Hallo,
der Beckendorn und der Aufbau an sich sieht mir jetzt nicht so sonderlich verwerflich aus, das müsste theoretisch funktionieren.
Aber:
das mit dem Oberschenkel war natürlich ein (Selbst-)Test.
Wenn wir ein Instrument anschlagen, dann wollen wir Musik hören und nicht das Instrument zerstören, beim Oberschenkel heißt das, Klatschen darf es, aber blaue Flecke wollen wir nicht sehen und wenn das Blut spritzt, dann wissen wir, warum das Becken reißt. Konkret: wer eine halbe Stunde auf seinen Beinen spielen kann, hat schon mal eine bessere Technik wie jemand, der schon nach dem ersten Schlag ins Krankenhaus muss.
Anderst gesprochen: Boxkampf: Durchziehen, bis das Jochbein bricht, Musik: An-Schlagen, der verstorbene Jim Chapin hat das mal in einem Video mit dem Anschlagen einer heißen Herdplatte demonstriert: Schlag und dann weg mit der Pfote (ja, zurück mit dem Prügel). Bleibt der Stock (oder auch Fuß) im Fell oder Becken, ist das für das Material grundsätzlich wesentlich ungesünder, im Falle von Becken kann das der Tod sein.
"Durchcrashen" nenne ich die Spielweise, wo man eine eigentliche Ride-Figur auf dem Crashbecken spielt und da am Rand, also ein Crash nach dem anderen in schneller Abfolge.
Dabei kann es passieren, dass nach dem ersten Schlag das Becken in der Schaukelbewegung ungünstig (gegen den Rand) getroffen wird, auch das kann ein Todesgrund sein.
Becken, die sich bewegen, sind grundsätzlich weniger gefährdet, aber eben nur wenn sie dann nicht in der Bewegung entgegengesetzt hart gestört werden.
Ein bis zwei Becken im Jahr ist schon in der Verschrotter-Liga recht weit oben.
Die vier Jahre Spielzeit habe ich mir schon gedacht, die Tomfelle sehen auch entsprechend aus.
Je älter man wird und je länger man spielt, desto besser trifft man, gute Jazzer (oder auch Phil Rudd) treffen immer denselben Punkt, wenn sie wollen, ein Anfänger gibt sich dadurch zu erkennen, dass seine Felle über die komplette Fläche abgespielt sind. Wer so trifft, trifft im Zweifel auch Becken eher ungünstig.
Da hilft nur viel Üben mit Gefühl und Konzentration. Mit dem Alter wird es besser.
Für einen Transportschaden sehe ich bislang keinen Grund.
Der Hinweis von Jalokin b wegen den Gebrauchtbecken kann ich teilweise bestätigen. Die zwei Becken, welche bei mir kaputt gingen, waren beide gebraucht und beide vom Vorbesitzer bzw. einem der Vorbesitzer offensichtlich (Farbabtragung bzw. Kerbe) falsch behandelt worden. Dennoch hat es bei meinen Gebrauchtkäufen meist ganz gut geklappt, die meisten Becken leben ja noch.
Das mit dem "Nitro" reizt natürlich zu Verdächtigungen, aber ein alter Frankfurter hieß ja auch mal "Dynamit-Rudi", und der hat gar nichts kaputt gemacht.
Grüße
Jürgen