Hallo,
ich empfehle für mich meinen Beckensatz.
Dafür habe ich 30 Jahre gebraucht. Von daher würde ich mich jetzt nicht verrückt machen.
Fehlkäufe verkauft man halt wieder. Man kann diese durch gute Planung vermeiden, aber
das Internet ist da Fluch und Segen zugleich.
Beim Becken wie bei der Trommel kommt es erst in zweiter Linie darauf an, ob es sich um
Material X oder Y handelt. In erster Linie zählt die Verarbeitung, und da gibt es weitaus
größere Unterschiede.
Beim Klang sollte man auf sein Herz hören. Den Verstand sollte man befragen, inwieweit
der Klang sich mit der beabsichtigten Musik verwirklichen lässt.
4" Accent als Ride-Becken geht prima, wenn ich mit meiner Schwester zu Weihnachten
ein Blockflötenkonzert gebe. 24" Eclipse geht prima, wenn ich mit meinen testosteron-
geschwängerten (geiler Begriff an dieser Stelle) Brüdern ein Schwermetallgitarrengewitter
zur Wintersonnenwende zelebriere. Darauf kommt es an.
Mit Proberaum und Bühne ist es ähnlich, es kommt eben darauf an, wie die akustischen
Verhältnisse vor Ort sind. Auf meinem Lokus klingen große Becken richtig bescheiden,
in der Festhalle nett und lieblich.
Beim Gebrauchtkauf empfehlen sich gängige Marken und Serien, die wird man nämlich notfalls
auch wieder los.
Zildjian und Sabian können (oder wollen absichtlich) keine guten B8-Becken herstellen, daher
der komische Ruf. Paiste beweist seit 1970 (ungefähr), dass es geht. Meinl versucht es noch.
Das Alpha Medium Crash 18" erinnert mich auf die Entfernung hin sogar mehr an Zildjian K als
an Paiste 2002, in jedem Falle klingt es aber metallischer und das liegt an der Verarbeitung.
Für manche Leute schmeckt Whisky nach Hustensaft, Apfelwein nach Pisse und Kräuterlimo
nach dem Himmelreich. Andere rauchen gerne Menthol-Zigaretten oder trinken gefärbtes
Wasser mit Lebensmittelfarbstoff. Die Welt ist bunt. Für jeden Jeck gibt es ein Becken, aber
nicht jedes Becken passt jedem Jeck.
Grüße
Jürgen
Der Kaffee ist heute irgendwie leicht bitter mit einer Karamellnote im Hintergrund