Guten Morgen,
Tabs mag ich überhaupt nicht, wenn ich keine Noten, aber Tabs finde, und ich unbedingt das spielen will, was da "notiert" ist, dann tu ich mir die Arbeit an und schreib das in Noten um. Hab ich aber erst einmal gemacht. Die Kugerl- und Stricherlzählerei bei den Tabs is äußerst mühsam, das kann ich noch weniger flüssig lesen als Noten
So geht es mir auch.
allerdings ist es schwierig zu erkennen mit welchen Tempo es gespielt wird, selbst mit Click habe ich das Problem die richtige bpm rauszufinden.
Die meisten Metronome haben eine Einklopffunktion. Da drückt man im Takt die Taste und das Gerät zeigt das Tempo an. Je nachdem wie gut man das macht und der Apparat funktioniert, sind die Ergebnisse. Ich selbst muss da immer den Mittelwert nehmen.
Ansonsten suche ich meist im Netz nach Noten, gerne auch von Gitarre, Klavier oder Gesang, da steht dann auch manchmal das Tempo direkt dabei. Das macht es einfacher. Man muss ein bisschen aufpassen, da es manche Werke dann auch für Blasorchester und sonstwas gibt und der ein oder andere Arrangeur etwas abweichende Tempo-Vorstellungen hat.
Wenn ich z.B. aufgrund von der Technik das ein oder andere nicht spielen kann, bringt es mir ja nichts wenn ich weiß was gespielt wird oder?
Jein.
Ich finde, Wissen bringt schon etwas.
In der Praxis muss man sich allerdings mit dem begnügen, was man kann. Das fällt mir persönlich sehr schwer, aber da ich eben auch nur Amateurmusikant bin, muss ich zwangsläufig die Werke von Meistern auf Lehrlings- oder Gesellenniveau reduzieren.
Wenn man weiß, was eigentlich gespielt wird, kann man daraus die Essenz ziehen, also das Wesentliche herausfiltern, manchmal jedenfalls. Manchmal muss man es auch ganz anders machen.
Letztendlich machen das diejenigen, die sich jeglichen Lesens und Schreibens verweigern ohnehin so, sie merken es möglicherweise gar nicht und glauben lediglich fest, dass sie original spielen.
einige Grooves anhand von Noten zu trainieren
Das ist sicherlich grundsätzlich nie verkehrt. Es kommt halt immer darauf an, wohin man will und wo man ist. Dazu sollte der Übeplan passen und das ist natürlich individuell.
Wenn mich jetzt jemand anriefe und mir erzählte, ich sollte nächste Woche das Lied "For Evigt" von "Volbeat" spielen, dann würde ich - gesetzt den Fall, ich würde mich dazu bereit erklären - zunächst nach Material suchen. Tatsächlich findet man wenig, immerhin ein Video auf die Schnelle.
Nächster Schritt: Tempo mit Metronom grob ermitteln.
Dann: Struktur des Liedes herausschreiben: Einleitung-Strophe-Refrain usw. mit Anzahl der Takte und ggf. markanten Besonderheiten (Auftakt, Generalpausen etc.)
Auch: den Grundrhythmus, in diesem Falle also ein üblicher Vierviertel mit Backbeat auf 2 und 4, für die einfachste Variante erst mal Kick auf 1 und 3 und die Charley die Achtele dazu.
So, notfalls würde das schon reichen für die Probe nächste Woche.
Wenn dann noch Zeit ist, notiere ich dann das Ding von Grob nach Fein aus, das ist dann aber Fleißarbeit und nur notwendig, wenn ich das Ding auch wirklich die nächsten Jahre spielen will.
Ansonsten vertraue ich auf meine Erfahrung und die Interaktion mit den Musikanten vor Ort.
Um die Erfahrung zu bekommen hilft natürlich üben. Und wenn man sonst nix zu tun hat, dann sollte man üben. Das hilft ungemein. Manchmal erst viel später, aber so ist das halt.
Üben sollte man in der Tat das, was so üblicherweise irgendwann mal zum Einsatz kommen kann, dann kann man es nämlich, wenn es darauf ankommt. Von daher: ja.
Grüße
Jürgen
PS
Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem.
Bin halt langsam, trommla und danyvet sind schneller und ich stimme ihnen voll(beat) zu.