Beiträge von Oliver_Stein

    Edit: Für die Neugierigen, die nicht lange lesen wollen: Vorher/Nachher-Vergleich


    Ich wollte hier mal in Kurzform die Akustik-Behandlung meines neuen Übungraumes vorstellen und damit vielleicht dem einen oder der anderen Anregung für die Behandlung ähnlich gelagerter Akustik-Probleme geben.


    Ausgangslage war folgende: der Raum hat Abmessungen von ca. 5 m x 5 m und eine Deckenhöhe von ca. 4,50 m. Die Wände bestehen aus gemauertem Kalksandstein, die Decke ist so ein Mittelding zwischen Holzbalken-Decke und gemauerter Decke, der Boden ist Estrich mit (mittlerweile) Trittschall-Dämmung darauf und dann Laminatboden. Der Raum hat durch den Hauptmieter bereits eine tiefergelegte Decke bekommen: die äußeren 60 cm bestehen aus mit Stoff bespannten Holzrahmen, die an die Wand gedübelt sind. In diesen Holzrahmen befinden sich auch drei "Leuchtfelder" mit eingelassenen Deckenspots. In dem sich ergebenden inneren Quadrat ist eine großes Segel aus Bühnenmolton gespannt. Weiterhin sind zwei Wände komplett (also ca. 80% der Fläche) mit Bühnenmolton bespannt, eine weitere Wand hat kleinere Teilflächen mit stoffbespannten Rahmen. Die Fensterwand hat einen Absatz in ca. 1,30 Höhe, der 50 cm in den Raum hineinspringt, aber nach unten hin wieder schräg wegläuft. An der Fensterwand ist auch ein großflächicher Heizkörper angebracht und das Fenster selber (ca. 2 m² Fensterfläche). Ansonsten ist die Fensterwand "nackt".



    Bild 1: die bereits installierte "Zwischendecke" (oder: Der Mann, der durch die Decke geht...)


    Das Problem: der Höhenbereich war durch die optisch sehr ansprechend angebrachten Moltonflächen bereits gut "im Griff", aber im Tiefmitten und Bassbereich herrschte ein unglaublicher Matsch. Eine Messung ergab Peaks zwischen 80-100 Hz sowie einen breiten Mulmbereich bis hoch auf ca. 500 Hz. Proben in diesem Raum: unmöglich! Ein kleines Beispiel in dieser Audiodatei - es handelt sich dabei um ein Cajon, das in dem Raum angechlagen wurde...
    Es war mir und dem Hauptmieter klar, dass unbedingt etwas getan werden musste, um den Tiefmitten-Mulm in den Griff zu bekommen. Der erste Ansatz waren selbstgebaute Bassfallen in Dreieckform in den vertikalen Raumecken, aber bei einer zweiten Raumbegehung und der Prüfung der Materialbasis kam es zu einer wesentlich einfacher zu realisierenen Lösung, die die bereits eingebauten Rahmen etwa 80 cm unterhalb der Raumdecke mit einbezog...

    Die gewählte Lösung:
    In einem örtlichen Baumarkt waren Glasfaser-Trennwandplatten in verschiedenen Stärken verfügbar, die egal welche Stärke die einzelnen Platten hatten immer in Paketen von 62,5 cm x 125 cm (Plattenmaß) und einer Packhöhe von ca. 45 cm kamen. Diese Trennwandplatten sind in Thermo-Folie eingepackt, die rundum dicht ist und an den Kopfseiten im Werk etwas zugeschrumpft wird. Diese Folie ist relativ dünn, aber stabil. Wenn man zwei von den Paketen übereinanderstapelt und etwas drückt, dann passen sie genau zwischen die Decke und die Holzrahmen der abgehängten Decke. Sie werden dabei gerade soweit zusammengedrückt, dass sie nicht mehr von alleine verrutschen.



    Bild 2: Die Stirnseite der Dämmstoff-Pakete aus dem Baumarkt


    Weil die Holzrahmen an der Fensterfront nicht vorhanden waren wegen der Fensteröffnung, haben wir die vier oberen Raumecken unterschiedlich behandelt: die an der Fensterwand liegenden zwei Ecken bekamen jeweils zwei komplette Pakete eingebaut, so dass dort jetzt jeweils eine Bassfalle von 1,25 x 0,8 x 0,625 m³ verbaut ist. Die gegenüberliegenden Ecken bekamen die "doppelte Dosis" von jeweils 4 Paketen, die dort über Eck eingebracht sind. Dort befindet sich jetzt also in jeder Ecke ein "L" mit Schenkellängen von 1,85 m und 1,25 m, beide Schenkel wieder 80 cm hoch. Insgesamt sind in den oberen Raumecken jetzt 12 m³ staubdicht eingepackte Glaswolle, der Platzverlust im Raum beträgt "Null" am Boden und bis zur Höhe von ca. 3,5 m.




    Bild 3: Staubdicht verschlossene Dämmwoll-Pakete (hier testweise in einer Raumecke am Boden liegend)


    Die Theorie (in unwissenschaftlicher Kurzform): Der Raum hat aufgrund der parallelen Wände und der fast kubischen Raumabmessungen eine massive Überlagerung von stehenden Wellen, die sich in den Peaks zwischen 80 und 100 Hz sowie dem Tiefmittenmulm bis ca. 500 Hz äußerten. Teilweise wurde das ganze noch von einem Flatterecho überlagert, dass jedoch nur im unteren Frequenzbereich auftrat, weil die oberen Frequenzen schon durch die Stoffe an den Wänden entschärft waren. Da sich in Raumecken die Energie von tiefen Frequenzen besonders konzentriert sind diese ein sehr guter Ort um Probleme im Bassbereich zu bekämpfen. Die Bässe und Tiefmitten werden dort von der Glaswolle in Wärme umgewandelt und sind danach akustisch nicht mehr vorhanden. Das theoretische Ergebnis: Der Raum ist frei (oder sehr viel freier also vorher) von störendem Bass- und Tiefmittenmulm.


    Die Praxis: Glaswolle staubt und der Staub ist ungesund beim Einatmen, außerdem juckt er auf der Haut. Dies Stauben wird durch die Bewegungen, die die Basstöne in der Wolle bewirken, noch unterstützt. Glaswolle ist aber auch sehr günstig und überall erhältlich, daher meist (und auch hier) Material der Wahl. Also muss die Glaswolle so eingepackte werden, dass der Schall zwar noch in die Pakete hinein kommt, der Staub aber nicht heraus. Dünnere Plastikfolien stellen für tiefere Frequenzen bis ca. 500 Hz keine nennenswerte Barriere dar und können so zum Einpacken verwendet werden. Wenn die Folie mit Aluminium-Klebeband verklebt wird, ist sie staubdicht - aus den Paketen kann dann nichts mehr herausrieseln. Da die Pakete schon auf allen großen Flächen in geeigneter Folie verpackt geliefert werden, braucht man nur noch die Stirnseiten zu schließen.Wir haben das mit Folie aus aufgetrennten schwarzen Müllsäcken und dem Alu-Klebeband gemacht. Das Verschließen der zwölf Pakete hat in etwa 4-5 Stunden gedauert - zu zweit geht es sehr viel schneller. Jede "Naht" wurde mit mindestens 2 Lagen Klebeband ausgeführt, teilweise je nach Lage der Naht auch mal drei Streifen nebeneinander. Die Pakete wurden nach dem verkleben durch leichten Druck auf Dichtheit getestet - alle Pakete waren dicht. Beim Einbau mussten wir einmal zwei Pakete wieder mutwillig anpieksen, damit die Luft etwas raus konnte - sie hätten sonst partout nicht in die vorhandene Lücke gepasst. Die kleinen Löcher wurden danach wieder mit Aluklebeband verschlossen. Die ganze Aktion hat mit zwei Mann 8h gedauert - mit Material einkaufen und Curry/Pommes rotweiß dazwischen...




    Bild 4: Stirnseite eines Dämmwollpakets, verschlossen mit schwarzer Müllsackfolie und Alu-Klebeband



    Bild 5: Alu-Klebeband (2 verschiedene Sorten, 50 mm breit)



    Bild 6: Zwei Pakete Dämmwolle in einer der Raumecken unter der Stoff-Zwischendecke


    Die Wirkung:


    Edit (05.01.2016): Vorher/Nachher-Vergleich
    Es sind jeweils zwei Schläge auf einem Cajon zu hören, einmal vor Einbau der Bassfallen, einmal danach. Aufnahmegerät und Cajon standen in etwa (+/- 0,5 m) an gleich Position - Lautstärkeunterschiede wurden durch normalisieren ausgeglichen. Die Aufnahmen sprechen denke ich für sich...



    Bereits nach der ersten behandelten "kleinen" Ecke konnte man den Effekt der Bassfallen bemerken, die Resonanz im Raum war bereits merklich geringer geworden. Nach Einbau aller zwölf Pakete in die Raumecken ist der gesamte Tiefmitten-Mulm und das Bass-Gebrummel schlichtweg verschwunden, wie ausgeschaltet. Einzig das tieffrequente Flatterecho ist noch im Ansatz vorhanden, aber das wird sich beim "Befüllen" des Raumes mit musikalischem Inventar noch geben, so zumindest die berechtigte Hoffnung. Berechtigt deshalb, weil sie in anderen gleichgroßen Räumen, die mit Kram vollgestellt sind, auch nicht mehr auftreten. Das Ergebnis ist aber auch schon jetzt mehr als überzeugend. Einen akustischen vorher/nachher-Vergleich werde ich nachliefern...


    Die Kosten: das gesamte Material belief sich bei uns auf 12 Pakete Glaswolle, 3 Rollen Alu-Klebeband und ein 5er Pack große schwarze Müllsäcke. Dazu kamen noch ein paar Winkel für Stützleisten und ein paar Latten... Insgesamt waren das ca. 200,-. Wenn man die bereits vorhandenen stoffbespannten Holzrahmen noch mitrechnet, wäre es natürlich entsprechend teurer - ich kann deren Kosten nur auf ca. 200 - 300 Euro schätzen.


    Fazit: eine sehr lohnenswerte Sache, die das akustische Problem in diesem Raum nahezu vollständig behoben hat. Generell können solche in Raumecken platzierte Dämmstoff-Pakete in jedem Raum zu massiven Verbesserungen der Akustik führen und das schöne daran ist, dass man es ohne Risiko probieren kann, ob die gewünschte Wirkung erzielt wird. Einfach die Pakete ohne viel drauf herumzudrücken in die unteren Ecken des leer geräumten Raums legen und das Schlagzeug in der Mitte des Raums spielen, um den Effekt zu begutachten. Hinterher einmal durchsaugen, falls etwas Staub ausgetreten ist. Baumaterial kann man heute bei den meisten Baumärkten zurückgeben, wenn es noch originalverpackt ist. Die Platzierung in den oberen Raumecken empfiehlt sich, weil dann kein wertwoller Platz am Boden des Raumes verloren geht. Die vertikalen Wandecken gehen natürlich auch, die Bassfallen sind dort nur nicht ganz so effektiv wie an den Ecken, wo drei Flächen aufeinander stoßen.


    Ich liefer nochmal Bilder vom fertigen Raum mit meinem Set drin nach, außerdem eine Vergleichsaufnahme von dem Cajon jetzt nach der Installation der Bassfallen und auch eine Raumaufnahme vom Drumset. Bin selber schon ganz gespannt... :)


    Edit 10.01.2016: Bilder mit Drumset hier, Raumaufnahme vom Drumset hier!

    Ich spiele derzeit auf meinem BLX White Suede Emperor uber Amba clear als Reso. Fetter, warmer Klang. Sehr schön klangen auch immer einlagige coated Felle (G1 oder Amba) über Diplomat clear als Reso. Pinstripes waren damals vom Werk aus drauf, aber das war mir zu Dumpf...


    Edit: Ich hatte auch mal einlagige G Plus clear drauf, die waren auch gut! Die heißen jetzt glaube ich anders, G14 oder so?

    Ah, ein Thread zum BLX! Was für ein schöner Grund, mal aus der Passivität aufzutauchen…
    Ich selbst habe ein BLX seit 1989, ...


    Auch wenn die Frage nicht direkt auf die BLX/MLX bezogen ist, sind diese ein gutes Untersuchungsobjekt, weil sie wahrscheinlich DIE Sets sind, deren Longlugs am meisten ersetzt wurden. Ich habe mein BLX seit 1988 und seit 2003 oder 4 ein MLX.
    .

    Zitat

    Kuriosität am Rande, die aber sicher mehr an mir als am Instrument liegt:
    Es gelang mir wirklich nie, das 13er Tom signifikant anders als eine Waschmitteltrommel
    klingen zu lassen. Der Frust ging sogar so weit, dass ich schließlich nur noch mit einem
    Hängetom, dem 12“, gespielt habe.


    OT, aber war bei mir exakt genau so! Das 13er war nicht in den Griff zu bekommen, mit RIMS dann etwas besser, aber immer noch Mist. Ich habe meins dann gegen ein 14er ersetzt und das 13er später zersägt und eine Snare draus gemacht...



    Spätestens hier lag ich am Boden vor Lachen, auch dies ist mir im Ü-Raum, auf der Bühne und im Studio passiert... als ich noch nicht die RIMS dran hatte, konnte man den Müll durch die Tomhaltelöcher rausbekommen, nach der Umrüstung musste ich immer ein Fell demontieren. Da habe ich dann meist auch gleich das Böckchen ersetzt...


    Hat Oliver Stein nicht mal die Böckchen an seinem Blx gewechselt? Vielleicht kann er ja was dazu sagen....


    Back to topic: ja, das stimmt, es war aber am MLX. Ich habe jedoch gleichzeitig auf Optimounts umgerüstet, was zweifellos sehr viel mehr (positiven) Einfluß auf den Klang hatte.
    Ich hatte neulich schon mal so eine Forschungsidee: aus meinen beiden Sets würde ich jeweils das 12er Tom nehmen und sie exakt gleich ausrüsten. Beide bekämen Optimounts und die gleichen Böckchen ( beide Varianten gehen: die originalen Longlugs oder die Masters Lugs). Dann könnte man bei identischer Befellung mit neuen Ambas erstmal den Unterschied zwischen Birke und Ahorn testen. Bei dieser Aktion könnte man dann auch testen, ob die Lugs eine klangliche Auswirkung haben. Allerdings muss man dazu immer beide Felle abnehmen und für absolute Vergleichbarkeit hinterher wieder identisch stimmen - das macht die Sache sehr sehr komplex und am Ende weiß man nie, ob man tatsächlich die Veränderung nur der Böckchen hört oder eben auch andere Einflüsse...
    So sehr mich mein Forschergeist anspornt, ist so eine Aktion immer mit viel Zeitaufwand und auch einigen Kosten verbunden, ob und wann ich mal dazu komme, steht also in den Sternen...


    Noch eine persönliche Meinung zum Ursprungsthema: die neuen Masters Lugs sind ohne Frage technisch den alten Longlugs überlegen, vom Material her als auch von der Funktion. Ich finde sie am MLX optisch sehr ansprechend (das Set ist in Liquid Amber lackiert). An meinem BLX in Piano Black finde ich die Longlugs sehr schön, deshalb verusche ich dieses Set nicht mehr soviel zu transportieren und werde so noch sehr lange mit meinen Ersatzteilen vom MLX auskommen. Ich nutze das BLX im Übungsraum und liebe es noch wie am ersten Tag, auf der Bühne kommt dann das MLX mit den modernen Lugs als Workhorse zum Einsatz.

    Also ich verstehe schon, warum der TE nicht alles nochmal nachträglich exportieren will. Man braucht den freien Platz auf der HD für die Einzelspuren, der Export dauert (je nach Rechnerperformance kann das auch langsam sein) und hinterher muss man auch noch alles wieder löschen.


    Die Funktion, die hier gebraucht wird, heißt bei Samplitude z.B. Mix-to-File. Damit kann man den Ausgang des Mixers in einer Datei aufzeichnen, wobei es unerheblich ist, ob die Inputs des Mixers mit externen Eingängen gefüttert werden oder mit bereits aufgenommenen Spuren. Das Format der Datei kann beliebig eingestellt werden, also auch MP3.
    Ich kann mit Sicherheit für Samplitude Pro X2 und Samplitude 11 sagen, dass das dort geht. Für die kleinen Versionen "Magix Music Studio" und "Magix Samplitude Music Studio" (49,- / 99,-) müsstest Du das mal recherchieren, ob dieses Feature dort auch schon freigeschaltet ist. Du kannst beide Programme 30 Tage mit vollem Funktionsumfang kostenlos testen.


    Ansonsten empfehle ich dir auch einen Handyrecorder, z.B. den Zoom H5, der neben der von Dir gewünschten MP3-Aufnahme (von den internen Mics oder via Line-In) auch echte Vierspuraufnahmen machen kann und damit sehr flexibel ist. Ich nutze meinen für schnelle Probenmitschnitte (Stereo von den int. Mics), für Drumaufnahmen mit den internen Mics als Overheads und einem zusätzlichen Snare- und BD-Mic auf Spur 3 u. 4 oder auch als Zuspieler für Tracks, zu denen ich trommeln möchte (Overdub-Modus). Ich würde das Ding nicht mehr hergeben, soetwas braucht jeder Drummer!

    Also - ich hadere jetzt schon seit etlichen Beiträgen hier, ob ich schreiben soll oder nicht: jetzt mache ich es einfach mal.


    Zunächst mal finde ich, dass Du den Groove zu Swampland wirklich sehr souverän eingespielt hast, dafür ziehe ich den Hut. Das gilt auch für die meisten anderen Drumspuren von Dir, die Du hier auf A- oder E-Set eingestellt hast. Aber - die Songs aus der Feder des ElectricRs sind für mich keine wirklichen Kompositionen, sondern ewig lang ausgedudeltes Improvisieren auf einem Akkord. Mir fehlen interessante Harmoniewechsel, ein Thema und vielleicht noch eins dazwischengestreut, also eigentlich alles, was einen guten Song erst ausmacht. Ich kann die Songs nicht durchhören, weil es mir zu eintönig von der "Töne-Fraktion" wird - trotz des guten Trommelns. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und es kommt ja bei vielen hier auch sehr gut an - also: weitermachen!

    Wenn Du innerhalb der 2002er suchst: dort käme erstmal das Heavy Ride und falls das noch nicht genug Mett hat dann das Power Ride. In einer 22er Größe haben sie meist noch etwas mehr Ping (oder weniger Rauschen) und können auch etwas lauter.


    Wenn es Paiste sein soll, aber nicht stur 2002, dann gibt es bei den Signatures einige Kandidaten: Full Ride, Heavy Ride, Power Ride, das Blue Bell Ride gehen eher in Richtung schwer. Ein Rude könntest Du auch mal testen...


    Die Suche nach dem richtigen Ride kann Jahre dauern, am besten ist es, wenn Du gebracht kaufst und jedes Exemplar ein paar Wochen spielst. Oft erschließt sich gerade ein Ride nicht am ersten Abend, das dauert eine Weile. Wenn Du gebraucht kaufst, kannst Du aussortiertes immer wieder ohne großen Verlust abstoßen...


    Willkommen im Club der Ride-Sucher :)

    Paiste 2002 und K Zildjian, das ist wie Kaffee und Tee. Beide Getränke sind heiss und schmecken köstlich, aber eben anders. Der eine mag nur Tee, der andere nur Kaffee, manche mögen beides.


    Die beiden Serien haben einen sehr deutlich anderen Charakter, die 2002er eher kühl und silbrig mit starken Mitten, die sich besonders im Bandkontext (live oder aufgenommen) hervorragend in Szene setzen. Die Ks sind deutlich wärmer vom Grundsound, besonders die Crashes eher dunkler vom Klang her. Die Becken sprechen auch anders an als die 2002er, aber das kann man nur durch anspielen erfahren.


    Du könntest das Promopack online bestellen, dann hättest Du die Chance, beide Sätze parallel zu spielen. Allerdings gibt es bei K Zildjians deutliche Streuungen in der Serie, viel mehr als bei Paiste. Es kann also sein, dass ein bestellter Satz Ks ganz anders klingt als der, den Du im Store gespielt hast.


    Ich würde Dir ja empfehlen, beide Sets zu besitzen und je nach Lust und Laune zu wechseln. Vielleicht geht das ja auch irgendwie...

    Nach Deiner Beschreibung der Substanz sehe ich derzeit zwei Schwachstellen: Die Betondecke ins Obergeschoss und die dünne Wand zum Eingang hin. In letzterer ist wiederum die Tür der Schwachpunkt.


    Ich würde daher gestaffelt vorgehen: Die sehr hohe Decke würde ich mit Federabhängern erstmal auf 2,80 oder so abhängen lassen und den Hohlraum gut mit Dämmwolle füttern. Damit sollte nach oben schon mal Ruhe sein.
    Dann lässt Du gleich vom Architekten eine richtig gute Schallschutztür in die dünne Wand mit einplanen. Diese hat umlaufende Dichtungen ( auch die Schwelle) und nimmt Dir schon mal viel Schall weg.
    Dann würde ich vor die komplette dünne Wand von innen eine weiche Vorsatzschale mit Dämmwolle zur Wand hin setzen, die eine zweite Tür hat.


    Dann würde ich ein Behelfspodest im Raum aufbauen (6-8 Autoreifen und Spanplatten drauf) und das Set mal aufbauen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es so bereits gut geht. Vorteil wäre, dass Du so die FBH noch nutzen kannst. Wenn es so reicht an Schalldämmung, dann kannst Du das Podest schön machen und Dich um die Innenakustik kümmern.


    Reicht es Dir noch nicht, dann stellst Du in Deinen Raum noch einen Innenraum mit Holzständerwerk und Dämmung zum Beton hin. Beplanken nur von innen, aber doppelt (Spanplatte und nach innen rein Gipsfaserplatte ). Das Holzständerwerk stellst Du auf Sylomerstreifen auf und in diesen Innenraum bringst Du einen schwimmenden Boden ein, ebenfalls mit z.B. Sylomer und Sand entkoppelt. Dann ist die FBH aber nutzlos geworden...
    Ich würde in die dünne Wand zum Eingang ein festes Schallschutzfenster einsetzen lassen und in der Vorsatzschale ebenfalls. Hilft gegen den Bunkerkoller :)
    Ich würde in dieser Wand auch eine aktive Lüftung vorsehen.


    Das der Spaß nochmal richtig Geld kostet, liegt auf der Hand... trotzdem ein toller Plan!

    Habe auch ein Emad drauf als Schlagfell, mit Schaumring und ohne Geräusche. Als Reso musste ich das Pearl Protone nehmen, weil ein Amba coated nicht passen wollte (der Kessel hat einen reparierten Riss, ist leider nicht mehr 100% rund).


    Der Sound ist damit ganz gut, vor dem Set und für das Aufnehmen auch. Nur hinterm Set ist es schnell mal etwas platt...

    Jetzt habe ich gerade meine orginalen Blechdeckel durch Paiste Bronze ersetzt, da knallst du mir das 22er K Custom in den Gehörgang ;)


    sorry... :)


    K Custom ist nicht = K Custom, das getestete Ride wird wohl eher kein neues sein. Kannst du zum Alter etwas sagen, Oliver?


    (Wenn Du weißt: Wie alt sind die Teller ?)


    Habe das Becken nach längerem Aufenthalt im Ü-Raum mal wieder hier - die Serien-Nr. beginnt mit JA - das sagt mir, dass mein 22er K Custom Ride aus dem Jahr 2001 stammt. Es wiegt 3290 g. Ob es damit noch in die "alte" oder "neue" Kategorie K Custom Rides fällt - ich weiß es nicht. Es ist aber von der Hämmerung dem aus 2007 stammenden 20er K Custom Ride ähnlich und weicht vom älteren 18er K Custom Ride ab, das noch keinen Laser-Stamp hat.


    Edith meint übrigens: neu gibt es das K Custom in 22" nicht mehr - da ist etwas Suche im Gebrauchtmarkt notwendig, wo es irgendwo zwischen 220,- bis 250,- über die Theke geht.

    Die Zeitkorrektur mache ich in der Regel so, dass ich alle Spuren im Rechner so ausrichte, dass der erste "Bauch" der Snare in Phase und Lage mit dem Signal auf den Overheads zusammen liegt. Die Snare deshalb, weil sie das Zentrale Element des Schlagzeugs ist und auch am meisten von der Zeitkorrektur profitiert.
    Man kann auch rechnen, wenn man keinen einzelnen Snareschlag hat zum Ausrichten. Aber wer misst schon vor Ort die Abstände der Mikros cm-genau aus?


    Wenn ich auch einzelne Tomspuren habe, dann richte ich sie meistens so aus, dass sie in Deckung mit den Overheads sind.


    Richtig interessant wird es, wenn man 24 Spuren einer Bigband-Aufnahme korrigieren muss... Dort können die Entfernungen zwischen den Mics auch mal um die 10m liegen. Dann korrigiere ich alle Mikros so, dass sie mit der Snare gleichauf liegen. Das Ergebnis ist oft eine deutliche Reduktion des "Gemöllers", das sich sonst oft einstellt, wenn alle Mikros ohne Korrektur offen sind. Auch bei der hier vorgestellten Aufnahme mit vier Spuren im Tanzsaal hat der Hallanteil durch die Zeitkorrektur deutlich abgenommen.

    Pünktlich zum Fest ist auch das Video in der endgültigen Version fertig geworden:


    [video]

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    Und wo kriege ich das jetzt her?


    Gute Frage - soviel ich über Zilco gelesen habe, ist das B-Ware von Ziljian oder eine frühe Marke von Sabian Canada. Mir sagt das wohl, dass immer wenn mir so eins mal vor die Flinte kommt, ich es definitiv antesten sollte. Oder ich muss Jörg solange nerven, bis er es rausrückt... :D


    Das 3. ragt heraus und ist dann auch genau das Becken, was ich gerne kaufen würde, wenn es nicht so teuer wäre ;) Paiste Dark Energy...


    Deren Preise sind allerdings abgehoben, da habe ich es damals für 399,- ja fast noch geschenkt bekommen... allerdings wird das 21er nicht mehr gebaut, also ggf. nur noch gebraucht mal irgendwo zu bekommen.


    Aber alles Geschmackssache und letztendlich zeigt sich die
    Wahrheit ja erst zwischen zwei Marshalls. ;)


    Da ist viel Wahrheit drin. Im Bandkontext kann alles wieder ganz anders sein. Da klingt das Power Ride z.B. gut, vor allem zwischen Marshalls :)


    wenn Ihr mal wieder Zeit habt, gerne wieder!


    Ich denke schon über potentielle Nachfolger nach. Hihats fände ich interessant, aber wie soll man das mit dem fliegenden Wechsel realisieren?


    Könntest Du noch verraten, wie Ihr aufgenommen habt? Insb. die Mikros würden mich interessieren.


    Klar: Overhead war das im Zoom H5 eingaute XY-Stereomikrofon, es hing über den Ridebecken. An der Snare stand ein SM57, die BD war mit einem Shure Beta 52a gestützt. Beide Stützmikros gingen ebenfalls vor Ort ins H5. Zu Hause wurden die vier Spuren dann in Samplitude bearbeitet und gemischt. Die Overheads wurden nicht verändert, die Stützmikros wurden mit EQ bearbeitet. Die Stützen wurden im Verhältnis zu den Overheads zeitkorrigiert.

    Die Mikros gehen ok, das ist anerkannter, professioneller Stoff. Stative von K&M dazu und XLR-Kabel von Cordial mit Steckern von Neutrik, dann passt das.


    Das Pult finde ich sehr minimalistisch, das hat noch nicht mal parametrische Mitten im EQ. Vielleicht mal das Allen&Heath ZED 10 anschauen...

    Ok, dann löse ich jetzt hier mal auf!


    Nr. Becken

    • Istanbul Mehmet Sultan Jazz Ride 19"
    • Istanbul Mehmet Kiko Freitas Ride 22"
    • Paiste New Signature Dark Energy Dark Dry Ride 21"
    • Paiste Formula 602 Flatride 20"
    • Zilco 22"
    • Tosco Ride 18"
    • Paiste 2002 Ride 20"
    • Zildjian A. Ride 20"
    • Zildjian K Custom Ride 18"
    • Zildjian K Custom Ride 20"
    • Zildjian K Custom Ride 22"
    • Paiste Signature Power Ride 20"


    Und damit stehen die Gewinner des Rätsels fest:


    1. Platz: Jürgen K - 4 Richtige
    2 Platz: littledrummer90 und fritz_the_cat - 3 Richtige
    3. Platz: Lomax u. Curby - 2 Richtige


    Trostpreis: HarveySpannend - 1 Richtiges


    Die Gewinnner bekommen den Link für das Video wie versprochen zuerst (per PM), alle anderen dann morgen oder so!


    Edit: Hier der Link zum Video für alle!


    Ich hoffe, euch hat das soviel Spaß gemacht wie Jörg und mir beim Dreh und mir beim Auswerten und verfolgen der Tipps!


    PS: jetzt darf ich ja auch mal meine Meinung sagen: Mein absoluter Winner ist das 22er Zilco (Nr. 5) - dieses Becken hat mich dann doch sehr überrascht. Für mich foglen dann 2,3 und 11, 1 finde ich auch gut, ist mir aber zu klein. OK fand ich noch 7 und 9, der Rest ist nicht meine Tasse Tee (obwohl davon 2 Becken mir gehören)...