Ja, auch das ist ein Unterschied, OT.
Das „Besser-oder-schlechter“ müsste dann jeder für sein jeweiliges Vorhaben ausprobieren.
Ja, auch das ist ein Unterschied, OT.
Das „Besser-oder-schlechter“ müsste dann jeder für sein jeweiliges Vorhaben ausprobieren.
Danke, Dirk! Ich möchte gerne beide Welten zusammenbringen.
Das Schlagzeug nehme ich inzwischen meist mit dem Computer auf. Dann füge ich Händeklatschen und Percussion-Instrumente auch digital hinzu. Den „Mix-Down“ erstelle ich dann mit Röhren-Bandgeräten und nehme das Ergebnis wieder mit dem Computer auf.
Wenn man Musik zum Beruf hat, so wie Du, dann ist das alles zeitraubende anstrengende Arbeit. Ich kenne das aus der Fotografie. Wie froh war ich, als ich nicht mehr in die Dunkelkammer musste. Und dennoch: Es hat auch seinen Charme, den ich sehr viel später vermisst habe.
Sehr junge Musiker und Musikerinnen schreiben mir manchmal, weil sie extrem abgedrehte Sounds für Sampels mit richtigen alten Geräten erstellen wollen. Da soll dann zB ein Bandgerät garnicht gut funktionieren. Das ist dann auch schnell zu realisieren. -)
Toll, wenn man sich so wie Du mit einem sehr erfahren Mitstreiter in Sachen Produktion und Tontechnik austauschen kann.
Herzliche Grüße
Christian
Hallo Beeble,
vielen Dank für deine Antwort!
Müsste ich meinen Lebensunterhalt mir Musik verdienen, dann wäre meine Herangehensweise wahrscheinlich ein tödlicher Kunstfehler. J
Rationale Argumente kann ich auch kaum für die Musikproduktion im Stil „so wie früher“ finden. Auch bin ich kein Jünger der Lo-Fi-Bewegung, kein Nostalgiker oder sonst wie anders ideologisch verblendet.
Vielleicht ist es auch viel zweckführender sich mehr mit dem Spielen und Üben zu befassen und dann, wenn man zufrieden ist, einfach ein Mac-Book aufzuklappen und los geht es. Ich habe eine Stratocaster-Kopie für 70 Euro. Und was soll ich sagen; das Ding klingt direkt eingestöpselt in das Interface für meine Ohren in einigen Aufnahmesituationen passend. Für meinen Geschmack manchmal besser als mit Mikrofon über meinen Gitarrenverstärker mit Röhren abgenommen.
Egal was es ist, digital oder analog: Was gut klingt, sollte man machen. Man kann auch prima altes und neues Zeug zusammenbringen.
Auch möchte ich niemanden überzeugen mit meinem Fimmel. Es macht mir eben Spaß und es ist so, dass ich die langen Vorbereitungen, das „rumlöten“ und ausprobieren mit sehr alter Hardware als super anregend empfinde. Das Aufnehmen als technischer Vorgang ist dann für mich ein sehr sinnliches Erlebnis.
Manchmal interessieren sich auch wesentlich jüngere Menschen (als ich) für das alte Zeug. Das freut mich dann. Und ich finde es spannend, was die dann damit vorhaben.
Viele Grüße und bis bald
Christian
Vielen Dank für Eure Antworten und das Interesse!
Ja, es ist nicht notwendig die alten Kisten zu nutzen. Ob zB Ritchie Blackmore diese Geräte heute noch einsetzen würde? Es gibt so gute digitale Simulationen inzwischen.
Ich kann den Unterschied jedenfalls nicht mehr heraushören. Das kann aber auch an meinem Hörvermögen liegen. Nur beim Abspielen mit einer alten Röhrenkiste ist es ein wenig anders hörbar gegenüber einer modernen Stereoanlage.
Eines ist jedoch deutlich anders: Das Aufnahmen mit den alten Geräten ist ziemlich aufwendig. Tonköpfe reinigen, genau hören ob auch nichts brummt usw.
Am Ende ist dann das Staunen über echte Spring Reverbs, Bandkompression, Bandecho und die vielen Dinge, die man mit Hardware zusammenstellen kann. Das macht Spaß.
Ist so ein wenig wie mit dem Entwickeln von Filmen in der analogen Fotografie. 😀
Liebe Grüße
Christian
Hallo und Moin!
Seit einiger Zeit experimentiere ich mit uralter Technik zum Aufnahmen von Drums und Gesang. Über die Erfahrungen und Ergebnisse schreibe ich regelmäßig. Nicht aus der sicht eines Technikers (davon verstehe ich nicht genug), sondern mehr aus der Neugierde heraus, wie es klingen kann.
Hier möchte ich meine Erfahrungen zum Einsatz eines (restaurierten) Röhren-Tonbandgerätes von 1958 zur Vorverstärkung von Mikrofonaufnahmen teilen. Vielleicht ist das interessant. Über weiterführende Tipp und Ideen würde ich mich freuen.
Viele Grüße aus Kiel
Christian
Ich glaube, nun ist auch mal langsam gut.
Viele verschiedene Ideen, Sichtweisen, Standpunkte und Erfahrungen. Alles so wie es sein soll und was für mich den Sinn eines Austauschs in einem Fachforum ausmacht.
m_tree Ein anderes aktuelles Thema wäre vielleicht der Umgang miteinander und die Fähigkeit, andere Sichtweisen zumindest zulassen zu können und nicht beleidigend auf Gedanken anderer Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu reagieren.
Stimmt! Vielen Dank für den Hinweis.
Im Song „Crazy Man“ ist es nicht so, wie ich es in Erinnerung hatte.
„Crazy Man, Crazy“ – Berühmte Grooves – famous drum grooves
Mit Noten.
Ich denke, mit dem "Takka"-Shuffle im Woodblock-Klang bei Mr. Haley und den Anhängern dieser Spielweisen würde in an dieser Stelle ein neues Thema aufgemacht...
So ober cool geht es bei den Rockabilly Produzenten zu. Natürlich mit mindestens einer Assistentin und einer Lucky Strike hinter dem Ohr :
"Ich habe mir das Beispiel
(gemeint ist Rock Around The Clock von Bill Haley) nicht angehört. Ich weiß was
es ist. Es ist der Bass. In
den frühen 80ern habe ich eine Handvoll Rockabilly-Revival-Bands entwickelt und
produziert. Ich erinnere
mich an den ersten Tag mit einer dieser Art von Bands.
Nachdem meine Assistentin die Mikros aufgebaut hatte
und wir den ersten Durchlauf hatten, schlich ich schüchtern ins Studio und
flüsterte dem Schlagzeuger (der ein guter Freund von mir war) ins Ohr, um den
Rest der Band nicht zu verraten wie unwissend ich war, 'Was macht dieses Klickgeräusch?'. Er sah
mich ungläubig an, seufzte und flüsterte mir zu, dass es der Bass war, und so
schlenderte ich zurück in den Kontrollraum und tat so, als wüsste ich die ganze
Zeit, was los war. Ich
entrollte den linken Ärmel meines T-Shirts und zog eine Lucky Strike heraus,
steckte sie hinter mein Ohr und sagte über die Gegensprechfunktion: ‚Komm
schon, Leute, fertig oder was?'"
Viele Grüße und bis bald (leider muss ich jetzt arbeiten....)
Christian
Der Ausschnitt ist recht kurz, ja.
Habe das Ding länger auf meinem ollen Tonband. Muss ich raussuchen. So ein Schild nehme ich einfach zur Probe mit, mal sehen ob ich lebend aus der Bude herauskomme.
Ich mag es, wenn Backbeats kurz auf der 4 richtig "aufblitzen". So wie hier:
oder auch hier:
Auch schön wie der Wechsel zum Ride den Drive behält, finde ich. Ist eigentlich sehr jazzig gespielt.
Viele interessante Gedanken. Dank dafür.
Wie "intellektuell" sind denn die Bandmitglieder unterwegs?
Hm... also ehrlich gesagt.... ich glaube da wo die herkommen, sind deren Großmütter fieser als Al Capone.
Die spielen die frühen R&B Sachen für meinen Geschmack viel zu schnell und immer mit Volldampf. Dann swingt es irgendwann nicht mehr. Das ist das Schlimmste, finde ich. Live waren die Herren alle recht erfolgreich damit.
Ich versuche gerne in der AAB-Form den B-Teil etwas anders im Klang gestalten. Das muss eben auch zum Song passen, den Drive nicht zerstören und damit nicht wie eine Bremse wirken. Ist mir klar. Danke für die Hinweise.
Was das Zeitgefühl für den Puls angeht; vielleicht kennt Ihr das auch: Man geht zum Mittagessen und spielt mit der Band danach den selben Song. Und plötzlich ist er deutlich langsamer und dennoch fällt es niemanden in der Band sonderlich auf.
@Seelane : Danke auch für den Daumen.
Viele Grüße
Christian
Sehr pragmatische Ansicht.
Daneben schon ein, wie ich meine, nicht uninteressantes und individuelles Phänomen.
Dann habe ich jetzt ein Beispiel dafür, wie sich Orchestrierung und Handsätze auf das individuelle Spielgefühl auswirken und damit das Microtiming beeinflussen können.
Am Ende schön, wenn ich es bewusst einsetzen könnte.
Hier jetzt der monierte Wechsel von der Snare (+ Woodblock) auf das Ride Becken (hat Nieten, ist groß und dünn) in einem Shuffle Groove als Hörbeispiel.
Shuffle-Swing-Wechsel-auf-Ride-Becken.mp3
Bin gespannt auf Eure Meinungen. Auf ihn mit Gebrüll!
Viele Grüße
Christian
Das Thema wurde für mich auch wieder aktuell, weil ich mich mit Bill Haley und seiner Band beschäftigte.
In den Videos der Auftritte ist in einigen Songs zu sehen und zu hören , dass beim Wechsel auf das Ride Becken das Swing Pattern „double Hand“ (also gleichzeitig auf der Snare und dem Ride Becken) gespielt wird. Es entsteht kein Sound-Loch oder Energieabfall, aber eine neue Klangfarbe.
Ich habe beim Wechsel bisher auf der Snare nur die Backbeats gespielt. Das ist wohl, wie hier schon für mich verständlich erklärt, die Ursache für die gefühlte „Lahmheit“.
Es funktioniert jetzt auch mit dem dirketen Anschluss an das Uher Report Tonbandgerät dank der Hilfe eines sehr freundlichen Tonband-Fans:
"...die XLR-Weibchen wie üblich verlötet: 1 = Masse/Schirm, 2 = hot, 3 = cold. Am DIN-Ende musste ich dann nur den kalten Draht mit dem Schirm zusammen an Pin 2 löten und den heißen an Pin 3."
Ich bedanke mich für die Ratschläge. Für die Umsetzung brauchte ich dann doch noch praktische Hilfe.
Auf Twitter gibt es einen interessanten Account nur über ausgemusterte - meist völlig schrottige - Drumsets:
"A celebration of drum kits for sale set up by non-drummers or the damn lazy or odd. Revelling in the mental attempt to play these monstrosities. Send your pics."
https://twitter.com/mangledtubs
Fazinierend, wie so mache Trommeln und Becken an ungeeigneten Orten abgelagert und vergessen wurden.
Same! Ich fürchte, dass man die Sticks nicht retten kann. Bei kleineren Absplitterungen an den Köpfen kann etwas Sandpapier an einem „Drehmel“ die Lebensdauer erhöhen.
Genau das habe ich mir heute überlegt! trommla Ich werde das am Wochenende mal zur Probe aufnehmen.
Ja, rhythm memory , interessant, dass es die Erfahrung gibt. Bei mir waren es zwei Rock-'n'-Roll Bands, die den Wechsel auf das Ride zur Abgrenzung eine A-Teils von einem B-Teil nicht ertragen konnten. Nun muss ich dazu sagen, dass diese Bands die ganzen guten Klassiker auch nach meinem Empfinden im viel zu schellen Tempo "rutergebraten" haben und die ganze Zeit mit Volldampf spielten. Ein "scharfer" Klang der Snare spielt bei Adrenalinausschüttungen wohl auch eine Rolle.