Ich rufe ertrinkenden auch immer "konstruktiv" zu:
"Versucht es mal mit Kraulen".
Dies nur als brutal-überspitztes Beispiel wie absurd man schnell argumentieren kann, im subjektiven Glauben, es sei ein guter Ratschlag.
So kritisch ich vielem diagnostischen bzw. auch manchen therapeutischen Interventionen mitunter gegenüberstehe, so sehr glaube ich, dass viele hier niemals im Leben etwas Zeit mit hyperaktiven oder mit massiven Aufmerksamkeitsdefiziten ausgestatteten Personen verbracht haben. Jene Erfahrungen sind nämlich je nach Ausprägung so surreal und zuweilen auch recht belastend, das man das nicht so schnell abschüttelt - respektive vergißt. Aber noch wichtiger: viele jener oftmals netten und beeindruckenden Menschen sind mitnichten nur durch Außenreaktionen oder Außenbewertung benachteiligt, sondern stehen sich oftmals und zuallererst massivst selbst im Weg. Keineswegs nur in Sachen Lerntempo oder Lernerfolg, auch in Sachen körperliche Unversehrtheit/Unfallauftretenshäufigkeit/"Risikoabwägung", soziale Kontakte/Bindungen etc. etc. etc. Diverse Ebenen des Lebens können je nach Ausprägung "überschattet", hintenanstehend bis zu massiv beeinträchtigt sein.
Das diverse Störungs- oder Krankheitsbilder oder nennen wir es ganz neutral: "Eigenheiten" so komplex und in Sachen Symptomvariabilität und Schweregrade vielfältig sind (auch "die" Depression) mitunter auch unendliche viele Zwischenstufen und Komorbiditäten aufweisen, nur nebenbei erwähnt. Ja, und diese Komplexität macht die Einordnung wer?, wann?, was? hatte und zurecht? oder zu unrecht? wie? behandelt wurde, so schwierig.
Hier im Thread wird vieles eindimensional oder monokausal gepostet wie: "Sonor klingt immer gut, denn es ist bei jedem Produkt wo Sonor 'draufsteht, gute dt. Wertarbeit" oder "japanische Produkte sind immer schlecht, denn meine Spieluhr von 1971 auf der Made in Japan `draufstand war schon nach 2 Jahren Nutzung defekt."
Fazit:
- manche bis viele werden viel zu früh mit Labels versehen (ja, das stimmt leider)
- manche tragen ihr Label wie ein Schutzschild/Alibi! und gehen (bzw. Eltern) von einer diagnostischen Einrichtung zu nächsten, bis sie das Label haben, was sie wollen (ja, auch das gibt es)
- diverse Diagnosen sind mitunter falsch (ja, auch das stimmt, gilt für alles wo menschliche Urteilskraft mit-entscheidet)
- diverse therapeutische Interventionen sind oftmals unzureichend oder falsch
- Auffälligkeiten, Störungsbilder, Handicaps oder Krankheiten unterliegen gesellschaftlicher Neubewertung oder wissenschaftlicher Differenzierung im Laufe der Zeit
Aber die Tatsache dass ich ein paar Wochen in der Grundschule einem Legastheniker-Kurs zugeordnet wurde und (mir gefiel es dort recht gut) plötzlich wieder abberufen wurde mit den Worten, man hätte sich in meinem Falle dramatisch geirrt, gibt mir nicht das Recht zu sagen, es gibt keine Rechtschreibschwächen, weder bei mir noch bei anderen.
Honk hat das in einem Satz sehr klar und toll in Worte gefaßt. Ich mußte leider diesmal ausnahmsweise noch heftiger und umfassender Formulieren und sei es nur zum Erhalt für die Nachwelt. Weil manches nicht unkommentiert bleiben kann/darf ... selbst in einem Drummerforum.
Wer meine Posts liest, erkennt sofort, dass ich mich mit allem: "Rechtschreibung", "Interpunktion", "Grammatik" etc. etc. bis heute schwer tue...
Davon abgesehen: Trommeln macht Spaß. Es gibt wenig im Leben was dem Drumming entgegensteht. Go for it!