Beiträge von ohne titel

    Ich meinte damit nicht, dass mir das egal ist. Nur wenn ich 5 Minuten Zeit für einen Soundcheck habe und der Kollege vom Haus muss mich nach 10 Minuten darauf hinweisen, dass es jetzt Zeit für Kanal 5 wäre (1: Kick In, 2: Kick Out, 3: Subkick, 4: Kick Trigger), dann stimmt was nicht. Auch mir macht es Spaß, Kanal 1 so richtig geil zu machen. Mit modernen PAs geht das gewöhnlich ja auch ziemlich gut.

    Und auch ich muss mich manchmal ziemlich disziplinieren, diese geile, fette, schmatzende, druckvolle Kick jetzt einfach wieder 10dB leiser zu machen, weil die Musik es erfordert.

    Für Jazz setze ich öfter mal x/y Anordnungen ein. Für die große Menge der Rock/Pop Shows funktioniert das nicht so gut:

    - Mikrostativ vor dem Trommler sieht doof aus; Mikrostativ hinter dem Trommler scheitert regelmäßig an Riser-zu-Ende oder Bühne-zu-Ende. Auch bleibt ein Standardstativ mit komplett zur Seite aufgefahrenem Galgen und Stereoschiene nur mehr mit Sandsack stehen.

    Der andere Hinderungsgrund ist, dass von dieser Position aus vielleicht eine Abbildung des gesamten Sets inklusive Kesseln gelingt. Die Overheads auf Rock’n’Roll Bühnen werden aber oft als getarnte Close Mics insbesondere für das Ride verstanden.

    Bei klassischer Overhead Aufstellung drehe ich die schon hart auseinander. Die beiden Mikrofone nehmen da ja mehr oder weniger beide alles auf, der von dir befürchtete Effekt kommt also weniger zum tragen. Dafür fängt man sich massive Kammfilter ein, wenn man die Mono zusammenmischt. Das was du vorhast, wird in Tourproduktionen oft so gemacht, funktioniert gut und da kann und sollte man das natürlich auch Mono machen. Oft wird da dann auch jedes Becken einzeln mikrofoniert. Ich persönlich mag es überhaupt nicht, wenn ich die Hihat nicht einzeln habe, die ist je nach Genre oft wichtig für das Funktionieren der Musik und wird auch oft auf dem Monitor gebraucht. Und ich mag mich nicht entscheiden müssen zwischen „Hihat zu leise“ und „23 Crashes und etliche Splashes zu laut“.

    Ich sehe da zwei Gründe:

    - Wir Tonleute sind ja schon ein bisschen einfach gestrickt. Die Kanalnummerierung ist also so wie sie immer schon war. Und dann fangen wir halt bei der 1 an…

    - Im kleineren Bereich, also da, wo es keinen Systemtechniker gibt, die PA ausreichend dimensioniert sein könnte, aber nicht muss, der letzte Stecker erst zum Soundcheck eingesteckt wird und ich noch keine Chance hatte, das PA zu Leveln:

    Wenn Lead Vocals, Kick und Snare pegelmäßig funktionieren, funktioniert der Rest auch. Das Lead Vocal Mic teste ich vorab höchstpersönlich. Das kann ich gleich überall auf dem Monitor und im Saal hörbar machen und die Ausspielwege grob EQen. Und dann eben Kick und Snare. Wenn das durchs System passt, ohne dass der Rauch aufsteigt, kann die Show stattfinden…

    - Was ich dagegen ärgerlich finde: Kollegen, die sich länger als 30 Sekunden mit der Kick aufhalten. Ich bin in 30 Jahren noch NIE dafür gebucht oder bezahlt und auch nur selten dafür gelobt worden, dass die Kick geil klingt. Den 99% des Publikums, die weder Trommler noch Tonmann sind, ist es nämlich komplett egal, wie die klingt. Also so richtig egal.

    „Genie ist 99 Prozent Transpiration und ein Prozent Inspiration“

    Dieses Thomas Alva Edison zugeschriebene Zitat stammt aus einer Zeit lange bevor an künstliche Intelligenz überhaupt nur zu denken war.

    Vermutlich können wir uns relativ schnell darauf einigen, dass das eine Prozent Genius nur schwer zu substituieren ist. Ich unterstelle, dass von den verbleibenden 99% ein großer Teil problemlos durch KI zu ersetzen ist, aber nicht alles.

    Neben dem 1% künstlerischem Schöpfungsakt ist nicht nur die Fleißarbeit, das Ausarbeiten, Notieren, Produzieren entscheidend dafür, ob am Ende ein eigenständiges Kunstwerk steht oder nette Dekoration, sondern auch das Probieren, das Scheitern, die Sackgassen und die individuellen Strategien des Kunstschaffenden, da wieder herauszufinden, egal ob in der bildenden oder darstellenden Kunst oder in der Musik.

    Natürlich kann auch ein künstliches System so etwas ähnliches darstellen, kann den Zufall spielen lassen und dann sortieren, eine Art musikalische Mutationszüchtung durchführen. Eins ist das Ergebnis jedoch nicht: Auratisch.


    Und etwas anderes stimmt mich skeptisch: Hat man viel mit Künstlern zu tun, stellt man gewisse Häufungen fest an Verhalten, das man eigentlich nicht gerne hinnimmt von seinem Gegenüber. Unter denen, die große Kunst machen, haben überdurchschnittlich viele auch einen großen Knall. Ja, es gibt auch die sozialkompetenten, umgänglichen großen Künstler. Die Regel ist das aber nicht. Der Star des Abends schaut jedem Rock hinterher? Geschenkt. Der Künstler behandelt seine Entourage und alle anderen herablassend? Das kann er sich leisten. Der große Meister rastet je nach Tagesform krass aus, feuert Mitarbeiter im Minutentakt und schreit herum? Das gehört halt dazu.

    Müsste man der KI also erst einmal angewöhnen, ein Arschloch zu sein? Oder sollten wir genau das sein lassen?


    Möglicherweise gibt es auch ein ganz grundsätzliches Problem: KI - Modelle funktionieren, weil sie das Wahrscheinliche, das Erwartbare, das Sinnvolle tun. Künstler funktionieren, weil sie das Unwahrscheinliche, das Unerwartete, das Sinnlose tun.

    trocken, holzig und warm

    Eigentlich scheint das BA19a ein bisschen die Standardempfehlung zu werden im preiswerten Bereich; Deine Wünsche lassen mich vermuten, dass eine Grenzfläche möglicherweise nicht ganz das ist, was du dir vorstellst. Ein dynamisches Mikro auf Stativ lässt sich möglicherweise eher in Positionen bringen, die dir entgegenkommen. Das Beta52 würde ich empfehlen, wenn irgendwo in deiner Aufzählung "fett" vorkäme. Ohne Budgetlimit würde ich wohl zuerst ein Beyerdynamic M88 ausprobieren an deiner Stelle, im Preisrahmen schlage ich ein Audio Technica pro25 oder pro25ax vor.

    Ich kenne jetzt weder die Geschmacksrichtung deiner Musik noch deinen Raum, aber so pauschal ist das nicht zu sagen.

    Für akustische Gangarten, Jazz, Folk, Akustik Pop kann man, wenn man ein bisschen mit der Position eines Stereosets im Raum experimentiert, durchaus auch die Bassdrum angemessen einfangen. Für Musik, in der die gewohnt fette, nah mikrofonierte Kick eine zentrale Rolle spielt, geht das schlecht. Solltest du also Metaltechnohiphop machen, musst du eher mit der zweiten Variante vorlieb nehmen. Mono hinterlässt halt schon immer ein komisches Gefühl auf dem Gaumen beim Verzehr. Wobei: Mittlerweile hört man ja sowas über die Lautsprecher vom Mobiltelefon an,dann passt das wieder…

    Je nach Soundideal gibt es auch noch jede Menge Alternativen zum Beta 52.

    Das Ganze ist sicher auch dem geschuldet, dass das Schlagzeug auch immer mehr als Solo-Instrument begriffen wird, welches nunmal auch "Töne" und Melodien hervorbringen soll. Das sind wohl nur bedingt dieselben Anforderungen, die in einem Band-Kontext gelten.

    Vielleicht solltest du auf Edith hören, ich finde das ein spannendes Thema. Die Gear Welten, die sich hier im Forum und auf YouTube etc. auftun, unterscheiden sich doch erheblich von dem, was mir auf der Straße begegnet.

    Da kommt mir vors Mikrofon:

    - DW Collectors

    - Yamaha Recording

    - Gretsch Renown

    - das verbrauchte Hausset von Club, da kommt es aber wirklich nicht mehr auf die Marke an. Hauptsache keine Löcher in den Fellen

    An Becken hängt da ein paar mal im Jahr 2002, ansonsten Zildjian K, Zildjian K und manchmal auch Zildjian K oder Zildjian K…

    Bassdrums über 20“ eigentlich nur, wenn es ein Rental Set ist. Mehr als zwei Toms auch selten.

    Mal begrenzt auf das höherpreisige Sortiment: Diese unglaubliche Vielfalt an Trommeln, Becken und Drumherum braucht man offensichtlich nicht für zweckdienliches Trommeln in der zweiten Reihe hinter dem Sänger. Aber anscheinend sehr dringend auf YouTube. Wenn früher ein Schlagzeuger abseits einer Band gespielt hat, war er entweder zu schlecht oder zu gut für eine Band, hatte aus beruflichen oder familiären Gründen keine Zeit für eine Band oder hatte kürzlich einen Bandscheibenvorfall. Und er hatte die Garantie, nicht gesehen, nicht bewundert und nicht bemerkt zu werden. Das ist jetzt anders, und es treibt teilweise seltsame Blüten technisch und handwerklich perfekter, aber musikalisch völlig sinnloser Retortentrommler. Aber vielleicht bin ich da halt altmodisch…

    Das Problem an den kleinen Klimaanlagen ist, dass der Wirkungsgrad sich zu kalten Außentemperaturen hin wieder dem eines Heizlüfters annähert. Als Frostschutz daher auch nicht wesentlich effizienter. Und ja, 600,- in drei Wochen sind machbar… Man kann das drehen und wenden wie man will, elektrisch Heizen ist teuer. Wenn es keinen anderen Energieträger gibt, würde ich auf die dauerhafte Temperierung verzichten und lieber vor der Probe mit aller Leistung, die das Stromnetz hergibt, aufheizen. LTE Router funktionieren Prima, ggf. tut es aber auch ein altes Telefon.

    Behaglichkeit ist aus. Die Wände sind kalt und werden auch nicht warm so schnell. Damit muss man sich abfinden. Entweder Elektroheizung, idealerweise mehrere Infrarotheizungen, die sich per Zigbee Schaltsteckdosen und Temperatursensor auch wunderbar aus der Ferne steuern, überwachen und automatisieren lassen, oder eine wirklich starke Heilquelle, sprich: einen Holzofen >8kW, den man eine Stunde vor der Probe anheizt.

    Entschuldigung, so war das nicht gemeint. Natürlich kann kein Security etwas dafür, wenn er unsinnige Anweisungen erhält. Und natürlich diskutiere ich mit Securities nur, weil sich die Veranstalter oft genug dahinter verstecken und ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben.

    Was ich sagen will: Auch auf einem Stadtfest kann man Künstler ordentlich behandeln. Dazu gehört ein funktionsfähiger Backstage Bereich samt Zufahrt. Wo das nicht möglich ist, ein reservierter Parkplatz samt einem freundlichen Empfang und Leuten mit Elektrovehikel/Stapler/Rollbrettern, die die Backline zur Bühne bringen.

    Ich erlebe immer wieder, dass das möglich ist, auch auf dem Stadtfest. Dass sich jemand ernsthaft dafür entschuldigt, dass der Kaffee aus der Senseo Maschine ist und das Käsebrot nicht Bio.

    Ich erlebe aber auch: “Ich zahle euer 6-Mann-Band 400 Euro, dafür kann ich erwarten, dass ihr euren Kram irgendwie zur Bühne bringt, euer Wasser selber dabei habt und auch noch die Pausenmusik regelt.

    Je länger ich in dieser Branche unterwegs bin, desto entschiedener fordere ich ordentliche Arbeitsbedingungen ein, das gilt auch für Ladewege.

    Natürlich gehe ich mit allen, die mir Respekt entgegenbringen, respektvoll um. Aber ich mache nicht mehr jeden Blödsinn mit. Der Müllmann springt auch nicht über den Gartenzaun, um an meine Mülltonne zu kommen. Der fährt dann halt wieder.

    Ich denke da an die Stadtfeste: Dort darf man mit dem Auto oft nicht mehr an die Bühne ranfahren.

    Glaub mir, ich darf da ranfahren. Gib mir die Kohle, die der Trolly kostet und ich mache für dich ein Seminar “rustikale Rhetorik für Musiker und der Umgang mit tätowierten Hindernissen nach Paragraf 34a Gewerbeordnung”. Dann darfst du auch zur Bühne fahren…

    Irgendwie bezeichnend: Die Neuheiten des Jahres 2024 sind Nachempfindungen von Kram aus einer Zeit, als die heute 80 jährigen als langjährige Hippies durch die Pampa sprangen. Vielleicht hat die Produktkategorie “Drumset” langsam den Status “ausentwickelt” erreicht. Vielleicht sollte man sich langsam weniger auf das Gear und mehr auf die Musik, die man damit machen kann, verlegen. Da hat es auch mehr Entwicklung gegeben in den letzten 50 Jahren…

    einer homöopathischen Potenz von mindestens D12 oder D13

    Vorsicht! Ganz gefährliches Terrain! Das Zeug wird ja durch verdünnen mit Trommlerschweiß und zehnmaliges Schlagschütteln weiter potenziert. Bei grob zehn Schlägen pro Stick und Takt wird also ungefähr nach einem Takt die nächste Potenzierungsstufe erreicht. Dadurch wird der Anwender derartig schnell, dass er sich bereits nach wenigen Takten selbst überholt.

    mittlerweile sind die Kinder groß

    Das Kriterium hier dürfte sein: “Die Kinder haben einen Führerschein und einen Hundefänger”. Hier steht mittlerweile eine ausgewachsene Rock’n’Roll Hölle mit “großem” Set, Bass & Amp, E-Gitarre & Amp, div. Akustikgitarren, Klavier, Schweineorgel & Leslie, Congas, Djembe, Darabuka, etc. pp. Aber die können ja nicht immer mit Papas Kastenanhänger Freunde besuchen fahren…


    Ich werde mich dann mal auf die Suche nach einem kaputten Ride machen, aus dem ich noch ein 14” rausschneiden kann. Wenn jemand etwas rumliegen hat, gerne her damit!

    Weitere Tipps? Wie verhält es sich eigentlich mit abgedrehten, ehemals größeren Becken? Ist es erfolgversprechend, sich ein kaputtes Ride zu suchen und auf 14” abzudrehen? Die Crashs, die ich probiert habe, waren gefühlt alle zu leicht.

    Guten Abend in die Runde,

    der Basteltrieb hat mich mal wieder gepackt und ich habe für den ultramobilen Einsatz für die Kids, aber durchaus auch für den „echten“ Gebrauch ein Mini Kit aus einer übrigen 14x5“ Snare als Kick, einigen Rototoms, davon eine als Snare umgebaut und etwas sehr leichter Hardware gebastelt. Das ganze funktioniert und klingt erstaunlich gut, jedenfalls besser, als ich das erwartet hatte. Problematisch ist das Ride. Ich habe ein paar Crashes und Hihat ms ausprobiert, so richtig gut ist das aber alles nicht, das erträglichste war noch ein Masterworks Hihat Bottom, aber funktioniert auch nicht gut.

    Also: es wird ein preiswertes Becken mit max. 14“ gesucht, das sich brauchbar als Ride mißbrauchen lässt…