Da sind ja wirklich ein paar haarsträubende Geschichten dabei. Traurig.
Mir ist zum Glück bislang nichts weggekommen, wobei ich auch immer recht gut auf meine Sachen aufpasse und beispielsweise mein Auto immer abschließe, wenn ich wieder zur Bühne gehe, um Sachen zu holen oder hinzubringen. Trotzdem hat man ja gerade als Schlagzeuger kaum die Möglichkeit immer alles selber im Auge zu behalten.
Wenn ich hier von gestohlenen Gitarren, Toms oder ganzen PAs lese, dann ist das für mich schon organisiertes Verbrechen. Das ist wirklich tragisch, aber diese Leute sind wenigstens so "ehrlich" und gestehen sich ein, dass sie kriminell handeln.
Was mich aber viel mehr aufregt, ist der Diebstahl von Kleinigkeiten. Sowas wird immer gerne verharmlost und sich selber dann mit irgendwelchen Ausreden und Begründungen in die Tasche gelogen. Aber dann aufregen, wenn einem selber mal was wegkommt. Es ist einfach eine absolute Respektlosigkeit dem anderen gegenüber. Das gilt auch für Beckenfilze. Warum kann man sich die nicht für einen Euro kaufen, anstatt wissentlich und vollkommen absichtlich den Kollegen zu schädigen. Schädigen? Ist doch nur ein Euro. Und den hast du nicht, um dir selber Filz zu kaufen?
Kaputte Sachen nicht zu erstetzen ist für mich übrigens die selbe Baustelle.
Aber das hat nichts damit zu tun, ob man Musiker ist, oder nicht. Genau so traurig finde ich es, wenn man seinen eigenen Arbeitgeber bestiehlt und sich beispielsweise 50 Kugelschreiber mit nach Hause holt, weil er die ja zum Arbeiten kostenlos zur Verfügung stellt. Eine kleine Geschichte: In einem Forschungszentrum, in dem ich mal gearbeitet habe, wurde man auch mit Büromaterial ausgestattet, inkl. CD- und DVD-Rohlingen. Mittlerweile muss man für jeden Radiergummi zwei Formulare ausfüllen und einen Antrag stellen, weil die breite Masse mit solchen Angeboten einfach nicht umgehen kann. Schade, wirklich schade.
Aber ich will nicht abschweifen. Deshalb mein Fazit: Ich habe kein Verständnis für die kleinen Gaunereien des Alltags (um mal einen euphemistischen Ausdruck zu wählen). Wenn ich Respekt vor meinem Mitmenschen habe, mache ich sowas nicht.
Ausserdem schade ich mir mit solchen Aktionen nur selber. Und sei es nur, weil ich als Dieb weiß, dass man niemandem Vertrauen kann und ständig Angst um mein Zeug haben muss. Andererseits, das machen doch alle so, also was solls...
Und falls jemand meine Sticks klaut, weil er sich keine leisten kann, aber so gerne Schlagzeug spielen will: Frag doch einfach, ob ich ein paar über habe. Damit können dann alle! Beteiligten glücklich sein.
Und jetzt den Zeigefinger wieder in die Nase, wo er hingehört.
Schöne, aber leicht aufgeregte Grüße
Andreas