Hallo,
gegen China-Kracher habe ich eine natürliche Abneigung, die auch darin begründet ist, dass dort keine gleichbleibende Qualität garantiert ist, man kann also mal ein besseres und mal ein schlechteres Modell erwischen, bei Markenprodukten ist die Qualität homogener und somit verlässlicher.
Optimale Mikrofone geben den Klang recht natürlich wider, dann benötigt man eventuell Peripherie und vor allem viel Geld.
Alle Spezialmikrofone beeinflussen den Klang durch eine dem Mikrofon schon eingebaute Färbung. Diese hinterher wieder herauszuschrauben, ist schwierig und hat seine Grenzen.
Deshalb sollte einem der grundsätzliche Klang des Mikrofons schon zusagen. Ein Profi wird für viele Musikrichtungen keine Grenzfläche nehmen und für viel Kick braucht man kein Audix.
Ich persönlich bin nur ein bedingter Freund des D 112. Für eine unkomplizierte Übertragung live finde ich es herausragend: man muss nicht mischen, es ist dank Bauform sehr stabil und dank sehr guter Halterung wunderbar zu handhaben (Mikrofone mit fester Klemme, Beta 52, e602 etc.) kann man nicht so lustig eben mal verstellen. Weiterhin ist die Frequenz nach oben hin auch nicht so extrem kastriert, so dass das Mikrofon auch anderweitig eingesetzt werden kann. Die Färbung zeigt sich in einer Aufbrezelung im unteren Bereich, aber nicht ganz unten (wie bei Audix oder e902), so dass man einen breiten warmen und etwas verwaschenen Klang bekommt. Für Amateur- und Semiprofi-Aufnahmen halte ich das nach wie vor für eine sehr gute Wahl, vor allem, wenn man den inzwischen sehr günstig gewordenen Preis betrachtet.
Ich selbst setze inzwischen auf das M 88 TG, aber da reden wir nicht über den Preis. Es ist eben alles relativ.
Grüße
Jürgen