Hallöle,
1. was den Grund betrifft, den "Traditional" zu nehmen, bleibe ich bei meiner provokanten These: zu 95 % liegt es daran, dass man es so gelernt hat.
Das trifft auf all die alten Säcke zu, einschließlich derjenigen, die überhaupt eigentlich (so gut wie) keinen Jazz spielen, z. B. Stewart Copeland, Thomas Lang teilweise, Steve Smith mal so, mal so usw.).
Es gibt auch Jazzer, die sich das weitgehend abgewöhnt haben, z. B. Billy Cobham.
Auch Ian Paice hat es sich abgewöhnt und ist immer für ein Zitat gut (ja, bei dem habe ich den Spruch geklaut).
2. die Frage nach der "Quetsche" (den Spruch habe ich vom Claus Hessler geklaut), wurde nicht beantwortet.
Meiner Meinung hat uns der Herrgott die ganze Hand gegeben, es gibt keinen Grund, den Stock nur filigran in zwei Fingern halten zu wollen. Und nochmal: es gibt neben Französich, auch Amerikanisch und Deutsch. Ich meine, dass das alles seine Berechtigung hat, je nachdem, wann, wie und wo ich spiele, auch im Jazz.
Und selbst bei der Tradition der Marschtrommelhaltung verwende ich vor allem Zeige- und Mittelfinger zur Fixierung und Akzentuierung. Damit vermindert man unkontrolliertes Geschaukel, zu zartes Klopfen und auch ein paar sonstige Wehwehchen. Ich glaube, seelanne hat das mit anderen Worten und konkreter zu den Fingern erklärt, was ich hier meine.
3. die Haltung macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn man auch die Trommel(n) entsprechend justiert. Bei normalem Aufbau kann ich mit "Traditional" nur links gewinnen, wenn ich mit der Stockspitze spielen will, also filigraner sein. Bei Wirbeln und Gedöns drumherum ist der Effekt dann natürlich ganz schnell wieder dahin.
4.
Ketzerische Frage: hat mal jemand die Haltung "Traditional" auch mit der rechten Hand probiert?
Ja, da gibt es auch jemanden, aber der hat davon wieder abgelassen. War es zu traditionell oder zu modern?
Grüße
Jürgen