Könntest du das "Time Align" näher erklären? Ist das eine spezielle Funktion im Samplitude, die die Laufzeitunterschiede automatisch auswertet und korrigiert? Oder muss man dazu irgendwelche Parameter händisch korrigieren? Und wenn ja, wie läuft das genau ab?
Hajo hat es ja schon gezeigt - hier nochmal mit Bildern aus Samplitude, die vielleicht etwas leichter zu erkennen sind. Das erste Bild unten zeigt die Snare-Batter Spur oben und darunter die beiden Overhead-Spuren. Der Versatz betrug in meiner Aufnahme 177 Samples (@44,1 kHz), das entspricht ca. 4 ms und daraus ergibt sich, dass die Overheads jeweils ca. 1,74 von dem Snare-Mikrofon entfernt waren... Man kann bei genauem Hinschauen auch sehen, dass ein minimaler Versatz zwischen linkem und rechtem OH-Mic besteht - sie waren also nicht exakt auf den cm gleichweit von der Snare entfernt. Auch diesen Versatz könnte man korrigieren - habe ich aber nicht gemacht.
Zum Alignen der Snare-Spur nimmt man jetzt den zugehörigen Part und schiebt ihn um genau diese 177 Samples nach hinten - er sollte dann so liegen, wie im zweiten Bild gezeigt. Ergebnis ist dann, dass der Grundton der Snare nicht mehr ausgelöscht wird und der Attack exakt gleichzeitig ertönt.
Hier das Audiobeispiel - es ertönt die gleiche Stelle im Song, nur Overheads und Snaremic - erst ohne, dann mit Alignment:
Vergleich Snare/OH nicht aligned - aligned
Im Bild kann man gut sehen, wie die Snare-Schläge in der zweiten Hälfte an Volumen gewonnen haben:
Hier dann auch nochmal die Doku der Raumspuren - ich habe von der Version ohne künstlichen Hall drei Versionen des gleichen Ausschnitts gemacht: einmal ohne, einmal mit Raum-Mics - dann einmal die Raummics alleine.
Drumset ohne Raummics
Drumset mit Raummics
Drumset nur Raummics
Du hast auch die Drums noch sauber quantisiert, gut.
und schön die -14LUFS eingehalten.
Und es klingt auch recht ordentlich, besonders im Kontext mit der Musik.
Also quantisiert ist da nichts! Es gibt zwar einen Schnitt im Drumpart (der Mittelteil ist aus einem anderen Take eingefügt), aber ansonsten ist das alles so gespielt worden, wie es jetzt erklingt.
Mit den LUFS hast Du mich kalt erwischt - das kannte ich bis vorhin noch nicht. Es ist reiner Zufall gewesen, dass der Track passend für Youtube von der Lautheit her war... ich habe mir das jetzt mal erlesen und ein Plug-In zur Lautheitsmessung nach EBU R128 besorgt (Youlean Loudness Meter). Da heute ja fast alles über Streamingdienste läuft, ist das auf alle Fälle sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen! Danke für den Anstoß! ![]()
Die Mischung habe ich natürlich nach den Grundeinstellungen mit dem Playback gemacht - wenn man die Drumspuren solo ohne Playback hört, würde man vielleicht das eine oder andere anders mischen. Normalerweise bekommt die Drumspuren ja niemand solo zu hören... ![]()
So wie ich hören konnte, wenn mich meine Ohren nicht täuschen, hast du im EQ der Drumreverbs keinen Lowcut verwendet?
Das würde etwas Mulm aus dem Lowend nehmen.
Hast du Recht - das war kein Lowcut drin. Ich glaube jedoch, der Mulm im Bassbereich kommt von den Roommics... da gehe ich nochmal hinterher!
Denn spätestens beim Einsatz eines EQ auf den Einzelspuren ist es vorbei mit Phasengleichheit.
Phasenlineare EQs sind aber für blöderweise für transientenlastige Drums keine gute Wahl.
Auch hier danke für den Gedankenanstoß - das werde ich auch nochmal im Detail für mich bearbeiten. Ich habe bisher immer die phasenllinearen EQs aus Samplitude benutzt, aber die Geschichte mit dem Pre- und Postringing war mir dabei nicht bewusst. Merci! ![]()
Damit die Snare in den OHs keine Zicken macht ist es sinnvoll das beide den selben Abstand zur Snare haben.
Wie du ja schon sagtest, XY Position ist auch eine gute Option.
Das wiederum mache ich immer, wenn ich aufnehme - es nervt extrem, wenn die Snare auf den Overheads nicht exakt mittig ertönt - jedenfalls für meine Ohren. Und das Alignment wird damit zur Qual, außer man ist völlig schmerzfrei und zieht die Overheads auch einfach passend zueineander...













































