Es ist vielleicht auch erwähnenswert, dass das Niveau mit dem Fortschreiten der Generationen der trommelnden Zunft stetig steigt.
Will man heutzutage als Drummer (oder Musiker im allgemeinen) seine Brötchen verdienen, sollte man ein breites Repertoire an Fähigkeiten besitzen, um sich möglichst in vielen Bereichen verkaufen zu können. Es gibt genug andere, die sich auch die Finger nach Jobs lecken und für die z.B. Notenlesen kein Problem darstellt.
Notenlesen ist einfacher als Schriftsprache. Man kann es mit relativ geringem Aufwand lernen.
Ich kenne übrigens einige Kollegen, die Unterricht geben und keinen Schimmer von Noten haben. Mich erschreckt dann immer, wenn es von denen oder deren Schülern aus tönt: "Noten braucht man doch nicht wirklich. Ich spiele lieber aus dem Bauch.", oder wenn gar damit geworben wird, dass der Unterricht "ohne Noten und Theorie!" auskommt.
Für mich klingt das immer wie ein Schönreden der eigenen Unzulänglichkeiten. Mit fundiertem Unterricht hat das nichts zu tun.
Abgesehen von den Anforderungen an professionelle Drummer, sind Noten aber auch für den Hobbydrummer sinnvoll. Eins der wichtigsten Ziele, die ich im Unterricht verfolge, ist, meine Schüler zu selbständigen Musikern zu machen. Das heißt auch, dass sie sich, wenn sie mal keinen Unterricht mehr haben, selber um ihren Fortschritt kümmern können. Dazu gehört natürlich auch, dass sie sich ein Buch kaufen und selbständig damit arbeiten können - ohne dass ein Lehrer ihnen die Übungen erstmal vortrommelt.