Ich habe mir die englische Doku des Geräts angeschaut - das Phänomen ist danach nachvollziehbar bzw. das Gerät ist so designed: der ICE 16 hat keine Input-Pegelregler. Bei einem Input von 0 dBu nimmt er einen Pegel von -20dBFS auf - das ist daran erkennbar, dass sowohl der analoge als auch digitale Headroom mit 20dBu angeben ist. Um den ICE dann zum digitalen Clipping zu bringen, müsstest Du vom Pult aus +20 dBu losjagen, das ist schon ein ganz schönes Pfund.
In der Anleitung steht übrigens auch, wann die grüne und die rote LED "kommen": die Signal LED kommt bei -22 dBu (-42 dBFS), die rote High-Level LED dann bei -14 dBU (-6dBFS). Wenn die rote LED leuchtet, sollte also immer noch ein Headroom von 6dB bis zum Clipping bestehen... Wie sich die Pegel verhalten, lässt sich am Besten mit einem 1kHz Testton ausprobieren - bei einem reinen Sinuston hört man auch sofort, wenn ein digitales Clipping auftritt.
Was das ganze jetzt für die Praxis heißt, muss jeder für sich selber bewerten. Prinzipiell ist es bei 24 Bit Wandlung schon ok, einen größeren Headroom zu lassen - mir persönlich würden allerdings 12 dB reichen. Auf der anderen Seite kann man auch mit den 20 dB leben, denn es bleibt ja immer noch ein Dynamikbereich von 94 dB über - mehr als genug.
Ich würde nach dem Übertragen der Spuren in die DAW einfach alle gemeinsam selektieren und einmal auf Normalize drücken - fertig ist das Ganze.