Lexikon75: Eine gute Frage, leider eine, an der sich auch mal wieder die Experten reiben.
Ich interpretiere das Swing Pattern auch in langsamen Tempi triolisch, also auf Achteltriolenbasis, als 16tel, 16tel-Triole oder gar 32tel klingt es für mein Empfinden zu zickig und nicht rund. Auch wenn es in Richtung Uptempo geht, was für mich frühestens ab 260bpm beginnt, eher ab 300bpm aufwärts, sind die Achteltriolen weiterhin die Grundlage meine Phrasierung. Erst wenn es noch schneller wird, also sagen wir mal 350bpm, werden es mehr die geraden Achtelnoten, ich denke dennoch eher triolisch.
Aber wie gesagt, auch hier fragst Du 100 Drummer und jeder hat seine Meinung dazu. Für Jazzeinsteiger würde ich immer die Achteltriolen als Ausgangsbasis nehmen, wenn man sich dann immer mehr mit der Materie beschäftigt, dann kann man natürlich tiefer in die Materie der Phrasierungen einsteigen, aber am Anfang ist das doch etwas überfordernd.
Wenn man soweit ist, dann sollte man unbedingt die Großen des Jazz auschecken und schauen, wie die ihre Phrasierungen gestaltet haben. Da rede ich nicht nur von den Drummern, sondern auch von allen anderen Jazzgrößen, wie beispielsweise Miles Davis, John Coltrane, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Taylor Hawkins, etc. Das ist schon sehr spannend.
Mel Lewis sagte mal in einem Interview, dass die Phrasierung in ener Big Band eher auf der geraden Achtelnote läge als auf der Achteltriole. Da spielt bestimmt auch die Größe der Band eine Rolle, ein Trio interpretiert anders als eine Big Band.
Du siehst schon, das ist ein großes Feld.