Ich weiß echt nicht warum bei so vielen das Tempo die oberste Priorität hat und das meistens auf Kosten der Musikalität oder tightness.
Ich bin der Meinung, dass ein Metronom nur dann den Groove rausnimmt, wenn man damit nicht gut genug umgehen kann. Im Gegenteil, wie ja schon geschrieben, denke ich, dass spielen mit Klick die "Tightness" fördert. Das klappt aber nur, wenn man übt.
Und das sollte man natürlich für sich zu hause tun. Aber eben auch bei der Bandprobe. Genau dazu ist die Bandprobe doch da: Lieder arrangieren und das Zusammenspiel verbessern.
In einer perfekten Welt perfektioniert jeder Musiker sein Timing zu Hause. Im Proberaum läuft es dann alles mit kleinen gemeinsamen Timingschwankungen rund.
In der Regel ist es aber doch anders: Irgendwer zieht oder schleppt. Im Sinne des Zusammenspiels folgen die anderen. Man spielt toll zusammen, das Lied leidet trotzdem.
Hält sich der Schlagzeuger aber bei den Proben penibel ans Tempo, müssen die anderen zwangsläufig lernen, besser aufeinander und besonders auf den Schlagzeuger zu hören, und das ganz bewusst.
Gefährlich finde ich das gar nicht. Beim Proben muss doch nicht alles immer auf Anhieb perfekt sein. Das ist ein Prozess, um das Timing der Band zu verbessern, nicht nur eine Hilfestellung für den Schlagzeuger, der sich damit möglicherweise vom Zusammenspiel mit der Band abkapselt.
Nach den Proben weiß dann jeder, woran er arbeiten muss (Schlagzeuger bei den Fills besser konzentrieren, um Tempo zu halten, evtl. leichtere Fills spielen; Gitarrist Solopart üben, weil er da immer langsamer wird; Bassist von a auf e wechseln...).