Beiträge von Korki

    Hallo Andre,


    per Ferndiagnose würde ich sagen, dass das vollkommen normal ist.
    Es dauert einfach seine Zeit, bis man a) locker und automatisiert und b) musikalisch spielt.


    Im "Alter" ist es schwerer, die nötige Koordination und Feinmotorik zu erlernen. Auf der anderen Seite hast du, wie ich es raushöre, den großen Vorteil, dass du merkst, wenn es hapert und scheiße klingt. :D Diese Selbstreflektion ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Nur wenn man die Baustellen bemerkt, kann man gezielt daran arbeiten.


    Den Beat, den du da rausgesucht hast, halte ich für gar nicht so trivial. Hätte ich den in den ersten Jahren gespielt, wäre der sicher auch nicht rund gelaufen.


    Mein Tipp (den du sicher schon oft gehört hast): Übe (sehr) langsam und wiederhole oft. Nur so kannst du deinen Gliedmaßen bewusst machen, wann sie genau wo hin müssen.
    Es hilft auch, mit zu singen, was man spielt. Das macht einem ebenfalls bewusst, was man da eigentlich macht / machen will.


    Um locker und frei spielen zu üben, würde ich ein Metronom oder einen nicht ganz so langweiligen Loop laufen lassen, mir einen recht einfachen Rhythmus raussuchen und diesen dazu in Dauerschleife sehr langsam spielen. Dabei wirklich auf die einzelnen Schläge konzentrieren, mal die Bass, mal die Snare, dann die HH im Fokus haben und ganz bewusst spielen. Wenn jeder Schlag da sitzt, wo er hingehört, und du nicht mehr das Gefühl hast, vom nächsten Schlag überrascht zu werden, konzentriere dich auf die Musik im Hintergrund und lass den Rhythmus einfach laufen.
    Fills könntest du erst mal sprechen statt zu spielen. Also 3 Takte Beat, dann 1 Takt Pause. Nach ein paar Durchläufen füllst du die Pause indem du einen Fill in singst: Bada Bede Budu Bap oder was auch immer. Dann musst du dich nur aufs Takthalten konzentrieren und nicht auch noch zusätzlich versuchen, etwas zu spielen. Wenn sich das natürlich anfühlt, übe den Fill alleine in Schleife und setzte ihn dann ein. Ruhig weiter mitsingen. Irgendwann bekommst du ein Gefühl dafür.


    Das "Aus der Spur kommen", wie du schreibst, kann man verhindern, wenn man den Puls, also die Taktschläge, ganz bewusst verinnerlicht (Mitwippen, -nicken, -sprechen oder -singen hilft ungemein) und wenn man weiß, was man spielen möchte. Wenn man vom Blatt spielt, schaut man ein wenig voraus. Man will ja nicht überrascht werden und benötigt Zeit für die Ausholbewegung. Wenn man frei spielt ist das nicht anders: Auch hier benötigt jeder Schlag ein wenig Vorbereitung. Zudem neigt man leicht dazu, in diesen "Stresssituationen" zu hetzen oder zu langsam zu spielen und nicht mehr bei der 1 rauszukommen bzw. die Zählzeiten zu verlassen. Auch da hilft bewusstes Spielen und Routine.


    Ich könnte mich jetzt noch ein paar Mal im Kreis drehen, ist ja auch schon spät. :)
    Das Fazit ist aber, dass an den Punkt, an dem du dich befindest, jeder vorbei kommen muss. Bei besonders talentierten Leuten geht's schneller, andere müssen sich das Weiterkommen erarbeiten. Im Prinzip ist aber genau das die wichtigste Hürde, die es zu nehmen gilt. Und es lohnt sich, dran zu bleiben. Irgendwann kannst du andere Musiker begleiten, ohne darüber nachzudenken, was du spielst. Du hörst zu, fühlst was passt und spielst ganz automatisch das Richtige. Wenn dir das Schlagzeugspielen jetzt schon Spaß macht, wirst du es dann lieben. :)
    Also Geduld, das wird schon.

    Wie du sehen kannst, stößt dein Kommentar hier auf wenig Resonanz.


    Konnte gerade nicht ganz nachvollziehen, wie das gemeint ist: Findest du es jetzt gut, im Laden anzutesten und woanders zu kaufen oder nicht?


    Bei mir stößt der Kommentar von Gomez jedenfalls auf Gegenliebe: Den angebotenen Service eines Ladens zu nutzen verpflichtet in keinster Weise zum Kauf. Den Service aber mit dem Vorsatz zu nutzen, den Kram anschließend woanders günstiger zu kaufen, finde ich doof. Sparen ist toll. Mach ich gerne. Aber (möglichst) nie auf Kosten anderer. Hier reduziert man seine eigenen Kosten (und das Risiko eines Fehlgebrauchtkaufes) mit Material, Zeit, Know-How, Ausstellfläche usw. eines anderen. Die Rechnung geht dann in der Regel für einen der beiden nicht auf. Große Läden fangen das mit Masse ab. Kleinere nicht. Doof ist es für beide.


    Ich unterschreibe die Empfehlung zu testen, was das Zeug hält. Nur nicht auf Kosten anderer. Notfalls kann man sich auch durch den Gebrauchtmarkt testen und die Sachen, die einem nicht gefallen, wieder verkaufen. Da hat man dann wenigstens die Möglichkeit, das Material richtig und ausgiebig auf Herz und Nieren zu testen.
    Aber das gehört eigentlich nicht zum Thema hier...

    Dazu habe ich leider keinerlei Erfahrungswerte.
    Ich persönlich mag aber die Auflistung von Markennamen im Anzeigentitel, insbesondere bei Händlern, nicht. Das Gleiche gilt für VB bei Neuware. Das muss aber weder für die Qualität noch für das Geschäftsgebaren etwas heißen.

    Auch das würde ich so unterschreiben. :)


    Da lohnt es sich, ein paar Anstrengungen zu unternehmen.
    Aber: In einem Einfamilienhaus muss es möglich sein, mit einem elektronischen Schlagzeug zu musizieren, so lange man sich an sinnvolle Zeiten hält. Ein Geigenanfänger im Nachbarzimmer würde mich auch wahnsinnig machen. Das ist beim Musikmachen aber nun mal einfach so. Wenn man auf sein Umfeld etwas Rücksicht nimmt, passt das schon. Ein elektronisches Schlagzeug ist da schon ein sehr guter Weg, denke ich.

    1. Auf gar keinen Fall so ein Kinderschlaggedöhns
    2. Es sollte sich preislich schon so ab 800,- (neu) bewegen.
    3. Wenn es möglichst leise soll, dann sollte es Mesh-Heads(?) haben
    4. Gebrauchte seien auch ok
    5. Roland sei hier sehr (fast einzig) zu empfehlen.


    Das kann man alles genau so unterschreiben. (Punkt 5 ist etwas zu krass formuliert. Trotzdem würde ich aus meiner Erfahrung für den Sohnemann ein Gerät von Roland empfehlen.)


    Das Problem dabei ist, dass ich von dieser Thematik sowas von keine Ahnung habe :)


    Das dagegen nicht. ;) Du hast dich ganz offensichtlich schon deutlich mehr und besser informiert als viele andere Fragesteller. Sehr schön.

    Wahrscheinlich, weil es früher (ich meine damit die vor-Internet-und-Drummerforum-Zeit)...


    Taschen und Cases sind doch keine Erfindung der letzten 5 Jahre?


    Das Internet gibt es wohl auch schon etwas länger ;)


    Ich bin da etwas pragmatischer. Ich käme nicht im Traum auf die Idee, meinen Kram nur mit Handschuhen anzufassen. Außerdem drücke ich auch schon mal anderen Leuten beim Abbauen die Becken in die Hand, damit sie sie für mich in der Tasche verstauen.
    Aber ich benutze ja auch keinen Motorhaubenbra für mein Auto.
    Das kann aber natürlich jeder handhaben, wie er möchte. Jede Jeck is annisch. Und das ist doch auch gut so. :)

    Den Klick als Freund zu sehen und als Hilfe, aber nicht als Diktator, dürfte angenehmen Spielen doch recht zuträglich sein


    Dabei hilft mir besonders der Klick-Klang. Das Piepen vieler Metronome, vor allem wenn etwas zu laut, kann schon sehr fordernd, diktierend klingen. Ein Tamburin Klang hat eher was von einem (timingfesten) Perkussionisten, der einen begleitet. Außerdem ist der Impuls etwas verbreitert, so dass man zwar die Geschwindigkeit hält, aber sich im Mikrotiming vielleicht nicht so festgenagelt fühlt und etwas mehr Freiheiten hat. Mir macht es jedenfalls Spaß, mit Shaker oder Rassel oder Ähnlichem zu spielen.

    In dem von dir verlinkten Video spricht er ab 3:35 davon, dass der Sensor das komplette Set aufnimmt und man alles hören kann. Danach spricht er nur davon, dass man das Signal dann mit Effekten belegen kann. Und ab 4:25 sprechen sie über die Mikrofonierung in der Mitte im Vergleich zur "normalen" Anordnung.
    Das klingt für mich eher nach Summensignal der Mikrofone. Wenn wirklich eine Trennung der Quellen und anschließende Belegung mit Sounds möglich wäre, würde ich erwarten, dass die das ganz explizit erwähnen. Das wäre ja das Highlight des Geräts.
    Wobei ich mir noch nicht so recht vorstellen kann, wie das in der Praxis so einfach gehen soll. Man müsste ja irgendwie die Zonen rund um den Sensor definieren, also zuerst eine aufwändige Kalibrierung vornehmen.

    Ich hatte immer das Problem, dass ich bei schnellen Nummern davon ziehe. Seit dem ich den Klick im Ohr habe, ist nicht nur das Wegziehen behoben, sondern ich spiele auch entspannter. Habe dabei festgestellt, dass die Art des Klicks wichtig ist. Die TAMA Rhythm Watch hat mir nicht geholfen, das DB90 von Boss schon! Der Klick-Sound ist dort irgendwie anders...3-dimensionaler!
    Mit Klick wird man sich erstmal bewusst, wie viel Zeit man eigentlich hat. Ich spiele vor allem die schnelleren Songs mit 135bpm aufwärts live immer mit Click und groove damit meiner Meinung mehr als ohne, weil eben entspannter. Live kommt mir überhaupt alles langsamer vor, liegt vielleicht am Adrenalin!?
    Und bei langsamen Sachen <70bpm hilfts auch, damit man nicht noch langsamer wird.
    Wenn ich merke, dass es nicht oder nicht mehr passt, bin ich ganz schnell zwischen zwei Snare-Schlägen mit dem linken Zeigefinger auf Stop, und schalte ihn manchmal ein paar Takte später sogar wieder ein. Hören tu ich den Klick eigentlich gar nicht mehr. Also ich finds ne coole Sache.
    Natürlich gibt es Songs, die mit Klick überhaupt nicht funktionierten, z. B. Hey Joe. Aber in aller Regel habe ich den Klick durchlaufen. Auch auf der Bühne.


    Das kann ich komplett so unterschreiben.

    Ich habe das so verstanden, dass man das Summensignal des Stereo Paars, also das komplette Set, mit Effekten aufhübschen kann.
    Zusätzlich kann man Trigger oder Pads anschließen (für die Kick ist schon ein Trigger integriert) und diesen dann interne oder eigene Sounds zuweisen. Wenn Trigger an den Trommeln verwendet werden kann man die "Triggersounds" dem Schlagzeugsound überlagern.


    Das ist natürlich eine interessante Kiste. Aber


    - Die Mikrofonierung eines Schlagzeugs ersetzt es wohl nicht ausreichend, um halbwegs professionelle Ergebnisse im normalen Livebetrieb (wenn das Schlagzeug im Wesentlichen über die PA läuft) zu erreichen. In kleineren Locations hat man dann eine Überlagerung aus Natursound, prozessiertes Mikrofonsignal und eventuell gelayerte Sounds von den Triggern.
    - Ein Edrum ersetzt es nicht, weil das Schlagzeug akustisch zu hören ist und übertönt werden müsste. Leises Üben ist nicht möglich und reine, interne (oder eigene) Sounds über Kopfhörer erhält man nur, wenn man alle trommeln einzeln triggert. Becken gehen dann nicht.


    Deshalb sehe ich die Anwendung tatsächlich im Wesentlichen beim Aufnahmen von youtube Videos.
    Günstige Mikrofonierung. Wenn das Schlagzeug an sich oder wegen der Mikros nicht klingt, kann man interessante Effekte drüber legen. Und das Ganze mit ein paar Sounds erweitern / überlagern.
    Dafür ist es super. Quasi alles in einer Box, Plug&Play und mit der App total einfach. Bei den meisten anderen Szenarien kommt es mir eher wie ein ungünstiger Kompromiss vor. Da sind dann Mikrofone und etwas Peripherie oder ein Drum-Modul mit Pads und oder Triggern die deutlich sinnvollere Wahl.

    Denke auch, dass das der Punkt ist. Ich kenne das, wenn ich (für mich) sehr schnelle Tempi spiele: Man konzentriert sich voll auf die 8el auf der HiHat bei Tempo 170 und "zieht" die Snare auf 2 und 4 hinterher. So ungefähr: ich fahre mit 170 auf der Autobahn und soll an jedem 4. Leitpfosten die Hand aus dem Fenster strecken. Falscher Ansatz: Ich warte jeden 4. Pfosten ab und halte dann die Hand raus. Richtiger Ansatz: Ich synchronisiere mich einmal auf die Pfosten und halte die Hand dann alle 4,235 Sekunden die Hand raus (das ist der Zeitabstand von 4 Pfosten = 200m bei 170km/h :D )


    Sehr schönes, anschauliches Beispiel, danke. Wenn ich darüber nachdenke, ist das vermutlich genau der Grund, warum ich bei schnelleren Nummern immer mal mit dem Groove unzufrieden bin.


    @ DrumrumKöln: Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei dem Ansatz weniger um dynamische Flexibilität, sondern um zeitliche Flexibilität.

    Dann will ich mal helfen:
    Ganz rational und objektiv betrachtet klingt man aus irrationalen und subjektiven Gründen an einem Schlagzeug, von dem man begeistert ist, besser.
    Also auch wenn die Bassdrum klanglich vergleichsweise abfallen sollte, ist die Chance groß, dass du das durch Enthusiasmus über das zu dir passende Set mehr als ausgleichst.
    Der Kauf wäre also rein rational nicht die falsche Entscheidung. 8)


    Wenn du später merken solltest, dass das Set nicht alle deine Wünsche abdeckt (und das ist bei den meisten Schlagzeugen und besonders bei solch speziellen sehr wahrscheinlich), kaufst du dir (gebraucht) das, was dir fehlt. Vorteil: Erst dann hast du die Erfahrung um zu wissen, worauf es dir persönlich ankommt. Außerdem hast du dann das Cocktail Set als Zweitset für passende kleinere Auftritte oder als Basis für ein (E-)Übungsschlagzeug oder was auch immer. Da kann man nie genug Kram haben und so ein kleines Schlagzeug macht sich immer gut als Alternative.