Zitat
in der oberklasse wird von den herstellern das meiste geld für´s marketing ausgegeben (nicht für material, herstellung oder forschung) ... für das geld, was man als kunde da ausgibt, macht man vor allem die drumfirmen und ihre teuer bezahlten endorser reich.
sorry für die harten worte, aber das ist so!
in der mittelklasse ist die marge (= das, was bei den firmen hängenbleibt) am niedrigsten. mit dem ergebnis, das man in der mittelklasse das beste preisleistungsverhältnis bekommt (unter anderem auch deswegen, weil hier der konkurrenzkampf am härtesten tobt).
in der unterklasse ist die marge für die hersteller wieder besser, weil man da für sein geld oftmals wirklich billigen (auch für die hersteller billigen!!) schrott bekommt, der vergleichsweise überteuert ist.
Jayjay... Du bist sicher der netteste Bursche unter der Sonne... ich wollte zunächst hier auch garnicht posten. Aber in dieser Pauschalisierung stimmt das leider nicht!
"In der Oberklasse", "in der Mittelklasse", "in der Unterklasse"... "wird von den Herstellern"... usw.
Ich bin zu jung
um berurteilen zu können ob dies tatsächlich früher mal so pauschal galt. Aber in der Gegenwart gilt dies für einige/viele Hersteller, Vertriebe und Händler in der Musikinstrumentenbranche (Drums & Cymbals) nachweislich nicht mehr. Es gibt diese Fälle noch, aber eben zig Gegenbelege die numerisch mehr als Ausnahmen sind. Es gibt leider auch im (low) entry-Bereich (Du nennst es Unterklasse?) zig Produkte die von manchen Vertrieben abgelehnt werden, da die Gewinnmarge wenn sie diese vom Hersteller erwerben zu niedrig ist!
Es gibt immer wieder Fälle wo "Branchenfremde" reinschnuppern wollen und nach ein paar Tagen studieren der Gewinnmargen und Rechenfaktoren sagen "Ach Du Schande, da verdiene ich mit chinesischen Geschenkartikeln die ich für 5 Cent das Stück einkaufe und für X Cent verhöker deutlich mehr".
Der Wettbewerb im Musikinstrumentesektor ist mittlerweile für viele Firmen bzw. einige Produktgruppen (um es differenzierter auszudrücken) knallhart. Einzelne Produkte lassen auf den ersten Blick noch passable oder gar gute Gewinnmargen zu... aber Marketing, Logistik und Werbekosten werden auch immer wieder vergessen! Die muß man aber reallistischerweise straight from the start einkalkulieren.
Ich könnte ohne! Übertreibung seitenweise konkrete Beispiele nennen, wo Firma/Vertrieb oder der Händler XY einen lächerlichen niedrigen Gewinn macht, den keiner für möglich halten würde. Da gab es mal einen Händler der mich verzweifelt anrief. Der hatte einem Kunden eine Hi-End-Hihat eines namhaften Herstellers der 350 - 400 Euro-Klasse verkauft um ihn nicht an Thomann zu verlieren und "satte" 19 Euro Gewinn gemacht. Sauber! Das ist natürlich ein Extremfall! Aber auch so etwas gibt es. Produkte die nur durchgereicht werden!
Dann wird oft vergessen: Mindestabnahmemengen diverser namhafter Musikinstrumentehersteller, die manchen kleinen Händler in der Provinz an die Wand pressen, selbst wenn er diese Firma, bzw. deren Produkte aus eigener Überzeugung liebt und mit Herzblut seiner Tätigkeit und tollem Engagement nachgeht.
Anderes Beispiel: ich erhalte immer wieder mal Anrufe von Drummern, die gerne in Personalunion (neben ihrer normalen Berufstätigkeit als Drumlehrer, Drucker, Marketingassistent etc.) fragen, ob sie der neue Vertrieb für Musikinstrumentehersteller XYZ sein können. Sie würden dessen Produkte dann ganz groß rausbringen. Ich könnte doch vermitteln etc. Soviel Selbstüberzeugung ist klasse.
Seltsam ist dann nur, dass der Atem des Gegenübers stets stockender wird, wenn ich frage "wieviel tausend Euro wird deine Erstbestellung umfassen und wieviel tausend Euro wirst du im Jahr für Marketing-Aktionen investieren?"
Dann wird oftmals entgegnet "Wie investieren? Ich will den Vertrieb machen. Ich denke ich bekomme dann ein Gehalt!" Oder "ich habe jahrzehntelange Erfahrung und kann das. Wieso Marketing - ich denke das zahlt der Hersteller!" oder "Meinst Du mit Marketing eine Website? Ich kenne da jemand der programmiert toll in HTML".
Was ich damit sagen will: die Musikinstrumentebranche ist pauschal schwer zu erfassen. Viele Außenstehende hängen Mythen hinterher, die vielleicht (wenn überhaupt) früher mal galten... oder heute nur noch für ganz wenig Firmen gelten.
Vieles wird mit sehr unzulänglichen Informationen herbeifabuliert oder von
völlig anderen Branchen in denen "Onkel Jupp" tätig ist abgeleitet. Diverse Regeln (sofern es sie woanders geben sollte) lassen sich aber nicht 1 zu 1 auf diverse Musikinstrumente, schon garnicht die ganze Branche übertragen. Und das meiste liest man in keinen Gazetten und kann es auch Anzeigen nicht entnehmen. Es ist eben mitunter eine knallharte Branche, aber auch eine tolle, eine langweilige aber auch eine die oftmals hochspannend ist. Es hängt von so vielen Faktoren ab... zu welchem Eindruck man gelangt.
Wie sagte neulich ein super-netter Redakteur im Gespräch: "Was - nach 3 Jahren habt ich schon keine Verluste mehr gemacht und seid 0:0 rausgekommen. Das ist doch prima!"
Alles Ansichtssache! Wieviele Firmen/Personen würden ein Nullsummenspiel über Jahre durchhalten?
edits: die liebe Rechtschreibung. Sonst nix editiert.