Vielen Dank Oriol!
Das ist ein sehr interessanter Beitrag (den ich trotz sehr wenig Zeit heute) gerade verschlungen habe.
Ein paar Statements erscheinen mir zwar tendenziell, aber trotzdem hochinteressant. Zumal er ja auch ein Stück weit der Entwicklungsabteilung von DW Input gibt. Da ist trotz aller Tendenz auch noch eine gute Portion konstruktive Kritik (im wahrsten Sinne des Wortes) sichtbar.
Folgendes hat mich trotzdem etwas verwundert:
„Die Tatsache, dass bei Iron Cobras in sehr einfacher Weise der Beater und der Trittplattenwinkel unabhängig voneinander verstellt werden können und innerhalb von Sekunden Einstellungen verändert werden können, ohne dabei Cams auswechseln zu müssen.“
Was er bei Tama positiv herausstellt könnte man spätestens beim Thema "Beater" auch bei Pearl. Denn bei den Iron-Cobra hat man zwar prinzipiell die Austauschmöglichkeit der Beateroberfläche – aber Pearl hat das eigentlich etwas handlicher und praktischer gelöst: gerade bei Tama muß man die Beater auswechselen (oder je nach Angebot teuer dazu kaufen), bei Pearl hingegen durch drehen des 4-way Beaters ist die Veränderung des Aufschlagsounds super-schnell möglich!
Verwundert bin ich auch darüber, dass über einen der größten Effekte auf das Spielfeeling, der kurioserweise durch das simpelste Teil (nämlich den Beater) erzeugt wird, kein Wort verloren wird. Während viele Drummer die leichtgewichtigen Beater der Iron Cobra schätzen, gibt es andere, die gerade den „Überschweren“ Pearl-4-way-beater schätzen. Und umgekehrt (manche kommen mit dem schweren Pearl-Beater nicht so gut zurecht). Das ist eigentlich immer das erste was ich empfehle, wenn einen die Optionsvielfalt der Einstellmöglichkeiten moderner Pedale zu erschlagen droht: sich auch mal anzuschauen, ob einem das Schlegelfeel behagt, oder ob man in Kauf nehmen will direkt mit dem Neuerwerb eines Doppelpedals auch gleich 1-2 neue Beater (je nach dem ob Doppelpedal Erwerb) als teures Ersatzteil eines Fremdherstellers zu erwerben. Neben den mehr oder weniger deutlich J vorhandenenen Laufeigenschaftsunterschieden der geschilderten Pedale, geht es mir so, dass das Schlegelfeel gerade zwischen den beschriebenen Pedalen einen ganz deutlich spürbaren Unterschied ausmacht, den man durch Justage aller sonstigen Parameter der Pedale nur schwer ausgleichen kann, besonders jene Menschen, die die komplexen mechanischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen der vielen Einstelloptionen moderner Pedale nicht gleich verstehen. (und das sind sehr viele Drummer… gar nicht böse gemeint).
Möglicherweise hat der zitierte Drumtechniker aber hiermit meiner (vielleicht unberechtigten) Kritik vorgebaut: „Dies ist kein „persönlicher Geschmack“, das Ranking widerspiegelt lediglich Resultate die nach direkten Vergleichen gewonnen wurden. Wichtig ist es nochmals zu betonen, dass nirgendwo etwas Ähnliches wie Geschmeidigkeit, Leichtgängigkeit oder Spielgefühl als Kriterium hinzugezogen wurde, da alle diese Faktoren von Spieler zu Spieler variieren.“
„Bei DW ist die Kettenbefestigung noch immer der Selbe Problempunkt wie seit Jahren schon. Diese reissen nämlich oft, vor allem bei Drummern die relativ kräftig und weit oben auf der Trittplatte spielen. Ich habe schon viele ersetzen müssen.“
Das ist tatsächlich! ein Problem. Ich persönlich dachte allerdings bislang, dass es eher die Billigpedale 4000 oder 7002 und dergleichen betrifft. Hier hörte ich im persönlichen Bekanntenkreis von 3 Kettenrissen von neuen Pedalen. Also noch nicht mal Flugrost-Ansatz (der eine Kette ohnehin nicht reißen lässt… :-). Erwähnt sei allerdings, dass bei jenen Ausfällen absolute HEAVY-HITTER und nicht die Gebrüder-Leichtfuß spielten Trotzdem muß ein Pedal auch Heavy-Drumming überleben. Zumal man live auch nicht mal schnell eine Kette austauscht. Wenn da ein Kettenriß auftritt ist das der drumtechnische Supergau.
„Auch bei Pearl gab es das Problem der schnellen Abnützung der Scharniere“
Stimmt, das scheint jetzt bei Pearl besser gelöst. Aber es ist noch nicht lange her! Das Spitzenmodell P201 unmittelbar vor der Eliminator-Markt-Einführung (welches ansonsten doch einige Gemeinsamkeiten mit der Eli aufweist) war in Sachen Scharnier nicht sehr belastbar. Ich habe 2 Doppelpedale eines schlackerte schon nach wenigen Wochen massiv! „Spiel“ kann man das schon fast nicht mehr nennen.
„Der erste sind die verwendeten Materialien. Bei den 9000-ern hat man die Doppelte Anzahl Kugellager und diese sind nicht billig. Auch wird, zwar nicht bei der 5000-er, bei welcher weniger teure Aluminium- Cam/Beaterhalter zum Einsatz kommen, aber bei der 9000-er sehr aufwendig herzustellende Billet-Aluminium Komponente verwendet, bei welcher auch nur der Materialwert schon sehr Hoch ist. Billet-Aluminium Komponenten werden aus einem einzigen Stück gefertigt. Sie werden in einer „CNC Mill.“ (CNC = Computer Numeric Code) Maschine gefertigt, welche die Teile exakt in die gewünschte Form bringt. Im Gegensatz zu Güssen, sind sie absolut konsistent und müssen nicht weiter bearbeitet werden.“
Dieser Abschnitt verwundert mich. Denn er kritisiert etwas, was herstellungstechnisch einer Firma eher zur Ehre gereicht. Natürlich haben derartige Produktionstechniken sicher Einfluß auf den Preis. Aber für wen (niedriger) Preis nicht die alleinige Kaufentscheidung bedeutet, der sollte sich bei dieser Auflistung freuen. Das klingt eher nach sehr hoher Fertigungsqualität! Denn gerade bei Güssen gibt es ja immer wieder mal Lufteinschlüsse oder andere Phänomene (wie anfangs bei der Giant Step) die Teile unter Belastung „platzen“ oder „ Brechen“ lassen.
„Scheinbar stehen die DW-Pedale auch hier hinten an, da sie nur eine einzige Verstrebung haben. Verdeutlichen sollten den Vergleich die folgenden Bilder auf denen in der Reihenfolge Iron Cobra, 5000/9000 (deren Trittplatte ja dieselbe ist) und Pearl Eliminator die Unterseiten der Trittplatten abgelichtet sind. Man achte vor allem auch auf die Unterschiede bei den Rändern wie auch in dem Bereich um die Kettenbefestigung.“Das Phänomen der gebrochenen Trittplatte kannte ich bislang bei DW nicht. Mir hat das jemand immer von alten Rogers Pedalen erzählt… und selbst da habe ich es nie sehen „dürfen“. Sollte das bei DW signifikant häufig auftauchen, wäre das eine geradezu rufschädigende Katastrophe… zumindest wenn es sich herumspricht
Seine Interpretation warum sie brechen, könnte stimmen. Gleichwohl kann so was fundiert nicht von einem Drumtech oder uns nachgewiesen werden sondern eher durch eine Materialprüfungsanstalt oder sonstige Instituten mit viel Knowhow in Sachen Materialermüdung bzw. messtechnischer Prüfung von Konstruktionsversäumnissen. Das wäre interessant dieser Sache nachzugehen!!!