Ok, die Fragestellung von hr808 hat mal wieder die Experimentierfreude in mir geweckt. Achtung - hier kommt Hands-On statt Formeln... 
Zunächst mal habe ich mit folgenden Zutaten einen DIY-Shockmount gebaut:
Man nehme zwei transparente Sky-Gel Dämpfungspads incl. der Plastik-Trennblätter dazwischen

Und eine K&M Universalklammer Größe XL

Dann wurstele man die Sky-Gel-Pads so zwischen Klammer und Mikro, dass es hält



Das Gel ist gut geeignet zum Selbstbau eines Schockabsorbers - es hat die nötigen mechanischen Eigenschaften, kostet nix und fliegt bei jedem Trommler rum...
Jetzt zum Praxistest:
Zunächst tritt der Selbstbau gegen die serienmäßige Klemme an, die bei den Beyerdynamic M201TG mit dabei ist, das ist die MKV8. Die Störgeräusche bestehen aus meiner Faust, die auf das Verstellgelenk des Galgenständers donnert bzw. meinem Fuß, der mit Latschen bewaffnet auf die Beine des Mikrostativs trampelt...
Zu hören ist immer die gleiche "Störgeräusch-Sequenz", erst vom Mikro in der MKV8, dann in der DIY-Shockmount-Klemme:
Edit: Kurze Ergänzung zum Testaufbau: Auf dem Mikrostativ war oben am Galgen eine Stereoschiene von K&M montiert, an dieser wiederum zwei gleiche Beyerdynamic M201TG in den jeweils zu testenden Halterungen. Die Mikros gingen über identisch eingestellte Kanäle eines X32 in den Rechner, wo sie alle um den gleichen Betrag im Pegel angehoben wurden, um auf einen verträglichen Abhörpegel zu kommen. Es ist also immer das identische Störsignal zu hören, allerdings mit zwei Mikrofonen gleichen Modells aufgenommen. Die evtl. Abweichungen der beiden Mics zueinander verfälschen den Test, können aber denke ich vernachlässigt werden, da es mehr um eine qualitative Aussage geht als um wissenschaftlich genaue Messwerte. Die Aufnahmen sprechen da für sich...
01 Beyer MKV8 - DIY Shockmount Beispiel 1.mp3
02 Beyer MKV8 - DIY Shockmount Beispiel 2.mp3
03 Beyer MKV8 - DIY Shockmount Beispiel 3.mp3
04 Beyer MKV8 - DIY Shockmount Beispiel 4.mp3
Dann tritt der DIY-Shockmount gegen eine professionelle Spinne von AKG an - der AKG H100 (die heißt heute H85 und kommt bei Mikrofonen wie C414 und C214 mit). Achtung: das Bild zeigt die MKV8, der Ton ist aber Selbstbau-Schockmount!

Hier kommen die Audiobeispiele - immer erst DIY, dann AKG H100:
05 DIY Shockmount - AKG H100 Beispiel 1.mp3
06 DIY Shockmount - AKG H100 Beispiel 2.mp3
Ganz zum Schluss nochmal die Serienklemme Beyerdynamic MKV8 gegen die Spinne AKG H100:
07 Beyer MKV8 - AKG H100 Beispiel 1.mp3
08 Beyer MKV8 - AKG H100 Beispiel 2.mp3
09 Beyer MKV8 - AKG H100 Beispiel 3.mp3
Möge jeder für sich das Fazit ziehen, wieviel Dämpfung er für wie viel Geld haben will oder muss... Kosten des Selbstbau-Schockmounts: https://www.thomann.de/de/km_8…ca-3b54c4e43aca=undefined € 3,20, eine drittel Packung Sky-Gel ca. € 2,70. Kosten einer AKG H100/H85: € 59,- https://www.musicstore.de/de_D…3V1AJGEAAYASAAEgKzC_D_BwE
Edit: Wer den Zwang verspürt, die Audiobeispiele noch sonstwie analysieren zu wollen: hier gibt es sie als FLAC-Files https://app.box.com/s/h38lhwweynvge83r0qvumqo4dkrfebcr
Edit2: Nochmal etwas zum hohlen, pöckigen Klang, den hr808 im Eingangspost beschrieben hat: ich kenne dies Phänomen sehr gut, die Ursache sind die vielfältigen Resonanzen der Rohre des Stativs sowie insbesondere auch der Stereoschiene. Neben dem wirklich tieffrequenten Trittschall sind es gerade diese eher im mittigen Tonbereich angesiedelten Störresonanzen des Stativs, die das Signal wirklich massiv stören und äußerst unangenehm klingen. Die Entkoppelung zwischen Stativ und Mikrofon in Form einer elastischen Aufhängung (Spinne oder Schockmount) bringt für den Klang daher auf alle Fälle mehr als die Entkoppelung von Boden und Stativ.