Wie schaffst du das eigentlich, dass die einzelnen Spuren relativ gut getrennt sind?
Da rappelt nix, da schwingt nix nach.
Ich merke, ich muss besser stimmen und lauter spielen für eine saubere Aufnahme.
Bei der Bassdrum ist das Mikro so tief im Kessel-Inneren und das Nutzsignal ist so laut, dass die Nebengeräusche nicht ins Gewicht fallen - man könnte das Signal noch durch ein Gate jagen, aber das war hier nicht notwendig. Schwieriger könnte es sein, wenn das Mikro vorne im Resoloch steht - dann streuen die Becken natürlich etwas mehr ein. Hier hilft dann ggf. "Tunnelbau" - mit einer Decke oder anderen schallabsorbierenden Teilen wird ein Tunnel vorne um die BD gebaut, so dass die hohen Störfrequenzen abgeschirmt werden.
Bei der Snare ist es meistens die HiHat, die in das Mikro einstreut - und das ist besonders nervend, weil diese dann das Anheben von Höhen auf der Spur vermasselt... das A und O ist das richtige Ausrichten des Mikros - es muss so an der Snare positioniert werden, dass die Hihat a) so weit wie möglich weg ist und b) in der Richtung der größten rückwärtigen Dämpfung des Mikrofons liegt. Hier beim M201TG liegt die größte Dämpfung hinten bei etwa 120°, daher habe ich das Mikro so ausgerichtet, dass diese gedachte Achse in Richtung der HiHat zeigte.
Die Overheads sollen ja alles aufnehmen - hier muss man eher auf ein ausgewogenes Stereobild achten - ich hatte diesmal eine "halb"-Recorderman-Aufstellung gewählt - halb deshalb, weil ich nur den Abstand der Mikros zur Snaredrum exakt angeglichen habe, die Bassdrum habe ich vernachlässigt. So hört man dann auch, dass auf den Overheads zwar die Snare aus der Mitte schallt, aber die Bassdrum seitlich tönt. Macht aber hier nichts, weil das Einzelsignal der BD alles überdeckt...
Rappeln ist Mist und muss vor der Aufnahme abgestellt werden - zur Not mit Gaffa-Tape. Das Nachschwingen der Felle kann ein Problem werden, wenn man nicht gaten möchte - besonders, wenn keinerlei Dämpfung auf den Fellen verwendet wird. Bei mir schwingen das 14er und 16er deutlich nach (hört man vor allem auf der limitierten Raum-Mikro-Spur) - wären hier für die Toms Close-Mics am Start gewesen, dann hätte ich diese vermutlich gaten müssen. So geht es noch als offen gestimmt durch.
Stimmen vor jeder Aufnahme ist ein Muss - eine verstimmte Trommel klingt aufgenommen verstimmt - da hilft kein EQ, kein Kompressor und garnichts. Deshalb sollte man nicht anfangen, ein verstimmtes Set aufzunehmen - es lohnt die Arbeit nicht (jedenfals dann nicht, wenn das Resultat in irgend einer anderen Weise als für die Eigenkontrolle genutzt werden soll). Die BLXe sind dankbare Tiere, die stimmen sich schon von selbst, wenn ich in den Keller komme... 
Lauter spielen - kann helfen, muss aber nicht. Helfen tut es, wenn die Schläge definiert kommen, also nicht zaghaft klingen. Einfach nur laut draufdreschen macht es ggf. schlimmer, weil alles ja auch in die anderen Mikrofone geht - das hilft also nicht wirklich. Hängt aber auch viel vom Raum ab - meiner hier war furztrocken, da kann man schon ordentlich reinlangen ohne das es mölmt - in einer leeren Garage hat man dann nur noch Armageddon... aber eins ist klar: wenn man "bestimmt" spielt, also eine Trommel, die erklingen soll, auch so anspielt, dass sie klar und deutlich erklingt - dann klingt es eben auch auf der Aufnahme so und nicht muschelig verwaschen...
eisenkarl: ...danke für das Lob und die Staubabsolution
(sowas gehört noch für mich ins Lehrbuch -stimme vor Aufnahmen und räum auf vor Videos...)
PS: der fünfte und letzte Teil ist online!