Hallo,
wenn ich lehren würde, dann würde ich individuell unterschiedlich entscheiden und zwar mit dem Auftraggeber zusammen.
Ich würde mich als Dienstleister sehen und das anbieten, was gewünscht wird und im Einzelfall sinnvoll ist.
Das kann sehr unterschiedlich sein.
Als Autodidakt habe ich relativ frühzeitig auf "open handed" umgeschaltet. In meinem Fall kamen mir die Stöcke und Hände ansonsten in die Quere. Ich bin zweifelsfrei Rechtshänder und musste anfangs die schwierigeren (schnelleren) Sachen mit rechts spielen. 
Das Ride-Becken hing damals rechts, das fand ich eine paritätische Entscheidung, die ein bisschen flexibler macht als irgendwelche Dogmen, von denen ich nichts halte. Offenbar geht es mir da wie Hey-Joe.
Ich finde, dass jeder sein Becken dahin hängt, wo es ihm am besten gefällt. Der werktätige Musiker, der oft auf gestellten Sets spielt, wird gewisse Kompromisse im Hinblick auf Üblichkeit eingehen wollen, der freie Kreative, der immer sein eigenes Gerät nimmt, kann auch sehr ungewöhnliche Aufbauten realisieren.
Als Schüler bin ich Auftraggeber.
Wenn ich an einen Auftragnehmer gerate, der dogmatisch handelt, dann bin ich nicht mehr lange Auftraggeber. Es gibt nichts abtörnenderes als Unterricht mit Qual. Ein bisschen Arbeit muss sein, aber Spaß machen soll es auch. Alles was klingt und dabei Freude macht, ist letztendlich richtig.
Ich meine also, das es keine Grundsätzlichkeit dahingehend gibt, ob ein Anfänger so oder so anfängt. Viele Menschen gehen quasi von Natur aus auf die ein oder andere Haltung. Das habe ich selbst schon bei Anfängern gesehen. Optimal ist letztendlich, wenn man Beides kann. Die ganzen Dogmen schränken nur ein. 
Wenn man es sich leisten kann, hängt man rechts wie links ein Ride hin, dann erspart sich die Diskussion. Ansonsten kann man es so oder so machen, das ist grundsätzlich nämlich egal.
Dass "open-handed" oftmals als Lösung für Linkshänder angesehen wird, ist für meine Begriffe eine Missdeutung des Sinns und der Vorteile. Ohne Üben geht es aber nicht. Und es dauert.
Dafür schränkt man sich aber letztendlich nicht mehr ein und freut sich der gewonnenen Freiheit.
Meine Spaßburg hat alles doppelt, das Ding kann man rechts, links und kreuzweise spielen. Ich übe aber noch. Und das wird auch so bleiben.
In meiner Philosophie bestärkt haben mich: Simon Phillips, Billy Cobham, Mike Mangini, Dom Famularo, Randy Black, Wolf Simon, Manni von Bohr. Die kenne ich zwar alle nur von der Bühne und vom Fernsehen, da habe ich aber einiges gesehen, was mich darin bestärkt hat, dass die Dogmatik vielleicht nicht der optimale Weg ist.
Wer kreuzweise (traditionell) spielen will und damit glücklich ist, soll es tun, wer aber damit nicht glücklich ist, soll seinen Weg gehen, egal wie weit er vom Üblichen abweicht. Hauptsache ist, dass am Ende Musik dabei heraus kommt oder jedenfalls Spaß für Hobbyisten und Geld für Profis.
Grüße
Jürgen
PS
Wenn ich dann mal groß bin, dann kann ich auch auf Linkshändersets spielen.
PPS
Dummerweise bin ich ausgewachsen.