Meine Frau hat vor vielen Jahren mit Flatischler angefangen, aber (auch aus rechtlichen Gründen) ihre eigene Silbensprache entwickelt.
Sie arbeitet mit Kinder (in der Regel lernbehinderten, aber auch mit körperlich und geistig behinderten), die nicht über Notenkentnisse verfügen. Anhand der Silbensprache erarbeitet sie mit den Kindern beliebig schwierige Pattern, die sie dann zu komplexen polyrhythmischen Grooves zusammensetzt. Es ist sehr erstaunlich, was die Kinder zu wege bringen. Genauso erstaunlich ist es, wie meine Frau total unabhängiges "Zeug" trommeln, singen, laufen kann... - sie ist Quereinsteiger in der Perc., sie hat Kirchenorgel studiert...
...für mich ist aber dieser Zugang extrem schwierig, weil ich mir die Silbenfolgen nicht merken kann, mich bei den Silben verhasple, die falschen Sounds habe, etc.
Ich komm ja von der Klassik, mir sind ausnotierte Noten lieber, das kann ich schneller verinnerlichen und umsetzen.
Das neue Werk von Flatischler (mit DVD + interaktiven Übungen) kenne ich nicht - hab nur davon gelesen, aber die Übungen in seinem früheren Buch sind im hinteren Teil nicht ohne!! Er treibt die Unabhängigkeit ziemlich weit.
Fazit: wer eh schon mit Silben arbeitet (indisch, arabisch, koreanisch/japanisch, etc.), wer ein Klientel hat, das nur auf diese Weise weiterkommt,... - der ist mit dem Flatischler-Werk gut bedient.
Für andere, die gewohnt sind, fließend Noten zu lesen und umzusetzen, für die ist Flatischler eine herbe (aber vielleicht durchaus eine bereichernde) Umstellung.