Ich oute mich hier auch Mal als "potentiell-zu-fest-Zudreher". Beim Nachdenken darüber ist mir für mich aufgefallen, dass ich besonders Schrauben anknalle, bei denen ein Lockern unangenehme Folgen hätte: Befestigungsschrauben von Fußmaschinen-Schlegeln oder auch von Galgen-Beckenarmen. Während erstere meine Angriffe bisher parieren konnten sind mir von den Armen bereits etliche kaputt gegangen. Das diese alle von Pearl waren, liegt ausschließlich daran, dass ich bis auf einen Arm von Gibraltar bisher nur Pearl Becken arme im Gebrauch hatte.
Trotzdem hier meine Bilanz mit Jahreszahlen:
3x Pearl CH-95 gekauft neu in1988 - zwei davon sind innerhalb der letzten 5 Jahre am Gelenk zum Schrägstellen des Auslegers gebrochen. Diese Sorte hatte 7/8" Rohre als Ausleger und kein Problem mit nicht haltenden Stellungen des Arms (gemeint ist ungewollte Drehung des Auslegers um die eigene Achse). Der dritte ist aus Angst vor Beschädigung des montierten Beckens a.B. genommen worden. Ursache Gewalt? Vielleicht mit im Spiel, aber die Materialqualität der Gussteile von Pearl war Ende der 80er allgemein schlecht (Beispiel: BLX/MLX Longlugs).
1x Boomarm eines 1987 gekauften B-950 Galgenbeckenständers (zu der Zeit das Topmodell): dieser war von Anfang an zickig in dem Sinne, dass der Auslege-Arm im Gegenstück (dem Verstelltelenk) klemmte und nur schwer verstellbar war. Wenn man ihn dann woanders hinbewegt hatte, war er anfällig für die axiale Eigenbewegung und würde deshalb angeknallt. Bis heute intakt, aber nicht mehr in Benutzung wegen der Klemmerei...
Mehrere Boomarme aus der Zeit der 1990er Jahre, eher die Mittelklasse Modelle schon mit stufenlos verstellbarer Beckenhalterung: 2x am Gelenk gebrochen, weil sie schwere Becken (so ab 18er Crash) nicht in Position halten könnten (ungewollte Axialdrehung des Auslegers). Sie wurden daher immer angeknallt...
Irgendwann wurde es mir zu doof mit den alten Teilen und ich habe sie am Hauptset durch CH-1000 ersetzt...
Ansonsten habe ich in den 36 Jahren Trommeln 3x Flügelschrauben gekillt (auch die alle von Pearl, s.o.): zweimal zur Höheneinstellung der Hihat, 1x Hihat-Clutch. Ursache: schlechtes Material in Verbindung mit zuviel Kraft.
Ein SP30 Bassdrumbein ist ebenfalls am Gelenk wegen der schlechten Gussteile in den späten 80ern gebrochen.
Plastikmanschetten der 1000er Serie von Pearl gekauft um 2009 rum)sind mir am Snarestativ und am Hocker kaputt gegangen, jeweils die, wo unten die drei Streben auf das Hauptrohr treffen. Diese Schrauben habe ich nie besonders fest angezogen...
Ich habe einen Pearl Doppeltomständer aus den frühen 1980er Jahren (noch Made in Japan), den ich bis heute trotz heftigster Benutzung mit Anknallen der Flügelmuttern nicht kaputt bekommen habe. Diesem Teil sieht man die bessere Qualität im direkten Vergleich mit den Taiwan-Modellen an. Sie erinnert mich an die Yamaha Hardware bis etwa Mitte der 2000er Jahre. So ein Teil von Yamaha habe ich als geraden Beckenständer, der ebenfalls auch bei Gewaltanwendung unkaputtbar ist.
Fazit? Öfter Mal über das notwendige Drehmoment nachdenken, danke für den Anstoß, Gerald. Pearl Hardware aus den späten 80ern aussortieren langsam... Wo immer Kunststoff im Bereich einer Klemmung ist, generell mäßig anziehen.