Beiträge von Oliver_Stein

    Die Marker lassen sich aber sowohl bei der Aufnahme als auch später noch setzen?

    Marker lassen sich sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe setzen.


    Hat man dann pro Marker ein separates File auf der Karte?

    nein, die Marker zerteilen die Wave-Files nicht


    Die Karten lassen sich nicht über USB direkt auf den Rechner auslesen?

    Der Inhalt der SD-Karten kann nicht wie bei fast allen Kameras über die USB-Verbindung zwischen Rechner und X-Live ausgelesen werden. Die Verbindung ist „Audio-only“.


    Die Dateien werden auch so sinnvoll benannt das man sie hinterher auseinanderklamüsern kann?

    Die Dateiablage ist auf der SD-Karte nicht unbedingt archivier-freundlich angelegt. Die Dateien liegen in einem kryptisch bezeichneten Ordner, dessen Dateiname aber zumindest eindeutig ist. In dem Ordner liegen dann die Wavefiles aufsteigend nummeriert. Allerdings heißt die erste Wavedatei auf Karte A immer „A1.wav“. Solange die Wavefiles in ihren übergeordneten Ordnern bleiben, ist alles eindeutig. Sonst ist Chaos vorprogrammiert... Man kann die übergeordneten Ordner nur dann nach Belieben umbenennen, wenn man sie nicht mehr auf einer SD-Karte zum Abspielen in der X-Live nutzen will. Ist ein Ordner umbenannt, gibt das X32 eine Fehlermeldung aus und spielt nichts ab.


    oder wird sogar pro Marker/Track ein eigenes Verzeichniss angelegt?

    Es wird pro Session ein Ordner angelegt. Die Marker sind in einem kleinen Begleitfile abgelegt. Alle Spuren sind unabhängig von der tatsächlichen Anzahl (8, 16 oder 32) in dem einen Broadcast-Wavefile zusammengefasst.

    Ich habe diese Frage von Gerald aus meinem Galeriethread hier mit rüber genommen:


    Ist es möglich vom X32 zwei oder 3 oder 4 Spuren abzuspielen und gleichzeitig 8, 16 oder mehr Spuren aufzunehmen? Also ist sowas wie einen Roughmix abzuspielen und gleichzeitig einige Spuren aufnehmen nur am X32, ohne! PC-Unterstützung, möglich?


    So, wie die Frage gestellt ist, ist die Antwort „nein“. Es ist mit der X-Live nicht möglich, etwas bereits Aufgenommenes abzuspielen und gleichzeitig neue Spuren dazu aufzunehmen.


    Was geht (bzw. gehen müsste - siehe unten EDIT) ist folgender Workaround: man nimmt einen Take in Mehrspur auf die SD-Karte auf und fertigt dann davon im X32 einen Roughmix an. Diesen nimmt man mit dem USB -Recorder auf. Im nächsten Durchlauf spielt man den Roughmix vom USB- Recorder ab und spielt dazu neue Spuren auf die SD-Karte ein. Dazu muss man den Ausgang des USB-Recorders als Aufnahmesignal für die X-Live routen. Wenn man alles eingespielt hat, muss man natürlich alle Einzelspuren im Rechner wieder zusammen setzen. Besonders komfortabel ist das daher nicht und echtes Overdubbing mit Drop-Ins und Drop-Outs geht so auch nicht.


    Etwas anders ist es, wenn man als Trommler zu einem Playback trommeln will: dann kann man sich das Playback gleich über den internen USB-Recorder zuspielen lassen und mit in die Mehrspuraufnahme einbinden. Bei jedem neuen Take startet man den USB-Recorder neu und spielt den nächsten Durchlauf ein. Erst wenn man ein Stereo-Playback mit einem separaten Clicktrack haben möchte, geht das mit dem USB-Recorder nicht mehr, weil er nur Stereo kann.


    Edit: Abspielen vom internen USB-Recorder und gleichzeitig Aufnehmen auf die X-Live-Karte (SD-Karte) geht - ich habe es ausprobiert. Die beiden "Maschinen" sind unabhängig voneinander und laufen einfach parallel. Der oben genannte Workaround funktioniert also!

    Heute ist meine bestellte X-Live SD-Recordingkarte für das X32 angekommen und während der Installation habe ich ein paar Bilder gemacht, die ich hier teilen möchte. Natürlich habe ich auch gleich nach der ersten Verzweiflung (...mist, USB Interface geht nicht mehr... siehe unten) Testaufnahmen gemacht (16 und 32 Spuren) sowie die Stromausfall-Funktion der Karte getestet, indem ich mitten in einer 32-Spur-Aufnahme den Strom an der Steckerleiste einfach ausgeschaltet habe... :D Aber erstmal der Reihe nach:



    So sah der Tatort vor Einbau der Karte in mein X32 Compact aus - die X-Live kommt in einem Pappkarton mit Schaumpuffer innen, eingeschlagen in einen Antistatik-Verhüterli. Die beiden SD-Karten hatte ich vorher schon woanders besorgt. Behringer spezifiziert als maximale Größe der Karten 32GB und schreibt Formatierung in FAT32 vor. Zwei solche Karten in den beiden Slots der Karte ergeben dann bei 32 Spuren eine ununterbrochene Aufnahmezeit von 3:30 h:mm. Es gibt Berichte aus dem Netz, dass man auch größere Karten verwenden kann, wenn man diese mit irgendwelchen schmutzigen Tools in FAT32 formatiert bekommt. Ich werde das ausprobieren, aber vorerst halte ich mich schön an die Empfehlung von Behringer dazu.
    Die Fotobatterie (CR123A) kommt auf die Karte, um im Falle eines Stromausfalls die Daten ordnungsgemäß abschließen zu können - mehr dazu unten!



    So sieht's im Innern der Schachtel aus!





    Die Karte nach dem Auspacken aus dem Antistatik-Beutel und eine Nahaufnahme von dem Batteriehalter mit eingesetzter CR123A.




    So sieht die serienmäßige X-USB im X32 aus - montiert und ausgebaut (man vergleiche die Anzahl der Bauteile auf der X-USB und der X-Live 8| )



    Die montierte X-Live im X32 - keine wilde Sache, die Montage, dauert keine 5 Minuten...



    Als nächstes nach dem Einbau habe ich die Firmware auf der Karte auf den aktuellen Stand gebracht - sie kam mit Version A9 und die A11 ist die aktuelle Version zum Download bei Behringer. Zum Update der Firmware zieht man das bin.-File mit der Firmware auf einen USB-Stick, steckt diesen in das ausgeschaltete X32, hält beim Einschalten die View-Taste des USB-Recorders gedrückt und alles weitere geht automatisch (sieht dann aus wie auf dem Bild oben). Danach einmal rebooten und fertig ist es - Dauer: 3 min.


    Was hier nicht in Bildern dokumentiert ist, aber auch notwendig: die Firmware des X32 muss auf mindestens Version 3.08 gebracht werden (das hatte ich vorher schon gemacht). Diese Version enthält die notwendigen Bildschirme für die Steuerung der X-Live vom Pult aus (siehe nächstes Bild). Außerdem muss man auf dem PC den ASIO-Treiber für die X-Live installieren, damit die Kommunikation mit dem Pult über USB (32in, 32out) funktioniert.
    X32-Edit (das Fernbedienungsprogramm für den PC) sollte die Version 3.2 sein für den Support der X-Live. Die App für's IPad X-Mix ist Version 3.1.0. Beide "Fernbedienungen" unterstützen alle Funktionen der X-Live-Karte, sogar noch etwas komfortabler als am X32.



    So sieht die Steuerseite im X32 für die X-Live aus: man kann festlegen, ob ein Playback von der SD-Karte oder vom USB-Interface erfolgen soll. Diese natürlich notwendige Einstellung hatte ich nach der Installation der Karte nicht bedacht und weil der Schalter auf "SD-Card" stand, spielte mein X32 nichts von dem aus, was über die USB-Karte rein kam. Hat mich ungefähr 10 min. graue Haare gekostet...
    Weiter legt man wie vorher für die X-USB fest, wie das Interface konfiguriert sein soll (also die Zahl der Ein- und Ausgänge). Meinen Studiorechner (Intel Core I7) interessiert das nicht die Bohne, mein betagtes Notebook mit einem Core Duo 2x 2,2GHz frisst mit Reaper ebenfalls 32 Kanäle In- und Out ohne jeden Dropout. Allerdings liegt die Prozessorlast beim Notebook dann konstant bei ca. 35% - beim Studiorechner kann man das nicht messen an der Prozessorlast.
    Auch für die SD-Karte kann man gesondert festlegen, wie viele Spuren aufgenommen werden sollen (8-16-32). Probiert habe ich 16 und 32 - funzt beides gleich gut! Es gibt eine Anzeige für die vorhandenen Sessions auf einer SD-Karte, die man leider nicht umbenenen kann. Weiterhin werden die Marker angezeigt, die man gezielt anspringen kann, so man sie denn vorher gesetzt hat. Hier sollte man wissen, dass es ziemlich nervig sein kann, wenn man eine lange durchgehende Aufnahme auf der Karte hat (ich will immer noch "auf dem Band" schreiben) und keine Marker gesetzt hat. Marker kann man übrigens sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe jederzeit setzen mit einem Druck auf "Add marker". Zumindest am X32-Compact habe ich keine Möglichkeit zum Spulen in den Files gefunden. Angeblich soll es in der großen Variante des X32 die Möglichkeit geben, sich mit den frei programmierbaren Encodern der Assign-Section ein Jog-Wheel zu basteln. Da die Compact-Version diese Encoder nicht hat, geht das dort auch nicht. Macht aber nichts, denn sowohl die PC-Software X-Edit als auch die IPad-App erlauben mit einem "Anfassbalken" bzw. mit einem echt guten Jog-Wheel in der App das beliebige Navigieren in der Aufnahme!




    So sehen die beiden Steuerfenster in der PC-Software X-Edit und in der App X-Mix aus. Beide erlauben den Zugriff auf alle Funktionen der X-Live sowie das komfortable herum-joggen in der Aufnahme.


    Wie oben schon geschrieben habe ich Aufnahme mit 16 Spuren und dann auch mit 32 Spuren gemacht - absolut problemlos! Die Wiedergabe von der SD-Karte ermöglicht virtuelle Soundchecks und man kann natürlich auch die Sessions auf der Karte mit dem X32 mischen. Da ich zum Mischen mit Samplitude Pro X2 arbeite, hat mich natürlich besonders interessiert, wie man die Files in den Rechner bekommt. Nichts einfacher als das: die X-Live speichert die Daten in Broadcast-Wave-Files ab, die alles 8, 16 oder 32 Spuren wie in einem Container im Bauch haben. Eine solche Datei kann man in Samplitude einfach per Drag&Drop auf eine Spur ziehen, das Programm "entfaltet" daraufhin den Container automatisch und zeigt die Einzelspuren und die dazugehörigen Wellenformen an. Cubase und Reaper sollen das auch können und viele andere DAWs wahrscheinlich auch. Für alle hartnäckigen anderen Fälle soll es auch ein Tool von Behringer geben, um die Files zu knacken...
    Da die Dateigröße in FAT32 auf 4GB limitiert ist, schreibt die X-Live die Daten einer längeren Aufnahme in mehrere 4-GB-Dateien, die man dann in der DAW einfach nahtlos hintereinander weg aneindander hängt. In Samplitude hört man keine Artefakte an den Schnittstellen und in anderen ernstzunehmenden DAWs sich auch nicht. Beim Abspielen der Files von der SD-Karte ins Pult zurück setzt die Software im Pult die Fragmente auch nahtlos aneinander - da hört man nichts am Übergang!


    Was gibt es negatives? Nun - systembedingt kann man mit der X-Live im SD-kartenbetrieb keinerlei Overdubs machen. Es gibt schlichtweg keine Möglichkeit, ohne einen PC und die Zuspielung via USB bereits bestehende Spuren abzuspielen und gleichzeitig neue aufnzunehmen. Wer sowas machen möchte, kommt nicht mit der X-Live im Standalone-Modus mit SD-karten aus. Wer aber ein Notebook am X32 hängen hat (was alleine schon wegen X32-Edit eigentlich ein Muss ist), der kann sowas sehr einfach durch eine Zuspielung via USB-Interface machen und gleichzeitig auf die SD-Karten aufnehmen und wenn gewollt auch noch gleichzeitig auf USB.
    Ansosnten ist die Benennung der Mehrspurfiles etwas "sperrig" - da ist man auf das angewiesen, was die Karte macht. Eigene Namen werden nicht akzeptiert...


    Das erstmal als erster Überblick - weitere Infos folgen, wenn ich mehr mit der Karte gemacht habe! Wer Fragen hat: immer rein in diesen Thread heir!

    Sofern ein Fell aus Mylar gefertigt wurde, handelt es sich dabei um BO-PET, biaxial orientierte Polyesterfolie (Polyester = PET = Polyethylenterephthalat). Dieses Material enthält keine Weichmacher, ist aber auch nicht UV-beständig. Deshalb sind die Folien an den Satelliten immer metallisch bedampft und mehrlagig. So reflektiert die erste Lage die UV-Strahlung und die darunter liegenden Schichten "überleben". Was das jetzt für unsere Felle bedeutet, stand bei Wikipedia leider nicht :D Wenn ich jetzt eine alte Pelle an der Südseite unseres Daches befestige, um einen Langzeitversuch zu machen, dann werde ich wahrscheinlich von den freundlichen Männern in weiß abgeholt... Meine Vermutung würde in Richtung „Versprödung“ gehen...

    P.S.: Ich hätte gerne noch ein Feedback zur Snare: Ich hab hier mal die Sonor "Benny Greb" mit dem TuneBot stimmen wollen, aber die tiefste Note schien mir schon sehr hoch. Bisher hab ich immer tiefer gestimmt und frag mich (und Euch): Hab ich das Ding in der Stimmung nicht eigentlich schon zu weit "oben"?


    Ich finde die Snare gut in dem Tuning - die klingt ja keinesfalls abgewürgt oder so. Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass Trommeln beim Aufnehmen insgesamt ruhig etwas höher gestimmt sein können, als man es vielleicht für sich selber am Set machen würde. Die Toms z.B. bekommen dadurch im Kontext mit den anderen Instrumenten im Mix mehr Durchsetzungsvermögen, während tief gestimmte Toms im Mix gerne mal abschmieren...

    Ich habe gerade ein älteres Evans G1 coated auf einer Trommel gehabt, das ebenfalls „klebrig“ war. Allerdings war das Fell auch mindestens 10 Jahre alt. Ich erinnere mich auch an ein anderes coated Evans, bei dem das auch so war (ebenfalls ein altes Fell). Es scheint also so zu sein, dass sich das Evans Coating irgendwann klebrig auflöst. Was dazu geführt hat in Deinem Fall, ist wahrscheinlich ohne Materiallabor nicht einfach feststellbar, aber von Ausdünstungen über UV-Strahlung bis hin zur versemmelten Rezeptur am Montag ist wohl alles denkbar. Mit Reinigungsbenzin sollte sich sowas leicht entfernen lassen, gut könnte auch so ein Aufkleberentferner auf Orangenöl-Basis funktionieren. Oder Autosol Chrompolitur - die hat auch ordentlich Benzin als Lösemittel drin...

    Könntest du das "Time Align" näher erklären? Ist das eine spezielle Funktion im Samplitude, die die Laufzeitunterschiede automatisch auswertet und korrigiert? Oder muss man dazu irgendwelche Parameter händisch korrigieren? Und wenn ja, wie läuft das genau ab?


    Hajo hat es ja schon gezeigt - hier nochmal mit Bildern aus Samplitude, die vielleicht etwas leichter zu erkennen sind. Das erste Bild unten zeigt die Snare-Batter Spur oben und darunter die beiden Overhead-Spuren. Der Versatz betrug in meiner Aufnahme 177 Samples (@44,1 kHz), das entspricht ca. 4 ms und daraus ergibt sich, dass die Overheads jeweils ca. 1,74 von dem Snare-Mikrofon entfernt waren... Man kann bei genauem Hinschauen auch sehen, dass ein minimaler Versatz zwischen linkem und rechtem OH-Mic besteht - sie waren also nicht exakt auf den cm gleichweit von der Snare entfernt. Auch diesen Versatz könnte man korrigieren - habe ich aber nicht gemacht.



    Zum Alignen der Snare-Spur nimmt man jetzt den zugehörigen Part und schiebt ihn um genau diese 177 Samples nach hinten - er sollte dann so liegen, wie im zweiten Bild gezeigt. Ergebnis ist dann, dass der Grundton der Snare nicht mehr ausgelöscht wird und der Attack exakt gleichzeitig ertönt.



    Hier das Audiobeispiel - es ertönt die gleiche Stelle im Song, nur Overheads und Snaremic - erst ohne, dann mit Alignment:


    Vergleich Snare/OH nicht aligned - aligned


    Im Bild kann man gut sehen, wie die Snare-Schläge in der zweiten Hälfte an Volumen gewonnen haben:




    Hier dann auch nochmal die Doku der Raumspuren - ich habe von der Version ohne künstlichen Hall drei Versionen des gleichen Ausschnitts gemacht: einmal ohne, einmal mit Raum-Mics - dann einmal die Raummics alleine.


    Drumset ohne Raummics
    Drumset mit Raummics
    Drumset nur Raummics



    Du hast auch die Drums noch sauber quantisiert, gut.
    und schön die -14LUFS eingehalten.
    Und es klingt auch recht ordentlich, besonders im Kontext mit der Musik.


    Also quantisiert ist da nichts! Es gibt zwar einen Schnitt im Drumpart (der Mittelteil ist aus einem anderen Take eingefügt), aber ansonsten ist das alles so gespielt worden, wie es jetzt erklingt.


    Mit den LUFS hast Du mich kalt erwischt - das kannte ich bis vorhin noch nicht. Es ist reiner Zufall gewesen, dass der Track passend für Youtube von der Lautheit her war... ich habe mir das jetzt mal erlesen und ein Plug-In zur Lautheitsmessung nach EBU R128 besorgt (Youlean Loudness Meter). Da heute ja fast alles über Streamingdienste läuft, ist das auf alle Fälle sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen! Danke für den Anstoß! :thumbup:


    Die Mischung habe ich natürlich nach den Grundeinstellungen mit dem Playback gemacht - wenn man die Drumspuren solo ohne Playback hört, würde man vielleicht das eine oder andere anders mischen. Normalerweise bekommt die Drumspuren ja niemand solo zu hören... :D


    So wie ich hören konnte, wenn mich meine Ohren nicht täuschen, hast du im EQ der Drumreverbs keinen Lowcut verwendet?
    Das würde etwas Mulm aus dem Lowend nehmen.


    Hast du Recht - das war kein Lowcut drin. Ich glaube jedoch, der Mulm im Bassbereich kommt von den Roommics... da gehe ich nochmal hinterher!


    Denn spätestens beim Einsatz eines EQ auf den Einzelspuren ist es vorbei mit Phasengleichheit.
    Phasenlineare EQs sind aber für blöderweise für transientenlastige Drums keine gute Wahl.


    Auch hier danke für den Gedankenanstoß - das werde ich auch nochmal im Detail für mich bearbeiten. Ich habe bisher immer die phasenllinearen EQs aus Samplitude benutzt, aber die Geschichte mit dem Pre- und Postringing war mir dabei nicht bewusst. Merci! :)


    Damit die Snare in den OHs keine Zicken macht ist es sinnvoll das beide den selben Abstand zur Snare haben.
    Wie du ja schon sagtest, XY Position ist auch eine gute Option.


    Das wiederum mache ich immer, wenn ich aufnehme - es nervt extrem, wenn die Snare auf den Overheads nicht exakt mittig ertönt - jedenfalls für meine Ohren. Und das Alignment wird damit zur Qual, außer man ist völlig schmerzfrei und zieht die Overheads auch einfach passend zueineander...

    Was mir bei der ganzen Sache nicht so recht einleuchten will, die Laufzeitunterschiede/Phasenverschiebungen, so denke ich zumindest bilden doch ein gewisses räumliches "Abbild" ab. Warum macht man die Deckungsgleich und "begradigt" Die.
    Hinterher fügt man wieder Echo/Hall künstlich hinzu.
    An einem Teilinstrument (z.B. Snare Batter; Reso/Teppich) leuchtet mir Das ja noch ein, bei den Overheads und Raummikros weniger.


    Gute Frage! Eins vorab: Das Time-Alignment von Drumspuren ist keineswegs ein Allheilmittel, das in jeder Situation den Sound verbessert. Es ist auch auf keinen Fall ein Muss, es anzuwenden. Es ist eine Option, die man anwenden kann, um eine bestimmte Klangvorstellung zu erreichen. Für meine Ohren erhält man durch das Alignen sehr präzise Transienten und eliminiert gleichzeitig die Auslöschung der Grundtöne der Trommeln. Der resultierende Gesamtklang ist „fett“ und trotzdem“knackig“ (oh wei, diese Schwurbelsprache...). Will man einen eher weichen Sound, kann das Alignen kontraproduktiv sein.


    Rein von der Theorie her führt es nicht unbedingt zu einer räumlichen Darstellung, wenn das gleiche oder jedenfalls sehr ähnliche Signal mit unterschiedlichen Verzögerungen im Millisekundenbereich wiedergegeben wird. Es führt dazu, dass der Attack verwaschen wird und sich je nach Verzögerung bestimmte Frequenzen auslöschen. Wenn man die Theorie ans Drumset überträgt, sieht das Ganze dann vielleicht so aus: Ich kann meine Overheads so ausrichten, dass sie für den Grundton der Snare optimal stehen (z.B. für einen Grundton von 220 Hz in einer Entfernung von jeweils 1,56 m). Dann wird die Snare fett klingen, ohne dass ich die Phase drehen muss oder eine Spur mit einem Delay alignen muss. Für ein oder mehrere Toms kann das aber bedeuten, dass sie vielleicht gerade in einem solchen Abstand zu den Overheads befinden, dass sich der Grundton auslöscht. Manchmal kann das durch Drehen der Phase ausgeglichen werden, aber wenn das Tom einen solchen Abstand hat, dass es einem Viertel der Wellenlänge des Grundtons oder ungeraden Vielfachen davon entspricht (1/4, 3/4, 5/4 usw.), dann komme ich mit einem Phase Reverse nicht hin. In so einem Fall hilft das Alignment der betroffenen Spuren aus dem Dilemma.


    Du hast Recht, dass es den räumlichen Eindruck von Raummics vermindert, wenn diese mit dem Direktschall aligned werden. Wenn ich einen gut klingenden Raum habe, dann kommt dieser besser zur Geltung, wenn die Raummics nicht aligned werden. Wenn ich die Raummics zum anfetten und zusammenkitten des Gesamtkkangs haben möchte, kann man alignen und den großen Raum künstlich hinzufügen.


    Wie man am Ende damit umgeht, bleibt eine reine Geschmackssache. Jeder so, wie er mag... :)

    Freut mich, dass das hier Anklang findet! :)

    Ich muss das mit dem Time-Shifting unbedingt mal selbst probieren. Ein DFler hatte das schon mal angeführt und mir war das bisher immer irgendwie "unheimlich".


    Einfach mal machen! Ich würde zum „üben“ eine Aufnahme mit einer XY- Overheadspur empfehlen, dazu Snare mit einem MIC von oben und die Bassdrum auf einer weiteren Spur. XY deshalb, weil durch den vernachlässigteren Membranabstand der Mics zueinander die Snare zeitgleich auf beiden Overheads ankommt. Das macht die Schieberei der Snarespur deutlich leichter. Für mich ist die Overheadspur immer der Fixpunkt, ich schiebe die anderen Spuren so, dass die Laufzeitdifferenz ausgeglichen ist und die Wellenformen von Direktsignal und Overheadsignal beim ersten Attack der Snare deckungsgleich sind. Bei der Bassdrum ist das manchmal nicht so eindeutig wie bei der Snare, weil sich das Signal im Innern der BD deutlich von dem unterscheiden kann, was bei den Overheads ankommt. Hier achte ich darauf, dass die tiefe Grundfrequenz der BD deckungsgleich ist und vor allem auch gleichphasig. Die Schieberei geht immer dort gut, wo auf der zu schiebenden Spur wenig Übersprechen von anderen Instrumenten drauf ist und vielleicht obendrein noch gegated wird. Bei Spuren wie der eines HiHat-Mikros wird es dann schon interessanter, denn dort ist viel Snare mit drauf. Ich schiebe die HH-Spur meist so, dass der Snareanteil Deckungsgleich zur Snare direkt und auf den Overheads ist. Die HiHat selber wird dadurch nicht 100% deckungsgleich zu dem Hihatsignal auf der Overheadspur sein, was aber meist nicht so schlimm ist.
    Also, mit wenigen und eindeutigen Signalen anfangen und dann langsam zu komplexeren Setups vorarbeiten... dann klappt das! :)

    Eine Frage: Nachdem Du doch kräftig (und schön) Raum dazu gegeben hast: Wieso hast Du Dir die Mühe mit dem Raummikros gemacht, welche Rolle spielt "Dein" Raum im Vergleich zum digital hinzugefügtem?


    Die Raumspur kann künstlichen Hall ersetzen oder ergänzen, aber nur dann, wenn der Raum einen brauchbaren Klang hat. Die Raumspuren können aber auch dem Direktsignal zugemischt werden, um die Einzelsignale „zusammenzukitten“. Mit Kompression drauf können sie auch die Illusion von kräftiger Spielweise erzeugen. Manchmal kann man sie auch gar nicht gebrauchen... Wenn ich allerdings schon eine Materialschlacht veranstalte, dann kommt es auf die zwei Mics mehr auch nicht mehr an. :D Ich werde diesen Aspekt nochmal mit Audiobeispielen hier beleuchten, das wird aber erst die Tage was, da ich momentan voll mit anderen Terminen bin...


    Was mich etwas irritiert sind die ersten 2 (Zwei) Schläge auf der Snare, die passen IMHO nicht in's "Gesammtbild" :rolleyes:
    Ich würd' die neu machen :D ;)
    Aber,... perfect job :thumbup:


    Äähh, ... Edith sagt, die Ersten 2 Schläge naaach dem Fill-In :rolleyes:


    Meinst du die ersten Snareschläge nach dem Mittelteil, wo ich wieder zum Ende hin die Glocke im Offbeat spiele? Da bin ich auch drüber gestolpert, weil die Snare da so anders klingt. Bin dann erst drauf gekommen, dass das am Handsatz liegt (in dem Teil Snare mit links, sonst mit rechts). Oder meintest Du eine andere Stelle?

    Respekt, du hast einen wirklich guten Drumsound hinbekommen! Die Toms klingen RICHTIG gut, da werde ich echt neidisch...so ein schöner Ton, aber dennoch punchy.
    Die Snare fällt da ein bisschen ab, aber naja.
    Was hast du denn für Trommeln und Felle am Start. Das Pearl BLX oder MMP? Evans Felle?


    Danke! Es war das MMP, mit Evans G2 clear über Amba ckear als Reso auf den Toms. Bassdrum Emad 1 clear und ein Aquarian Regulator Reso mit seitlichem Loch. Snare war meine DW Collectors VLT mit Amba coated und Amba Hazy auf der Resoseite.

    Hast Du auch bei den Raummikros die Phase korrigiert?
    Ich bin da immer unschlüssig, bzw. hatte ich auch schon mit nicht korrigierter Phase (subjektiv) bessere Ergebnisse als mit korrigierter Phase.
    Hast Du die Raummiks quasi als Stereomiks platziert, also den gleichen Abstand zum Set, oder hast Du unterschiedlich Entfernungen gewählt.


    Bei meiner Arbeitsweise mit dem Time-alignment ziehe ich alle Spuren so hin, dass die Snaredrum exakt zum gleichen Moment kommt. Die Snare deshalb, weil diese meistens das lauteste Störinstrument auf den anderen Spuren ist bzw. der Sound bei der Snare sehr leiden kann, wenn sie minimal zeitverzögert auf vielen Spuren tönt. Dann höre ich mir an, ob das Drehen der Phase ein besseres Ergebnis bringt oder nicht. Bei den Raummics ist das manchmal eher Geschmackssache als eindeutig technisch begründbar. Anders sind da z.B. Die Overheads zum Snaremikro: Wenn da nach dem Alignen die Phase um 180* gedreht ist, klingt die Snare sehr dünn, da sich die Tiefe Grundfrequenz um 220 Hz am ehesten auslöscht. Dann muss man quasi drehen...


    In meinem Beispiel hier waren die Raummics ein Stereopaar in ORTF oder NOS Konfiguration (nicht mit dem Lineal ausgerichtet). Sie standen etwa 2-3 m vom Set entfernt. Wenn man die Raumspuren hinterher mit einem Kompressor ordentlich zusammenquetscht, ist die Phasenlage mehr oder weniger egal... Ob ich sie in meinem Mix gedreht hatte, muss ich in dem Projekt nachschauen...

    Während des Tests meines neuen Behringer X32 Compact sind neulich folgende Aufnahmen entstanden, die ich hier für alle Interessierten zur Verfügung stellen möchte...


    Testobjekt für die Mehrspuraufnahme mit dem X32 war - wie sollte es auch anders sein - mein Drumset, das mit insgesamt 14 Mikrofonen abgenommen wurde:


    BD: Shure Beta 52a (in), Sennheiser MD441 (out)
    Snare: SM57 batter, Beyerdynamic M201TG (reso)
    Overheads: AKG C414B-ULS cardioid
    Hihat, Ride: no-name Kleinmembran-Electret-Kondensator (2x)
    Toms: M201TG (10-12-14), Ibanez TH800 "TechII" (16 floortom)
    Raum: no-name Kleinmembran-Electret-Kondensator (2x)


    Getrommelt hatte ich zu einem Playback von Ash Soan ("What's The Weather Like?").


    Die folgenden MP3-Dateien stellen die verschiedenen Mix-Phasen der Aufnahme schrittweise dar:


    Rohspuren (nur Pan)
    Dies sind die "nackten" Rohspuren, bei denen nur die Pan-Regler den Positionen der Mikros am Set angpasst wurden. Ansonsten nicht weiter bearbeitet.


    + Time-Align / Phase
    In diesem Schritt wurden die Spuren in Samplitude "time-aligned", was soviel bedeutet wie: "so zueinander ausgerichtet, dass die Laufzeiten der unterschiedlichen Mikrofone ausgeglichen sind". Außerdem wurde die Phasenlage der Mikros zueinander angepasst (z.B. Snare Schlagfell und Reso-Seite).


    + Gates auf den Toms
    In dieser Stufe wurden die Toms gegated, womit das unangenehme Mitschwingen der Felle, das bei naher Mikrofonierung gut zu hören ist, ausgeblendet wurde - das Set klingt etwas tighter dadurch.


    + EQ
    Hier ist jetzt viel Veränderung zu hören: alle Spuren wurden mit EQ behandelt. So wurde der Kick der BD betont, die Snare bekam eine Höhenanhebung bei etwa 5 kHz, die Toms bekamen den Attack angehoben bei 2-3 kHz, aus den Overheads und den Stützen an HiHat und Ride wurden die Tiefen unterhalb von 150 Hz mit einem Hochpass abgeschnitten und bei den Raummikros wurde zwischen 500-1000 Hz der Mulm entfernt.


    + Compression/Limiting
    Nochmal eine große Veränderung des Signals: die Snare wurde alleine komprimiert, dann alle Trommeln auf einer Subgruppe mit einem Multiband-Kompressor, einer Bandmaschinen-Sättigung und einem Limiter bearbeitet. Die Raum-Mikros wurden auch ordentlich komprimiert mit einem recht kräftigen Ratio von 1:10 und einer sehr kurzen Attack-Zeit, was den Raumanteil auf diesen Spuren noch weiter nach vorne kommen lässt.


    + Reverb (finaler Mix der Drums)
    Noch eine radikale Veränderung: getrennte Hallräume für Snare und Toms sowie ein gemeinsamer Raum für alle Drums.


    Die endgültige Mischung der Drums zusammen mit dem Playback kann dann auf diesem Video (am besten in HD) hier gehört werden:


    [video]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/video]


    Viele Drummer, die mit dem Aufnehmen ihres Sets anfangen, sind erstmal enttäuscht, wenn sie die rohen Spuren ihrer Aufnahme abhören. Das ist oftmals ernüchternd, was man da zu hören bekommt... Wie die obigen Beispiele zeigen, kann man die ursprünglich flach und matt klingende rohe Aufnahme jedoch mit EQ, Dynamikbearbeitung (Kompressoren, Gates, Limiter) und verschiedenen Hallräumen erheblich verändern und z.B. passend zu einem durchproduzierten Playback machen. Dabei wird auch klar, dass eine Mischung der Drums ohne das Playback "überbearbeitet" klingen kann und erst im Kontext mit dem Playback oder im Falle einer Band mit den anderen Instrumenten ein passendes Gesamtbild daraus wird. Und auch klar: die von mir gewählte Bearbeitung der Spuren ist nur eine von vielen Möglichkeiten der Soundgestaltung und erhebt keinen Anspruch auf Vollkommenheit. Ein anderes Schlagzeug mit einem anderen Schlagzeuger in einem anderen Raum aufgenommen und von jemand anderem gemischt, ergbit: ein völlig anderes Klangbild :)


    Wer Fragen zu einzelnen Bearbeitungsschritten hat -immer her damit! :)

    Einfach XLR-XLR und rein damit. Der Gain-Regler des Pults wird dann eher im ganz unteren Bereich stehen. Wenn es zuviel Pegel hat, dann Pad entweder am Pult oder am Bassamp (je nachdem, was vorhanden ist) oder als Notnagel Dein XLR-Stereoklinkenkabel und in den Line-Eingang. Ich habe für solche Fölle auch immer noch eine normale DI-Box dabei, um einen Plan B realisieren zu können im Notfall.

    Wenn ein Becken im Laden eine Macke am Rand hat (ein Fleabite), dann würde ich das auch nicht nehmen. Das muss aber nicht beim Hersteller durch die QC geflutscht sein damit. Es kann genauso beim Höndler durch nicht angepasstes Handling passiert sein...


    Kritik an der Verarbeitungsqualität bei Zildjian kann ich nicht wirklich aus eigener Erfahrung äußern: meine beiden neueren K (Custom Dark HH und Light Ride) sind beide perfekt verarbeitet, wenn man mal von den Gusslunkern in der Oberfläche absieht. Diese findet man bei anderen Marken aber ebenso... Ich habe bei der Hihat die Beckenränder ganz leicht mit 400er Scleifleinen abgezogen, weil sie ein ganz kleines bisschen scharfkantig waren.
    Klanglich ist es ja eh Geschmacksache, und wenn mir ein Becken nicht gefällt, dann kaufe ich es einfach nicht.


    Mein K Custom Ride von 2007 hat im Bereich der Kuppe und des Mittellochs auch so Materialaufdoppelungen, die bei diesem Becken natürlich nicht vom Abdrehen kommen können. Ich habe das Teil gebraucht gekauft und nicht weiter drüber nachgedacht, aber bei einem neuen hötte ich es vielleicht wieder weggehängt.


    Rein vom Gefühl her empfinde ich die QC von Paiste als besser, dort habe ich noch nie irgendetwas zu bemängeln gehabt. Ich kann aber nicht sehen, dass es beim Z drastisch schlechter geworden ist - die waren denke ich noch nie auf dem Schweizer Niveau... Vielleicht fehlt mir aber für solche Thesen auch die Erfahrung, denn mehr als vier fünf K's habe ich nocht nicht besessen.

    Ich hänge mich mal hier an, weil in diesem Thread bisher am meisten über dei Claw geschrieben wurde und es allgemein hier in diesen Thread passt. Der freundliche DHL-Mann hat mir heute ein Paket vom großen T gebracht, in dem sich vier von mir bestelte LP 592A-X Mic Claw with Z-Rod befanden. Nach dem Morgenkaffee habe ich dieses System natürlich gleich in allen möglichen Varianten getestet und hier der erste Teil davon: es geht erstmal nur um die allgemeine Verarbeitung und vor allem die Ausrichtungsmöglichkeiten an verschiedenen Trommen (Toms, Snare, Floortoms, mit Optimounts, mit Rims und pur). Achtung: es kommen massenweise Fotos! Kleine Anmerkung noch: Dies soll keine Werbeveranstaltung für LP sein, ich bin mit denen auch in keinster Weise verbandelt. Mir geht es nur um die Weitergabe meiner Erfahrungen mit dem System...


    Vorab: Die Claws sind ganz-Metall Konstruktionen, der Klemmenkörper selber ist aus Aluguss und wirkt sehr stabil. Die Flügelaufsätze der Befestigungsmuttern sind auch aus Metall, was auch definitiv Sinn macht, weil man halt doch etwas fester dran drehen muss, damit es stabil hält. Das Befestigungsgewinde für die Mikrofonhalterung ist eines mit 5/8" Durchmesser und großer Konterscheibe aus Alu. Die meisten Mikrofonstative haben 3/8" Gewinde zur Aufnahme der Mikroklemmen und auch diese selbst haben im Lieferzustand meist ein 3/8" Innengewinde. Glücklicherweise ist dieses bei den meisten Klemmen als Adapter ausgeführt, so dass man nach rausdrehen desselben mit einem 10-Cent Stück ein 5/8" Innengewinde vorfindet. Warum ich darüber so lang und breit schreibe? Zum einen kann man die Claw sonst nicht sinnvoll benutzen, weil man die Mikroklemmen nicht dran bekommt, zum anderen aber auch deshalb, weil die Entscheidung für das größere und stabilere 5/8" Gewinde absolut sinnvoll ist: es hält deutlich besser als die 3/8" Variante auch bei auftretendem Drehmoment am Gewinde während des Spiels (dazu später mehr) und lässt sich trotzdem leichter handhaben. Da hat LP alles richtig gemacht!


    Zur Montage: Man kann die Claw an den gängigen Spannreifen direkt befestigen (getestet bisher 2,3 mm Triple Flanged, Gussreifen und S-Hoops folgen später). Dies kann auf der Schlagfellseite oder auch auf der Resoseite erfoglen, jedenfalls bei Trommeln bis etwa 9" Tiefe. Bei meinem 10" tiefen Tom war es schon arg knapp mit dem Einstellbereich - das ging mit etwas Kompromissen noch so gerade eben. Bei kleineren Toms (also 8-10-12-13) und der Snare ist die Montage am Resoreifen ggf. die Methode der Wahl, weil es die Möglichkeit ergibt, die Z-Stange gerade nach oben laufen zu lassen - das sieht optisch sehr viel besser aus, als die "windschiefe" Montagevariante am Schlagfellreifen (siehe dazu die Bilder unten).
    Fast alle Toms kommen heute mit irgendwelchen Freischwingvorrichtungen - ich konnte im Schnelltest eben die Pearl Optimounts in der neuen Variante (OPTA) sowie das RIMS-System (bzw. ein Klon davon) ausprobieren. Beim Optimount ist es prima, denn die Claw kann hier an die vertikal verlaufenden Streben geschraubt werden und dann sehr komfortabel und auch gut aussehend mit dem Z-Rod ausgerichtet werden. Die nochmalige Entkopplung von der schwingenden Trommel ist ein weiterer Pluspunkt bei dieser Montagevariante. Der Praxistest später muss zeigen, ob die Montage dort den Schwingungen beim Spielen des Sets standhält, denn auf einer runden Stange mit recht kleinem Druchmesser könnte sie das ganze trotz Gummipuffern an den Zähnen der Claw ungewollt bewegen. Bei RIMS (und Varianten davon) sieht es etwas anders aus - dort kann man hervorragend den "Bügel" um die Trommel herum als Klemmort nehmen - die Klammer hält bombenfest daran. Allerding ist man hier wieder näher am Schlagfell und muss ggf. zur korrekten Ausrichtung des Mikros eine der "schrägen" Ausrichtungsvarianten wählen. Man hat jedoch im Gegenzug keinerlei Probleme mit dem RIMS-System was die Befestigung angeht - das kann bei Clip-On Systemen schon mal mehr Probleme geben...
    Am Floortom kann man die Montage auf der Resoseite vergessen - die Stange des Z-Rods ist einfach zu kurz, um dann bei 14" - 16" Tiefe noch nach oben an die Schlagfellseite zu kommen. Montage am Schlagfellreifen geht immer - ist aber gerade beim Standtom mit potentiell beengten Platzverhältnissen durch ein Ridebecken nicht sehr elegant bzw. praktisch. Bleibt die Montage am Standtombein (an dem Ende, das oben aus dem Halteböckchen raussteht): dass macht optisch einen guten Eindruck und lässt zumindest bei meinem bisher getesteten älteren Pearl BLX-Standtom alle Positionierungen auch mit großen Mikrophonen zu (Testkandidaten waren hier neben dem Standard M201TG noch das Sennheiser MD441 und ein Ibanez TechII).


    Was jetzt als nächstes kommt ist der Praxistest am Set - zum einen hinsichtlich der Positionierung im realen Anwendumgsfall und zum anderen in Bezug auf die Klangeigenschaften. Ein Vergleichstest einmal an der Claw, einmal am Mikrostativ soll aufdecken, wie effektiv die interne Trittschalldämpfung der Claw arbeitet und ob das ganze damit praxistauglich ist oder eben nicht... das folgt dann später mit Ton und Bildern.


    Hier jetzt noch die angedrohten Bilder (mit einem Click auf das Bild kann eine größere Version geladen werden):

















































    Fortstetzung folgt...

    Hi Dany, lass Dich nicht verrückt machen mit dem Hocker jetzt. Es gibt von allen Herstellern gute und schlechte - und was für den einen gut ist, muss für die andere noch lange nicht gut sein! Du hast Deinen Allerwertesten entscheiden lassen und ein Top-Modell eines der etablierten Hersteller gewählt. So ganz viel daneben kannst Du damit nicht liegen... Und wenn Du in ein paar Jahren doch etwas anderes willst, kannst Du auf dem Gebrauchtmarkt 1:1 tauschen. Und wenn etwas kaputt gehen sollte, hast Du drei Jahre Garantie vom großen T und danach gibt es noch einige Jahre Ersatzteile von Pearl...


    Für die Statistik: Ich besitze (!) zwei Hocker: einen älteren Tama 1st Chair, dessen Sitzfläche mir nach ca. 1h weh tut. Der andere ist ein Pearl D 1000 mit Velour als Bezug, das ist mein Favorit derzeit. Das Ding ist stabil wie ein Panzer und es löst sich rein gar nichts, wenn die Klemmschraube im richtigen Winkel zur Sitzposition steht. Auch nicht bei 4h Gigs... Wie alt der Tama ist, weiß ich nicht - geschätzt jetzt mindestens 15 Jahre. Ich will auch nicht ausschließen, dass die Polsterung des Tama einfach durch ist nach den vielen Jahren, aber man sieht in der Dicke schon einen deutlichen Unterschied zum Pearl. Der Pearl ist wohl so 10 Jahre alt und deulich mehr benutzt als der Tama...