Beiträge von nils

    Ich höre da ein Problem, das mit großer Wahrscheinlichkeit kein technisches, sondern eines der Spielweise ist: die Becken sind zu laut. Gewinne Kontrolle darüber, wie laut du die Becken spielst und du wirst sehr viel Freiheit für den Mix damit gewinnen.

    Ich stelle mir gerade die gleiche Frage, wobei es mir nur um die Performance 2 und die Super 2 Serien geht.
    ... Aber wie sind die Super 2 im Vergleich? Noch gedämpfter als die Performance, oder eher etwas weniger?


    Die Folienstärken sind unterschiedlich. Ich hab sie mal von offen nach gedämpft sortiert.


    Super2: 7mil + 5mil => das dünnste unter den doppellagigen, daher eher offener Klang - keine direkte Entsprechung unter den Remos, am ehesten mit Vintage A vergleichbar
    Response 2: 7mil + 7mil => typisch doppellagiges Fell, ordentliche Dämpfung, viel Wumms - wie Remo Emperor oder Evans G2
    Performance 2: 7mil + 7mil mit Verklebung im Randbereich: wie Performance 2 mit Zusatzdämpfung - etwa wie Remo PinStripe
    Force Ten: 10mil + 10 mil = zwei sehr dicke Lagen, viel Masse, viel Dämpfung - keine Entsprechung unter den Remos


    Nils

    Hallo,


    dieser Fred erinnert mich, in gutem Sinne, an den "Wie klingt eigentlich Leim?" Fred. :)


    In meiner Beckensammlung gibt es sehr unterschiedliche Bleche unterschiedlicher Hersteller. Nur von wenigen kann ich sagen, welche Bronze das ist.


    Bei einigen bin ich nicht mal sicher, dass es überhaupt Bronze ist. Da ist eine Hihat ohne irgendwelche Label, Stempel oder Gravuren, die ich mal bei einem Instrumentenflohmarkt für kleines Geld erstanden habe, die klingt sehr fein, klar mit hohem Pitch - optisch würde ich sagen, es könnte sich um Messing handeln. Hmmmm.................


    Nils

    "die PAN-Regelung der Einzelmikrofonierung wirkt sich auf das Stereobild wesentlich mehr aus als die Overheads".


    Das stimmt nur dann, wenn der Pegel der Einzelmikrofone höher ist, als der der Overheads. Man kann das auch umgekehrt machen und die Overheads dominant im Mix platzieren und die Einzelspuren nur leicht dazumischen.


    Alles in Allem sind das künsterische Entscheidungen, weniger technische. Technisch betrachtet gibt es kein objektives "Richtig" oder "Falsch". "Falsch" ist für mich, wenn mir das Eergebnis nicht gefällt, "Richtig" ist, wenn es mir gut gefällt. Man muss nur wissen, dass es immer Auswirkungen auf das Endergebnis gibt, egal wie man sich technisch entscheidet.


    Meine persönliche Sicht auf das Schlagzeug ist, es als Ganzes zu betrachten und auch klanglich abzubilden. Maximale Kanaltrennung ist nicht mein Klangideal, sondern es gehört für mich z.B. auch dazu, dass der Snareteppich mitraschelt, wenn man die Bass tritt oder auf ein Tom schlägt. Es ist dann meine (künstlerische) Entscheidung, das im Mix drin zu lassen bzw. sogar gezielt drin haben zu wollen. Es gibt aber Musik, für deren Klangideal der aktuelle Zeitgeist keine Overheads zur Abbildung der Trommeln vorsieht, sondern diese als Mikrofonierung für die Becken verwendet und das hat genau die selbe Berechtigung. Kunst eben.


    Der Threadstarter hat das Problem beschrieben, dass die Snare anfängt zu zerren, wenn die Einzelspur mit hohem Pegel zugemischt wird, was durchaus auf ein Laufzeit/Phasenproblem deutet. In diesem Sinne hat er wohl tatsächlich etwas "falsch" gemacht, weil das Ergebnis ihn nicht zufrieden stellt.

    nils:
    geh mal mit nem transienten designer an ne snare ran und geb mächtig viel sustain drauf... wie die nach hinten rutscht... ;)


    So ein Gerät greift tief in das Signal ein und ändern massiv dessen Verlauf. Davon sind nicht nur Amplituden und Frequenzen betroffen, sondern immer auch Zeitverläufe.


    Der (analoge) Transientendesigner basiert auf zwei unterschiedlichen Hüllkurven-Generatoren für die Attack- und zwei Hüllkurver-Generatoren für die Sustainphase eines impulslastigen Signals. Aus den unterschiedlichen Hüllkurven-Paaren wird jeweils die Differenz gebildet (in unterschiedlocher Richtung) und damit dann ein Spannungsgesteuerter Verstärker (VCA) angesteuert - es wird also abhängig vom Signalverlauf die Verstärkung verändert. Der Einfluss der Hüllkurven-Differenz auf das Signal wird über je ein Poti eingestellt. Das sind die beiden Knöpfe für Attack und Sustain.


    Der Vorteil der Konstruktion ist eine weitgehende Pegelunabhängigkeit. Daher kann man damit viel leichter umgehen, als mit einem Kompressor, auch wenn man damit ähnliche Wirkungen erzielen kann.


    Man muss nur wissen, dass alles, was eine Hauptwirkung hat, auch eine Nebenwirkung mit sich bringt.

    Schön auf den Punkt, den Sportanteil gut verpackt, so dass es nicht so auffällt. Soundmäßig fett, lediglich die Snare hat für meinen Geschmack etwas viel Hall und wenig Ton.


    WTFdrums: dein Blog gefällt mir :)

    Hmmm, also die Böckchen erinnern an Stewart, obwohl das Katalog-PDF, das ich habe, so schlechte Bildqualität hat, dass ich das nicht sicher sagen kann. Die dreisteste 70er Ludgwig-Kopie bezüglich Böckchen und sogar Schriftzug in meiner katalogsammlung ist Firma Wooding.

    hmmm, ist es aber nicht so, dass genau diese "phasensauerei" dein räumliches bild des sets bildet. *vorausgesetzt natürlich, dein raum klingt schön...*
    wenn man die spuren auf die OHs aligned, dann verschiebst du doch die OH mikros virtuell nach unten... dann kannst du sie ja auch gleich ins set hängen.


    Nein, die Nah-Mikros können überhaupt keine echte Räumlichkeit abbilden, das bleibt den Overheads vorbehalten. Die Direktsignale am Nah-Mikro sind so laut, dass man vom Raum kaum nutzbare Reflexionen im Signal hat.


    Nehmen wir mal an, man hat NUR Nah-Mikros. Dann hat man eine Ansammlung von Mono-Spuren, die man nur über den PAN in der Breite verteilen kann, also ein künstlich erzeugtes Intensitäts-Stereo.



    Overheads hingegen können Räumlichkeit auf mehreren Ebenen abbilden. Einserseits durch die Intensitätsverteilung (Intensitäts-Stereo), andererseits, je nach Anordnung, auch durch Laufzeitunterschiede zwischen den beiden Kanälen (Laufzeit-Stereo). Ausserdem bekommt man an den Overheads wegen der größeren Entfernung zur Signalquelle ein leiseres Direktsignal und gleichzeitig mehr Reflexionsanteil aus dem Raum. Wenn der Raum wirklich gut klingt, lohnt es sich sogar zusätzliche Mikros weiter weg vom Instrument aufzustellen (Ambience-Mikros), um den Raum kontrolliert zumischen zu können.


    Die beiden Overheadspuren bilden die Ansammlung von Trommeln als Ganzes Instrument ab. Sie sind sozusagen die Nullspuren. Alle anderen Spuren beziehen sich auf diese beiden. In der Überlagerung von Signalen (Mix) der selben Quelle (z.B. Snare) mit Laufzeitunterschieden (Nah-Mikro zu Overhead) kommt es über das ganze Spektrum immer abwechselnd zu Verstärkungen und Auslöschungen, zusammen Kammfilter genannt. Dass kann gut klingen, muss es aber nicht. Den Kammfilter-Effekt bekommt man auch, wenn man ein Laufzeit-Stereo mikrofoniert (AB-Anordnung) und dann als Mono zusammenmixt. Radiotaugliche Aufnahmen und Mixe müssen immer so gemacht werden, dass sie auch als Mono funktionieren, also ohne Kammfilter oder mit solchen, die man für OK befunden hat.


    Nils

    Hallo,


    zwei Dinge muss man unbedingt im Auge behalten:


    1. da die Snare zumeist mittig im Klangbild sitzen soll (und auch wegen der Mono-Kompatibilität) müssen die Overheads beide exakt den selben Abstand zur Mitte der Snare haben => dann ist die Snare nicht nur mittig, sondern auch phasenrichtig im Stereobild.


    2. bei einer Mischung zwischen Overheads und Nahmikrofonen gibt es einen Laufzeitunterschied zwischen den Signalen des/der Nahmikrofone zur (Stereo-)Overheadspur. Dieser führt zu Kammfiltereffekten im Mix, zumindest solange der Pegelunterschied zwischen den Signalen kleiner als etwas 10dB ist. Diese klingen nicht immer schön, weshalb man gut daran tut, die Nahspur so weit nach ninten zu schieben, bis sie mit den Overheadspuren deckungsgleich ist.
    Macht man das konsequent, kann man gut auf den Lowcut bei den Overheads verzichten - das mach ich eigentlich nur live und nicht bei Aufnahmen. Und man gewinnt viel Klarheit und Wumms in der Aufnahme, wenn sich die tiefen Frequenzen nicht gegenseitig im Mix auslöschen.
    2.b) Meistens braucht man noch eine 180 Grad Phasendrehung und eine kleine Verschiebung für das untere Snaremikro (falls vorhanden) zum oberen, eben wegen der Phasen- und Laufzeitunterschiede.


    my2cents


    P.S.: insgesamt sind die Positionen der Mikrofone ein wesentlicher Teil des Erfolgs. Man sehr mittelmäßiges Material mit perfekter Positionierung optimal ausquetschen. EQs, Cut, Kompressoren, Gates und der ganze Schnickschnack kommt für mich erst nach der Aufnahme, es sei denn man hat große Pegelprobleme und muss unbedingt technisch eine Übersteuerung verhindern, dann kann ein Kompressor schom beim Recording helfen.

    150$ - hmmm, also als Anfänger hilft ein Lehrer, der deine Bewegungen sieht und dich korrigiert viel mehr als eine DVD-Sammlung. Alleine gvehst du ein hohes Risiko unnötiger Verletzungen ein und lernst garantiert Sachen, die dich später als Sackgasse erweisen. Das kann ich aus Erfahrung sagen :)