Hallo,
ich aus meiner Sicht kann das alles nicht nachvollziehen.
Als wir damals das erste Mal in ein "Studio" gingen, das war damals ein Keller mit Aufnahmeequipment, da haben wir unsere Instrumente dabei gehabt und die wurden so aufgenommen wie sie waren. Da gab es überhaupt keine Diskussion: Musikant hat Instrument, Aufnehmer hat Bandmaschine. Wir waren etwa Anfang 20.
Was man im Nachgang auf den Aufnahmen negativ hört, ist nicht der Klang, sondern das mangelnde Spielvermögen der Musiker. Das hätte man auch mit dem besten Equipment nicht vermeiden können.
Und 25 Jahre später sieht es mehr oder weniger genauso aus: der Aufnahmeraum ist zwar ein ganz normaler Proberaum, der Aufwand an Technik allerdings exorbitant höher und auch das Equipment ist teilweise besser, der Aufwand ist höher, es ist alles moderner, mehr Technik, mehr Klang.
Hier gab es zuvor Diskussionen, allerdings deshalb, weil von der Band selbst Interesse am guten Klang bestand. Das ging ganz ohne Zettel, das lief im kollegialen Kontakt und so wurde dann auch das Drum-Set zusammengestellt bzw. die Gitarren aufgenommen.
Auch hier sind die Rumpeleien beim Ergebnis sämtlichst Spielfehler bzw. Unvermögen der Amateurmusikanten.
Deshalb würde ich die Kirche im Dorf lassen.
a) Profis braucht man nichts zu erklären, das läuft von alleine
b) Anfänger werden so oder so schlecht klingen
Als Dienstleister muss ich immer eine Grenze ziehen:
a) mache ich für Geld alles (dann nehme ich auch die letzten Idioten mit Schrott auf, Hauptsache, es wird bezahlt) und
b) was tue ich mir noch an (Ruf, Nerven und so)?
Wenn ich so einen Zettel machen würde, dann konstruktiv (formuliert!). Keine Verbote, nur Informationen, nüchtern, sachlich, zurückhaltend.
Das mit dem Tempo fand ich dabei herausragend in die richtige Richtung gehend. Die Benennung von "anständigen" Marken fand ich eher sinnfrei.
Sinnvoller als Papier halte ich ein Vorgespräch mit allen relevanten Beteiligten, wo man solche Fragen klären kann, welches Equipment die Leute haben und in welchem Zustand sich das befindet. Dann kann man dezent eingreifen durch nachfragen, ob man mal überlegt hat oder es in Frage käme, dass man es vielleicht auch so oder so machen könnte. Ist natürlich alles eine Preisfrage.
Grüße
Jürgen