Es gibt hier total tolle konstruktive Sachen (siehe Luddie & Buddyroach etc.)... die aber eigentlich für gute Lehrer selbstverständlich sind... sein sollten!
... dann gibt es vielleicht 2-3 andere stereotype Statements die ich nicht kommentieren möchte. Da graust es mir eher.
Eher (neutral) erstaunt bin ich, dass einige Dinge nicht genannt werden, die aber sicher jedem mit ein paar Jahren Tätigkeit und "gewisser" Schüleranzahl schon rein statistisch mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrfach begegnet sein müßten.
1.) Sohn soll Drummer werden, da Vater sich einen Maskulinitätsschub (für seinen Sohn... oder als Kompensation durch seinen Sohn für SICH selbst) erhofft. Das wird natürlich nie ausgesprochen. Ergänzend sollen jene dann auch meist Karate, Judo, Boxen etc. Kurse aufsuchen. Manchmal einfach skurril. Mitunter aber wirklich traurig für die Kids. Auf Fragen wie z.B. "welche Songs hörst Du gerne, sollen wir was davon ergänzend zum Drumunterricht bearbeiten?" wird eines Tages von den Söhnen! eine CD eingereicht. Fast immer enthält diese dann die Lieblingssongs des Vaters!... erst später stellt sich dann heraus, die Söhne mögen eigentlich andere Musik und oftmals auch andere Instrumente und nicht das Drumset!
2.) Zwanghafte oder gar "passiv-aggressive" Schüler. Hier muß der Unterrichtende eine unglaublich hohe didaktische Strukturiertheit und persönlichkeitsstabile! Haltung und Tonnen von Geduld aufbringen, damit sich alles nicht emotional aufschaukelt oder gar selbst bizarre Verhaltensmuster übernommen werden. Viele dieser Personen (die trotzdem! liebenswerte und oft tolle Menschen sind) stellen alles in Frage, nutzen jede Atempause des Unterrichtenden um abzulenken, den Unterrichtsfluß auszuhebeln. Gängiges Muster sind kleine Ticks etc. und Versuche das Verhalten des Unterrichtenden zu steuern, nein deutlicher: zu/MANIPULIEREN. Mitnichten nur die Unterrichtsinhalte. Auf Luddies und meine Begrüßung kommt dann nicht eine Antwort sondern eine Gegenfrage oder Handlungsaufforderung! in forschem Ton, "Hier, halte du jetzt erstmal meinen Ordner hier, ich muß mal meine Jacke weglegen, ich berichte Dir gleich". Dies mag wie eine Lappalie wirken, kennzeichnet aber sehr genau die schwierige "Unterrichtsbeziehung". Immer wieder wird vom Unterrichtenden (oftmals absurdes) gefordert. Gerade das passiv-aggressive findet sich im Unterrichtssetting eher bei Männern. Viele Lehrer machen es sich hier sehr einfach und lehnen diese Schüler einfach ab... und denken "die Chemie stimmt nicht. Es ist aber leider viel tiefgreifender.... und wenn man viel Geduld aufbringt sind auch jene Schüler zu riesen Fortschritten in der Lage.. und irgendwann kommt auch das Lächeln auf beide Gesichter.
3.) "Grenzgänger" ... Menschen mit körperlich oder kognitiven Handicaps die aber an der Grenze der oft Grob-schlächtigen Raster der bisher durchlaufenden "Institutionen" (Kindergarten, Schule, Lehrbetrieb) liegen und somit nie offiziell "aktenkundig" diagnostiziert wurden. Ganz brutal und aufwühlend für verantwortliche Lehrer.... da oft auch das Elternhaus keine Ahnung hat, das in Teilbereichen der Kognition und/oder Motorik "etwas" gravierendes nicht stimmt.
4.) Alkohol, Drogen oder nicht-altersgerechte Freizeitgestaltung/Einflüsse (FSK-18 Movies/Spiele/schlechter Einfluß auf dem Hinterhof etc.. ) und deren Auswirkung auf die Konzentration bzw. Erinnerungsfähigkeit bereits erlernter Unterrichtsinhalte. Ich denke hier weiß jeder Lehrer was gemeint ist. Ich spreche das offen an und aus, was ich darüber denke... und warum der Zugriff auf Lerninhalte die gestern im Gehirn noch flott abrufbar waren heute "seltsamerweise" (wie der Schüler behauptet) so blockiert sind.
5.) Hoch-Impulsive, leicht Ablenkbare, "fahrige" (ich vermeide die "Modebegriffe" ADS, ADHS etc. aus wohlbedachten Gründen - die hier in unserem Forum aber zu weit führen).
Wenn da der Unterrichtende die Hektik unfreiwillig aufnimmt! oder gar spiegelt... also die Stimme in der Tonhöhe beim erklären gar anhebt oder schneller spricht, zu laut spricht, beim Gestikulieren motorisch schneller wird... bricht die Hölle los. Es wird ein Hochschaukeln zwischen Schüler und Lehrer bis beiden schwindelig wird. Die wenigsten Unterrichtenden haben die Wahrnehmung und Selbstkontrolle! ihr Verhalten dann im Sinne von Reziprozität zu steuern. Also je hektischer das Gegenüber, umso langsamer werden., Stimme in der Tonhöhe senken (Think of Mr. Scharping) ... beruhigend und deskalierend agieren.
6.) Mangelnde Zahlungsmoral
7.) Seltsame Unterrichtsausfälle aufgrund seltsamer "Begebenheiten"
"Ich konnte nicht vorbeikommen, die ...... meiner Ei... war entzündet"
"Ich konnte nicht vorbeikommen, da ich vor Gericht für einen Kumpel aussagen mußte"
"Ich konnte nicht vorbeikommen, da in den Nachrichten gemeldet wurde in meiner Firma würden Stellen abgebaut"
"Ich konnte nicht vorbeikommen weil ich nicht geübt habe"
Alles natürlich reale! Beispiele... schon fast wieder lustig, wenn es nicht so traurig wäre...was man von nicht-repräsentativen Einzelpersonen! mitunter zu hören bekommt.
8.) Eine zweite "Instanz" die über wenig Sachkenntis verfügt.
Einige junge Schüler sind heute parallel zum Drumunterricht noch in von den Eltern oder kommunalen Jugendeinrichtungen gecoachten/bezahlten "Bandtrainings". Gerade bei sehr jungen Schülern ist es aber suboptimal, wenn diese immer wieder
konträre! Infos in ihrem jungen Gehirn verwalten sollen.
Ich sage und SCHREIBE : "BASS-Drum - der Jugend-Coach für den Drummer "Base-Drum".
Ich sage "es gibt nur Ölfelle von Evans die heißen Hydraulic" - der Jugendcoach sagt, "Nein, der Kloos hat unrecht, die Emperor haben Öl man sieht es doch an den Regenbogenfarben".
Ich sage "Rim-Shots können sehr laut sein". Der Jugendcoach sagt "Rimshots sind die Schläge wo man mit dem Stick nur leicht den Rand antippt- ist nur für Balladen".
Dies ist das EINZIGE THEMA wo ich mitunter an Baseball (und die dafür benötigten " Instrumente" und deren alternative Anwendungsmöglichkeiten
) denke..
Die geballte Inkompetenz vieler Menschen da draußen ist natürlich! verzeihlich. Wir machen und machten Fehler. Das zu Leugnen ist Bullshit.
ABER!!! jene, die sich auf dem Rücken junger Schüler profilieren wollen und über Dinge Vorträge halten, die sie aus "Playmobil-Foren" im Internet gezogen haben und die nachweislich falsch sind.... und immer wieder diese Infos streuen - das ist ätzend. Diese Verwirrung ist für sehr junge Schüler Gift. Manche haben durch Trennung der Eltern, konträre Erziehungsmuster und anderes schon genug Verwirrung, Instabilität und "Sturm im Gehirn". Ich ziehe mich dann nach einer knappen! Richtigstellung verbal zurück.. da ich es pervers finde auf dem Rücken von Kindern solche blöden Kompetenzspiele auszutragen. Ich würde mir wünschen die "andere Seite" würde sich auch so verhalten.
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Dies obengenannte ist alles menschlich und auch nicht "verdammenswert".
Unterrichten heißt für mich: Spaß vermitteln und Spaß haben. Auch bei Problemen... oder Personen die es selbst etwas schwerer haben oder es sich und dem Lehrenden (sicher unfreiwillig) etwas schwerer machen.
Wissen anschaulich vermitteln (auch die "Schwachen" oder vermeintlich schwachen Mitnehmen!, motivieren und fördern), selbst lebendig bleiben und neben dem Lehren und Anleiten auch selbst von jüngeren und älteren Lernen. Und sei es "nur" die Lebensfreude oder undiplomatische EHRLICHKEIT.
Wie sagte neulich ein ganz junger Schüler: "Ich finde es eklig wenn Männern Haare aus den Ohren und Nase wachsen oder sogar auf dem Rücken."
Ich: "Das kann ich gut verstehen... ich fand das in Deinem Alter auch doof. Mich hat es Jahre später aber selbst erwischt! Ich bin ja ein erwachsener Mann - Haare aus Ohren und Nase und am Rücken. Leider!"

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