Beiträge von Drumstudio1

    Neues Interview


    Prolog:

    Es gibt vier markante Buchstaben, die sofern auf dem Backcover und/oder dem runden Label einer LP zu finden, bei Kumpels und mir schon in jungem Alter, viel Respekt und Bewunderung auslösten. Diverse sagenhafte Platten (und später CDs) enthielten diese vier Lettern und wurden von uns und Millionen anderer Musikfreunde weltweit, wie ein Wertigkeitssiegel für Klang- und Produktionsgüte betrachtet. Damals wie heute. Vielleicht vergleichbar bei manchen Hifi-Enthusiasten mit dem Namen REVOX oder CARTIER bei Hi-End-Uhrensammlern?


    Musik und Klang ist freilich immer Geschmacksache und doch wurde mir abseits meiner Jugenderinnerungen, viel später im Internetzeitalter noch bewußter, wie viele Platten, wieviele Lieder die mich auch schon in meiner Kindheit begeisterten, von "ihm" produziert, co-produziert und/oder gemischt wurden.


    Um das 15/16. Lebensjahr stach für mich eine Platte "schlagartig" ;) heraus. Produktion, Songwriting und insbesondere das Drumming und der atemberaubende Drumsound jener Scheibe hatten mich bis ins Mark getroffen. "Super" hätte ich damals gesagt. "Bahnbrechend" einige Jahr später und heute fehlen mir oftmals die Worte, alle Ebenen dieser Platte und deren Drumsounds zu beschreiben: "Don't Say No" von Billy Squier mit Bobby Chouinard als Drummer (R.I.P.)



    Die Zeit, die Gegenwart und manches dazwischen... 

    Knifflig kommt hinzu, das hoch-erfolgreiche Menschen wie jener Produzent und Engineer natürlich viel sinnvolleres zu tun haben, als Musikfreunden, Musikern, "Freaks für Aufnahmetechnik" oder sagen wir "Fanboys" ;) auf Zuruf irgendwelche Individualfragen zu beantworten, noch dazu zu Dingen die über 4 Jahrzehnte zurückliegen. Auch viele immens bedeutendere Medien-Anfragen werden oftmals bis meist von ihm abgelehnt.


    Umso mehr freut es mich, dass er sich die Zeit nahm, meine - zugegeben - sehr spezifischen Fachfragen zu beantworten. Wir vereinbarten, dass er sich aus meinem Fragenkatalog jene herauspicken kann, welche er beantworten mag und das dies natürlich knapp geschehen kann und darf. Ich weiß, auch schriftlich, dass mir in den letzten 2 Tagen für das Interview eine gehörige Portion Glück und Wohlwollen widerfahren ist. Vielen Dank dafür!


    Die Freigabe zur Veröffentlichung hier im Forum wurde heute (06.01.2025) erteilt.

    Auch dafür mein ausdrücklicher Dank.


    Disclaimer: Der Neffe von Bobby Chouinard, auch mit dem Produzenten besprochen, der sehr würdevoll und engagiert das musikalische Erbe seines Onkels in den sozialen Medien aufrecht erhält (auch selbst als Drummer viele Teile des tollen Drum-Equipments, insbesondere alte Ludwig Drums von Bobby pflegt und zuweilen auch musikalisch einsetzt), wird das Kurzinterview auch erhalten. So schließt sich vielleicht auch unter Drummern und Produzenten familienintern eine Kreisbahn?






    Kurzinterview mit MACK (Reinhold Mack)

    Gerald: Ich wurde "fast zufällig" 1981 als Vorprogramm von Whitesnake auf Billy Squier und seinen tollen Drummer Bobby Chouinard als Konzertbesucher aufmerksam. Das beste "Vorgruppen"-Erlebnis meines Lebens. Da ich selbst Drummer bin, galt ab diesem Gig mein Hauptaugenmerk Bobby. Ich kaufte also sehr zeitnah die "Don't Say No" Platte auf der er trommelte. Ich war und bin bis heute begeistert vom Songwriting, dem Drumming und insbesondere von der Produktion und dem Drumsound dieser Platte. Der Drumsound war 1981 bahnbrechend und selbst heute 2025 klingt die Platte/CD wundervoll. Folgende drummer-typische Fragen würden mich brennend interessieren:


    1.) Bobby spielte (teilweise) sehr schwere und dicke Drumsticks. Erinnerst Du womöglich sogar noch, deutlich mehr Signalpegel auf den Kanälen zu haben als bei Drumproduktionen/Drummern zuvor?


    MACK: Über Bobs Sticks weiss ich nichts. Zu fachspezifisch. War eine ganz normale three piece live recording. Ganz durchschnittliche Aufnahme +4 über 250 nWb auf Ampex 499 Scully recorder. Überall Neumann U 87. “Oh, 4 toms, AKG 414 Sn, U 47 fet kik.



    2.) Gerald: Der Snaresound von "THE STROKE" war sensationell wirkungsvoll. Mit 15/16 beim ersten Hören vermutete ich die Zumischung eines rückwärts gespielten Signales. War dem so und wessen Idee war diese Methode für diesen Song?


    MACK: Billy hatte die Idee, dass so ein rudergeräusch toll wäre, Also der Mann im Boot der stroke ruft. Also Band umgedreht und rückwärts 3mal nur snare overdubbed. Schon fertig.



    3.) Gerald: Für mich ist allerdings das bombastischste, bei dem ich auch heute noch begeistert Drumschülern und Kollegen vorschwärme: der Bassdrum- Sound der Platte/CD "Don't Say No". Ich schicke Dir gleich eine extrahierte Bass Deiner Produktion. 1981 - unglaublich, die Soundgüte des Mixes. Sie war wundervoll tief (ich vermute 24") aber hatte auch einen ganz tollen Raumanteil (Ambience) im Sound. Erinnerst Du neben Bobby als tollen Drummer irgendwelche Details um diesen sensationellen Bassdrum Sound zu erzielen?


    MACK:

    Mir fällt gerade ein zur kikdrum war noch ein Lavalier auf den Boden geklebt ca 5 ft vor der Kit. Hat aber meist sich als unbrauchbar erwiesen, übersteuert.

    (Anmerkung, MACK plazierte hier einen Sweetwater-Link zu diesem: Beyerdynamic TG L58C Condenser Lavalier Microphone)



    4.) Gerald:
    Bobby war für meine Ohren nicht nur extrem druckvoll sondern sehr ausdrucksstark mit der Microtime spielend. Konkret: "laid-back" spielend bei diversen Songs. Also nicht "out of time" 😉, sondern eine mächtige-Atmosphäre erzeugen durch sich zeitlich etwas zurücknehmen.

    Erinnerst Du hier noch irgendwelche Details?


    MACK:

    Laid back war richtig weil er Billy zugehört hat anstatt wie Drummer den Metronom zu geben.



    5.) Reinhold Macks Anmerkung:
    MACK:
    Falls du Technik-affin bist, zum recording habe ich alle no-no-s eingebracht. Scully ,15 IPS, CCIR , Dolby A, Neve Pult record, Mix auf Harrison 4824 mit VCAs
    Aud 1/4 “ Agfa 15 IPs CCIR, Studer A 800 und 1/4” A80 mix down in München.



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    Auszüge MACK (Reinhold Mack) Discographie als Engineer, Co-Produzent und Produzent:


    Sound Engineer:


    Albums produced or co-produced by Mack:
    Scorpions: Fly to the Rainbow (1974)

    Und nochmal Jochen (Zeno) Roth.


    Alleine beim Intro Keys und Gitarren schmelze ich weg.

    Auch dies, ein wundervolles Lied für meine Ohren. Später dann der "knurrige" Bass, klasse!

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    Von den Lightning von Meinl spielte ich früher massig (auch ein 15" war in meinem Besitz):


    3 Indizien bis Beweise, dass es kaputt war:

    1.) der kleinere Durchmesser der nicht mehr 15" entspricht

    2.) Der Schriftzug der zum Rand ragt

    3.) ganz wichtig: die Lightning hatten quasi einen "Sound-Edge" Rand. Die Schwingungen sollten durch die "Wellen am Rand" schneller ("Blitzschnell" - Lightning) "energetisch verpuffen". Dass Becken also nicht megalange Ausklingen war das Ziel, sondern etwas schneller. Diese spezielle Formgebung ist nun beim Becken gar nicht mehr sichtbar, ist weggefäst (weil zu 99,9 % ein Riß vorlag). Die Namensgebung "Lightning" macht so gar keinen Sinn mehr ;) ... wenn sie es denn je tat.

    Zitat

    Ich glaube eher, dass einige sich hier entfernt haben, weil es so tendenziös zu geht.

    ich habe den genauen Wortlaut des Verlassens des Forums generell, eines hochgeschätzten Mitgliedes als PN vorliegen, der sich (für mich völlig überraschend) bei mir meldete.

    Ich poste dies hier nicht. Das darf ich nicht.

    Sage nur: Du irrst in Deiner Interpretation (siehe dem Zitat).


    Ganz sachlich, nicht böse gemeint Drumjunkey.

    Eine wundervolle Veredlung eines Songs. Begeistert mich seit der CD-Veröffentlichung 1993.

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    Mein Wunsch ist ganz bescheiden (auch schon früher im Forum mehrfach geäußert):


    Jeder Fußmaschine wieder die alten 3 Sonor-Federn (bitte, auch in der damaligen "Konstruktionsform") "light", "medium", "heavy" beilegen.

    Die waren wundervoll.

    Das erinnert an die Trebbles oder Tribbles? bei Raumschiff Enterprise ;)

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    Sorry für die Albernheit, aber das ist wirklich massig in Sachen Verbreitung. Mir fiel es vor zig Jahren auf, aber die konkrete Anzahl von Dir ermittelt ist...


    faszinierend ;)

    Zitat

    Hat mal jemand gezählt, in welcher Form auch immer das Sonor Logo bei einem durchschnittlichen Set vorkommt?

    Da muß ich schmunzeln.


    Da ist etwas 'dran, aber es stört sicher auch nicht jeden.

    Trotzdem könnte man fast ein Gewinnspiel 'draus machen, wer hat als schnellster die Antwort?


    10", 12", 14" sowie 22" Kick und

    14" Snare von SQ2


    Wieviele Sonor Logos oder Klöppel sind zu sehen?


    Curby you made my day... ähm night. ^^ :thumbup:

    Die Preise muß aber Sonor vergeben.

    Zitat

    Du hast Paranoia.


    Ich lese "nur" Deinen Thread hier, der mich zitiert und alles aus dem Kontext reißt. Finde ich unseriös und albern. Mich stört es aber auch generell wenn ich falsch oder aus dem Kontext heraus gelöst, zitiert werde.

    .

    Somit nochmals: Es gibt für meinen Gehörgang keine E-Drum- und auch noch keine E-Drum-Simulation durch Computeranbindung oder Dockingstation zur ISS (03.01.2025) die eine reale Hihat aus Bronze- oder whatever ;) Legierung, mängelfrei abbildet. Weder akustisch/klanglich noch spieltechnisch.


    Medizinisch-psychologische Diagnostik ist Deine Sache von der Profession her ganz offensichtlich nicht!

    Bevor hier meine Zitate weiter manipulativ aus dem Kontext gerissen werden, mein Wort dagegen:

    Es gibt Stand 03.01.2025 nach meinem Spieleindruck keine einzige Hihat elektronischer Art, die echtes Hihatspiel einer akustischen mängelfrei simuliert.


    Für die Zukunft hoffe ich das beste. Ich beziehe mich auf den Stand der Gegenwart.