Hallo,
das Problem bei der Sprache ist, dass nicht jeder die gleiche Sprache spricht und
man deshalb schnell aneinander vorbei redet.
Wenn die Spitzen vom Stock kaputt gehen, dann werden sie stark belastet, das ist
schon mal sicher.
Das Nylonspitzen wegfliegen, war früher (vor etwa 30 Jahren) mal normal, anschließend
haben die namhaften Hersteller auf besser Klebungen gesetzt und seitdem ist das Thema
Schnee von gestern: ich spielte meistens mit Nylonspitzen (Promark und Vic Firth 5B und ähnl.)
und mir ist erst nach zehn Jahren mal wieder eine Spitze weggeflogen, ansonsten bleiben
die Dinger eher übrig, nachdem der Stock abgeholzt ist.
Holzspitzen sind empfindlicher und in der Struktur unterschiedlicher, die gehen schneller kaputt.
Kaputt gehen sie davon:
- allgemein zu fest und steif geklopft (klingt auch nicht gut)
- daneben gehauen (Trommelrand, Stimmschraube, Beckenrand, Hardware, Lampenhalter, sonstwas getroffen)
- mangelnde Materialqualität
Letzteres würde ich bei Vic Firth ausschließen wollen, jedenfalls in der Regel.
Das mit dem Beckenrand wurde ja schon festgestellt.
Das ist übrigens auch für das Becken nicht gut und ich sehe da noch viel schlimmere Schäden.
Das man ein Becken mit der Stockspitze anspielt, kommt ja durchaus vor, nämlich beim leichten Galopp
auf dem Ride-Becken oder filigranen Jazz-Akzenten.
Für den fulminanten Akzent spielt man allerdings mit dem Schaft und dann auch eher flach über einen
größeren Bereich des Beckens und vor allem mit der richtigen Mischung aus Herz und Verstand.
Das ist gar nicht so einfach und es dauert viele Jahre, bis das einigermaßen fröhlich geschieht.
Übrigens geht jedes Holz bei starker Beanspruchung den Weg der Salatgurke: erst aufrecht und hart,
nach einiger Zeit dann doch eher lummelig und weich, schmeckt dann auch nicht mehr.
Kerben im Holz kommen gerne durch Kantenschläge (rim shots), wer diese Holzhackerspielarten braucht,
hat halt mehr Verschleiß, für manche Musikrichtungen hilft da aber nichts.
Auch das Abfräsen im oberen Schaftbereich ist bei fleißiger Hi-Hat-Arbeit letztendlich nicht zu vermeiden,
wenn man auch etwas crunchy spielt. Da gibt es allerdings je nach Beckenrandform (auch da gibt es Unterschiede)
und überhaupt der Beckenform Unterschiede, das sehe ich etwa bei gleichem Personal und gleicher Technik
an verschiedenen Hi-Hats sehr deutlich.
Bei verschiedenen Spielern sieht man auch sehr deutlich, wo sie die Hi-Hats zu treffen pflegen. Ich selbst spiele viel
mehr über die gesamte Wölbung, treffe also bei Fehlern auch mal die Glocke, viele andere treffen bei Fehlern eher
den Rand (und töten bei vielen Fehlern erst den Stock und dann das Becken).
Meine Jazz-Sticks hielten bei passender Spielweise auch locker ein Jahr, im Brachial-Rock krachte auch mal einer bei jedem
Auftritt weg, im gepflegten Lärmbereich werden die Dinger aber trotz Nichtbrechens irgendwann weichgekocht, man kann
sie dann zwar noch spielen, aber schön ist das nicht mehr.
Ich würde mal jemanden konsultieren (live aufsuchen), der Ahnung hat.
Solche Internet-Foren, wo man nicht sieht, was der Kandidat und seine Ratgeber wirklich so treiben, sind immer Roulette.
Grüße
Jürgen