Bei manchen Menschen gibt es womöglich eine gewisse Prädisposition... sich womöglich schneller/eher eine Sehnenscheidenentzündung einzufangen.
Ich kenne auch viele Menschen (auch 1-2 Drummer) die toll und gerne Klettern.
Ich möchte nur sehr eindringlich auf 1-2 Dinge aufmerksam machen. Ich halte es für nachdenkenswert bis suboptimal Personen die schon wiederholt mit Sehnenscheidenentzündung zu kämpfen haben eine weitere "Betätigung" (Sportart etc.) per se anzureiten, wo wieder ganz schnell unser männlicher "Leistungswahn" höher, schneller, weiter zum tragen kommt. Sehr überspitzt formuliert - ich weiß. Gerade das untere Zitat belegt das aber eindrucksvoll.
Zitat
An mir selbst konnte ich ähnliches Feststellen. Habe seit Jahren Sehnenscheiden-Probleme. Hab dann mal den Klettersport entdeckt und hatte nach einer Zeit das Gefühl, dass ich seltenener Probleme mit den Händen habe. Das Problem war nur, dass ich es mal kurz übertrieben und seit dem wieder Probleme habe. Selbst schuld
Es kann durchaus gut sein, Betätigungen oder Sportarten die das erwachsene! Haushalten mit unseren körperlichen Ressourcen fördern oder entwickeln helfen - dann auch als Analogie für das Drumming zu nutzen. Aber das hat auch viel mit dem Trainer sowie der eigenen Motivation/Bereitschaft des trainierenden zur Selbstreflektion zu tun ob man da wirklich übertragenswertes lernt! Aber es ist sinnlos solange nicht an der Selbstwahrnehmung bzw. dem "Erspüren" und der Aufmerksamkeit für die eigene Körperlichkeit bzw. Körperreaktionen gearbeitet wird. Das mag für manche jetzt albern oder "Strickwoll-Pullover-artig" klingen, aber ich meine es genau so wie ich es sage.
Viele Menschen treffen Sehnenscheidenentzündugen wie ein Blitz aus dem Himmel. Das ist tragisch und fies vom Schicksal.
Viele andere aber nicht. Ich kenne viele Drummer die mir wenn sie von mir aufgefordert werden, dezidierte Tagesabläufe vor den Beschwerden zu schildern, die in Sachen Körperwahrnehmung 10 roten Ampeln Überfahren haben. Und das retrospektiv wirklich erst dann bemerken, wenn sie es einer anderen Person aufgezählt haben und diese kritisch reflektierend während dieser Auflistung "Stop" ruft und festhält "da war doch schon die erste rote Ampel, und Du bist trotzdem weitergefahren? Du hast trotzdem weitergetrommelt?"
"Ja, aber da tat ja erst kaum was weh. Nur so ein bisschen verspannt."
Ich meine das keineswegs ironisch oder persiflierend. Dafür ist das Thema viel zu ernst. Gerade für Musiker!
Es gibt Beispiele, wo mir nette Drummer rückmelden, "Du mein Handgelenk tat mir weh, kann das an den 5 Minuten die ich nun täglich mit dem Erlernen des akzentuiertem Hihatspiel verwende, liegen? Ich bin mir fast sicher, denn neulich war das danach spürbar".
Nach exaktem Nachfragen gibt es dann z.B. die Antort "OK, ich war vor dem Trommeln 2 Stunden mit 90 Grad abgewinkelter Hand dabei diese verfluchten Scheinwerfer in eine schwer zugängliche Fassung über Kopf zu montieren, aber daran kann das doch nicht liegen?"
DOCH genau daran. Da müssen Sehnen bzw. "der Körper" rebellieren, wenn in derartig überdehnter bzw. unnatürlicher Haltung über lange Zeit montiert wird!
Aber selbst wenn sich Dinge nicht so simpel zuordnen lassen... mitunter sind es wirklich diverse Tätigkeiten bzw. falsche Bwegungsabläufe bzw. Abläufe die vom Körper viel zu viel abverlangen und wenn letzterer erste Warnsignale sendet... werden diese von manchen Drummern nicht wirklich ernst genommen.
Nochmals: es geht hier weder um Schuld, noch um Blödheit. Es gibt eine Menge Personen die sicher sehr wenig oder garkeinen Eigenanteil an der Entstehung oder dem Verlauf von Krankheiten oder Syndromen haben. Sicher auch bei Sehnenscheidenentzündungen.
Aber es gibt auch immer wieder "andere" Personen denen es wirklich hilft, wenn sie kritischer und selbstreflektierter Bedenken, was sie mit ihrem Körper anstellen. Bei jenen sind durchaus kausale Zusammenhänge zwischen einseitigen Belastungen bzw. Überbeanspruchungen und körperlichen Reaktionen als Folge darauf, feststellbar. Und das Bewußtsein dafür zu entwickeln bzw. es zu vermitteln bz . daran konkret zu arbeiten ist auch Job jedes Lehrers/Trainers. Mitunter hilft es nicht einfach einen anderen Sport der irgendwelche Körperregionen stärkt auszuüben... solange nicht auch an dem Bewußtsein und der Wahrnehmung des Körpers gearbeitet wird. Auch der Kopf
muß mitspielen bzw. "neue Dinge" wie das beachten auch kleinerer Körpersignale bzw neue Verhaltensmuster erlernen!
Ein rein "mechanisch-technisches" Modell hilft da nicht wirklich weiter.
edits: inhaltlich nichts verändert. Only Rechtschreibung und Farbe