Beiträge von stompology

    Hallo Fenekin,


    dass mit der Familie, die künstlerische Aktivitäten ablehnt oder sogar bekämpft, kenne ich auch. „Brotlose Kunst!; Gammler“ usw. Das ging und geht sicher einigen so. Macht es natürlich nicht besser.


    Einer von den sehr bekannten Musikern ist wahrscheinlich JJ Cale. Er hat diesen tollen Song „Mama Don‘t“ geschrieben. In der Life-Version ist ein schönes Schlagzeugsolo zu hören. Immer wenn ich den Song höre, denke ich „Ja! Hau rein!“ und muss lachen.


    Yeah, Mama don't allow no drumming going on
    Yeah, Mama don't allow no drumming going on
    I don't care what mama don't allow
    Gonna play my drums anyhow
    Mama don't allow no drumming going on


    Viele Grüße

    Christian

    Berufskrankheit. Bitte um Nachsicht: Muss noch mal nachlegen zum Stand der Erkenntnis.


    Belehrung in der Diskussion durch einen Medienrechtler im „Juristen Darknet“ LinkedIn:


    „Postmortaler Schutz der Stimme wurde von der Rechtsprechung angenommen (BGH zu Marlene Dietrich, OLG HH zu Heinz Erhardt) - ist in der Literatur aber selten erwähnt.“


    Tja, dann man auf in die Rechtsstreitigkeiten, die die KI-Diensteanbieter für Musik zum „Singen wie Elvis“ und weiterer Künstler und Künstlerinnen demnächst überschütten werden.


    Viele Grüße

    Christian

    Leidenschaft schafft auch das Leiden. Aber jenseits dieses Wortspiels kann ich Deine Frage für meinen Fall der vermuteten Entstehung der Leidenschaft zum Trommeln nur mit der Preisgabe sehr privater Umstände beschrieben. Das mache ich jetzt ohne zu sehr in das Detail zu gehen.


    Als meine Mutter mit mir 1955 schwanger war, waren ihre Lebensumstände nicht gut. Sie war unglücklich.

    Da gab es aber Musik die man als Swing bezeichnete und meine Mutter tanzte zu Glenn Miller und anderen Big Bands. Das gab Adrenalin. Auch dem werden Baby. Beide fühlten sich gut. Biochemie? Vorgeburtliche Prägung? Wer weiß. Die Trommeln der Big Bands wurden zur DNA. Ohne dass ich je deren Drive und Perfektion erreicht habe. Aber immer noch danach strebe. Eine Leidenschaft.


    Übrigens hatte ich sonst wirklich nichts mit meiner Mutter und Familie gemeinsam. Nichts! Wirklich nichts mit dem was ich meine zu sein.

    Nur das Adrenalin, wenn eine Big Band der Swing Ära losgeht hat.


    Christian

    Oh Ha! Die Dinger mit der Bezeichnung Fairchild gibt es ja sogar als aktuelle Geräte für rund 30.000 Euro!!!! Habe ich gerade „gegoogelt“. Das ist wirklich ein heftiger Preis.


    Dann bleibe ich mal lieber bei dem Gerödel der Heimtonbandgeräte und halbprofessionellen Geräte von Telefunken.


    Das nächste Projekt ist ein historisches Echogerät „Klemt“ oder „Dynacord“ zu erwerben und von einem Fachmann für Röhrentechnik überholen zu lassen. Mit Glück bekommt man so ein gut erhaltenes Gerät für 300 Euro. Danach geht es dann natürlich erst richtig los mit den Kosten der Instandsetzung der Elektronik.


    Wenn es klappt, habe ich bis auf ein Mischpult aus den 50er/frühen 60er alles für ein kleines Röhren-Homerecording-Studio zusammen. Vielleicht komme ich dann auch endlich wieder zu Musikmachen. :)


    Viele Grüße

    Christian

    Darüber bin ich auch erstaunt und beeindruckt nach dem ich die Dokumentation wiedergefunden habe. Grundig, Telefunken und die vielen weiteren Unternehmen der frühen „Unterhaltungselektronik“ waren wahnsinnig stolz auf ihre Produktionen. Es war nicht nur Marketing, glaube ich.


    In den 70er Jahren änderte sich das. Telefunken Tonbandgeräte waren nur noch ein Schatten der vorangegangenen Modelle für Amateure. Die Produktion hatte zuvor von der Profi-Sparte profitiert. Gusseisen und solide verlötete Bauelemente. Nun wurde alles ausgelagert in spezielle Werke und auf „günstig“ gebaut.


    Eigentlich konnte nur Revox den Wandel des Marktes in den 70er Jahren mit Qualität überleben. Der Unterschied zwischen den frühen Revox Röhren-Kisten (zB dem G36) zu den späteren Transistorgeräten ist allerdings auch deutlich in der Verarbeitung zu sehen, finde ich.


    Interessant sind die Röhren-Geräte der DDR übrigens. Inzwischen verschmähte Schätze der Röhren-Tontechnik. Man bekommt diese Geräte für wenig Geld. Werden sie Instand gesetzt, hat man Rundfunk-Studio-Norm der 60er Jahre.


    Aber wer will das haben?


    Herzliche Grüße

    Christian

    Aufsatz gefunden und hier nachgetragen:


    https://stompology.files.wordpress.com/2024/04/neu-grundig-technische-informationen-1963-aussteuerungs-automatik.pdf


    Sehr umfangreiche technische Informationen zur Konstruktion von Aussteuerungsautomatiken bei Röhren-Tonbandgeräten. Mit einer einfachen Aussteuerungsautomatik eines Diktiergerätes hatte sogar das günstigste Röhren-Heimtonbandgerät von Grundig (das TK 19 Automatik) wohl nur wenige Gemeinsamkeiten.

    Viele Grüße, bis bald


    Christian

    Wie gut oder schlecht das Gerät für Musikaufnahmen funktioniert muss sich noch genauer zeigen.


    Es gibt von Grundig ein Gerät mit der Bezeichnung TK 19 L (Röhrengerät) und zur Automatik dieses Gerätes gab es auch einen ausführlichen Artikel in einer Fachzeitschrift. Mit Messungen und allen Schikanen. Das sah recht gut aus. Leider kann ich den Artikel nicht wiederfinden.


    Die ausgesprochen schlechte Erfahrung habe ich mit einem professionellen Reportergerät auf Transistorbasis, einem "Uher Report" https://bandmaschinenseite.de/uher-report-4000/ gemacht. Hier war die Automatik deutlich hörbar "am arbeiten". Bei den Röhrengeräten, die ich bisher hatte, klang es deutlich anders und sogar recht gut.


    Wie auch immer: Weitere Tests mache ich auf jeden Fall und werde berichten.


    Viele Grüße

    Christian

    Hallo Beeble,


    möglicherweise irre ich mich in der Begriffserklärung "Kompressor" und so stimmt der Vergleich nicht zur "Aussteuerungsautomatik". Dieser unterstelle ich in dem Artikel, dass sie vom Prinzip wie ein sehr einfacher Kompressor funktioniert.


    "Ein Kompressor ist eine Regeleinheit, die nach bestimmten Vorgaben, die man am Gerät einstellen kann, die Dynamik eingrenzt. Vereinfacht kann man sich das als einen automatischen Fader vorstellen, der mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit das Signal ab einer gewissen Lautstärke zurückregelt, und, sobald das Signal wieder unter diesen Schwellenwert fällt, genau so schnell wieder voll aufmacht."

    Eisner, Uli; Mixing Workshop, 2. Auflage 1998, Seite 144; PPV Presse Project Verlags GmbH, Bergkirchen


    Ich gehe bei dem beschriebenen "Selbstbau" davon aus, dass die Regeleinheit "automatische Aussteuerung" des Tonbandgerätes Telefunken Magnetophon Automatik II nach dem oben zitierten Prinzip funktioniert. Den Schwellenwert kann man bei der Konstruktion des Automatik II im inneren des Gerätegehäuses mit einem "Trimmer" manuell (kleiner Schraubenzieher erforderlich) einstellen.


    Messungen hierzu und weitere Versuche zur Einstellung des Trimmers abweichend von der Werkeinstellung hat es jedoch nicht gegeben. So gesehen ist mein Artikel mehr eine Behauptung als eine belegbare Sachinformation.


    Dank für das Lesen und Deine kritischen Anmerkungen. Eine Begriffserklärung "Kompressoer" habe ich in den Artikel aufgenommen.


    Viele Grüße

    Christian

    Mein Traum war es bisher das kleine "Stompology" Homerecording-Studio um einen "echten" Röhrenkompressor zu bereichern.


    Neugierig wurde ich, als ich vor längerer Zeit einemal mit der Aufnahmeautomatik eines Transistor-Tonbandgerätes aufgenommen hatte. Es war eines dieser Mini-Geräte von Uher; ich meine es war ein Uher Report. Die Schlagzeugaufnahme klang so, als hätte man einen Tonstudiokompressor falsch eingestellt.


    Das freute mich. Denn so hatte ich die Idee mit einer passend gemachten Automatik aufzunehmen und damit eine manchmal erwünschte "sanfte" Begrenzung des Dynamikbereiches zu erzeugen. Und wie würde das erst klingen und funktionieren, wenn man das mit einer Automatik eines Röhrentonbandgerätes anstellen könnte?


    Ohne die Hilfe eines sehr erfahrenen Technikers wäre es nicht gegangen. Jetzt hatte ich diese Hilfe und ich hoffe, ich habe die technischen Erklärungen (von denen ich nicht die Bohne kapiere) richtig in meinem Artikel wiedergegeben.


    Hier ist der Bericht:


    Modifikation eines Tonbandgerätes zum Röhrenkompressor – Ein Experiment
    „Das Schlimmste was Du tun kannst, ist die Nutzung der Aussteuerungsautomatik!“ So hieß es, als die Tonbandgeräte der frühen 70er Jahre zum Mitschnitt der…
    stompology.org


    Viele Grüße aus Kiel


    Christian

    Es gibt einen interessante Parallele zum Bestand des allgemeinen Persönlichkeitsrechtsrecht über den Tod hinaus in einer sehr frühen spezialgesetzlichen Ausprägung entstanden nach dem Tode von Bismarck und dem damals neuen Phänomen der Reporter-Fotografie.


    Ich meine das Kunstuhrherberrechtsgestz (KUG). Es sieht ausdrücklich diesen „postmortalen“ Schutz der Würde und Ehre auch des Verstorbenen vor. Umfasst ist auch die Störung durch Doppelgänger-Fotos.


    In sofern hatte der Autor des Artikels, den Du verlinkt hast, auch eine gute Überschrift gewählt.

    Es drängt sich zum „Recht am eigenen Abbild“ nach KUG mit der neuen massenhaften Reproduktion der Stimme als etwas höchstpersönliches auch ein „Recht an der eigenen Stimme“ auf.


    Dein Verweis auf den Mephisto-Fall zeigt auch die Grenzen des Kreises der Klagebefugten. Ich meine, dass die Problematik auch im Fall der Kohl-Tagebücher aufgetaucht ist. Wirklich ein Interessantes Thema.

    Es gehört wohl nicht in dieses Forum in dem Umfang und den Details.


    Aber es freut mich, dass es zum Thema „Musik und KI“ einen Austausch gab/gibt.

    Hallo Seelanne, der Beitrag ist wirklich erhellend.


    Bleibt noch die Frage nach der Bewertung des „untergeschobenen“ Songs in das Gesamtwerk eines verstorbenen Künstlers.


    Über den Datenschutz nicht zu lösen. Betroffener verstorben. UrhG / Leistungsschutzrecht geht auch nicht, wenn nicht der Teil eines Songs des Verstorbenen „geklaut“ wurde.


    Um beim Beispiel mit Johnny Cash zu bleiben: nach deutschen Recht könnte eigentlich nur die Tochter etwas gegen die mittels KI erstellten Verbreitungen unternehmen.


    Vielleicht wird es ja in Zukunft zahlreiche Prozesse zu den Fällen der Nutzung der KI-Imitate der Stimme Prominenter zu geben. Nicht nur aus der Geltendmachung des postmortalen Persönlichkeitsrechts. Sondern um die Frage, wem die mit Imitaten erzielten Einnahmen zustehen.


    Verrückte Welt!

    Verbote wären wohl der falsche Weg. Das Mindeste wäre aber eine Kennzeichnungspflicht, meine ich. Dann wäre klar für Verbraucher, dass z.B. ein Song nicht von Johnny Cash gesungen wurde. Und damit wäre auch das „echte“ Werk nicht durch Täuschung beschädigt Diese Pflicht wird dann wohl mit der EU Richtlinie zur AI kommen.


    Müsste ich mal nachlesen, wie weit diese reicht und welche Produkte einbezogen sind.

    Danke orinocco für die Ermutigung! Das freut mich sehr. Wenn ich über Ostern die inzwischen eingetroffene Grundig-Hallbaueinheit aus dem Jahre 1966 vom Rost befreie, denke ich an deine Worte.


    Hi Jörn! Johnny Cash sings "Barbie Girl"? Was ist eigentlich mit den postmortalen Persönlichkeitsrechten der so verewigten Künstler und Künstlerinnen? Geht das digitale Simulieren denn grenzenlos unter dem Recht auf Kunst- und Satirefreiheit? Wenn dann noch Geld damit verdient wird, wird es noch seltsamer.


    Liebe Grüße

    Christian

    Dank für das Lesen und deine Gedanken.


    Für mich ist das kein Weg. Bin ja gerade am „Abspecken“ und möglichst Computer allein zur Digitalisierung eines „handgemachten“ Produktes zu nutzen.


    Fast bin ich bei der Verbreitung von KI in Musikproduktionen geneigt das „Recording Manifest Lofi Dogma“ sympathisch zu finden.


    Rund um KI Anwendungen in der Kunst (!) bestehen interessante Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln. Am Ende landet man wahrscheinlich bei dem Versuch einer philosophischen Orientierung.


    Verstehe ich Kunst im Sinne von „Botschaft“ ist es eigentlich völlig unbedeutend wie diese Botschaft entsteht.


    Es bleibt ein Unwohlsein. Vermutlich aus meiner verletzten Eitelkeit, dass jedermann mit dem Computer ein hörbares Produkt erstellen kann. 😀

    Erstaunlich mit welcher Begeisterung in einem Forum für Musikproduktionen ein neuer KI-Dienstleister zur Herstellung von Gesang jeder Art und Richtung gefeiert wird.


    Ich konnte nicht anders:



    Die neue Glückseligkeit – Künstliche Intelligenz und Gesang per Mausklick
    Was waren meine Freunde und ich doch für bemitleidenswerte Idioten. Jedenfalls gemessen an den bahnbrechenden Innovationen der Musikproduktion und ihrer…
    stompology.org


    Viele Grüße


    Christian

    Das war es nun. Hat länger gedauert, als ich dachte. Und ich habe gemerkt, dass es schwer für mich zu spielen ist und fand die Beispiel-Audios nicht gut genug. Obwohl die Figuren doch recht übersichtlich sind. Hier ist der letzte Teil meines Versuchs einem traditionellen Spielmannszug eine Anleitung zu Swingen im Stil der New Orleans Brassbands zu geben.


    Wie ein Spielmannszug das Swingen lernen kann – Teil 3 - Die Snare Drum und das Zusammenspiel mit den Becken und der Basstrommel


    Swingender Spielmannszug – Teil 3 New Orleans Brassband Snare Drum
    Die dritte und letzte Folge zum swingenden Spielmannszug befasst sich mit der Spielweise der Snare Drum. In den vorangegangenen Folgen 1 und 2 war zu erfahren,…
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