Zitat
Zum Opus 99: ich stelle lieber kein Mikrofon in die Bassdrum um sie Aufzunehmen. Aber ich kenne das Mikrofon selbst nicht so genau. Es hat, seit AKG anfing Produktionsstätten zu verlagern um Kosten zu sparen, viel berechtigte Kritik an der Qualität der billigen Mikrofone gegeben. Osteuropa oder Asien - oft glichen sich die Probleme. Zum Beispiel spielen Fertigungstoleranzen im Mikrofonbau eine wichtige Rolle. Bei Schoeps, Neumann und Haun sind die Unterschiede zwischen gleichen Kapseln so gering, dass so genannte 'Matched Pairs' eigentlich überflüssig sind. Wenn ein Hersteller wie AKG sich breiter aufstellt und bewusst Qualitätseinbußen in Kauf nimmt, kann man sich da eben nicht mehr sicher sein. Sennheiser hat das Problem ebenfalls. Obwohl die Erfahrungen, die Sennheiser in China gemacht hat, abschreckend genug hätten sein sollen, führt für einen so großen Hersteller offenbar kein Weg mehr an dieser Lösung vorbei.
Slightly Off-Topic
intuitiv
ich schätze viele deiner Beiträge, insbesondere die elaborierte Schreibe, die erkennen läßt das jemand unser Forum ernst nimmt und sich Zeit nimmt. Manches teile ich inhaltlich nicht, was aber an meinem oftmals unkonventionellen Herangehen an Aufnahmen liegen kann... und mitunter auch daran, dass ich mich audiotechnisch seit Jahren keinem Theorie-Werk mehr genähert habe.... bin ein fauler Knochen
und sammle mit ganz simpler A/B Hörvergleichsempirik "eigene" Erfahrungen.
Obiges Zitat finde ich aber schwierig. Ich habe vor 1-2 Jahren 7 AKG 440 inklusive Klemme zum Montieren an den Spannreifen gekauft. Die wurden für 49 Euro verramscht und ich muß sagen ob für TOMS oder Snare: niemals zuvor für so kleines Geld so einen passablen Sound erhalten zu haben. Sicher nicht die Referenz in Nashville :-), wenn die Studio-Stunde 5000 Dollar + X kosten darf... aber wenn ich deren (anderen) Klang mit meinen Sennheiser MD421 und ihren "333 Euro oder gar mehr "pro Stück vergleiche... komme ich monetär in Erklärungsnot - diesen Mehrpeis zu rechtfertigen.
Das positiv-überraschende: die D 440 klingen alle identisch. Gerade hier hatte ich eher erwartet, da sie im Vergleich zu älteren AKG-Mikros äußerlich so viel "billiger" erscheinen, auf irgendwelche hörbaren Kapsel-Toleranzen zu treffen. Nein - meine 7 klingen identisch. Nicht nur an Toms: ich checke Mikros immer auch für andere Anwendungen setzte einen Kopfhörer auf drehe die Endstufe hoch und versuche irgndwelche Toleranzen wahrzunehmen. Sie bringen auch einen immens hohen (wiederum erstaunlich identischen) Output (man kann also die Gainregler schön zurückdrehen, was zumindest bei Billig-Mischpulten oft hörbare Vorteile in Sachen Dynamik und Rauschverhalten bringt). Deswegen hatte ich diese Mikros für 49 Euro hier massiv empfohlen. Mancher schaltete zu spät. Dieser Preis-Drop ist längst Geschichte - so wie das Mikro selbst auch.
Was mir bei AKG auffiel waren Spindelprobleme bei den C4000. Hier hatte ich gegenüber dem Vormodell (äußerlich identisch aber schwarzer Kunststoff) nie Probleme, während ich vor 1-2 Jahren 2 Brüche der neuen grauen! Spindel erlebte. Die erste wurde vom Händler umgetauscht. Bei dem Bruch der zweiten kontaktierte ich die AKG-Entwicklungsabteilung , dass offensichtlich bei den neueren eine Materialveränderung vorliegt. Ich konnte dies an mehreren Faktoren erkennen und war mir sicher da nicht mehr über Händler umzutauschen, da solche Infos einen direkten "Verantwortlichen" Adressaten benötigen. Ich erhielt daraufhin eine neue! und erhielt den Hinweis, dass bei einzelnen Chargen der neueren Version tatsächlich materialtechnische (zu spröde) Probleme auftraten. Insofern gehe ich davon aus, dass dieses Problem nun hoffentlich behoben.
Von AKG habe ich in den letzten 15 Jahren sehr, sehr viele Mikros erworben. Weder beim C4000 (habe ich 3 mal) noch den ehemaligen 3400 (hatte ich 5 oder 6) noch bei den D440 konnte ich Toleranzen hören feststellen.
Auch nicht bei Sennheiser. Ich habe diverse MD 421, E 609 etc.
Von Beyerdynamik erwarb ich (purer Zufall) noch nie ein Mikro. Kurioserweise haben 2 Schüler in den den letzten Monaten Probleme mit neuen DT 770 M und DT 770 Pro Kopfhörern (meine einzigen Schüler mit Beyerdynamik-Kopfhörern). Obwohl es unterschiedliche Modelle sind, hatten beide einseitig! Ausfälle einer Membran. Beide wurden anstandslos und recht zeitnah ausgetauscht, was ja auch für Beyerdynamik spricht so etwas schnell und unbürokratisch zu handeln.
Wie gesagt "Fallbezogen" kann ich Kritik oder die Listung von Ausfällen oder etwaige Qualitätseinbußen immer nur gutheißen. Denn es hilft unentschlossenen beim Neukauf vielleicht besonders kritisch hinzuschauen/hinzuhören. Die in Deinem Post gemachten Aussagen würde ich aber gerne erläutert sehen. Um welche Modelle es sich handelt. Ich selbst sehe das abwandern von Produktreihen nach Asien auch sehr kritisch. Muß aber gestehen: wir alle (ich auch) sind auch selbst mit! daran schuld... weil wir oft das günstigere dem günstigen vorziehen.
Insofern freue ich mich fast schon, wenn dezidiert nachgewiesen werden kann, welcher Mikrofontyp etc. gestern besser war als heute - nur weil er heute aus Fernost kommt. Nur müßte es dann auch etwas konkreter, exakter benannt werden - um nicht zu pauschal oder gar stereotyp zu erscheinen.
Edits: inhaltlich nicht geändert. Rechtschreibung!