Beiträge von Drumstudio1

    Prinzipiell mag ich ungerne Kritik zu solchen "persönlichen" Dingen abgeben. Anderseits wenn jemand wirklich darum bittet... und man glaubt etwas beitragen zu können... In jedem Falle gilt: sollte sich jemand verletzt fühlen, lösche ich sofort gerne meinen Beitrag - denn nichts liegt mir ferner.


    Ich habe schon viel schlechtere Bandphotos gesehen und an ebensolchen mitgewirkt. Es ist also nüchtern betrachtet nicht soo schlecht. Soviel vorweg. Fwdrums hat auch das meiste schon super in Worte gefaßt.


    Was mir an dem Bild auffällt (das kenne ich aber auch von eigenen Fotosessions in jüngeren Jahren), dass man als junger Bursche oft bestrebt ist "gefährlich" zu wirken. Das hat etwas mit unserer Sozialisation - dem Wunsch schnellstmöglich Mannhaft erscheinen zu wollen, zu tun. Ist man dann mal mannhaft und älter (so wie Fwdrums und ich...hahaha) wünscht man sich wieder die jugendliche Lebenszeit zurück... man ist also nie so richtig zufrieden im Leben - aber ich schweife ab.


    Was ich sagen will: Der Sänger vorne ist sicher ein total charismatischer Bursche. Er erscheint allerdings auf dem Bild als wolle er kleinen Mädels Angst machen. Er ist aber nüchtern betrachtet schon zu alt, um sich für kleine Mädchen zu interessieren. Er macht faktisch mit diesem (aufgesetzt ernsten, gespielt-gefährlichen) Blick real keinem gleichaltrigen oder gar älteren Angst - eben weil es so aufgesetzt wirkt. Schon alleine deswegen würde ich die Photosession nochmal neu ansetzen.


    Die Unschärfe der anderen Akteure kann ein cooles Stilmittel sein. Ob das so gewollt war, weiß ich nicht. Es stört nicht.


    Aber trotz der gewissen Unschärfe ist offensichtlich, dass doch sehr unterschiedliche "Stimmungen" bei den Musikern transportiert werden.
    Auch das kann generell Spannung und Interesse erzeugen - je nach Motiv bzw. Hintergrund.


    Bei Eurem Bild, aufgrund des Hintergrunds "Dracula´s Spukschloß im alten Rathauskeller" (nicht falsch verstehen: der Hintergrund ist gut!), ist eigentlich KEINE VARIABILTÄT der Akteure erlaubt. Die aber leider real abgelichtete Variabilität eurer Mimik und Posen wirkt da (ungewollt) unauthentisch bzw. fast schon unfreiwillig komisch.


    Im Einzelnen: Der Herr in der Mitte mit der Brille wirkt total nett - vielleicht sogar etwas brav. Der rechts davon (sicher auch sehr nett) etwas wie ein Beau im Jugendzeitgeist-Modejournal. Der im Hintergund links bemüht sich wiederum um eine gewisse Ernsthaftigkeit bzw. "Schwere".


    Ich mache mich nicht lustig - ganz im Gegenteil. Ich bin sicher, dass dies eine tolle Band mit coolen, kollegialen Burschen ist. Das Bild ist schon recht gut, aber wenn ihr nochmal die Gelegenheit habt Bilder zu machen, würde ich versuchen eine einheitlichere Wirkung in Bezug auf die Personen zu erreichen. Dies kann gelingen, wenn man vor und während der Photosession darüber redet was man erreichen will. Also für alle imaginativ (in der Vorstellung) sich in eine möglichst identische Grund-STIMMUNG versetzen! Die Vibes sind bei Fotos oftmals wahnsinnig wichtig. Man glaubt das zunächst nicht - aber manchmal verraten Bilder doch mehr als einem lieb ist.


    Dies kann natürlich trotzdem scheitern, wenn die Grundcharaktere im realen Leben so unterschiedlich sind, wie es jetzt auf dem Photo wirkt - oder es an der Möglichkeit mangelt sich gemeinsam auf eine Grundstimmung einzustellen. Trotzdem: das nochmal zu probieren kann sich wahnsinnig lohnen. Und hinterher sind alle stolz oder happy mit dem noch-besseren Ergebnis.


    Profaner Tip: Nie mit 2 Filmen zufrieden geben. Ich war früher immer "Mr. Meckerich", der darauf drängte "selbst wenn Du als Fotograf denkst es sind genug - leg einen neuen Film ein und halte ´drauf". Oftmals fand sich dann unter den letzten Filmen viel Ausschuß aber ein Bild, das alle anderen übertraf. Gerade weil Fotosessions für alle so viel Zeit und Aufwand bedeuten (und man ungern 3 - oder 4 mal in späteren Wochen alles wiederholen will) empfehle ich immer: "Schieß Dir die Finger wund - und beende die Reihe noch nicht mit dem 2. Film".


    edits... Rechtschreibungpunk

    Noch wichtiger: hänge nie wieder so ein China falschherum auf. Es sei denn Du tippst oder streichelst es nur auf der Oberfläche.


    Sorry, aber das sollte spätestens jetzt klar sein.


    So wie Du es genutzt hast mußte es reißen (behaupte ich ganz frech ohne Deine Spielweise zu kennen) :)


    Du haust quasi direkt und ohne Ausnahme auf den wunden Punkt (die Kante, noch dazu im konstruktionsbedingt "empfindlichsten Winkel"). Wenn sowas ein Hersteller wüßte, würde er den Teufel tun... und nicht umtauschen.


    Also, über den Austausch freuen (wenn er erfolgt) aber kein Instrument mehr absichtlich vernichten.

    Drumbestseller kritisch beleuchtet! Tamburo Studio Set (20” 10“, 12,“ 14”+ snare und Hardware)


    Der Firma Tamburo stand ich jahrelang sehr interessiert und aufgeschlossen gegenüber. Mehrere Drumkollegen hatten mir von ihren Studio-Sets berichtet und auf den ersten Blick wirkte das Preisleistungsverhältnis nicht übel.



    In Anbetracht der Fülle der Hardwaremängel erlaube ich mir zum Start auf etwas Positives aufmerksam zu machen: Die Drumkessel des Tamburo Studio sind gut verarbeitet. Dies bezieht sich insbesondere auf die Gratungen, und die Verarbeitung der Holzlagen. Allerdings ist bei der Selektion der Kessel in Bezug auf ihren (Natur-)Farbton dem Werk ein Fehler unterlaufen. Ein Tom ist deutlich dunkler und passt nüchtern betrachtet optisch nicht zum Set. In dieser Deutlichkeit würde man das als Endkunde sicher nicht akzeptieren.


    Zur Hardware, die dem Tamburo Studio beiliegt: Diese kennt mancher Drummer von Stagg. Faktisch ist der Hersteller Pao Chia. Das fiel mir vor Jahren bei einem Messebesuch auf… umgangssprachlich bin ich da oftmals etwas ungenau und sage „Stagg“. In diesem Bericht habe ich das vermieden und beziehe mich ausdrücklich nur auf die Tamburo Hardware (u.a. 500’er Kick-Pedal, 1000’er Stands) - auch wenn sie faktisch von Pao Chia gefertigt wurde.


    Mängel am werksneuen Set:
    1.) Die Hihat ist schlichtweg katastrophal und trotz nettem Fußplatten-Design mit das Schlimmste, was ich jemals als Hihat treten durfte:


    a.) Die Hihat-Feder ist viel zu schwach, völlig egal welche Feder-Spannung man einstellt. Folge: Man stellt zunächst für sich die richtige Distanz des Topbeckens zum Bottom Becken ein… zieht die Schraube fest, und plötzlich rutscht das Topbecken samt Mittelstange zentimeterweise! nach unten. Offensichtliche Potenzprobleme! Ganz übel! Die Folge: Man muß diesen „Versatz“ beim Fixieren des Topbeckens immer mental mitberechnen! Dieser Effekt wurde mir interessanterweise auch von einigen Kollegen bei deren Tamburo-Sets bestätigt. Dies ist die Hauptursache (neben den anderen Mängeln…) für ein sehr nerviges, streng betrachtet untaugliches Alltags-Handling dieser Maschine.


    b.) Die Nieten sind von unzureichender Qualität – die Doppel-Streben haben viel „Spiel“ und „schlackern“.


    c.) Kleines skurriles Detail am Rande: Die Hihat-Unterlegscheibe war total verbogen, das Bottom konnte nicht wirklich gerade bzw. plan (auf)liegen. Da die Verbiegung wirklich extrem war, habe ich sie durch eine andere ersetzt. Die Maschine wäre aber auch aufgrund der sehr kurzen Mittelstange (deutlich kürzer als bei vielen Mitbewerbern) für manche Drummer ungeeignet.


    Zur Hihat und einem weiteren Defekt der nach wenigen Wochen Nutzung auftrat, später mehr…


    2.) Das Snareschlagfell hatte direkt ab Werk eine stark deformierte Folie – faktisch nicht wirklich korrekt zu stimmen, da man versuchen muß, das Snarefell durch eine „asymmetrische“ Spannung in Form zu bringen bzw. diese Deformationen auszugleichen.


    3.) Bassdrum-Resofell war „aus dem Karton“ total deformiert in Bezug auf die Folienoberfläche. Um die „Wellen“ „rauszubekommen“ muß man das Fell so hoch stimmen, dass die Bassdrum nicht mehr tief resonieren und mit montiertem Resofell nicht korrekt gestimmt werden kann. Der Fairness halber: Diese deformierten Resofelle treten auch bei Basix und manchem anderen Anbieter ab und zu auf. Schade!


    4.) Der Cymbalstand ist aufgrund seiner geringen Materialstärke bzw. des niedrigen Eigengewichts in Kombination mit dem unzureichend engineerten „Schwerpunkt“ nur unter großer Mühe und mehreren zeitraubenden! Ausrichtungsversuchen durch den Drummer in der Lage, das 14“ Tom zu halten. Ein extra Heavy-Ride hilft etwas. Ein Light Ride wird zum Risiko. Deutliche Umkipp-Gefahr! Da sollte man höllisch aufpassen. Auch er wies direkt wie bei der Hihat die unzureichende Nieten-Qualität und somit nicht wirklich stabile Doppelstreben auf.


    5.) Der Snaredrumständer war zunächst kaum in der Höhe zu verstellen. Entweder die Flügelschraube wird vom Drummer zu leicht angezogen, dann rutscht die Snare durch ihr Eigengewicht samt dem Mittelrohr nach unten -bleibt also nicht in Position…
    oder man dreht sie fester an… mit der Folge, dass das Mittelrohr kaum noch aus dem Basisteil zu bekommen ist. Also, wenn eine andere Höhe eingestellt werden soll, feststeckt. Dies hat in logischer Konsequenz dazu geführt, dass das 10“-Tom mehrere Dellen abbekommen hat, da mir oder Drumschülern immer wieder beim Justieren der Snarehöhe nur unter enormer Zugkrafteinwirkung gelungen ist, dass Mittelrohr raus zu bekommen – und so tat der Schwung sein übriges. Krafttraining der besonderen Art…


    6.) Die Fußmaschine ist in Bezug auf die Fußauflage eine Fehlkonstruktion. Ich glaube Drummerin MR hatte schon mal ein Tamburo-Pedal aufwendig getestet und festgehalten, dass beim Fersenteil „etwas“ unergonomisch übersteht, wenn man das Pedal runtertritt. Schwer in Worten zu beschreiben – und in Anbetracht der offensichtlichen Mängel an dieser Stelle auch Zeitverschwendung. So viele Zeilen ist das Pedal nicht wert. Fakt ist: so wie sie konstruiert ist, fühlt sich der Fuß sehr unwohl. Kenne ich in dieser Form auch nicht. Auch Schülern fiel das im Unterschied zu anderen Pedalen oftmals sehr schnell auf. O-Ton: „Fühlt sich komisch an“ oder „Ist das Pedal verbogen?“. Ihre Laufeigenschaften wären prinzipiell gar nicht so schlecht gewesen – wenn man die dafür passend geformten Füße gleich „mitoperiert bekommt“. Bei der Hihatmaschine ist es konstruktionsbedingt zwar ähnlich, aber beim Spiel kurioserweise nicht weiter störend.


    7.) Der Tomhalter beim 14“ Tom ist von Beginn an höchst problematisch gewesen. Das 14“ Tom bleibt nicht korrekt in Position. Der Tomhalter, der bei oberflächlichem Blick wie ein Yamaha-Clone wirkt, ist nur unter härtestem Festdrehen der Flügelschraube in der Lage, diese Position zu halten. Nach ein paar Tagen Drumming ist das Tom nachweislich wieder 2-3 Millimeter im Winkel „abgesackt“. Seltsam!



    Einzelne der oben genannten Ausfälle und einige der weiter unten aufgeführten wurden mir auch von mehreren Kollegen bestätigt. Auch die Gefahr des Abbrechens des Tomhalters beim 14" Tom. Ganz wichtig: Die seit Jahrzehnten toll funktionierenden Yamaha-Tomhalter sind von Tamburo (Pao Chia) scheinbar leider nur in unzureichender Materialqualität und mangelhafter Funktionalität nachgeahmt. Man sollte sich von der oberflächlichen optischen Ähnlichkeit zu Yamaha-Produkten und deren Hardware nicht täuschen lassen!


    Weitere teilweise gravierende Mängel sind bereits nach wenigen Wochen Nutzung aufgetreten:
    8.) Tomhalter rausgebrochen (siehe Bild)

    Es gab Nachts einen sehr lauten Schlag und statt der Konfrontation mit Einbrechern, fand ich das 14" Tom auf dem Boden... und das abgebrochene Metallstück noch im Tomböckchen.


    9.) Hihatmaschinen-Basis-Teil nicht mehr fixierbar. Schraube greift nicht, offenbar Gewinde ausgefranst… somit rutscht Fußplatte nach links und rechts beim Drumming. Und das, obwohl die Pedal-Position nachweislich aufgrund anderen Aufbaus im Keller nur 3-mal verändert wurde.


    10.) Nach 2 Wochen Nutzung liegt ein kleiner Metallstift neben der Fußmaschine. Der gehört eigentlich unter die Kette, dort wo sie zum Fußpedal übergeht. Wie dieser Stift sich bei
    normaler Nutzung lösen kann… geschweige denn, unter der Kette rausrutschen kann, ist mir in Sachen praktischer Physik unerklärlich. Aber genau so war es. Das Pedal ist trotzdem noch einsetzbar – aber einen Sinn wird der Stift gehabt haben. Kurios!


    11.) Bassdrum-Spurs sind faktisch nicht von Gummi auf Metallspitze einstellbar. Einer der größten Hardware-Fauxpas’, dem ich je „teilhaftig“ werden durfte 8o


    Theoretisch sind die Tamburo Studio-Set Spurs (auch die mehrerer Ash-Sets, die ich sah) von Gummi auf Metalldorn umstellbar. Die Pointe ist aber, daß jenes entscheidende Gummi-Endstück offensichtlich falsch designed bzw. falsch „bemessen“ wurde. Sowohl in Bezug auf seine Dicke, seine Materialqualität als auch die Anzahl der Gewindegänge. Dreht man nämlich das Gummiteil so in das Gewinde, daß es richtig sitzt (und kontert mit der Kontermutter), dann dringt nach ein paar Tagen der Dorn durch das Gummiteil. Man merkt das nicht gleich… mir wurden dadurch mehrere Fliesen im Proberaum beschädigt. Eine ganz üble Sache, die mich bis heute verärgert. Wenn man stattdessen versucht, das Gummi-Stück weiter rauszudrehen (Richtung Boden), eben damit der Dorn den Boden nicht erreicht oder verkratzen kann, dann ist das Gummi nicht mehr mit ausreichend vielen Gewindegängen in den Bassdrum-Spurs verankert. Es schaukelt herum oder fällt ab! Kein Witz. Dies muß nicht alle Studio-Sets betreffen (entzieht sich meiner Kenntnis), aber mehrere Kollegen bestätigten mir diesen unfreiwilligen Effekt.


    Nochmals um es klar zu machen: Dies ist einer der kühnsten, unintelligentesten und FOLGENSCHWERSTEN („Sachbeschädigung der Wohnumgebung“) Schildbürgerstreiche, den unzureichend qualifizierte Engineering-Büros uns Drummern je gespielt haben. Bei einem Schüler hat es beim kurzen Abstellen den Holzboden aufgeschlitzt und bei mir (im guten Glauben, daß die Gummieinstellung wirklich Gummi bedeutet) eben mehrere Fliesen verkratzt….


    Fazit: Ich muß gestehen, dass ich bislang noch nie eine so hohe Fehlerquote bei einem einzigen Set erlebt habe. Vielleicht erinnert sich jemand an meinen offenen Brief an Basix vor wenigen Jahren. Damals war es so, dass bei manchen neuen Sets 1-2 Mängel vorlagen. Aber oben genannte Mängel des Tamburo-Kits beziehen sich alle auf das EINE SET, das bei mir im Keller stand. In 27 Jahren Trommelei ist mir eine derartige mangelhafte Hardware noch nicht untergekommen. Und um ganz sicherzugehen: Ich habe einige weitere Detailmängel (ja, es gibt tatsächlich noch 4-5 mehr) aus Zeitgründen nicht mehr gelistet.


    Zum Klang:
    Das Tamburo Set (laut Herstellerangaben ein Mix aus Birke und Maple) klingt recht knackig und druckvoll und hat auch eine gewisse angenehme Wärme/Klanggüte, insbesondere in Bezug auf den Sound der Toms. Die Bassdrum klingt irgendwie etwas „komprimiert“ – aber durchaus gleichwertig mit den Mitbewerbern ähnlicher Preisklasse. Im Rahmen dessen, was bei 20“ möglich ist, produziert sie ordentliche Bässe (das Problem mit dem defekten Resofell mal ausgeklammert - bzw. selbiges abmontiert). Ein gewaltiges Tiefbass-Fundament ist bei 20“ prinzip-bedingt unrealistisch – wer das sucht, hätte das falsche Set bzw. die falsche Kesselkonfiguration gekauft. Die Snare-Drum gefiel mir soundtechnisch nicht sonderlich und fiel deutlich hörbar hinter die Klangqualität von Bass und Toms zurück. Sie klang etwas matt & muffig und auch die Teppichansprache sowie der Teppichsound klangen recht verwaschen. Dies mag u.a. an dem defekten Schlagfell und/oder der Teppichqualität gelegen haben. Das habe ich nicht ausgetauscht und kann dies somit nicht zweifelsfrei belegen. In Sachen Sound steht das Tamburo Studio aber hörbar über Pappelsets wie EX oder ELX etc. die kurzzeitig parallel im Proberaum waren und oftmals in ähnlichen Preisregionen, was UVP betrifft, zu finden waren.


    Streng genommen muß man als Endkunde aber berücksichtigen, dass es bei EX (oder ELX) sehr häufig! überraschend niedrige Ausverkaufspreise zwischen 599.- und 666.- Euro EX und 777.- - 888.- Euro beim ELX gibt, während bei Tamburo hingegen die UVP´s deutschlandweit so gut wie nie unterboten werden. Da muß jeder für sich abwägen ob er die Referenzhardware in dieser Preisregion von Pearl schätzt oder etwas mehr zahlt und das bessere Klangpotential der Tamburo-Kessel nutzt, aber völlig untaugliche Hardware und nicht unerhebliche Folgekosten in Kauf nimmt.


    Nicht verschwiegen werden sollte auch, dass Tamburo leider (oder vielleicht aufgrund der Hardwarequalität auch besser so) nur einen Beckenstand mitliefert. Insofern fängt man sich mit dem beiliegenden, abgespeckten Hardwaresatz sowieso automatisch Folgekosten ein, die Pearl oder andere Mitbewerber im Hardware-Vergleich nochmals besser dastehen lassen.


    Noch ein ganz kurzer oberflächlicher, unfairer! Vergleich mit dem Tama Starclassic Performer (reine Birke-Version, die seinerzeit auch im Proberaum war): Das Tama spielt finanziell in einer ganz anderen Liga – und gerade Rookies fragen sich oft, ob man den Mehrpreis hört. Das Starclassic Performer ist deutlich druckvoller und reicht in Sachen Tiefbass bei den Toms noch ein Stückchen weiter runter… wenn man es mag, Toms sehr tief zu stimmen. Das Starclassic Performer klingt im direkten Vergleich deutlich voller und harmonischer – wertiger oder Hifi-artiger. Ein Bassdrum-Vergleich verbot sich, da die 20“ Tamburo Bass gegenüber der überragenden Performer 22“ ins Hintertreffen kommen muß. Schon bedingt durch den Durchmesser.


    Mein Tip: Aufgrund des recht guten Kesselklangpotentials (Snaredrum ausgeklammert, da bin ich noch unsicher, siehe oben) würde ich konstruktiverweise jedem Drummer empfehlen: wenn es unbedingt das Tamburo-Studio sein soll, sich vom Händler diese mangelhafte Hardware „rausrechnen“ zu lassen. Auch die mangelhaften Tomhalter nicht erwerben! Also nur das Shell-Kit kaufen. Die mangelhafte Hardware soll der Händler dem Vertrieb zurückgeben und jene Engineering-Streiche in China überdenken lassen. Da gibt es nachweislich auch überragende, hoch-talentierte Ingenieure, die fachlich sehr viel draufhaben. Prinzipiell sollte man jetzt aber in JEDEM FALLE die kommende Musikmesse abwarten... da sind gerade in dieser Preisklasse heiße Teile der Mitbewerber zu erwarten.


    P.S: ich habe unzählige Photos aller beschriebenen Verluste... aus Zeitgründen kann ich die hier nicht posten. Der Thread war ohnehin schon zu arbeitsintensiv. Auf Nachfrage kann ich aber alles detailliert belegen.


    edits: Farbe hilft zu strukturieren, Rechtschreibfehler offenbaren Bildungslücken

    Die Tama Kingbeat ist trotzdem nicht mit der Super Sensitive zu vergleichen. Die Tama Abhebung (trotz zig tausendfacher Nachahmung durch sämtliche No-Name "Fernost-Hinterhof-Firmen") war auch in meinen Augen Murks... ich hatte sie Jahre lang - und sie aufgrund ihrer eigenwilligen Abhebung gehaßt - da können wir uns die Hände reichen.


    Die Super Sensitive fand ich wesentlich besser, sensibler, crisper! und kontrollierbarer in Sachen Teppichansprache.


    Aber auch in 100 Jahren werden sich Freaks noch die Haare ´drüber raufen, ob die Supersensitive minimal besser oder minimal schlechter als die Supraphonic ist. Ich fand sie besser :D


    edits... Rechtschreibung sucks

    Öko-Obi,


    ich war erst erschrocken und dachte, da will einer die Chance nutzen sich toll darzustellen...


    ... muß aber gestehen das ich die Stories hier laut lachend gelesen habe. Witzig erzählt. :]


    Mein Eindruck war immer, dass man von Musikerseite immer deutlich zu erkennen geben kann, ob man aus Liebe zur Musik Musik macht, oder Musik hauptsächlich als Instrument zum Beischlaf einsetzt (was nachweislich viele tun) - so wie andere das tiefergelegte Auto oder die "Briefmarkensammlung"... und wenn letzteres signalisiert wird, dann bleibt das sicher nicht unbeobachtet bzw. nicht ohne Reaktion.


    Es mag auch Mischformen geben (er liebte die Musik und die Frauen :)


    Aber nochmals: ich denke wir alle kennen auch aus dem persönlichen Umfeld viele Musiker die sehr eindeutige (zweideutige) Signale senden...


    ... und andere hingegen die nur auf der Musikfrequenz senden, da sie aus purer Begeisterung für die Musik eben diese machen. Insofern ist es nur logisch und glaubhaft, wenn hier der ein oder andere postet "sowas kenne ich kaum".


    Eine weitere Ebene (auch immer wieder Forschungsgegenstand) ist die Wahrnehmung. Es gibt Personen die sehr schnell etwaige "Interessen" und begehrliche Signale (Blicke etc.) des Gegenübers registrieren - und andere denen auch der Hinweis "das Schlafzimmer ist im Parterre, 2. Tür rechts" noch nichts sagt. Auch dadurch wäre ein Stück weit erklärbar das mancher viele Episoden berichtet - andere keine...


    Genauso gelten Signale auch aus der Zuhörerschaft. Findet man die Band oder Musiker interessant, weil die Musik einem so gut gefällt.... oder findet man es cool einen Musiker/eine Musikerin als Partner/Partnerin zu haben und die Musik ist nüchtern betrachtet garnicht sooo wichtig?


    Ich fand es eher peinlich und auch eigenartig! wenn musizierende per se als "cool" oder hust... "interessant" gescannt werden... bzw. derartiges gäußert wurde - aber jeder wie er mag. ;)

    Da sprichst Du etwas wahres an... was vielen Besitzern von Custom Sets aber nicht passen wird...


    Fakt ist, dass leider immer noch einige Custom-Drumhersteller trotz hoher Preise für ihre Sets auf günstige und/oder teilweise billigste No-Name Hardwareartikel aus Fernost setzen.


    Das ist dann immer besonders erhellend, wenn man mal die Messestände dieser Fernost-Anbieter besucht und mal schaut bei welchen kuriosen (teilweise sogar minderwertigen) Sets, bzw. in welchen Preisklassen
    üblicherweise diese Hardware zur Anwendung kommt. Zum Glück kennen die meisten diese Sets nicht.


    Die Gründe No-Name Stuff zu verwenden sind logisch nachvollziehbar:
    1.) sehr günstige Preise für No-Name-Stuff
    2.) es ist recht schwer an die Markenhardware wie Yamaha, Pearl oder Tama heranzukommen... wenn man die Original-Produkte aus den Ersatzteilkatalogen der bekannten Firmen in ausreichender Menge ordert... wird das sehr teuer!


    Eine tolle, konstruktive Ausnahme ist da Noble & Cooley die ihre Bassdrumspurs von Yamaha beziehen - diese im Gegenzug den geschützten Nodal Point-Begriff für ihre YESS-Broschüren nutzen dürfen.


    Pork Pie muß man aber fairerweise zugute halten, dass sie bei einigen Hardwareteilen auf eigenes Design setzen. Insofern Kritik an Spurs und 1.-2 anderen Sachen sicher OK, aber ansonsten finde ich, ist Pork Pie seit Jahren eher ein Beispiel dafür gewesen, dass ein Custom-Hersteller versucht sehr viel selbst oder zumindest in eigenständigem Design zu machen. Dieses Bestreben würde ich prinzipiell also schon positiv bewerten (wenn die Qualität stimmt).


    Noch mal zu manchem No-Name Zulieferer (natürlich sind längst nicht alle übel):
    Streng genommen ist es wahnsinnig schwer die Design-, Funktionalität- und Langlebigkeit der Kessel-Hardware der Branchengiganten (mit deren entsprechend großen Budgets und deren Engineering-power) wie Tama, Yamaha und Pearl mal auf die Schnelle selbst zu fertigen oder unter schlechterem Qualitätsmanagement und/oder nicht so hochwertigen Materialressourcen nachzuahmen. Da überheben sich seit vielen Jahren sehr viele Hersteller.


    In sofern wäre mir am liebsten:
    a.) Customdrums mit der besten verfügbaren Kesselhardware auszustatten (auch wenn das letztendlich eine weitere Preiserhöhung bedeutet - also die Hardware der Hochpreiskits von Tama, Pearl oder Yamaha verwendet wird),


    b.) Wenn schon eigenständige Hardware-Designs, oder Verwendung von No-Name-Zuliefermaterial, dann auch bitte genaue Evaluation durch den Customizer, ob diese dem Niveau und der Lebenserwartung der großen Markenhersteller entspricht. Nicht vorher Raushauen und den Kunden "Beta-testen" lassen. Ob die eher kleinen Drum-Customizer-Manufakturen über die technischen, materiellen und logistischen Ressourcen verfügen, hardwaretechnische Prüfungen und Dauerbelastungen en detail durchzuführen... daran würde ich bei einigen Customanbietern zweifeln... was wieder zu Punkt a.) führen würde.


    edit: Rechtschreibung

    Zitat

    Edit - einer hat sogar geschrieben Acryl ist nicht lauter als Holz. Das war aber genau der Grund warum Sonor dem Thomas Lang auf seinen Wunsch ein Acrylset gebaut hat. Auf Grund der Wärme des Klanges und der erhöhten Lautstärke.


    Gruß nach Österreich,


    das geht auf meine Kappe ;) Eine Lautstaärkeerhöhung bzw. der etwas perkussivere Anschlag das ist meßtechnisch womöglich nachweisbar. Aber man sollte das nicht überbewerten. Individuelles Drumming (also Drummer "A" und "B" oder das Greifen zu etwas dickerem Trommelstock machen da einen wesentlich größeren Unterschied). Nochmals, meßtechnisch mag es einen Lautstärkevorteil geben. Aber der ist mir niemals bei Acryl generell als gravierend oder als sehr auffallend bemerkbar geworden. Weder bei den Sonor Acryls der siebziger, noch bei Wahan, noch bei diversen Fernost-Sets, oder vielen Eigenbauten mit Röhm-Kesseln etc. etc. Sie erschienen mir oftmals percussiver, bzw. etwas Attack-orientierter. Vielleicht ist das auch eine Verwechslung der Begrifflichkeiten -schwierig zu klären.


    Das Acryl generell wärmer klingt als Holz, das kann man denke ich guten Gewissens in die Marketing-Abteilungen von Sonor etc. verbannen. Das ist NONSENS. Genauso allerdings, das Acryl generell deutlich kälter klingt, wie noch vor wenigen Jahren, vorurteilsbehaftet von vielen Drummern und Magazinen gestreut wurde.

    Medicine Man Drums sind seit Jahren eine etablierte, kleine aber feine Manufaktur mit einzelnen handverlesenen Endorsern.


    U.a. anderem Jakson Spires der Kultdrummer von Blackfoot. Native Americans führen meines Wissen diese feine Marke. Ich hatte vor Jahren mal lange (und teuer...) mit dem Firmenchef Dana telefoniert. Machte einen netten Eindruck... wenn sich auch unsere Redegeschwindigkeit immens unterschied. Man braucht da etwas Geduuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuld :)


    Also bei den Drums solltest Du eher von etwas postivem ausgehen. BTW: die haben seit Jahren auch eine offizielle Website.

    Würdest Du die Suche benutzen... würdest Du sicher auch auf die immense Gefahr der Schimmelbildung beim Zupflastern der Raumwände mit Matratzen stoßen.


    Mehr nicht dazu... einfach die Suche bemühen - oder die (dummen) Fehler wiederholen, die andere schon Jahrzehnte vor Dir gemacht haben. Muß man nicht, aber wer nicht hören will, muß fühlen :D

    Zitat

    Netzteil kann man beruhigt jedes nehmen das 9V und ausreichend Strom (>200mA) liefert und die richtige Polung hat.


    Wichtiger Hinweis.


    Sorry Off-Topic:
    Und noch einen hinterher: es gibt riesen Preisunterschiede auch bei den Netzteilen von Dritt-Herstellern. Ich glaube die einen (besseren) nennen sich "stabilisiert".


    Ratsam ist immer, diese Netzteile (gerade dann, wenn es die allerbilligsten No-Namer sind) nach der Nutzungszeit aus der Steckdose zu ziehen. Nicht nur wegen dem Strom-Verbrauch - auch wegen der Lebenserwartung eben jener externen Netzteile. Tut man das, halten auch die billigsten No-Namer oftmals viele Jahre. Vergißt man sie allerdings 2-3 Tage in der Steckdose, bedeutet das für nicht wenige das "aus". Diesen Zusammenhang habe ich immer wieder unfreiwillig "getestet" bzw. erleben dürfen. Nach dem 6. geschrotteten Billig-Netzteil in Folge bin ich seit nun 11 Jahren verlustfrei - trotz billigster No-Name-Ware, eben da ich sie konsequent nach der Nutzung zeitnah aus der Steckdose entferne.

    Yamaha´s System klingt, keine Frage.


    Gleichwohl bin ich mir sicher, dass abgsehen vom Special Agreement mit Noble und Cooley (dafür das Yamaha deren im Rahmen von Drumkesselhardware, geschützten Begriff werbewirksam verwenden darf), ganz profane, nüchterne Gründe dahinterstecken:


    Yamaha hat null extra-Aufwand mit ihrem Nodal-Point-System. Es sind quasi dieselben Tomböckchen wie seit jeher... und sie brauchen lediglich 2 Bohrungen an minimal anderer Stelle anzubringen.


    Tama, Pearl selbst der Oldie "Rims" haben herstellungstechnisch viel aufwendigere Systeme, die zig (teure) Zusatz-Kosten verursachen.


    Das wird nicht jedem Yamaha-Lover passen: aber ich behaupte der Hauptgrund für deren Yess-System ist: minimaler Aufwand (Null Mehrkosten). Die Drummer schluckens´ und Yamaha freuts´.

    Kurioserweise läßt sich das Yamaha 600 ´er Low-Budget-Modell sehr tief einstellen.


    Ich hatte damit selbst die Panzerschrankschwere Sonor Glockengußbronze in 14 x 6,5" lange Zeit platziert. Der Stand sieht billig aus - ist aber wesentlich besser und langlebiger (er funktiniert bis heute tadellos) als es sein unscheinbares Äußeres vermuten läßt.