
Die Rhythm Watch habe ich auch... Die ist halt nur eine Stimm-HILFE, nimmt einem das Stimmen aber nicht ab. Sie hilft mir dabei, ein Fell schnell in einen Bereich zu bringen, den ich für mich als passend herausgefunden habe. Ich nutze sie tatsächlich zum groben Vorstimmen von Toms und Snare. Für die Kick fand ich das Teil immer unbrauchbar... Das Feintuning muss dann ja sowieso mit den Ohren erfolgen, weil die Messungenauigkeiten schon mal ein Problem sind und zudem ganz offensichtlich gleiche Fellspannung nicht gleicher Ton ist...
Auch der Drehmomentschlüssel hat bei mir in erster Linie immer mal wieder für das Stimmen der Snare eine Funktion: Auch hier benutze ich das Ding nur zum VORstimmen...
Ich gebe Dir absolut recht, dass das OHR letztlich das Stimminstrument der ersten Wahl ist, aber es gibt Tipps und Erleichterungen, die die Vorarbeit erleichtern oder einen eben erstmal auf den WEG bringen, bestimmte Aspekte des Stimmens überhaupt erstmal WAHRZUNEHMEN....
Ich bin immer wieder überrascht, wie teilweise grausam wenig oft sehr erfahrene und langjährige Schlagzeuger über das Stimmen wissen: Ich sehe immer noch sehr häufig die Fraktion, die ihr Wissen wohl primär aus den 70ern hat, als man eben alles mit Tempo-Tüchern zugepflastert hat, damit der Sound so richtig schön (scheisse) kurz wird... Seufz! Ich hab den Eindruck, dass nur ein Drummer von 20 sein Set stimmen kann....
Gut, Sound ist halt eine starke Geschmacksfrage, aber wenn es nicht wirklich so gewollt ist, sondern quasi gottergeben hingenommen wird, dann mangelt es ja wohl doch am entsprechenden Wissen.
Die Möglichkeit, rein durch Stimmtechnik Obertöne und das Ausklingverhalten (Verhältnis von Schlag- zu Resonanzfell) in den Griff zu kriegen, ist mir erst durch Videos/DVDs wirklich nahe gebracht worden...
Ich hätte ohne all die Hilfsmittel sicher hunderte von Trial-and-Error-Versuchen mehr gebraucht... und wäre auf bestimmte Lösungen evtl. NIE gekommen.
Ich würde daher nicht von einem Fehler sprechen, und ich bin mir sicher, dass auch Du von dem ganzen teuren Zeugs, was Du Dir in diesem Themenbereich angeschafft hast, irgendwo profitiert hast... und sei es nur, dass Du für Dich herausgefunden hast, dass Du Deinen Ohren trauen kannst 
zwaengo