Meine Damen und Herren,
in unserem Literaturforum gab es neulich eine wahrhaft geniale Geschichte. Sie begann mit dem Namen des Protagonisten, der offenbar Hans hieß, jedoch - weil er noch klein ist- "Hänschen" genannt wurde. Nun ja, das ist nicht modern, aber die Retrowelle ist immer noch in Mode, folglich wollen wir das nicht näher beleuchten. Nun, was ist die Handlung?
Hans hat eine Suppe gekocht.
Eine spannende Sache, denn die Mutter erwarb dabei einen Stick (ob USB- oder Schweinkram bleibt im Dunkeln). Das ist ungewöhnlich. Bereits im ersten Satz des Kollektivromans erfahren wir eine überraschende Wendung, bevor das Schiff überhaupt in Fahrt kommt, sozusagen ein Schlenker am Felsen kurz nach dem Auslaufen. Und was hat es mit dem "Stick" auf sich? Er wurde als "Schnitzel" erworben. Nun, das ist ein klarer Fall von Verbrauchertäuschung. Einerseits wissen wir nicht, was ein Schnitzel mit einer Suppe zu tun haben soll, dann fragen wir uns, weshalb sich die Mutter stattdessen einen "Stick" andrehen lässt und noch viel mehr fragen wir uns, was das mit der Suppe zu tun haben soll, wissen wir doch alle, dass man ein Schnitzel brät und nicht kocht. Leichte Übelkeit tritt demnach schon im ersten Satz auf.
Es geht weiter: der Protagonist (stilistisch sicher für Demenzkranke wird sein Name gleich im zweiten Satz wiederholt) leidet offenbar bedauerlicherweise unter perversen Fantasien. Nun, das erklärt natürlich Einiges. Möglicherweise haben wir es mit surrealer Literatur zu tun, die nicht so leicht bekömmlich ist. Ähnlich wie in der Offenbarung trifft ein Wahnsinn auf den nächsten (wobei der Hannes damals wenigstens den Jagdschein hatte und seine Geschichte dagegen schon wieder glaubwürdig erscheint): der "Stick" (von dem wir immer noch nicht wissen, was es für einer ist) besteht aus Asbest und ist mit Aroma (künstlich oder natürlich bleibt wieder im Dunkeln) verunreinigt. O je! Bereits hier zeigt sich, dass eine professionelle Entsorgung Not tut.
Den übernächsten Satz sollte man besser als Germanist nicht lesen, er ist nicht nur inhaltlich wirr, er ist auch konstruktionstechnisch derart beschissen, dass er in den Sondermüll gehört. Dann fehlt die Zeichensetzung, es folgen wiederholt dieselben Fäkalausdrücke und es wird immer beschissener im warsten Sinne des Wortes und auch des Aromas, den diese Geschichte unweigerlich beim (über die Kloschüssel) geneigten Leser erzeugt.
Nun kommt noch die sinnlose Zutat Namedropping als Dressing, so dass der BAföG-Antrag abzulehnen ist wegen kollektiver Studierunfähigkeit.
Wenn dann ein Amen hagelt, ist es noch eine gnädige Strafe.
Mir ist so schlecht wie nach einer Dschungelprüfung. Ich bin reif für die Heia. Mein Erbrochenes hinterlasse ich der Kanalisation, bestimmt setzt jemand die Stücke zusammen und erhält damit eine ähnlich geistreiche und vor allem tiefgehend humoristische Geschichte.
Asche zu Asche, Staub zu Staub, Scheiße zu Scheiße, Müll zu Müll.
Gute Nacht
Jürgen